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M.H8 Sonntagsbeilage der Sächsischen Elbzeitung ^939 Zeichnung: Grunwald — M. Manu Ihnen blinken die Gläser mit köstlichem Apfclsaft, der noch von der eigenen Ernie stammt. In rotem Golde flämmt die Sonne durch die Bäume des Gartens. Es ist ein milder Maicnabend, und mit dem kehlen Jubcllicd der gefiederten Sänger vermischen sich die frischen Stimmen der Kinder, die mit den Liedern, die sic in der Schule lcruteu, den deutschen Frühling preisen. Man spürt, welche echte Freude an diesem Tisch zu Hause ist. Keiner sicht dem Vater an, das; er noch vor wenigen Stunden schwcisrgebadct eine Schaufel Kohlen nach der anderen in den gewaltigen glühenden Schlund eines Kessels schlen derte. Jetzt lacht er über das ganze Gesicht, freut sich des Feierabends im Kreise seiner Lieben. Und wenn eines Meisters Hand dieses Bild fcstgchalten hätte, so könnte er keine bessere Unterschrift finden als: „Freut euch des Lebens!" Deutsche Jugend marschiert in den Mai. Der Weg geht durch cincu stille« Morgen. Noch sind die leichten Nebel des Tales nicht ganz gewichen. Nbcr ein sieg haftes Lcnchtcn ist in der Luft, das einen Nebelschleier nach dem anderen hiuwcg- rafft, bis die maieugrüne Erde in lichtem Glanze vor den Jnugen liegt. Von einer Bcrgknppc grüßt eine Burg, trutzig aus- schaucud wie einst, als sic noch eine ernste Wehr in deutschem Laude war. Heute ge hört die Burg der deutschen Jugend. Mit lautem Jnbclschrci wird sie begrübt. Die Marschordunng löst sich ans, denn der An führer Hai den Sturm auf die Burg be sohlen. Ein Wettlauf beginnt, wer zuerst den Berg erklimmen mag. Ein Bild voller Kraft und Lust, und wer cs sicht, der schickt dcr Jugend den stillen Gruß nach: „Freut euch des Lebens!" Ein schmucker Naum, licht gehalten, von dessen Wänden schöne Bilder grüben. Weibgedccktc Tische füllen den Nanin ans. Junge Franeu gehen von Tisch zn Tisch und stellen in einfachen, aber geschmack vollen Vasen frische Blumen ans den Tisch. Wer nichts von dcr Bestimmung dieses Raumes Weib, möchte mciucn, er werde für eine kleine festliche Gelegenheit ansge- schmiickt. Aber diese Blumen auf weiß- gcdccktcn Tischen sind der alltägliche Schmuck des Gcmcinschaftsraumes ciues Betriebes, an denen die Arbeitskamcradcn Ihre Ruhepausen verbringen. Und die Blumen sind mitten in den werkenden Volt, das sich einer Nebergangsstimmung hiu- gibt, wird mau niemals zn unsterblichen Taten begeistern können, weil sic einem solchen Volke ja unmöglich und sinnlos erscheinen mübtcn. Dcr Glaube aber an die ewige Kraft und das ewige Leben des Volkes läszt jeden einzelnen schaffcnsfroh werden. So wird der Mai für uns zum Jungbronueu, zu eiuem Quell dcr Freude. Wir aber wissen, das; diese Freude nur in der Gemeinschaft gedeihen kann, in einem Volke, das zusammcnstcht und so seine Maicnkraft auch wirksam werden lassen kann. Freut euch dcS Lebens! Das deutsche Volk hat seine Maicnkraft wicdcrgcwonucn, die uns in unzähligen Bildern offenbar wird. Wir sehen viele Tausende von deutschen Müttern sich über Wiegen beugen, aus denen ihnen das erste Lachen eines neu geborenen Kindes entgcgcnklingt. Wir sehen Acckcr grünen, die einst Moor und Sumpf gewesen sind. Die Sportplätze hallen Wider von dem fröhlichen Getümmel Millionen junger und alter Sportler in Spiel und Kampf. Auf dem Anger singen Mädchen alte Lieder und tanzen die alten Maicnwcisen unter dem Maibanm. Mil lionen Menschen wurden wieder frei und fröhlich, erlöst durch dcu deutsche« Früh ling. Alles Morsche, alles Alte nnd Welke haben die Frühlingsstürmc verweht. Deutschland steht ringsum im Glanze seiner Maienblüte. Das ist die Erkenntnis am nationale« Feiertag des deutsche« Volkes, ci«c Erkenntnis, die sehr wohl die Herze« alifjlibeln lasse« kau« vor Lebenslust und Lebensfreude. Wer nicht an diesem Feiertag an einem lebenswichtigen Posten ansharrc« mus;, läs;t die Arbeit an diesem Tage rnhcn, will den Maien gcnicben in dcr fröhlichen Ge meinschaft der Volksgenossen. Wer möchte an cüicm solchen Tage in der Stube hocke«? Wer balle Lust, sich vcm dieser frohe« Ge meinschaft abzusondcru? Keiner! Das Volk ist beisammen ohne jeden Unterschied und feiert den l. Mai, seinen nationalen Feiertag. An cincm solchen Freudenfeste der Nation finden sich unzählige Volksgenossen zusammen, die sich sonst vielleicht nur bei der Arbeit begegneten, und sic erkennen, das; sic Menschen gleiche« Blutes siud, er füllt von den gleichen Gedanken, Wünschen und Hosfnungeii, nnd alle wollen für sich nichts weiter als ein bibche« Lcbenssrcnde. Alltag hinein der aufmnntcrndc Zurnf: „Freut euch des Lebens!" Suchen wir nicht alle die Freude des Lebeus? Soll die Lebensfreude nicht Inhalt und Erfüllung unseres Da seins bilden? Indem wir aber diese Frage stellen, fragen wir zugleich auch nach dcr wahren und echte» Freude des Lebens, die nicht ans dem Rausch geboren wird, die nicht irgendeinem Taumel gleicht, soudern den Frohsinn aus der gesuudcu Lebensbejahnug des Volkes schöpft. Wie lnsterfüllt müssen wir dann erst sein, wenn wir den deutschen Mai begrüßen, wenn die Natur selbst in ihrer Blütenschwere und Sonncnfreude zum Shmbol der Lebens freude nnd Lebcusbejahnng wird? Alles drängt im Mai zum Licht und zur Blüte. Es schmückt sich die Welt in junger Lust, uud es schmückeu sich die Mcuschen, ziehen in Scharen hinaus, um den deutschen Mai zu grüße» »»d iu fröhlicher Gemeittschaft den dcntschc» Mai zn feier». Lachende frohe Gesichter, wohin wir schauen! Alles wirbelt jubelnd durcheinander, ein köstliches Volksfest der Lebens lust — der nationale Feiertag des dcittschen Volkes! Und wen« au diesem Tage durch all unser Tu« und Treiben sich wie ein roter Faden das Motto zieht: „Freut euch des Lebens!", so ist es nur selbstverständlich, daß dieser auch erfüllt ist Voit dcr Freude am Leben der dcntschcn Nation. Wo könnte cs eine wahre Lebensfreude des ciuzclncn, der Familie, ja des ganzen Volkes geben, wenn nicht die ganze Ration gleichermaßen erfüllt wäre von der lebensbejahen de» »ild freitdebringcilden Kraft des Maie»? Die Führung uttseres Volkes durfte die Feier des Mai zum »atioualeu Feiertag erheben, weil die Weltanschau ung, die sie uns gab, von Kräften des Wachstums uud dcr Fruchtbarkeit getragen ist. Wie ein Frühlingsstnrm ist die nationalsozialistische Revolution über das deutsche Volk hinweggegaugen. Was in diesem Sturm zerbrach, war nicht des Lebens wert. Was aber im Sturm wurzelfest blieb, erlebte den Aufgang der Maiensonnc, wurde selbst dnrchglntet von der wunderbaren, lebcnerweckendcn Wärme der nationalsozialistischen Bewegung. Alles Lichte, Wahre, Große und Edle in uns wurde geweckt, so wie die Maicn- sonnc die Blüte« weckt. Und als wir nenes Werden in unserem Volke spürten, als wir fühlten, wie neues Leben sich regle und Hoffnungen, die längst begraben schienen, wieder Erfüllung fanden, lernten wir auch wieder an die junge Kraft »nseres Volkstums glauben. Der Glaube an die Jugend, an den Mai und an die Kräfte des Wachstums gibt nuferem Handeln nnd Tnn Da klingen die Herzen zusammen in froher MaienUist, und allen ist es, als könnlc nm« «irgendwo fröhlicher sein als in imsercm Vaterlande. Das; dieses Gefühl »ns wieder überkommt, ist jedoch nicht von ungefähr, sonder» ei» Ge- schcttk des deutsche» Frühlings, dcr über alle Gaue unseres großen Vaterlandes gekommen ist. Seht, wie alles rings um euch blüht und grünt, seht, welche Schönheit die Lcbensbejahung gebiert. So wie dcr Frühling sich mit Blüten schmückt, so schmückt sich unser Volk auch in der Freude seiner Jugend. Wir wollen die Freude den Motor »useres Lcbcus sein lassen, denn wir sehen die Freude ja nicht nur im Geuuß, sondern auch im Schaffen. Alles Wachstum, alles Blühen nnd alles Werden ist Freude. So ziehen wir aus uud feiern alle das große Fest des Volkes, den Feiertag dcr Nation, wissend, daß wir uns das Recht zu so froher Feier erkämpft und er arbeitet haben. Und weil unser Schaffen nnd unsere Arbeit nur dcr Freiheit und dem Wachstum einer großen Gemein schaft gilt, weil wir nichts als die Blüte des deutschen Vaterlandes wollen, dürfen wir zum nationalen Feiertag des deutschen Volkes mit lebensbejahenden Worten aus- rnfcn: „Freut euch des Lebens!" G. Friedrich.