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lä S- zierten 15l Personen, zu Hause (Krankenkommuni- onen) 69. VormtttagSgotteSdienste mit Predigt wurden 61 mal, AbendgotteSdienste mit Einschluß der Wochengottesdienste in der Passion« und AdoeniSzrit 32 mal gehalten. Außerdem 2 liturgische Gottesdienste zu Weihnachten und Char- srettag, die KonfirmationSfeirrn am Palmsonntag und die vorangehenden Konfirmandenprüfungen, welche nach Beschluß de« Kirchenvorstand« von jetzt ab beide am Sonntag Judica gehalten werden, so daß an diesem Tage die Vormittagkpredigt au-Mt. An den Sonntag-Nachmittagen wurden 15 mal Kindergott«dienst und 16 mal kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend gehalten. Außerdem sanden regelmäßig Gottesdienste in Anstalten statt, in der Bezirk«anstatt allsonntäglich, im Armenhaus aller 14 Tage, im Gefängni« nach Bedarf, wenn mindesten« drei Gefangene da sind Auch im Hospital wird wöchentlich eine EcbauungSstunde gehalten, während die öffentlichen Bibelstunden im Lucien und Alexandersttst diesmal ausgefallen sind. Besondere FestgotteSdienste wurden gehalten: am 10. März (Marr) zum Paul Gerhardt I rbiläam mit nachsolgendem schön verlaufenen Famturnabend, am Sonntag Jubilate zum ersten Verbandsfest der zur gemeinsamen Veranstaltung von Festen für kirch Uche Liebeswerke verbundenen Nachbargemeinden, mit Predigt von Superintendent Neumann, und Nachversammlung im Toldnen Helm (Pastor Peisel und Irl. Rudolf aus Chemnitz über Frauen arbeit in der inneren Mission) und am 1. Advents sonntag abend« zum 15. Stiftungsfest drS evang Jungsrauenveretn« mit zahlreich besuchter Nachoer. fammlung. Am Totensonntag abends wurde unter Herrn Kantor Streicher« Leitung G. Händel« must kalischeS Meisterwerk der „Messias" in vortrefflich gelungener Weise der Gemeinde zur Erbauung dar- geboten. Für da« kirchliche Leben der Gemeinde dürfen auch die öffentlichen SoangelisationSoorträge nicht unerwähnt bleiben, welche aus Veranlassung der landeSkirchlichtn Gemeinschaft hierselbst der Te- meinschaftSpfleger Buchborn au« Leipzig 7 mal in öffentlichen Lokalen und zum Schluß am 15 Juli mit Genehmigung de« Kirchenvorstande« in der Kirche abhielt. Für Zwecke kirchlicher Liebestätigkeit wurden in den Gottesdiensten 622,04 Mk. gespendet, nämlich 320,52 Mark zu den allgemein ange ordneten LandeSkollekten und 302,52 Mart für die vom Kirchenvorstand verwaltete „Kaffe für Gr- meindediakon te". Die letztere hatte eine Gesamteinnahme von 519,30 Mark, welche zum Teil zur Unterstützung armer Konfirmanden (105 Mark), zum Teil zur Anschaffung von Traubibrln, Schulbibeln, Predigten (wöchentlich 110 Stück) und anderen EcbauungSschristen verwandt wurden, zum Teil auch an die städtische Armenkaffe abzuliesern war. Au« den Zinsen der vom Kirchenoorstand verwalteten „Hertelstiftung", welche gegen wärtig ein Vermögen von 25 448 Mark hat, wurden 908 Mark an 52 Empfänger verteilt. Dar eben falls dem Kirchenvorstande unterstellte „Lucien- und Alexander st ist" (Rechnungsführer Herr O. Fankhaenel) hat nach wie vor armen Kindern aus Lichtenstein und Callnberg ein freund ltche« „Heim" gewährt. Dir im Sommer etwas zurückgegangene Kinderzahl war bis zum Jahres schlüsse fast wieder vollzählig geworden. Seit 1 Oktober ist eine neue Leiterin, Schwester Anna Adam, an derselben tätig. Für die sonstigen kirchlichen Liebekwerke wurden mit Einschluß der oben erwähnten Kirchenkollekte gespendet: a) für die Heidenmission 351.73 Mark, nämlich 183 Mk. «viphantsS-Kollekte, 44.08 Mission«, büchsen, 34,31 MisstsnSstunden, 88,20 „Aehrenlese" und 52,14 Einzelgaben. Hierbei ist nicht einge rechnet die Kollekte zum Callnberg« MissionSfep, 142,81 Mark, die etwa zur Hälfte auf Lichtenstein gerechnet werden darf. b) für die innere Mission 326 43 Mark (42 Marl Bußtagskollekte, 14170 HauSsammlung, 110,83 Verbandsfest, 13,50 Martin-Lutherstift, 1840 Herberge zur Heimat). «) für dir Pflege zerstreuter Glaubensgenossen 419,34 Mart (Gustav Adolf Verein 185,81 Mk., GotteLkasten 144,50 Mark, Gemeinde in Dux 82,50 Mark, JerusalemSoerein 6,53 Mark, ä) für den allgemeinen sächsischen Kirchensond« und mehrere sächsische Kirchgemeinden 77 Mark. o) für dir Bibelgesellschaft 28,33. DI« Summe der vorgenannten Liebesgaben be trägt 1589,44 Mark. Dem Frauenverein verdankt die Kirche eine Spende von 107 Mark zur Be schaffung einer Schrankes für Aufbewahrung der Paramente und heiligen Gesäße, welche an deffen vorjähriger Sammlung zur Beschaffung weißer Festparamente noch übrig geblieben waren. De« Frauenverein hat im letzten Jahr« 1882 Mark an Mitgliederbeiträgen und Liebesgaben eingenommen. Von sonstigen der Kirche nahestehenden Vereinen seien erwähnt der Jüngling«- und Jung- srauenvnetn, der evangelische Arbeiterverein (oeffen von ?. von Ktenbusch verwaltete Volkssparkofse 15 008 Mark Einzahlungen und 14 209,80 Mark B«u<k und Verlas von Ott» Koch a WiIh«lmP»st »t» Redaktion veranvvortNch «t l h, lm Pest er, für den Inseratenteil Otto «och, sämtlich in Lichtenstein, übettrekkenslleäcutsckenunäli-emäen ffsbrilcste äurck saubere t-ierstellunz- unä »ppetitlicbes llrockenverkakren, belebe koken Woklxesckmsck unck sckönstes Husseken xewSkrieisten. Rückzahlungen hatte.) Di« H«berge zur Heimat (4529 Reisende mit 5256 Nachtlagern), di« landeSkirchliche Gemeinschaft (jetziges Lokal Thrm- nitzkrstraß« 1) und d«r mit letzterer verbundenen Ortsgruppe des „Blauen Kreuze«". Der Ki r ch « n v o rst a n d hat ein arbeit«- reiche« Jahr hinter sich. Er hielt außer zahlreichen AuSschußberatungen 15 Plenarsitzungen ab. Außer den immer wiederkehrenden Geschäften lag ihm be sonder« die weitere Ausgestaltung de« Gottesacker« ob. Für den oberen neuangelegten Teil de« Gottes acker« wurde durch da« Entgegenkommen des Herrn Fr. Seydel die dringend erwünschte Wasserleitung er- möglicht. Die Wiederherstellung der nach anhaltenden Regengüsseneing»stürzten städtischen SottrSackirmauer verursachte einen Aufwand von 3 200 Mk. Der mittlere Hauptweg ist nach Uebereinkommen mit der Stadtgemeinde auf Kosten der Stadlkasse beschleußt und befestigt worden, so daß nun dem langgehegten Wunsche, denselben mit dem Leichenwagen befahren zu dürfen, stattgegeben werden konnte. Bei Aufstellung de« HauShaltplaneS wurde sür die TottrSackerkassr auf 1908 ein Bedarf von 750 Mk. berechnet, wovon nur etwa 400 Mk. durch eigene Einnahmen (Trabflellen und LsichenhauSgebühren) gedeckt sind. Für die Kirchkaffe wurde ein Bedarf von 15 240 Mk. veranschlagt, welchem 6922 Mk. eigene E.nnahmen gegenüberstehen. Der Rest von 8 318 Mk. ist au« der Kaffe der Kirchgemeinde zu drcken. Letztere hat infolgedessen einen Bedars von 12 730 Mk. bei nur 2330 Mk. eigenen Einnahmen. Hieraus ergibt sich ein von der Stadtkaffe zu ge währender Bedcrf an Kirchenanlagen in Höhe von 10400 Mk. L tzterrr verteilt sich aus Verzinsung und Tilgung ausgenommen« Darlehne (kirchban- und Orgelbauschuld) mit 7600 Mk., auf Zuschüsse zum Gehalt der Geistlichen und Kirchendiener mit 2070 Mk., auf Zuschüffe zu Baulichkeiten an Kirche und Gottesacker mit 730 Mk. Bei der letzten ErgänzungSwahl de« Kirchenvor- stand« wurde Herr F Härtel wiedergewählt und an Stelle der Herren Heyder und Poenicke die Herren E. Vogel und L. Traf neugewählt. Bald darauf legte Herr H. Götze sein Amt nieder und wurde an dessen Stell« Herr OberamtSrichter Bachmann Zuge- wählt. DerKirchenoorstandhatauchGebrauchgemachtoon der in der letzten LandeSsynobe beschlossenen Befug- ni«, für einzelne seiner Aufgaben freiwillige Helfer und Helferinnen aus der Gemeinde zuzuziehen; er wählte zu Helferinnen für die kirchliche Armenpflege Frau verw. Stadtrat Fankhaenel und Frau Stadtrat Hyder. MietztnsquittungSbücher hält stetSIvorrättg und empfiehlt die Tageblatt-L»«cke»»i, Allerlei. s- S ieben Güterwagen zertrümmert. Testern abend gegen 9 Uhr ereignete sich unweit der Station Gau-Algeßheim ein Eisenbahnunglück. Zwei Güterzüge, der eine von Mainz, der andere von Kreuznach kommend, stießen zusammen, Im ganzen wurden sieben Güterwagen zertrümmert. Ein HilsS- zug mit 70 Arbeitern ging von Mainz sofort nach der UnglückSstätte ab. Der Materialschaden ist sehr bedeutend. Die Ursache des Zusammenstoß,« liegt in falscher Signalstellung. Der Verkehr ist nicht gestört, da die Züge auf ein andere« Gleis überge- leitet werden. Menschenleben sind nicht zu beklagen. -j- Räuber im Schnellzug. Die bekannte Schauspielerin Lender ist in dem Zuge von Monte Carlo nach Paris bestohlen worden. Ire Reise tasche war plötzlich verschwunden, obgleich sie nicht das Coupä vrrlassen hatte. Die Reisetasche enthielt Schmucksachen und einige Tausend Francs. So un- angenehm auch der Verlust sür die Schauspielerin ist, der Dieb hatte mehr P:ch al« sie. Denn neben der verschwundenen Tasche lag noch eine andere, die für 300000 Francs Wertgegenstände enthielt, und g«rade diese Tasche hatte der mysteriöse Dieb liegen gelassen. s-Drei Sinder verbrannt. Die Witwe W in KvnigShütt« ließ nachmittag« ihre drei Kin der im Alter von 1-6 Jahren allein in der Woh nung zurück. Plötzlich ertönte auS der Wohnung jämmerliche« Geschrei. Bewohnern des Hauses, die mit Gewalt eindrangen, bot sich ein erschreckender Anblick. Am ganzen Körper verbrannt, log neben der Tür das älteste Mädchen, laut stöhnend. Neben ihr lag völlig verkohlt die Leiche des jüngsten Kinde«, neben diesem lag, bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, das dritte Kind, das noch schwache Lebenszeichen von sich gab, aber wenige Minuten später starb. Feuerwehr und Polizei waren schnell zur Stelle. Sowohl die verkohlten Leichen der beiden jüngsten Kinder, wie auch das schwer verbrannte älteste Mäd chen wurden in das Knappschaftslazarett gebracht. Auch da« älteste Mädchen starb bald darauf unter qualvollen Schmerzen. Der Brand ist dadurch ent standen, daß da« älteste Kind ein Stück brennende« Papier au« dem Nohlenkasten in den Ofen werfen wollte, wobei dir Kleider Feuer fingen. 1-Dies und Da«. In Ludwigshafen a. Rh. ist der G-oßspekulant und frühere Besitzer eines KonsekiionShauseS Ernst Löwenstein mit Hinter lassung von Frau und Kindern und gi oßen Schulden nach Amerika in!flohen. Eine Ludwigshafener Bank verliert 100 000 Mark, eine Mannheimer 80000 Mark. — Da« Marinegericht zu Ki«l hat dl« H«izer WiSnitwSki und Jensen vom „York-Zlwegm militärischen Aufruhr« zu 5^ bezw. 5 Jahren Ge fängnis und einem Monat Zuchthaus und Ent fernung aus der Martre verurteilt. — Die Straf kammer in Danzig hat den Generalagenten Pel- kowSki, der nach einem verlorenen Prozeß den An walt de« Gegner« geohrfeigt hatte, zu drei Man. Gefängnis verurteilt. — Der zum Tode verurteilte Verbrecher Fälbro ist am Donnerstag au« dem Ge fängnis in Gent entwichen. — Leopold Wölfling kündigt an, daß er seine Schwiegereltern in Patschkau (Schlesien) besuchen und ihnen 4000 Mark Jahre«- reute aussetzen werde. — Am Geburtstag be« Kaisers wurde von Wittenberg au« salzender Tele gramm nach Berlin abgesandt: An seine Majestät Kaiser Wilhelm II. Mir wurde heute innerhalb zwei Jahren zum zweiten Male am Geburtstage Euer Majestät rin Sohn geboren; ich bin stolz darauf. Hilssmaschinist bei der Kgl. Elbstrombau- Verwaltung, Wilhelm Riedel. 1- Die K arrtrre einer Oberlehrers. Man wird sich noch erinnern, daß seinerzeit der Jastizmintster und Kultusminister Ruhstrat in Oldenbnrg einen Prozeß gegen den Redakteur Bier- mann anstrrngt«. In dem Prozeß spielte auch der Oberlehrer RieS rin« Rolle, der sich bei Besetzung eines Gymnasialdirektorposten« übergangen glaubte und von dem anonyme Brirse gegen den Minister im „Residrnzboten" veröffentlicht wurden. RieS er hielt eine Strase und schied aus dem Staatsdienst. Nun ist die Nachricht eingrgangen, daß er «r bi« zum stellvertretenden UnterrichtSministrr in Peru und Direktor der Universität zu Lima gebracht hat. -j- Da S Allensteiner OfstzierSdrama. Die beiden Schuldigen in dieser Tragödie, Haupt- mann v. Goeben und Frau Major v. Schönebeck werden, wie bekannt, zurzeit in der Provtnzialirren- anstatt auf ihren Geisteszustand hin beobachtet, ob wohl vorher kein Mensch je aus den Gedanken ge kommen ist, daß bei ihnen auch nur Spuren von Geisteskrankheit vorhanden seien. GS ist auch von gewisser Seite wiederholt die Nachricht verbreitet worden, daß die beiden Verhafteten nicht so schuldig seien, wie allgemein angenommen wurde. Di« „Allenst. Ztg." veröffentlicht jetzt aber eine Meldung, deren Inhalt recht bezeichnend ist. GS heißt darin: Hauptmann v. Goeben hatte einige Zeit vor der Ermordung de« Major« v. Schönebeck in einer Allensteiner Apotheke wiederholt Arsenik gekauft, weil er, -wie er sagte, Raubzeug vergiften wollte. Er verlangte besonders weiße« (farblose«) Arsenik, weil er mit blauem nicht« ansangen könne, erhielt eS aber nicht. Da« Arsenik, das rr kaufte, hat er offenbar der Frau v. Schönebeck gegeben. E« wurde eine geringere Menge bei ihr gefunden, als ursprüng lich gekauft worden war. — Es «scheint jetzt wohl nicht ausgeschlossen, daß die Leiche de« Majors v. Schönebeck exhumiert und auf etwaigen Arsenikge- halt hin untersucht wird. -j-Durch einen Hund gerettet. Der „Schlesischen Volkszeitung" wird aus Schweidnitz gemeldet: In der Grünmühle wurde der Müller Anlauf vom Getriebe ersaßt und wiederholt um die Welle geschleudert. Ein Hund, der den Unfall ge sehen hatte, rief durch sein Geheul Hilfe herbei, so daß der Unglückliche gerettet werden konnte, wenn- gleich er schwere Verletzungen erlitt. Standesamtliche Nachrichten für Neudörfel auf den Monat Januar 1908. Geboren: Johanne Gertrud, T. des Strumpfwirker« Ernst Loui« Wurzinger. Alfred Paul, S. de« Bergarbeiter« Paul Richard Tetzner. Martha Marie, T. de« Bauunternehmer« Ernst Emil Döhn. Frieda Paula, T. dl« Bergarbeiter« Paul Köhler. Eheschließungen: Der Strumpfwirker Richard Otto Schiffmann mit der Strumpfwirkers«- htlfin Flora Karola Neef, beide wohnhaft hier. Gestorben: Die Witwe Wilhelmine Ida Nürnberger geb. Tlaßnitz, 67 I. 6 M. 19 T. alt. Elsa Alice, T. de« Bergtnoaliden Alban AuerSwald, 4 M. 11 T. alt.