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Don Kriegsteilnehmern ist in den letzten Jahren schon Manches gethan, was freilich nicht ausschließt, daß noch mehr gethan werden kann. Für die letztere Kategorie ist noch wenig geschehen und gerade an gesichts des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums der großen Siege von 1870/71 will das schmerzlich be rühren. Ganz g<wiß haben damals Alle, Alle ihre Schuldigkeit gethan, wollte man Geldzuwendungen den Kämpfer» zukommen lassen, so müßte man, genau genommen, an Alle solche verteilen. Aber praktisch, da stehen denn doch die Dinge etwas an ders! Vor Allem, wo findet sich ein Kombattant von 1870/71, der sich in guten oder genügenden Verhält nissen befindet und einem bedrängten Kameraden nur dann eine kleine Unterstützung zukvmmen lassen will, wenn er selbst eine Summe erhält? Da wird man wohl Niemand finden, sondern jeder Veteran wird sagen: Recht ist's, wenn denen von uns, die sich vor fünfundzwanzig Jahren dis Knochen entzweischießen ließen zur Ehre des Vaterlandes, heute vom Vater lande beigestavden wird, wo es ihnen nicht gut er geht! Für Geld haben dis Tausende damals nicht ihr Blut hergrgeben, aber solche Leute soll man da rum erst recht eh-en und ihnen helfen, wenn es am Platze ist. Wir denken heute darüber nach, wie wir des Jubiläum der deutschen Heldenthaten am wür digsten feiern sollen! Karn es eine würdigere Feier geben als die, wenn am zweiten September in den bescheidensten Verhältnissen oder gar in drückender Lage befindlichen Veteranen ein klingender Ehrensold ausgezohlt wird? Man sagt immer, das Geld sei knapp bei uns, und es stimmt just! Wir haben keine übergroßen flüssigen Mittel, wir dürfen im Interesse der gesam ten Steuerzahler keine verschwevderische Wirtschaft treiben. Aber wir sind doch nicht so traurig dran, daß wir eire jede Reichsmark vor dem Ausgeber, dreimal umdrehen müßten. Der Reichstag hat auf Erfordern der Reichsregierurg über eine Million Mark biwllligt, damit, wie fich's gebühre, die Eröff nung des Nordostseekanals in glanzender Weise von Statten gehen kann. Dreihurdertundsiebennndzwavzig deutsche Volksvertreter g-denken auch laut ihrer An meldung an diesen großartig«« Festlichkeiten auf Reichsküsten teilzumhmen. Und sollte es da ganz unmöglich sein, eine Million extra für solche Männer flüssig zu machen, denen wir es doch mit zu danken haben, daß Deutschland überhaupt solche Festlichkeiten veranstalten kann. Es ist eine Ehrenpflicht des Reich?« genannt, die Ehrengäste zur Nordostseekanal- feier ruf Reichskosten zu bewirten, ganz mit Recht; aber eine weit höhere Ehrenpflicht ist eS, auch der Männer, die das Reich erst haben schaffen helfen, zu gedenken. Wie mag wohl einem Kämpfer zu Mut sein, der vor 25 Jahren im Donner der Ge- schütze ein Reich erstreiten half, und heute, wo er älter und weniger leistungsfähig geworden, mit Nah rungssorgen kämpfen muh? Nicht eine lebenslängliche Pension kann das Reich gewähren, aber es kann fünfundzwanzig Jahre nach Weißenburg und Wörth, Straßburg und Metz, Sedan, Orleans, Belfort, Paris doch bekunden: Wir haben die Heldenkämpfcr aus dem Nationalkriege nicht vergessen, wir erneuern heute des Dankes Zoll! Das ist eine schlichtere Feier, als die von Kiel, aber Millionen feiern sie in Herz- lichster Teilnahme mit. Also: Das Eine thun, aber nicht das andere lassen! Wir wollen vor allem der Ritter des Eisernen Kreuzes gedenken, die sich heute in gedrückten Ver> hältmfstn befinden, ohne damit zu sagen, daß nur sie allein Anspruch auf Berücksichtigung hätten. Aber der Kämpfer mit dem Eisernen Kreuz, der dies Ehren- Erinnerungszeichen vor aller Welt zur Schau trägt, der soll nicht äußerlich so erscheinen, als ringe er mit Entbehrungen. Bon den tiefen Schatten einer solchen Erscheinung fällt auch viel auf das Kreuz zurück. Wer einen solchen Veteran erblickt, der sagt unwillkürlich: Das hat nun der Mann! Und dabei giebt es ein peinliches Gefühl, ein trauriges Em pfinden. Gewiß mag auch mancher Kombattant aus dem letzten Kriege durch eigene Schuld in einen Notstand geraten sein, aber der Hinweis auf solche Fälle befreit uns nicht von der Pflicht, Anderen gegenüber das Erforderliche zu thun. Wir brauchen uns auch bei einer Aufhilfe unserer Veteranen gerade in diesem Jubeljahr nicht um das alberns Geschrei Derer zu bekümmern, welche von der Seine aus etwa bekunden werden, diese Leistung wäre ein gar zu lebendiger Hinweis auf 1870/71; Frankreich er richtet den Gefallenen aus jenem Kriege jetzt ein Denkmal, welches augenscheinlich den Charakter eines Rache- undRevanchs Denkmalserhalter-soll, Wirhaben eine Pflicht der Dankbarkeit noch zu erfüllen; er füllen wir sie, sobald wir können, soweit wir es können. Vermischtes« * Man muß sich zu helfen wissen. Ein Vorge setzter nimmt einem Soldaten, der immer in's Blaus schießt- die Waffe ab mit den Worten: „Ungeschickter, geben Sie Acht! Die Sachs ist doch so einfach!" Er zielt und trifft die Scheibe nicht. „So schießt Er!" ruft er und ladet wieder. Die Kugel geht das^zweite Mal in einen der äußersten Ringe- „Und so schießen die Andern," fährt er fort. Er schießt zum dritten Male, trifft das Zentrum und legt die Büchse in die Hand des Soldaten zurück mit den Worten: „Und so pflege ich zu schießen!" Schlachtviehmarkt im Schlacht- und Viehhofe zu Chemnitz, am 10. Juni 1895. Auftrieb: 248 Rinder, 933 Landschweine, 86 Kälber, 248 Hammel. Der heutige Schlachtviehmarkt war bester beschickt worden, als der am Dienstag in voriger Woche abgehaltene. Es standen h-ule 52 Rinder, 285 Landschweine, 57 Hammel mehr und nur 45 Kälber weniger als damals zum Verkaufe. Das Geschäft war in Rindern langsam und in den übrigen Viehgattungen mittelmäßig. — Preise: Rin der I. Qual. 57—60 M., Ausnahmen höher, 11. Qual. 50-56 M., 111. Qual. 44-48 M., für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Landschweine: 43—48 M. für 100 Pfd. Lebendgewicht bei 40 Pfd. Tara pr. Stück. Kälber: 56-60 M. für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel: 30—33 M. für 100 Pfd. Lebendgewicht. Kirchliche Nachrichten von Bernsdorf. Donnerstag, den 13. Juni. Vorm. 9 Uhr Wochen- konnnnnton. Sonntag, den 16. Juni. (1. p. Iriuit.) Vorm. Beichte und Abendmahl. — Nachm. 2 Uhr kirchliche Unterredung mit der erwachsenen Jugend Bernsdorfs. KÄWMKNKschxichteK« Geboren: Hrn. Theodor Beck in Greiz ein K. Verlobt: Frl. Camilla Wickert mit Hrn. Lehrer Paul Ihle in Kühren. Getraut: Herr Seminaroberlehrer E. G. Martin mit Frau verw. gew. B. Giesemann, geb. Hoyer, in Borna. — Herr Max Kitte mit Frl. Emmy Nollau in Stettin. — Herr Rittergutspachter Moritz Schulze in Christ grün mit Frl. Anna Steinhaeuser in Planen i. V. — Herr Staatsanwalt Jentzsch mit Frl. Rosa Schönfeld in Dresden. — Herr Fritz Schrüder in Hartford (N.-Amer.) mit Frl. Olga Kreher in Dresden, s— Herr Ernst Sur mann mit Frl. Lina Weidlich in Klingenthal. — Herr Lehrer Oskar Wittig mit Frl. Elise Lindner in Netzschkau. — Herr Johannes Trinks mit Frl. Helene Leo in Unter koskau, — Gestorben: Herr Ku-, Conrad Adolph Fiedler in Crosts- witz bei Gaschwitz. MuLMKUiche WMeimmg für des, L2« Jurri? (Ausgestellte Prognose nach dem Lamprecht'schen Weitertelegraph.) Vorwiegend bewölkt nnd geringe Niederschlagsneigung. 1 MeseN-WM feinster Millen-UMM ist in meinem Laden ausgestellt. Ver kaufspreis p. Pfd. M. 1.—. Hochachtungsvoll Julius Küchler. von : Fsrl LaßM-m s kurru IVTsriÜLt 1T'9 <K— s eiapüsklt siok rmr ^.nssrtiAuoA vask- - stebsudsr ^.rbsitsn in 8skvan nud : Lrustdruok, als: s L.viss, ^.drsss- nnd Oosolläktslrartsu, ^bsvkisdsbrieks und -Harts», s Aktien und Vividsndenssksins, l Driskköxke, LrioUsiston, LsstoU^sttel, ; Lsssbousokvins, Drosskürsn, Oirlcnlare, 8 Oonesrt-, Iksotsr- und LoU-LUIsts, Oonverts mit Hrinendruok, DelUarationsn, : DanksoZunj-s- und InnlndunAs-Li'iets, : Wniosskorton, s LrnpiunAsbssobeiniAunAsn, Ltiksttsn, : Fakturen, Porraalarv »Iler ^rt, Orntulatioiiskuidsn und -Lrisks, : Ilans- und lsnbnik-Ordnun^sn, s kloekreits-kllnludun^en, ttoebLsilsüvitungen, I lodEitso-edivbts? : Listen- nnd Lastensebildvr, : Latalo^e, Lontrakte, I,ebrbrieks, : Inster- und LrnpkanAssebeiiu;, : Lobnlisten, kdnbnbrieko, hlittoilunAvn, - Alenns, tUitAtiedskarton, Loti^sttel, i Lotus, Ureis-Lonranto, s Plakate, Postkarten, ttukstMttsI, ' Urox-rarnrne, : OnittnnKSn, OWUrinAskarten, ; Lvoknun^on, LeebonsebaUs-Lsriollttz, - Lxsise- nnd IVeinkartsn, s Ltatuten, Ltiinin^ettol, Nbeatsr^sttsI, - Landkarten, NateUisder, : NabsUariseks Arbeiten ssder ^rt, : Visitenkarten nut n. okno Ooldrand, t sorvio Verlz-oldrand, VeilokunAS- n VerrnakIunAsan^siAen - in den verselavdenstsn Ginstern, IVorks, 2euAnisss eto. s Hlo Arbeiten norden — bei bil- - Uxsler UroisstoUun^ — mit der - ^rösstmöAiieiistvn 8or^fuI1 l uusxoiülirt. ! Doi vorkominondem Lsdark bitte ! nrn ^üti^ste UerüeksiebtiAnnA. 1 Ps« KufeOMM sind zu verkaufen bei Friedrich Mstzuer in Kuhschnoppel. Dungs LchnmM sind zu verkaufen bei Bäckermeister C. Winter, Suutkranke. Lange Jahre litt ich an einer gefähr lichen Hautkrankheit, den Flechte», und konnte von keiner Seite geholfen werden. Ich habe alles mögliche anfgeboten, viels Medizin und Salben gebraucht, aber alles vergebens. Durch eins sehr zu empfehlende innere Kur des Herrn Ed. Padberg in Dortmund bin ich jedoch endlich "davon befreit worden, und fühle ich mich wie neugeboren. Aus tiefstem Herzensgrunds danke ich Herrn Padberg für die vorzügliche Heilung. Wo ich nur kann, werde iS Ihn empfehlen. E. Fiscus, Cölln. Gegen 50 Pfg. m Briefmarken vers. meine Schrift (Beschreibung der Flech- tenk-ankheit) franko. Ed. Padberg, Dortmund. MMmchW. Den Herren Pfexhedesitzern zur Kenntnis, daß in MemsdNrf NMMis WM MickeL bereit stehen, darunter ein OMxies- LäNder Blut-Hengst (Rappe), tadel lose Figur. 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