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oder häusliche Verhältnisse die Erziehung der Kinder erschwert, tagsüber aufzunehmen, Beaufsichtigung und Erziehung unter Leitung einer Diakonissin zu gewähren. 22. Die Seydel'sche Armeustiftung. Gestiftet von den Erben des Herrn Seydel. Zweck; Unterstützung armer und würdiger hiesiger Bewohner durch jährliche Verteilung der Zinsen. Kapitalbestand 5000 M. 23. Die Seydel-Stiftung für Gemeindediakonie. Ge stiftet von den Seydel'sche« Erben zur Anstellung einer Ge meindediakonissin aus dem Dresdner Diakonissenhaus. Ka pitalbestand 5000 M. 24. Die Seydel'sche Stiftung zu einer Friedhofskapelle. Gestiftet von den Seydel'schen Erben zur Erbauung einer Jriedhofskapelle, welche morgen Sonntag eingeweiht werden soll. Kapitalbestand 15000 M. 25. Die Sonntag'sche Stiftung. Die Stifterin Frau Anna Sonntag hat ihrem Neffen in Leipzig ein Kapital von 5400 M. mit der Bestimmung ausgesetzt, daß die Summe nach dem Tode des Erben der Stadtgemeinde Lichtenstein zu fallen und von dieser zu irgend einem milden Zweck verwen det werden soll. Aus bleskn Stiftungen ergiebt sich die Gesamt summe von 531,112 M., wozu noch die Grundstücke: das Hospital zum heiligen Kreuz, das Leichenhaus, das Julienhvspital und das Holzgrundstück des Stifts der armen Knaben kommen. U * — Cs sei besonders darauf auf merksam gemacht, daß die Sonntags ruhe während der ät Adventssonn tage auf Stunden erweitert wor den ist. Wir verweisen auf die Be kanntmachung des Stadtrats in früheren Stummer«. * — Auf das morgen Sonntag nachm. 0s5 Uhr in Callnberg stattfiudsnde Kirchen-Concert seien alle Freunde geistlicher Musik besonders auf merksam gemacht. Wir verweisen des Näheren auf das Inserat in heutiger Nummer. — Aus Chemnitz und Umgegend wird dem „Confekt." geschrieben: In der verflossenen letzten Woche hat sich das Geschäft der Stoffhandschuh- Branche in gleich lebhafter Weise weiter entwickelt. Namentlich sind vom Auslande ziemlich b-langreiche Aufträge eingegangen. Das Interesse für lange Handschuhe bekundet sich auch bei diesen Ordres und es steht zu erwarten, baß diesen mit nur kurzen Lieferfristen erteilten Aufträgen bald weitere folgen werden. Doch klagt man allgemein, daß es immer noch sehr schwierig sei, Preisforderungen durchzusetzen, welche den heutigen Matsrialienpreisen entsprechen. Es giebt eben immer noch Fabrikanten, welche den Umstand, daß sie seinerzeit mit billigem Material sich vorgesehen, zu wenig für sich ausnutzen und immer wieder sich bereit finden lassen, bezüglich des Preises alles Mögliche zu thun, soweit der Materialvorrat reicht. Daß dieser aber nunmehr alleruhalben bald zu Ende sein wird, darüber besteht kein Zweifel, und dann liegt die Gewähr für die demnächst notwen diger Welse eintretende Aufbesserung der Preise. Das Sommergeschäft für die neue Saison bietet nach allen vorliegende« Anzeichen tue begründete Aussicht auf volle Beschäf-igupg. — Chemnitz. In warmer Teilnahme für die beim Eisenbahnunglück beiOederan verletzten und noch hier befindlichen 22 183er wurde dem Gar- nisonlazärett neuerdings wieder ein größerer Posten Cigarren von deuMililärveremen Schützen, und Jäger in Chemnitz, sowie von der Firma E. Hartenstein gespendet, letztere hat außerdem eine größere Sendung Punsch, welcher zum Wethnachtsfeste Verwendung finden soll, an vorerwähntes Lazarett gelangen lassen. — Drei Strumpfhändler in Philadelphia Haden sich seit geraumerZsttdas berühmte „Diamantschwarz" der Firma Louis Hermsdorf in Chemnitz zu nutze gemacht, indem sie schwrrzqsfärbte Strümpfe mit einem Stempel „Hermsfors, last black, Auurantssä Louis Hsrmsford" versehen ließen uud dadurch großen Absatz erzielten. Gegen die Schwindler ist Anzugs erstattet worden. — Jocketa, 28. Ncw. Gestern früh kurz vor 5 Uhr wurde hier ein polterndes Geräusch wahrgevommen, das an das Durchfahren eines Eisenbahnzuges erinnerte. Da aber um jene Zeit weder ein Zug, noch eine Maschine die Station pas siert hat, so vermutet man, daß das Geräusch von emem Erdbeben hergerührt habe. — Kl a ff e n b a ch, 27. Nov. In der Nacht zum Sonnabend wurde im Schuppen des Gutsbe sitzers Uhlmann hier ein sehr schöner Dachs gefangen, welcher durch Unterwühlen in den Gänsestall gelangt war und sich drei der Gänse zu eigen machte, bei der letzten jedoch ertappt und im Stall erschlagen wurde. — Meißen, 28. Nov. Als Eisenbahn-Ku riosum dürfte die Thatsache Erwähnung finden, daß der am letzten Sonntag morgen */»7 Uhr von Dresden in Meißen einlaufende Personenzug keinen einzigen Passagier brachte. Der Zug verließ bereits leer die Residenz und auf den Zwischenstationen war auch kein Passagier eingestiegen. — Wie gefährlich es ist, Damen etwas ins Ohr zu sagen, das mußte vorgestern einMeißner Einwohner wahrnehmen. Derselbe wollte in einem Restaurant einer Dame etwas Geheimnisvolles zu flüstern, stach sich aber mit der ziemlich weit vor stehenden Hutnadel dicht unter das linke Äuge. Die B-rletzung und der Schmerz waren so erheblich, daß der Mann ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. — Pirna, 28. Nov. Mit Hellen Jubel be grüßt, hat Frau Fortuna in einer hiesigen größeren Werkstätte ihren Einzug gehalten. In die „Hundert tausend" der Braunschweigischen Lotterie fielen drei Beschäftigte des betreffenden Etablissemens. Wie immer in solchen Fällen, verbinden sich mit der Ein- Heimsung der von der holden Glücksbringerin in den Schoß geworfenen Goldsüchslein die mannigfachsten Zukunftspläne. Z An der Börse muß das Geschäft äußerst flott gehen, denn dis Börsenfleuer hat von April bis Ok tober 21 Millionen abgeworfen; das sind 8 Mill, mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres. ß Nordhausen, 29. Nov. Ein Familien- drama ruft hier große Erregung hervor. Ob Mord oder Mordversuch oder mehrfacher Selbstmord vor- begt, ist noch nicht klargsstellt. Man fand den Ge- treidemakler Rudolf tot in dem Lehnsessel sitzend, seine Frau lug ohne j-ds Spur von Leben auf dem Bette. Der Sohn und dis Stieftochter der Beiden waren gleichfalls halbtot. All; hatten ein Kohl- rübengsrjcht gegessen, welches, Wie man annimmt, vergiftet gewesen ist. Der am Leben gebliebene Sohn ist gestern in Untersuchungshaft genommen worden. Z In einer Strafkammersitzung zu Düssel- dort ist zum ersten Male ausdrücklich auf den jüng sten Erlaß des Kaisers, betr. die Straf-Aussetzung Bezug genommen worden. Eine jugendliche Ange klagte wurde wegen Unterschlagung zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Haftbefehl wurde aber aufgehoben und die Vollziehung der Strafe ausge setzt, wobei der Vorsitzende bemerkte, daß die Verur teilte vielleicht vollständig begnadigt werden würde, wenn sie bis zu einer bestimmten Zeit sich tadellos geführt hätte. * * P e te r s ü u r g, 26. Nov. Bei der Thron besteigung Nikolaus II. hieß cs sogleich, es würden wesentliche Reformen in der Verwaltung des Landes vorgenommen werden, was der Czar allerdings iu seiner bekannten Ansprache an die Deputation der Stände in Abrede stellte, und zwar soll dies deshalb geschehen sein, weil es nicht für richtig erachtet wurde, die Erwartungen der Bevölkerung zu hoch zu spannen. Inzwischen wurden jedoch die Vorbereitungen dazu in aller Stille getroffen, die jetzt soweit gediehen sind, daß der Minister des Innern die Gouverneure der verschiedenen Provinzen zu einer gemeinsamen Besprechung darüber nach Petersburg entboten hat. Die Einzelheiten der geplanten Reformen sind zwar noch nicht bekannt, jedoch steht so viel fest, daß es sich in erster Linie um eine Besserung der Lage des Bauernstandes handelt, die durch den Ukas vom 24. Juli 1889, welcher den Lokalbeamten eine beinahe unumschränkte Machtvollkommenheit einräumte, sich sehr verschlimmert hat. Man will es jetzt mit einem etwas freiheitlicherem Regime versuchen und u. a. beispielsweise die Anwendung der Knute abschaffen. Ferner soll auch den Kommunen das Recht entzogen werden, ihre Angehörigen zu verbannen. * * Kopenhagen, 29. Nov. Ein schreckliche- Unglück ereignete sich auf einem Gutshofe auf See land, dessen Besitzer in der Nähe des Hauses eine Fuchsfalle mit Selbsischüsien aufgestellt hatte, ohne eine Warnung beizufügen. Drei junge Mädchen kamen, im Begriffe das Haus zu betreten, der Fallenschnur zu nahe. Der Schuß ging los, tötete die eine der Damen sofort und verwundete die beiden anderen lebensgefährlich. * * Die Königin Viktoria hatte dieser Tage in der Thames Street Hill in London ein Aben teuer, über das sie herzlich gelacht hat. Der scharfe Wind riß ihr nämlich den Hut weg und dieser wirbelte lustig fort, weit weg über das Pflaster. Ein Junge das sehen und dem Hut nacheilen ist eins. Endlich ist er ihm nahe und hält ihn auf, indem er mit dem Fuße darauf tritt. Ein anderer Junge entreißt ihm ven Hut und setzte sich ihn auf, bekommt aber in demselben Augenblick von einem Arbeiter eine Ohr feige, der nun wieder ihm den Hut vom Kopfe reißt und ihn dsvotest der Königin reicht. Diefe nahm den Hut, der freilich diesen Namen kaum mehr ver diente, lachend an, ließ dem Manne, ebenso aber den beiden Burschen, von denen der eine noch immer heulte, ein Geschenk geben, setzte aber den Hut natür lich nicht auf, sondern fuhr barhaupt nach dem Schlosse zurück. Neueste Rachrichte«. Köln, 30. Nov. Wie die „Köln. Ztg." aus Odessa meldet, sind bei dem letzten Unwetter etwa 500 Menschen ums Leben gekommen, welche teils ertrunken, teils erfroren sind. Die Not ist groß. Wiener Neustadt, 30. Nov. Eine furcht bare Panik brach gestern in der Weidendorfer Spinnerei aus. Eine acht Meter lange Transmis- stoaswells hatte sich abgedreht und flog, noch fort während rotierend, gegen einen gußeisernen Pfeiler, welcher barst. Das Dach des Gebäudes senkte sich unter furchtbarem Krachen und drohte einzustürzen. In dem Saale arbeiteten 60 Personen, denen es aber gelang, noch vor dem Einsturz des Daches das Freie zu erreichen. Wie durch ein Wunder ist Nie mand verletzt worden. Der Betrieb der Fabrik wird auf einige Zeit eingestellt. Mirchen-Mach-rLLhLKU Mr KichtsKste «sr. Zur Weihe der Friedhofskapelle. Nachm. 2 Uhr Zug vom Leichenhause zur Kapelle. Ueber- gabe des Schlüssels. Gemeinsamer Gesang Nr. 18,1—3.(Gesangbücher mitzubriugeu) Weiherede und Gebet von Oberpfarrer Seidel. Motette des Kirchenchorsr Selig sind des Him mels Erben, die Toten die im Herren sterben zur Aufersteh ung eingeweiht. Im Frieden ruhen sie, los von der Erde Müh, Hosianna, vor Gottes Thron zu seinem Sohn begleiten ihre Werke sie. Hosianna. Intonation, Collekte und Segen. Schlutzgesang r Nr. 17. Unsern Ausgang. -Uirchliehe Ma«Hrichteu von Bernsdorf. Sonntag, den 1. Dezember. (1. Advent.) Vorm. Beichte und Abendmahl. Nachm. 2 Uhr Kinder- gottesdienst für die Kinder Bernsdorfs. Montag, den 2. Dezember. Abends 8 Uhr Btbel- stunde in der Schure zu Bernsdorf. MAtmaMche Witteru«g für de« I. Dezbr.: (Ausgestellte Prognose nach dem Lamprecht'schen Wettertelegraph.) Windig und veränderlich. »«»»»««««»»»»»»»»»«»ch»«»«» — Zum Weihnachtsfeste — empfehle ich mich zur Anfertigung von N«sK«ßß« -m» WrL»»Lts«d«, mit oder ohne Beschläge, welche sich als passende Festgeschenke eignen. Reparaturen an Ketten, Puppen-Perrücken, Zöpfen rc. billig. i .ouis Hover, kriseur- Nen entgetreffes« die bekannt billigen in großer Auswahl, sowie alle anderen Artikel bei iilMLö, l.ielitM8tem, KpollMr Bad HohensteinErnstthal. Sonntag, am s. Dezember (895 Loncert " m: vom hiesigen Stadtmusikchor. Anfang: Uhr. Entree: 30 Pfg. Loncert-Aarten für Familien: (0 Stück j M. 50 Pf. anderAasse. Nach dem Loncert Ball. Der erwärmte AurSaal und die Verkehrsräume bieten einen angenehmen und beliebten Aufenthalt. Generalversammlung Es »«tag, den 1. Dezember a. von nachmittags Uhr an im Ratskeller zu Lichtenstein. Tagesordnung. 1. Berichterstattung über das vergangene Geschäftsjahr. 2. Neuwahl von 3 Vorstandsmitgliedern. 3. Anträge und Eingänge. Pünktliches Erscheinen aller Mitglieder wünscht der Vorstand. Gleichzeitig findet die Verteilung der Zettel über betreffendes Guthaben statt.