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* Di.! iinernatiouale Sozialisten Konferenz in Doru wurde nm Montag früh eröffnet, sie soll nur bis Connabend tagen. Sanitliche Pariser Blätter veröffentlichen die Li si? der deutschen Delegierten zur Friedenskonferenz rind betonen besonders, das? diese drei Waggons in t Dokumenten bringen werden. Sem W »M Skk Mlitl. In Bertin sprach sich eine glotze, wirkungsvoll verlaufene Versammlung gigruden Raub unsere« Ko lonien ans Redner wareu n. a.: Erzberger, Dr. Sols, Dernburg usw. Es wurde darnach einstimmig folgende EnUchiiksnua angenommen: „Das ganze deutsche Bolt fordert die Rückgabe sei ner Kolonien als sein unbestreitbares Recht und nie mals kann Deutschland nm dieses Recht gebracht wer de,,, wenn anders Dren und Glauben bei der Tnrch- fubrung des fünften Punktes Wilsons maßgebend sind, Gnn: Deutschland bat «eine Gebiete durchweg aus friedlichem Wege in völkerrechtlichchnamechlbarer Weife erworben. Deutschland bat gerecht und 'für sorglich die Interessen der eingeborenen Bevölke rung wabrgenommen und mit wachseindem Erfolg scheu stklicben nnd^ wirtschaftlichen Ausstieg geiör -. dert. Dentschland kann den 'Besitz seiner Kolonien wirtschasttich nickst entbehren. Sie find bestimmt, in steigenden: Mage dem Mutterland die Versorgung mit dringend notwendigen Rohstoffen, seinem Hen del und Gewerbe Absatzmarktes seiner überschüssigen Bolkskrasr Siedlnngslaud, seinem Umernelummgs - Kris- WitkungSielder zu sichern. Deutschland bat end lich ach ein grobes Kulturvolk den moralischen Au- sbrnch darauf, an seinem Teile auch iveiterbin an den weltgnchichtlich Aufgaben cher friedlichen Ent - Schließung unrnnvitkelter Länder n. der Hebung ihrer Berölliunug mitzumirkrn Der Ans sch tun Deutsch lands von kolonialer Betätigung wäre ein«Bruch der vereinbarten Frirdensgrnndlagen und eine durch nichts zu rechtfertigende Vergewaltigung des deut schen Volkes." ' ' - Wilsons kolonial Programm angenommen ? Den: „Rienwe Rott. Eour." 'zufolge meldet der Harter Korrespondent der „Wesnn über Gaz." an? bester Quelle, das? Wilsons Plan für die (Zukunft der devtfüwii Kolonien damit angenommen ist. das; Ätichbritaunien seine voll: Iilstimninng ziun fünften der vierzehn Punkte, gab und sieb.ebenso in den mei sten Fällen der Auffassung des Präsidenten anschlitz, das? die ivährend des Krieges abgeschlossenen 'Ges heanverträge und Abmachungen gegenüber den Be dingungen. ans denen der Friedr ruhen müsie, wert los feien Deutsches Reich Dresden. iEine Eingabe des süchsischen^Zenträl- rgtrs Der Ieutralrat des sächsischen Landes-A- n. S.-Rates hat beschlossen: l. eine Elugabc an die Re- gjeinng vorznbereiten, die Anregungen geben soll, um die Lösung des Sozialisieruugspr^ zu fördern; 2. die. Regierung zu ersuchen, tunlichst; bald zu ver- lautbareu, in welcher Weise sie an der Losung der mit der Rrbeitslosigkeit zusammenhängenden Prob leme.,ar beitet, besonders inbemg ans Beschaffung von Hrbeitsgelegenheit, die Arbeitspflicht, Arbeitsver - Ntifieinng und praklische Diircluührung der ArbritS- los'.intilecüübiing. , - 'Sächsische Triippen von deii Tschechen gelangens Dem ..Deutschen Volksblytt" ivird aus Asch (Böhmen^ gemeldet- Tschechische Truppen nahmen im Grenzorte « Wenn zwei sich lieben - 3t am an von Hedwig Courths-Mahler« Anrerikanisches Cophright bv Ullstein L E». Und Loltemarje würde iinii GiUiter gegcnühcr vor sichtiger und zurückballender sein, damit sie nicht durch ibr Verhalten mich Qel ins Jener gotz. Es wollte beule abend bei der Tafel keine lichte, fröhliche Stimmung anslommen. Inrst Egon mühte sich srcilich, eine Uulrrhalumg in Gang zu bringen und ivurde von der Fürnin darin unterstützt, aber die Stimmung war doch nicht so leuchtend froh knie al! die Tage. Man trennte sich beule früher als sonst. Die Fürstin zog sich etwas miülnnnig in ihre Ge mächer zurück, auch Lottemarie suchte ihr Ji innrer auf, froh, endlich mit ihrem Schmerz allein sein zu können. Fürst Egon und Gras Günter rauchten auf dem Balkon vor des Fürsten -Zimmer noch Ene^i- ga rekte W» 5 K «vfiel. " - ' Eine ganze Weile batten sich die beiden Herren ans dem Bullen geg,nüberges.sum und schweigend den Ranch der Agareiten von sich geblasen. Endlich ' ln5kt der Fürst das ^hwestzen. sticht ,^r,r ans. Er "rschkrts sich auf. .Münter es war Djr wohl unangenehm, aast ich '' vorhin onf der Terrasse von Deiner Brant sprach," scagw cr halblaul, ' " . Gros Günter zuckle leise zusammen, aber daun - chntle er sich, lvieder iu dec.Gewalt. . „Warum soll mir das unaugenehm gewesen sein?" fr agte er statt einer Antwort rauh und abweisend- „Ich weiß es n-ch'l, Günlclr/ aber mir schien, als Grün bei Bad Elsior eine an? acht Mann bestehende fä-hsiichr Militärabteilnng gelangen nnd entwalfne'en sie— Und waS tnt die sächsische nnd die Rhichsreaie- cnng? . X Berkin. lKonfliktstimmnng in Danzig.) An? Dan zig wird gemeldet. Zn c'lnem schweren .Konflikt zwi- schra Vollzugsausschuß und Generalkommando ist es anläßlich der neuen triegsministeriellen Bestim mungen über die Handhabung der Kommand »gewallt gekommen. Der kommandierende General des ID. Armeekorps, der bekannte Heerführer Otto von Below, hakle Insatzbestimmungen ausgeschrieben, die aber nicht die Gegenzeichnung des Told-stenr-stes fanden. Der Vollzugsausjchnü für WeNvreußrn be schloß daraufhin. die krjegsininisterielken Anord nungen sür das 17. Armeekorps bis aus weitere? auf.er Kraft zu sehen. Er ha! diese Anordnung aber .noch u-cht veröffentlicht, da der kommandierende General erklärte, dann znrncktrete.n zu müfsen. Der Vcuizug-auSfchus; Hal jetzt eine Abordnung nach Bereu entsandt, nm bei den dortigen zuständigen SGlüu die Sache zn klären. — (Deutsche Kriegsgefangene zur bolschewist scheu Propaganda gepresst., Ein Hamburger Blatt brachte .kürzlich die erregende Nachricht/ das; über 20 000 deutsche Kriegsgefangene in Ruhland als Instruk teure für die bvlfcheunstischr Propaganda ausgwi.- det und <1000 deutsche Gefangene trotz dentscher Pro- refie "ou den Bvlscheivisten in die Rütearmee cingc- rcibt ii'vrden wären. Wenn auch diese Iahten zw-ü- felios sehr übertrieben sind, so ist doch immerhin be merkenswert, das; eine beträchtliche Zähl deutscher Kriegsgefangener zn bolschewistischen Diensten ge- prest vwrden ist Diese Tatsache spricht für sich nnd beleuchtet zur Genüge die „menschheitbeglük keukuu Freiheitsideen" des bolschewistischen Ter rors. — — (Die „Presse-Freiheit" im besetzten (Lebtet. T c „Köln. Ztg." ist ans 10 Tage von der britischen Be fatznugsbebörde verboten worden, angeblich wegen eines Artikels über die Lebensmittelverhältmsic in Köln, narb einer anderen Darstellung wegen der ab lehnenden Haltung der Zeitung gegenüber der Grün dung einer rheinisch-westfälischen Republik . :Im Laude der Freiheit.) Ans Straßburg schrieb ein lmchauaeseheuer elsaß-lothringischer Schulmann einem Kun beruflich nahestehenden Freunde in Sach sen" ,Eiu Heimat nnd Amtloser schreibt Ihnen. Mei nes Amtes entsetzt, hauptsächlich weil ich eine Ad res st an Wilson mit der Forderung zum Setbstbeilim muug für Elsaß Lothringen unterschriebe» habe, zog ich vrr einigen Tagen über den Rhein. Ich muhte unt-rühreiben: Freiwillig nnd ohne Rückkehr. So haudeO das Land der Freiheit!" — Eine Hinzusüg- nug könnte die Wirkung des hier Mitgeteilten nnr alichmöcheu — (Solnarsan und Massenstilkstand.) Die „Voss. Ztg" meldet ans Franksurt a. M.: Die sramöMckw Besatzung iu Höchst a. M. hat die Höchster Farbwerke in ihren Besitz genvuimeu. Eine größere Anzahl ir im zöfischer Ehemiker arbeiten zusnrnmen mit de» deu'- fcbeu Auoesiellteu. Die Erzeugnisse wandern iu die Länder der Alliierten, besonders Farbstoffe und Salvarfan. Dte Ausfuhr de? Dakvarsan nach Denkich- laud ist streng verboten, sodaß sich in den deuttche» Krankenhäusern bereits ein empsiudlicher Mengel an diesem Heilmittel bemerkbar inacht. — «Das anlerikanische Volk entschlossen lunGr Wil- ion.) Der Rotterdamer Korrespondent des „Ham- burc-er Fremdenblntles" Meldet unter dein 1. Febru HD ilacl! einer Unterredung mit Ureisen, die über Die Sl'mmung des amerikauistchru Volkes aufs genaueste labe Dich, meine Bemerkung verstimmt. Günter — >.'> tvill Dir gestehen, daß ich diese Benrerkung ab - sichtt'ch machte." „Absichtlich?" ' j „Ja, Günter." « „Weshalb?" „Soll ich offen sein?" „Ich bitte darum." ' Fürst Egon warf den Rest seiner Zigarette fort. „Run — weil es mirstu letzter Zeit scheinen, woll te, als sei zwischen Dir und Fräulein von Torueck et was elwocht. das besser nicht hätte erwachen dürfen-" Einen Moment war es still. Nnr ein stöhmmder Älcmzug rang sich ans Gras Günters Brnsr. „Du bist wohl eifersüchtig, Egan?" rang es iictz endlich heiser vor Erregung von seinen Lippen- Fürst Egon atmete lies auf. „Ja — ganzofsen -- auch das. Aber es ist nicht Eiferfnchl allein, die mein Tun bestimmte. Gümet — ich bin in Sorge nm dich! Naturen, wie die deine, dürfen sich nicht in solch. ein Gefühl ver lieren, nnnn sie gebunden sind. Tu uimMft stille Erlebnisse zu erusl und zn schwer. Ich kenne dich doch, mein Alter. Mir war, ass müsse ich dich ans- b'eckcn, als gingst dn deinen Weg wie ein Nacht- naiidler." Gias Günter erhob sich nnd lehnte sich an die .Bulkeulnüstnug. „Nachtwandler stürzten in die Tiefe, ivenn man sie weckt weißt dn das n^cht?" sagte er bitter und schwer. - „N 'u nein Günter, so hoch hinauf hattest dn dich d ch uoch nicht verstiess«. Nnd — -Aränleiir »ntkrDchtel sind, halte ich es für meine Psticht^ raus wnzmueisen. daß das amerikan sche Polk fe» m it es auch heute noch von jeder Cumpathie mit Deutichlend entfernt ist, doch in seiner überwältigen-- d n Mchrheit entschlossen hinter dem Prä sidenten steht, wenn er verlangt, daß die Bebittg- »ugrn, unter denen Dentschland den WafsenstillstanK und uiii ihm seine Entwaffnnng angenommen hat. n i chl wie ein Fetzen Papier behandelt werden dürfen und das; alle Geheimverträge der Ailiwrken. die gegen die 14 Punkte verstoßen, da durch ungültig gemacht sind. WWW I« Witz. In T'chatz sind die Wahlen znr neuen Volkskanc-. nter furch eineir Putsch spartakistischer Soldaten ver» lünder! worden. Die Regierung ist noch nicht schlüs sig, ob es ziveckmäßig ist, für Oschatz einen neuen Wahllrrmjn nnzuberaumen, oder ob man es der Wahk- vtüfung überläßt, seftzustelten, ob das Wahlergebnis! durch die Abstimmung in Oschatz hätte beeinflußt werden können. Rach einem amtlichen Bericht über die Vorgänge in L'chast sind Soldaten der Ü. Eskadron des Oscha- izrr Klr urn Regiments in sämtliche Wahlränms der fünf Stimmbezirke eingedrnngen nnd haben znm Teil untre dem Vorgeben, im Auftrage de? Solda eurates zu handeln, Wahlurnen, "Wahllisten nnd andere für die WalUtmnolnng nötige Dinge unter Protest der /W.ihlborstehcr gewaltsam entfernt- Anscheinend iU ' dieser Terror dadurch verursacht worden. öast e n Tieil der 8. Erfatz-ESkadrou nicht in die Wähwrlisten ans- geuewmei: umr. Da die zur Rationalvrrsammluugs- iv-ihl von den Milstärbehörden eingereichten Ver- zeicl'uisse der stimmberechtigten Milstärperstmen nu- vostü-ändig getvesen waren, hat ein damit beanf- nagter Beamter des Ttadtrates zur Ausstellung d r ' Wählerlisten zur Volkskammerwahl von sämtlichen Oschatzer militärischen Stellen eine vollständige Uu « stDlp.ug aller am Orte befindlichen stimmberechtigten Militüipcrsonen verlangt. Es sollte damit sür die Volks kämt',wrwahlen die vielfache AlN-ckweisung der Soldaten von der Ausübung des Wahlrechts vermie den we'"den Während alle übrigen militärischen Stel len für vollständige Listen gesorgt hatten, hat die dritte Ersatz-Eskadron, ohne dies auf dein eings- reichte!! Schriftstück zu vermerken, in der eingereich- tru Liste nur diejenigen Milikärpersonen aufge- führt, die nach dem 19. Januar in Oschatz cüngetrof- stn waren. Ta auch niemand von der 8. Ersatz-Es kadron i» die ausgrlegirn Wählerlisten Einsicht ge nommen hatte, bat sich ecsk bei der Wahl herousga- stellt, daß ungefähr 1M Militärue.rionen nicht .Ku- grltage» tvareu und, ohne ihre Beschwerde in d?r rorgeschrjebenrn Form der Wahloerfassung vorzu - b>ingen, haben die Soldaten zu unerlaubter Gewalt: grgrifsen: . Das „Oschatzer Tageblatt" wurde vom Soldateurcch verhindert, diesen amtlichen Bericht als SonderbkakL rrs.hcineu zn lassen. Der Soldatenrat ließ die Aus- gäuge der Druckerei mit Bewaffneten besetzen, die den Befehl hatten, keine Extrablätter dnrchznwriew Aus Nab aud Fern Lichtenstein, 4. Februar. * Bidet und Lcbcnsfreildr Es sei n ckst u,r- tcrlnfsc.n. anck an dieser Stelle ans die morgen Abend begiunrnden Vorträge überZ,Bibel nnd Mensch, von Lörurck mußte doch erfahren, daß dn ma l wr bist:" , /st Der Graf lachte rauh und bitter aust „Ri i also — jetzt weiß sie es ja und du larmKi beruhigt fein. Auch der Fürst stand ans, trat zu dein Freund?- und faßte feinen Arni. , „Gürster — nicht jo bitter. Es ist ja fast: als häkl-n wir ans einmal die Rollen vertanscht. Sonst war es an dir, mir wegen allerlei Torheit«!! de« Standpunkt klarznmachen. Und ich habe dir im- ruex still gehalten, weil ich wnßle, daß es kein Mensch jo gn! und ehrlich mit mir meinst töte dn. Das glaube aber auch von mir, mein Alter. Ick for dere dos von dir. Wenn üb auch ganz osten estp- grsu be, daß ich scheußlich eifersüchtig bin, Iveil ArLu- len, von Dorneck nnr Angen kür dich hat, so gebe ich dir doch mein Wort, daß ich nichts getan hätte, uni dir ins Gehege zu kommen, wenn du frei wärst- Dcmn wän ich eiusacb vou der Bildfläcke verschwun den und hätte das Gefühl, das sie mir emchHliM hakle abgeschüttelt. Ich gehe ia an so etwas nicht zugrunde. Aber du bist nicht frei, mein Alter, und für ein illegitimes Dasein ist Fräulein von Dsr- ueck nicht zu haben. Also hast du nichts zu hofsen- Warum soll ich da rnhjg znsehen, wie ihr beide euch in einem haltlosen Gesühl verliert, das euM beide unglücklich machen müßte?" Gras Günter wandte sein blasses Gesicht dem» Freunde zu und sah beim Schein einer elektrischer» Lampe, die vor dem Hanse leuchtete, iu sein ch»-« sicht- » „Und du, Egon? Was willst dn von thr?» LM Fräulein von Dorneck für eine Liebel«; zu