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1915 Haupt-Insertionsorgan im Amtsgerichtsbezirk Verbreitetste Zeitung im Amtsgerichtsbezirk Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk 65 Jahrgang. Donnerstag, den 15. April Früher Wochen- und Nachrichtsblatt ^3 Tageblatt str WM Wlitz. MM MM A. Wit», tzckWnt, Ramm, diköiilstl, MmÄsrs, MW 8t. W«. 8t. Zmd, ARM, 8im-eM Um, WamSlsti. AWmkl »ö BrsUtm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttal zu Lichtenstein Dieses tSlatt erscheint täglich, anher Lonn- und Festtags, nachmittags für den folgenden Tag. — Vierteljährlicher Lezuaspreis I Mk. 50 psg., durch die Post bezogen l Mk. 75 pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. Lrstellungen nehmen außer der Geschäftsstelle in Lichtenstein, Wilhelm Tdert-Ltraße 5b, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen Inserate werden die sünsgrspaltene Grundfeile mit 10, flr auswärtige Inserenten mit 15 Pfg. berechnet, Nektamrfeile 30 pfg. Km amtlichen Teil kostet die zweispaltige Zelle 30 Pfg Ferusprech-Änschluß Nr. 7. Luseraten-Ännahme täglich di» spätestens vormittags 10 Ahr. Telegramm-Adresse: Tageblatt. Montag, den 19. und Dienstag, den 2V. April können wegen Reinigung der Gerichtsräume nur dringliche Geschäfte erledigt werden. Königliches Amtsgericht Lichtenstein. Verkauf von Hefe an Selbstversorger. Durch die Bekanntmachung vom 18. März 1915 unter Absatz 4 ist der Berkaus von Hefe zwar verboten. Den Selbstversorgern die ihr Brot selbst backen, darf jedoch gegen eine Bescheinigung der Ortsbehörde, daß sie selbstbackende Selbstversorger sind, die zur Herstellung ihres Brotes nötige Menge Hefe verkauft werden. Glauchau, den 12. April 1915. Der Bezirksverband der Königlichen Amtshanptmanuschast Glauchau Amtshauptmann Graf v- Holtzendorff Auge um Auge, Zahn um Zahn! Berlin, 13. April. (Amtlich.) Die „Norddeutsche LlNgemenn Zeitung" veröffentlicht in ihrem politi- Dchrm Tagesbericht den Notenwechsel zwischen Deutsch - Land und den Vereinigten Staaten über die Behand- Dmg der in englische Gefangenschaft geratenen Be satzungen deutscher Unterseeboote. In der Berbal- ,wte des deutschen Auswärtigen Amtes an die ame rikanische Botschaft in Berlin vom 16. März wird «ns die Meldung der englischen Presse hingewiesen, daß die britische Admiralität die Absicht kundgegebcn habe, den in Gefangenschaft geratenen Offizieren und Mannschaften der deutschen Unterseeboote nicht die iihnen als Kriegsgefangenen gebührende Behandlung -zuteil werden zn lassen, insbesondere den Offizieren nicht die Vorzüge ihres Dienstgrades zuzubilligen. Das Auswärtige Amt bittet die amerikanische Bot- -fMft in Berlin, auf telegraphischem Wege durch Ver- »nttelung der amerikanischen Botschaft in London Lei der englischen Regierung anzufragen, ob und 4« welcher Weise sie die gefangenen Offiziere nnd Mannschaften der deutschen Unterseeboote irgendwie schlechter als andere Kriegsgefangene zu behandeln gedenke. Sollte dies der Fall sein, so wird die weitere Bitte ausgesprochen, im Namen der deutschen -Mrsierung gegen ein derartiges Verfahren seitens der .Britischen Regierung den schärfsten Protest einzulegen «»d ihr keinen Zweifel darüber zu lassen, das; für jsMs in britische Gefangenschaft geratene Mitglied d« deutschen Unterseebvotsbesatzungen ein in dcut- Mer Kriegsgefangenschaft befindlicher englischer Ar- .oneeosfizier eine entsprechend schlechtere Behandlung «jähren werde. In der Verbalnote der amerikani schen Botschaft in Berlin an das deutsche Auswärtige Mmt vom 6. April wird die bereits bekannte Antwort englischen Regierung auf die Anfrage der ame rikanischen Botschaft mitgeteilt, wonach die geret- teten Offiziere und Mannschaften der deutschen Un terseeboote „U 28" und „U 12" mit Rücksicht auf die ^-twendigkeit ihrer Absonderung von den anderen .Kriegsgefangenen in die Militärarrestanstalten (Na- K>ak Detention Buracks) gebracht worden seien. Dw- vaus erging am 11. April vom Staatssekretär des Auswärtigen Amtes an die Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin eine Note, in der es heißt: Die deutsche Regierung habe mit Befremden und Ent- rÄAung Kenntnis genommen von der Behandlung ber deutschen U-Bootsbesatzungen in England. Diese LUizere und Mannschiaften hätten als tapfere Mün- mer und in Erfüllung ihrer militärischen Pflicht ge handelt und daher vollen Anspruch darauf, in der- KÄben Weise wie andere Kriegsgefangene gemäß den D^lkerrechtiichen Abmachungen gehalten zu werden. DGe deutsche Regierung lege daher gegen das völker- »echtswidrige Vorgehen Englands aus das schärfste Verwahrung ein und sehe sich gleichzeitig zu ihrem Bedauern gezwungen, unverzüglich die von ihr an- HMndigte Vergeltungsmaßnahme auszuführen. Die Unterstellung der britischen Regierung, deutsche Kriegsschiffe hätten es geflissentlich unterlassen, Schiffbrüchige von englischen Schiffen zu retten. kSn- M» nur mit Abscheu zurückgewiesen werden. V. » * Eine Helle Freude wird die ganze Nation, wird vo: allem unsere blauen Jungen und auch die Feldgrauen draußen über diese Maßnahme erfüllen, die Englands noble Kriegführung und ihre Gurkha- Kultur von Grund aus kennen lernten. Nun soll es endlich heißen: „Auge um Auge, Zahn um Zahn", nun will man endlich nach diesem gesunden Gesetz des gesunden Menschen handeln. Nun hat man 39 englische Offiziere genau so behandelt, wie nufere 39 tapferen blauen Jnngen von den Unterseebooten, und wird hoffentlich bei solcher Praxis bleiben! Selbst auf die Gefahr hin, daß Barbarei auf Bar barei folgen wird, daß nun wieder das in seinen edelsten Gefühlen gekränkte Albion sich an die gefangenen Zivilisten hcranmacht und so eine andere Kette neuer Schandtaten aufrollt. Und daß dann schließl'ch das Völkerrecht durch Maßregel nnd Gegen maßregel von dem frommen Tugendwächter England in Atome aufgelöst wird. Wir müssen es eben lei den. And sicherlich werden auch die es tragen, die Albion in seinen Fängen hat: Sie leiden für ihr deutsches Vaterland! Das aber sei schon jetzt laut in alle Welt hin ausgeschrien, daß hier alle Schuld und alle Verant wortung allein auf England fällt, auf dieses Volk, von dem schon der große Friedrich sagte: „Die Engländer sind elende Schurken", von dein selbst der rnhige ernsthafte Immanuel Kant genrtcilt hat, daß es gleichgültig jeden „auf dem Misthaufen ver kommen läßt, der kein Engländer, also kein Mensch ist". Gedachten sie es anders zu machen mit un seren tapferen Jungen von den Unterseebooten? Sie schrien sogar nach dem Galgen für sie! Mögen sie cs versuchen — auch in Deutschland wächst Galgcn- k/olz^ Und daß wir es, wenn es not tut, benutzen werden, daß wir auch beißen können, das ist ihnen jetzt endlich, endlich klargemacht worden! Hilfskreuzer „Kronprinz Wilhelm in New port News. London, 13. April. Die „Times" melden aus Ncwhork: Wie verlautet, wird der „Kronprinz Wil helm" die Behörden um die Erlaubnis ersuchen, die nötigen Reparaturen auszuführen und Vorräte ein- zunehinen. Man nimmt an, daß das Schiff schließ lich interniert werden wird. Im ganzen wird dem Dampfer oie Versenkung von 13 britischen und fran zösischen Handelsschiffen zngeschriebcn. London, 13. April. Das Reutersche Bureau mel-, det aus Newport News vom 11. d. M.: Der Marinc- sekretär ist von der Ankunft des „Kronprinz Wilhelm" benachrichtigt worden. Die Regierung wird diesel be» Maßregeln ergreifen wie bei dem Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich". „Kronprinz Wilhelm" hat 61 Personen von den zuletzt von ihm versenkten Dam pfern „Tamer" und „Daleby" an Bord- * * * Ei« deutscher Kreuzer bombardiert Vie russische Ostseeküste. Kopenhagen, 13. April. Nach amtlichen Mel dungen aus Petersburg bombardierte ein deutscher Kreuzer das Torf Cowendtschoff, au der Mündung des Swcntaflusses an der russischen Ostsecküste. Di« deutschen Geschütze schleuderten 20 Geschosse gegen di« feindlichen Stellungen. — Tie Sweuta ist ein Flüß chen, das sich auf russischem Gebiet nördlich Memel in die Ostsee ergießt. ! Bier russische Dampfer j auf Minen aufgelaufen. Mailand, 13. April. Die Bukarester Zeitung „Seeolul" schreibt: Tie Dampfer „Horodok", „Langerok" und „Worozow" der russischen Dampfschisfahrtsgesellschnft in Odessa und der Dam pfer „Romanowska" der staatlichen Schwarze- Meer-Donangcsellschaft in Odessa sind in der letzten Märzwoche auf der Fahrt nach bulgarischen Häfen durch Auslaufen auf Minen explodiert. Nur von der „Romanowska" sind 13 Mann der Besatzung und der Kapitän gerettet. Tie Bekanntgabe der Verluste ist der russischen Presse untersagt. § . Zwei feindliche Schiffe torpediert. Paris, 13. April. ^Meldung der „Agencc Ha- Vas".) Der französische Dampfer „Frederic Frank" wurde gestern auf der Höhe von Ports mouth torpediert. Die Besatzung wurde gerettet.- Ferner wurde der englische Dampfer „President^ aus Glasgow am Sonnabend bei Eddystone vöu einem deutschen Unterseeboot versenkt. Auch irr diesem Falle wurde die Bemannung gerettet. , Zwei feindliche Schiffe vernichtet! ' Zürich, 13. April. Bei der Insel Wight wurde, einer hier aus London cingetroffenen Meldung zu folge, ein französischer Dreimaster, der aus Nantes kam, von einem deutschen Unterseeboot tor pediert.. Die Besatzung wurde gerettet. London, 13. April. Tas britische 9000-Tonnen- Pussagierboot „W ahfarc r" wurde auf der Höhe der Scilly-Jnseln torpediert. Das Schiff wurde nach Queenstown geschleppt. Liverpool, 13. April. Der torpedierte Dampfec „Wahsarer" wurde bei Queenstown auf den Strand gesetzt. Ucberfällig. s Haag, 13. April. Französischen Blättern zu folge ist der Dampfer „Gironde", der eine Was serverdrängung von 3400 Tonnen besitzt, nnd in Bordeaux beheimatet ist, seit zehn Tagen überfällig« Man vermutet, daß das Schiff einem deutschen Tor pedo zum Opfer gefallen ist. Eine Hafenstratze vurch Explosion vernichtet London, 13. April. (Meldung des Reutcrschen Bureaus.) Die Blätter verösfenllichcn folgendes Te legramm, das in Aberdeen aus Lerwick (Shetlands- Jnscln) eingetroffen ist: Gestern abend fand cina schreckliche Explosion statt: die ganze Straße an, Hafen ist vernichtet. Viele Menschen sind umge» kommen. Weitere Einzelheiten fehlen noch, - Grey wieder in London. London, 13. April. Reuter meldet: Sir Edward Greb hat seinen Urlaub abgekürzt und seine Ar beiten im Ministerium des Aeutzeren wieder auf-, genommen- ! . !