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Tageblatt für das Elbgebirge Vie GächjMe Elbzeltung entölt die amtlicken Bekanntmackumgen deo vürgermeistero zu Bad Gckandau und des §inan,;> amto Sebnitz- Nclmat-eltung für Baö Sckan-au mit seinen Ortoteiien Ostrau und ^estelwitz und die Landgemeinden Ail'mders Gosderk mit liobimübie. tlltlngieszku'ibcl, irril'l'en, Llclüenbain, Mittelndors, Vors^dors, grossen, Natlunannoders, ^einkardtodors. Scbmilka, Sä,bna. Druck und Verlag: Scicbslscke Tlb.zeltung, Alma r'zteke, Inb. Walter Hieke, Bad Scbandau, ^ukeustrahe 13^, ZernrusSS. Postscheckkonto: Oreoden 3)327. Girokonto: Bad Schandau 3412. volkabank Bad Schandau 620. Tekhästozeit: wo^hentaga 6—12 und 14—18 jlhr. Annalune^hluh für Anzeigen 10 Uhr, Zamilienan^eigen 11 Uhr vorm. Wochenbeilagen: Unterhaltung und wissen, Vas Unterhaltungsblatt Oie Sacksische cklbreitung erscheint an jedem Wochentag nachmlttago 4 Uhr. Be.rugopreio: monatlich frei Hauo 1.65 RN. (einschl. 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Tas Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Bewegungen der deutsche» und russischen Truppen aus die vereinbarte Demarkationslinie vollziehen sich Pla»- miihig und i» bestem Einvernehmen. Bei Lemberg wnrdc» die dort kämpscudc» dcnlschcn Truppen durch russische Bcr- bäudc abgclöst. Tic als Ergebnis der Schlacht bei TomaSzow bereits gemeldeten Gcsa»gc»c»- und Bcutczahlc» wachsen »och ständig. Mehrere polnische Ausbruchsversuche aus Praga wurde» abgcwicsc». Aus der Strecke Warschau—Sicdlcc wurde bei Kaluszy» »ach kurzem Gefecht ein sciudlichcr Pauzcrzug genommen. 178 Angehörige des Diplomatischen Korps und 120» sonstige Ausländer konnte» gestern Warschau aus dem von den deutschen Kommandvbchördc» bestimmten Wege verlassen. Tie wurden von deutschen Offizieren empfange» »»d i» bereit- gestellten Züge» noch in der Nacht »ach Königsberg befördert. Sämtliche Ausländer sind wohlbehalten und nuvcrlcht. Im Westen nur vereinzelte Stosttriippuiitcriichmttiigc». Ein französisches Jagdflugzeug wurde im Luftkampf ab- geschosscu. Grundsätze über Bord geworfen England und Frankreich wollen sich der Rechtsprechung des Haager Gerichtshofes entziehen Nachdem die englische und die französische Regierung bc- rcils im Frühjahr d. I. ihre Bciciligung an den wesentlichen Vorschriften der Genfer Gcncralakic von 1928 ausgcküudigt hwcn, haben sie nunmehr auch dem VölkcrlmndSsclrctnrial ihren Rücktritt von der sogenannte» Fatullaiivtlanscl des Lwiuis des Haager Gerichts Hofes milgetcill. Im Name» des französische» A»kc»miu>stcriums richtete Alexis Leger an de» Generalsekretär des Völkerbundes unter dem l» 9. 19.19 die Mitteilung, das; die französische Regie- nmg sich nicht mehr an vcn Artikel IM des Statuts des Ständigen Internationalen Gerichtshofes gebunden betrachte. Ein ähnliches längeres Schreiben richtete auch namens der britischen Negierung der Mucrstaatssckrclär Cadogan ani 7. !>. 1989 an den Generalsekretär des Völkerbundes. Hierzu schreibt der „Deutsche Dienst": Im Artikel 11 der Völkerbmidssahung war die Errichtung eines Ständigen In ternationalen Gerichtshofes vorgesehen, der über alle ihm umcrbrciieicu internationale» Streitfragen entscheide» sollte. Zur Zuständigkeit dieses Gerichtshofes, dessen Sih sich im Haag vcfindcl, sollten insbesondere alle Fragen des Völker- rechts sowie die Art und der Umfang der wegen Verletzung internationaler Verpflichtungen geschuldeten Entschädigimgen gehören. In der Blütezeit des Völkerbundes haben fast alle Mst- gliedstaale» sich wegen solcher Fragen der Jurisdiktion des Haager Gerichtshofes unterworfen, darunter auch Euglaud und Frankreich. Ma» sollte meine», das; angesichts der von England und Frankreich eiugclcitelc» H n u g e r b l o ck a d c und der damit verbundenen Mistachlnng der Rechte der Neutralen, der Ge richtshof ein fruchtbares Feld sür seine Tätigkeit finde» wurde, nm die englisch-französischen Ucbcrgrissc zilrückzuweiscm und die Wcstmächte znr Achtung des internationalen Rechtes zu veranlassen. Aber in demselben Augenblick, in dem die Staaten, deren Politiker bisher bei jeder Gelegenheit die Ach tung des Völkerrechts und die Heiligkeit der Verträge als Voraussetzung einer internationalen Zusammenarbeit predig- icu, befürchten müssen, als Rechtsbrecher fcsigesiclll zn werden, versuchen sic. sich der Rechtsprechung des Gerichts- Hoses zu entziehen. Wie aus Genf gemeldet wird, haben die englische und sranzösischc Negierung dein Völkcrbnndssckrctarial ihren Nück- irili von den Erklärungen milgctcilt, durch die sic sich dem Ständigen Internationalen Gcrichtshos unterworfen haben. Diese Nachricht stellt wieder einmal die ganze Hohlheit der Phrasen ins rechte Licht, mit denen die beiden Regierungen > U>re Politik zu bemänteln versuchen. Solange sie im unge- I störten Besitz der Früchte waren, die ihnen das Versailler Diktat eingebracht Hatte, solange der Gewaltfriedcn herrschte und gesichert erschien, wurde von ihnen die Schicdsidec ge predigt, mit der angeblich alle Streitigkeiten und Mcinungs- vcrschicdcnheilcn dieser Welt gelöst werden könnten. Als die Lage aber ernster wurde, schon im Februar d. I., saglci, sie sich durch Vorbehalte zur Gcuscr Gcneralaktc von 1928 für alle praktisch wichtigen Zwecke von der allgemeinen Schieds gerichtsbarkeit l o s. Und jetzt, in dem Moment, wo der Schiedsgedanke wirklich einmal seine Feuerprobe bestehen müsste, wird skrupellos er klärt, die Unlcrwersuug unter die Schiedsgerichtsbarkeit gelte sür sic ab sofort nicht mehr, obgleich die Bindung daran nach dem Statut unr mit einer bestimmten Kündigungsfrist aufgehoben werden kann. Und nm das Mas; vollzumachcn, berufen sic sich znr Begründung dabei noch ans „veränderte Umstände", eine Begründung, die sic jahrc-, ja jahrzehnte lang miss bitterste bekämpften, solange sich andere — ihre Gegner — daraus bcricseu. Daladier über Frankreichs Kriegs,ziele Berlin. Der sranzösischc Ministerpräsident Daladier hielt am Donnerstagavend eine Nnndfunkansprache, in der er sich nach zwanzig Tagen Krieg an die Franzosen und Französinnen wandte. Er betonte, das; das französische Oberkommando besonders wert voll sei. weil cs todbringende Verluste zu vermeiden suche. Er hege als früherer Kamerad Gefühle der Dankbarkeit und der Zärtlichkeit für seine fangen Kameraden. Herr Daladier meinte, sie wüssten, warum sie kämpften und warum sic Krieg führten. Er warnte das französische Volk vor dein Abhören der deut schen Rundfunksendungen in französischer Sprache, in denen be kanntlich immer wieder die Frage gestellt würde, wofür das fran zösische Volk kämpft. Tas Ziel des Krieges, den die französische Regierung erklärt hat, sicht Herr Daladier in der Erreichung eines totalen Sieges, nm einen Frieden auf solider Grundlage zn errichten und den deutschen Anspruch auf Beherrschung der ganzen Welt zu ver nichten. Ministerpräsident Daladier äußerte sich leider nicht zn der Frage, ob der von ihm erstrebte solide Friede ein Friede der noch solideren Versklavung als der von Versailles sein soll. Ebenso wenig sagte er über die Gründe zn der törichten Behauptung, das; Deutschland angeblich die ganze Welt beherrschen ivollc. Churchill überführt Rundschreiben enthüllt die Hintergründe des „Athenia"-Verbrechens Nach der scharfen Zurückweisung der englischen Lügen über die angebliche Versenkung des Dampfers „Athenia" durch ein deutsches U-Boot ist cs um diesen Zwischenfall in London recht still geworden. Die deutschen Erklärungen haben eben sedcm, der denken nnd urteilen kann, llargelegt, das; es sich hier nm ein Verbrechen handelt, das der Mann nusgeheckt hat, der allein davon Nutzen haben konnte: Winston Churchill, der Erste Lord der britischen Admiralität. Tast Deutschland aber Churchill und seine Helfershelfer zn Recht der Urheber schaft an dem Untergang der „Athenia" bezichtigte, wird durch ein Dokument bewiesen, das ein Zufall der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" in die Hand spielte. Es handelt sich um ein Rundschreiben des Cunard- Wh i t c - S t a r-Büros an seine deutschen Zweigstellen das folgenden Wortlaut hat: „Athenia" 2. September, „Aurania" 2. September, „Andania" 8. September, „Ascania" 9. September. Von der Zentrale erhallen wir die Anweisung, infolge von Fahrplanänderungen für die obengenannten Abfahrten keine Buchungen vorzunehmen, und auch etwaige gebuchte Passagiere sür dieselben nicht zum Eiuschissungshasen zu bc- fürder». Wir bitten, uns aufzugeben, ob nnd welche Buchun gen *Sie für die genannten Abfahrten abgeschlossen haben, damit wir Jhpcn anfgcbcn können, sür welche anderen Dampfer die Uebcrtragnng ersolgen kann. Hochachtungsvoll Cunard-Whitc-Star-Nciscbüro G. m. b. H. Unterschrift. Was ergibt sich also aus diesem Dokument? Zunächst ein mal handelt cs sich bei der Begrünvutig, die Bnchnngen hät ten wegen angeblicher Fahrplanänderung zu unterbleiben, mir um einen Vorwand, den» die „Athenia", die in der Nacht zu»; 4. September etwa 2V0 Meilen westlich der Hebriden untcrging, hat ihre Ausreise plan m ästig am 2. September angctrcten. Und da das Schreiben vom 29. Augnst stammt, hatten Churchill und Genossen spätestens am 27. August den * Wenige Tage »ach dem Einrückcu der deutschen Truppen in f Pose» hat auch schon der Ches der Zivilvcrwnltnug seine Arbeit ausgenommen. Tic strafsc Organisation ermöglicht cs, das; alle AmtSstcllcn in kürzester Frist in Tätigkeit getreten sind. * Der italienische Regierungschef Mussolini empfing General Negri, de» Inspekteur der alpiucu Truppen. Wie die Agentur Belga mittcilt, Hal das Brüsseler Gericht ein Verfahren gegen ein Brüsseler Mittagöblatt cingclcitct, weil cs cincu tcudcnziöscn Bcricht vcröfsrntlicht hat, in dcm cutsprc- chcnd dcn Hctzmcldungc» dcr cnglischcn nnd sranzösischcn Presse von dcr Zusammcnzichung ausländischer Trnppcn an dcr bcl- gischcii Grenze die Rede war. § Ter Berichterstatter der belgischen Zeitung „Gazette" mel det, das; in Militärkrciscn von Nauch die Führcrrcdc Gegenstand lebhafter Kommcutarc sei. Bor allem dcr Hinweis auf eine noch unbekannte Waffe gegen England habe bei de» französischen Militärs besondere Aufmerksamkeit hcrvorgcrufcu und Anlast zu allgemeinem Rätselraten gegeben. * In Dänemark herrscht in de» Kreisen dcr Landwirtschaft lebhafte Besorgnis Über de» Rückgang des cnglischcn Pfnndcs. Man fürchtet, da vielfach die Licscrungsvcrträgc in englischer Währung abgeschlossen sind, ernste Schädigungen nnd fordert nachdrücklich Schadloshaltung. " Ein Schweizer Armeebefehl weist darauf hin, das; die Bcr- tcidiguugsrättmc dcr schweizerischen Truppen ausgcbaut werden. Ausrüstung und Bcwassmmg würden vermehrt und verbessert. Tic Lagc crsordcrc dic volle Bereitschaft dcr Schweizer Armee; mit Ablösung oder Entlassung könne nicht gerechnet werde». " I» Bulgarien fanden antijüdischc Kundgebungen statt, bei dciicn nach Belgrader Meldungen in Sofia ein Schaden von über eine Million Lewa angcrichtct worden ist. " In Jugoslawien wird energisch gegen lügenhafte, beun ruhigende Nachrichten und gegen Wucherer vorgcgaugcii. " Iu Scrajcwo hatte» die jüdische» 'Viehhändler bei dcn Bnncrn das Gerücht verbreitet, ihre Schase würden von de» Militärbehörde» beschlagnahmt werde». Dic I»dc» kaufte» da»» für eine» Bruchteil des Wertes die Schafe auf und schädigte» so die La»dbevölkcr»»g i» gewissenloser Weise. " Ter türkische Austenministcr Saracogl» ist am Doiincrstag- ' abend »ach Moskau abgcrcist. " Während das französische Parlament seit längerer Zeit nicht mehr zusammcngctrctc» ist, tagten am Donnerstag dic grostcn Kommissionen dcr Kammer. Sic haben freilich zunächst sich nur dadurch bestätigt, das; sic dcu AuSschlust sämtlicher kommunistischer Kommissiousmitglicdcr beschlossen sowie zahlreiche Unteraus schüsse eingesetzt haben. Dcr austcupvlitischcu Kommission gegen über hatte dcr Ministcrpräsidcnt sich als unabkömmlich ciitschul- i digt. Der Ausschnst bcschlost darauf, dcm Ministerpräsidenten i einen Fragebogen zu übersende». Ter japanische Ministcrpräsidcnt teilte mit, das; Ansang No- ! vcmbcr eine »cne Zcntralrcgiernng in China unter Waugtschiug- ! Wei eingesetzt werde. Plan gefasst, den von ihnen von langer Hand vorvercltcien ! Krieg gegen das Reich mit einem neuen Lusitania-Fall cin- 1 zulcUcn. Am 27., spätestens aber am 28. Anglist ist dic er teilte Anweisung an dic Zentrale dcr Cunard-Whitc-Slar- , Lines ergangen. Deutsche Zeugen unerwünscht Bei dem verbrecherischen Versuch, mit einem skrupellosen Manöver dic Stimmung dcr Vcrcinigtcn . Staaten gegcn Deutschland aufzuputschcn, musste Herrn Churchill daran ge legen fein, an Bord dcr „Athenia" keine deutschen Zeugen zu habe«, dic uach der Rettung möglicherweise ln der Lagc gewc- scn wären, die Aufdeckung des beabsichtigten Komplotts herbci- zuführeu Daneben mag der Gedanke bestimmend gewesen sein, möglichst viele Plätze sür amerikanische Staatsbürger sreizuhaklcn, um eine um so nachhaltigere Wirkung auf die öffentliche Meinung in dcn Vereinigten Staaten von Amerika zn erzeugen. Dic Tatsache, das; gleichlautende Anweisungen für vier Schiffe dcr Cunard-Whilc-Star-Linie crgingcn, beweist einmal, das; ver Tag dcr bri tisch cn Kriegser klärung an daS Reich in dcm Zeitpunkt, in dcm dic Durchführung des vcrbrcchcrischen Plancs von Herrn Churchill cingelcilet wnrdc, noch nichl s e st st n n d nnd daher zum anderen Herr Churchill Ncscrvcscbisse ans dcn Linicn nach den Vereinigten Staaten für den Fall bcrcithallcn wollte, das; sein Plan mit der „Athenia" durch irgendwelche „imglücklichc" Um stände nicht zur Ausführung hätte kommen können. Gab es überhaupt eine reguläre Passagierttste? Der Fall wirst die interessante Frage auf, ob es für die „Athenia" überhaupt eine regulärePassaaierliste gab oder ob auch die Statisten dieses Schisses ihre Teilnahme an dem Abenteuer der Regie des Ersten Lords dcr britischen Admiralität zu verdanken haben. Angesichts der Bedeutung, dic dem Rundschreiben deS Cuunrd-White-Star-Büros znkommt, Hosse» wir, das; dieses