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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für das ^«e Sächsische Elbzeitung enthält die amtlichen Bekanntmachungen »es Bürger meisters zu Bad Schandau, des .Hauptzollamts Bad Schandau und des Finanzamts Sebnitz. H e i m a t z e i t u n g für Bad Schandau mit seinen Ortstcilcn Ostrau und Postelwitz nnd die Landgemeinden Altendorf, Goßdorf mit Kohlmühle, Kleingieß hübel, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Porschdorf, Prossen, Rathmannsdorf, Nein- Hardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Mma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukenstr. 134. Fernruf 22. Postscheckkonto: Dresden 33327. Girokonto: Bad Schandau 3412. Gcwerbcbank Bad Schandau 620. Geschäftszeit: wochentags 8—18 Uhr. Elbsandsteingebirge Die Sächsische Elbzeitung erscheint an jedem Wochentag nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis: monatlich frei Hans 1.85 NM. (cinschl. Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.65 NM., durch die Post 2:00 NM. zuzügl. Bestellgeld. 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Italienische Walzmilhle abgebrannt DNB. Mailand, 31. März. In Läsen« fiel eine der größten Walzintihlen der Romagna einem Großscucr znm Opfer. In wenigen Stunde» wurden das Fabrikgebäude und sämtliche in den Magazinen lagernden Vorräte ein Raub der Flamme». Der Schade» beläuft sich auf etwa 3 Millionen Lire. Lebensrecht jeder Volksgruppe Grundsötzliche Aussührunaeu bes Aeichsinueumiuisters zu einer Grundfrage der neuen Zelt Kalabrien umjubelt Mussolini MebrtSgige Belichtigungrreife bes Duce Franyois-Poncrt führt die in der Oesscntlichkeit bereits be kannten Argumente an, geht aber mit keinem Wort auf das italienische Angebot zur Erössnung einer neuen Aussprache ein. SnerWtterliche Freundschaft Dr. Ley über die deutsch-italienischen Beziehungen. Reichsorganisattonsleiter Dr Ley hatte, bevor er mit der deutschen Abordnung Rom verließ, dem Vertreter des Mai länder „Popolo d'Jtalia" eine Unterredrmg gewährt, in der er betonte, daß die Freundschaft zwischen Italien und Deutsch land unerschütterlich sei. „Diese Tage haben mich", so führte Dr. Ley weiter auS. „nicht nur als Vertreter ver Nationalsozialistischen Partei, sondern auch als ReichSorgantsationsleiter besonders inter essiert. Es ist etwas Wunderbares, feststellen zu können, daß die alten Kämpfer in Italien wie auch in Deutschland immer noch Männer des Kampfes in der Vollkraft ihrer körperlichen Lcistungsfähigkett sind/ Besonders anerkennende Worte sand Dr. Ley auch für die italienische Jugend, die er als wirklich prachtvoll bezeichnete. Ungeheurer Jubel begrüßt Mussolini überall auf seiner Besichtigungsfahrt durch Kalabrien, der südwest lichen Halbinsel UntcritalicnS. Obwohl die Nachricht von dem Eintreffen dcS Duce, der von Parteisekretär Minister Starace und dem Minister für BolkSbildnng Alfieri be gleitet ist, erst nachts bekannt wurde, prangten alle Städte und Dörfer am frühen Morgen bereits in prächtigem Flaggenschnnnk. In Belmonte verließ Mussolini zusammen mit Parteisekretär Minister Starace und dem Minister für Volksbildung Alfieri den Zug, um an der Krypta, die die sterblichen Ueberreste des früheren Parteisekretärs und Mitkämpfer Mussolinis, Michael Bianchi, birgt, einen Lorbeerkranz niedkrzulegen. Ueber Paola begab sich der Duce dann nach Co- senza, wo ihn die Bevölkerung mit unbeschreiblichem Jubel empfing. Nach der Grundsteinlegung für das neue staatliche Lehrerseminar besichtigte Mussolini unter er neuten Beifallsstürmen der aus Nah und Fern herbei« geeilten Bevölkerung -die hauptsächlichsten Bauten der Stadt. Stallen nicht länger Gefangener im Mittelmeer Ungeheuer war der Jubel der Bevölkerung, als Mus solini an die in Cosenza zu Zehntausenden zusammen geströmte Bevölkerung eine kurze Ansprache richtete. Der Duce betonte, glücklich zu sein, dieses fruchtbare Laud in einem Augenblick zu besuchen, der alle italienischen Herzen wegen des Sieges des Generals Franco höher schlagen lasse, zu dem die glorreichen italienischen Freiwilligen beigetragen hätten. Nach dem Hinweis, daß die törichten nnd erbärm lichen Prophezeiungen der Gegner durch den Millen nnd den Glauben deS italienischen Volkes zerstört worden seien, versicherte der Duce, daß Italien keinesfalls die Ab- sicht habe, „im Mittelmeer weiter als Gefangener zn ver bleiben". Mussolini gedachte sodann des früheren Parteisekretärs Bianchi, der 15 Jahre lang einer seiner wertvollsten Mitarbeiter gewesen und dessen absolute Zuverlässigkeit eine der besoudereu Tugenden des Bodens Kalabriens und seiner Nasse sei. Bianchi habe den Satz geprägt, daß, „wenn man alles dem Vaterland gegeben hat, inan noch nicht genug gegeben hat". — Mit der Aufforderung, sich in jedem Augenblick als Faschist und Italiener des An denkens Bianchis würdig zu erweisen, schloß Mussolini seine immer wieder von begeisterter Zustimmung nnd stürmischem Beifall begleitete Ansprache. Klarer Standpunkt Nalieas Veröffentlichung deS Briefwechsels EianoS mit Fransots-Ponret. In seiner Rundfunkrede hat sich der französische Ministerpräsident Daladier mit einem Brief des italieni schen Außenministers Grat Ciano vom 17. Dezember 1938 beschäftigt, in dem — entgegen den Behauptungen Dala diers — der Standpunkt Noms zur Frage der italienisch- französischen Beziehungen klar und eindeutig heraus- gearbeitct worden ist. Der Brief wurde nunmehr zusam men mit einem von« 25. Dezember 1938 datierten Ant wortschreiben des französischen Botschafters in Rom, Franeois-Poncet, in der französischen sowie auch in der italienischen Presse veröffentlicht. In dem Schreiben des italienischen Außenministers wird überzeugend dargelegi, daß die italienisch-französischen Abkom men vom 7. Januar 1935 niemals in Krast getreten sind. Ein mal habe der vorgesehene Austausch der Urkunden über die Ratifizierung nicht stattgefunden, wie auch die Verhandlungen über die Svnderabmachungen bezüglich Tunis, die zu gleicher Zeit wie der Vertrag leibst in Krast treten sollten, nicht angc- bahnt worden sind, znm andern hätten die Abkommen auch durch die von Frankreich während des abessinischen Krieges eingenommene Haltung ihren Sinn verloren. Nachdem dann noch daraus hingewiesen worden ist, daß die Abkommen ge schichtlich überholt sind, heißt es in dem Vries des Grasen Ciano zum Schluß: „Unter diesen Umständen und im Interesse einer Besse- rung der französisch-italienischen Beziehungen können diese Beziehungen beute nicht mehr die Abkommen von 1935 zur Grundlage haben. Wenn man diese Beziehungen verbessern will, so ist eö selbstverständlich, daß sie erneut durch eine ge- mctnschastlichc Einigung zwischen den beiden Regierungen geklärt werden müssen." Das Antwortschreiben des französischen Botschafters auch als kleine Landbesitzer oder als Gewerbetreibende tätig und hätten in besonderem Maße den Aufstieg des Dritten Rei ches mitgemacht. Kein Unterschied der »ehaadlmtg Es dürste kaum einen arbeitslosen Polen im Reich geben, was leider von den deutschen Volksgenossen in Polen nicht gesagt «erden könne. Bei der Arbeitsvermittlung werde im Reich grundsätzlich kein Unterschied zwischen Bolksgruppenange- hörigen und Deutschen gemacht. Das Schulrecht sür die polnische Volksgruppe sei besonders günstig gestaltet und beruhe auf dem freien Bekenntnisprinzip. Es gebe sechs öffentliche und 56 private Volksschulen mit pol nischer Unterrichtssprache, ferner zwei höhere polnische private Lehranstalten in Beuchen und Marienwerder. Das kulturelle Leben der polnischen Volksgruppe im Reich spiele sich in einer Vielzahl von Vereinen ab. Die drittgrößte Volksgruppe im Dritten Reich seien die Kroaten in der ehemaligen Landeshauotmannschaft Burgen land, etwa 40 000 an der Zahl. Es handle sich hier um ein bäuerliches Volkstum, das meist in geschlossenen Bauerndörfern verstreut unter deutschen Dörfern siedle. Bei der Wahl zum Eroßdeutschen Reichstag 1938. mit der gleichzeitig eine Abstim mung über den Anschluß an das Reich verbunden war, hätten die Kroaten fast 100prozentig mit Ja gestimmt. Auch die mertstärkste, ebenfalls slawische Volksgruppe, die Windischen oder Slowenen — rund 30000 Personen — hätten durch ihre Ja-Stimmen ihre Staatstreue bekundet. Die fünfte Volksgruppe im Reich sind die Magyaren, die als Volksgruppe aber 10 000 Seelen stark seien und wie die Kroaten im ehemaligen Burgenland leben. Auch ihr Eigen leben sei weitgehend sicheraestellt. Eine weitere, zwar zahlenmäßig kleine, aber hochqualifi zierte nichtdcutsche Volksgruppe lebe in Schleswig die dänische Volksgruppe. Sie dürfte 5000 bis 10 000 Seelen stark sein. Der Volkstumskampf spiele sich hier auf einem beson ders hohen Niveau ab. Die letzte erwähnenswerte Volksgruppe führe wieder in den Südosten des Reiches, nach Wien. Dort lebten neben 30 000 Tschechen auch gegen 2000 Slowaken. Angesichts der entgegen kommenden Behandlung der Deutschen in der Slowakei Je« es selbstverständlich, daß auch den Slowaken ihr vollstes Eigen leben im Deutschen Reich garantiert werde. Bis vor kurzem habe man von einer litauischen Volksgruppe im Deutschen Reich kaum sprechen können, die nunmehr nach der Rückgliederung des Memmellandcs 5000 bis 10 000 betrage. Eigenentwilllung gesichert Nach diesem allgemeine» Ueberblick sprach Reichsminister Frick noch über verschiedene Einzelfragen. Grundsätzlich sei jeder nichtdeutschen Volksgruppe ihre Eigencntwicklung sicheraestellt. Selbstverständlich müsse hierbei aber die Sicherheit des Staates eine Grenze bilden. Bei der Organisationsfreiheit sei davon auszugchen, daß die Volkstumsorganisationen nur di» Mitglieder der in Deutschland lebenden Volksgruppe, also nicht Personen fremder Staatsangehörigkeit umfassen. Diese grund sätzliche Scheidung, die wir selbst begrifflich in der Unterschei dung von „Volksdeutschen" und „Ausländsdeutschen" vorgenom men haben, liege im Interesse der Volksgruppe einerseits und des betreffenden Staates und seiner Angehörigen andererseits. Weiterhin könne man für unsere Volksgruppenpolitik folgenden allgemeinen Grundsatz ausstellen: „Wo immer durch Reichsgesctz eine Organisation für filmt- lichc Ncichoangehörigc gesetzlich zwingend vorgeschrieben ist. Aus einem der Empfangsabende von Reichsleiter Rosen berg für die Diplomatie und ausländische Presse sprach Reichs minister Dr. Frick über das Thema „Die nichtdeutschen Volks- gruppen im Deutschen Reich". Die Frage der Volksgruppen im Eroßdeutschen Reich, so erklärte Dr. Frick einleitend, könne nicht losgelöst von den allgemeinen Gedanken betrachtet werden, die sich um die grund legenden Lebensbegriffe Volk und Volkstum bewegten. Heute sei es für uns Deutsche «ine gegebene Tatsache, daß das deutsche Volkstum, wo es auch immer in der Welt sei, einen einheitlichen Volkskörper bilde. Das Ziel, daß Volkstum und Staat sich in den Grenzen feiner Ausdehnung völlig deckten, werde sich in Europa niemals völlig erreichen lassen. Um so notwendiger sei es, daß dort, wo fremde» Volkstum in einem anderen Staat lebe, sein natür- liches Lebensrecht gewahrt werde. Mann könne durchaus Angehöriger seines angestammten Volles sein und gleichzeitig pflichtbewußter Staatsbürger eines von einem anderen Volke geführten Staates. Bei einer solchen grundsätzlichen Haltung, die den Volks- tumsgcdanken in den Mittelpunkt von Staat und Parte« stellte, sei es selbstverständlich, daß wir auch innerhalb des Reiches unseren nichtdeutschen Reichsangehöriaen gegenüber eine ent sprechende Einstellung zur Geltung bringen. Der Führer habe sich in diesem Sinne in den verschiedensten Reichstagsreden mehrfach ausgesprochen und es dabei abgelehnt, zwangsweise nichtdcutsche Volksgruppen zu germanisieren. Ein kodifiziertes Volksgruppenrecht im Eroßdeutschen Reich gebe es zur Zeit, von einzelnen Ansätzen abgesehen, noch nicht. Für uns Nationalsozialisten seien die Worte und Richtlinien unseres Führers bindendes Gesetz. Der Geist aber, in dem der nationalsozialistische Staat an die Volkstumsfragen herangehe, sei der der Bejahung des Volkstums und des guten Willens. Die niLtdeutl-en Volksgruppen im Reich Ueber die Stärke der verschiedenen nichtdeutschen Volks, gruppen im Reich, so betonte der Minister weiter, würden erst nach der bevorstehenden Volkszählung im Mai genauere Zahlen vorlieaen. Die größte nichtdeutsche Volksgruppe im Deutschen Reich sei zugleich dle jüngste, nämlich die Tschechen in den sudetendeutschen Gebieten. Es handle sich hier um etwa 300 000 bodenständige Tschechen, die im wesentlichen schon vor 1910 ansässig gewesen seien. Diele seien ohne weiteres in den Ar beitsprozeß des Dritten Reiches eingegliedert worden. Da die Schulfrage und der m u t t e r sp r a ch l i ch « Schulunterricht für das Leben jeder Volksgruppe grund legend sei, habe er in Verbindung mit dem Reichserziehungs minister dafür Sorge getragen, daß das tschechische Volksschul wesen in den Gebieten mit bodenständiger tschechischer Bevölke rung in vollem Ausmaß weiterbetrieben wurde. Das in Böhmen und Mähren geschlossen siedelnde tschechische Millionenvolk sei nicht als Volksgruppe zu rechnen, denn es bilde ein eigenes Reichsprotektorat iin Rahmen des Eroßdeutschen Reiches. Die Lebensinteressen des deutschen 80-Millionenvolkes hätten gebie terisch erfordert, diesen Raum wieder unter deutsche Oberhoheit zu stellen. Entsprechend dem völkischen Denken des National- sozialismus bedeute das aber keine Verneinung des Lebens rechtes des tschechischen Volkes. Die zweitgrößte Volksgruppe im Eroßdeutschen Reich sei die polnische. Nach der Volkszählung von 1933 gebe es in den deutschen Ostgebieten 113010 Personen mit polnischer Mut tersprache. während 285 092 als Muttersprache deutsch und pol nisch angegebei« hätten. Die Polen seien in der Regel Arbeiter.