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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für das Vie Sächsische Elbzeitung enthält die amtlichen Bekanntmachungen «<S Bürger- Meisters zu Bad Schandau, des Hauptzollamts Bad Schandau und des Finanzamts Sebnitz. H c im a t z e i t u n g für Bad Schandau mit seinen Ortsteilcn Ostrau und Postclwih und die Landgemeinden Altendorf, Goßdorf mit Kohlmühle, Kleiugich- Hübel, Krippen, Lichtcnhain, Mittclndorf, Porschdorf, Prossen, Nathmannsdors, Nein- hardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukcnstr. 134. Fernruf22. Postscheckkonto: Dresden33327. Girokonto:Bad Schandau 3412. Gewerbcbank Bad Schandau 620. Geschäftszeit: wochentags 8—18 Uhr. Elbsandsteingebirge Die Sächsische Elbzeitung erscheint an jedem Wochentag nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis: monatlich frei Haus 1.85, RM. (cinschl. Botengeld), sür Selbst abholer monatlich 1.6ö RM., durch die Post 2.00 RM. zuziigl. Bestellgeld. Einzel nummer 10 Npf., mit Illustrierter 15, Rpf. Nichterscheinen einzelner Nummern »ud Beilagen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus Lieferung der Zcituug. Anzeigenpreise: Der Raum von 1 mm Höhe und 4V mm Breite kostet 7 Rpf., im Tcxttcil 1 mm Höhe und 90 mm Breite 22,5> Rpf. Ermäßigte Gruudprcisc, Nach lässe und Beilagcngcbührcn lt. Anzeigenprcislistc. Erfüllungsort: Bad Schandau Ständige Wochenbeilagen: .uni-Ha«-»«»- «m-»" - Das Leben im Bild" L II 2—- „Zum Wochenende" — Illustrierte Sonntagsbeilage: I! Nr. 49 Bad Schandau, Montag, den 21. Februar 4939 S3. Lahrgang Deutsche Absage an die finnische Schriftstellerin Salminen kvw Sm DieMMt in der Mecha-Siowalei Keine Heranziehung der deutschen Volksgruppe. In Prag wurde folgende amtliche Mitteilung ans- gegeben: Da im Deutschen Reich die deutschen Staatsangehörigen tschechischer Nationalität nicht zum Militärdienst ciu- berufen werden, wurde beschlossen, das, auch in der Tschccho- Slowakei Staatsbürger deutscher Volkszugehörigkeit der Wehrpflicht nicht unterliegen. Das Ministerium sür nationale Cianos Warschauer Besprechungen Besuche beim Ministerpräsidenten, Marschall Rydz-Emigly und Außenminister Beck Brühl, dem Sitz des polnischen Außenuimisters. Graf Ciano überreichte bei seinem Besuch dein pol nischen Ministerpäsidenten, General Skladkowski, den St. Manritins-Lazarus-Orden, die höchste italienische O r d e n s a u s z e i ch n n n g, und Marschall Nydz- Smigly das Italienische Kricgskreuz. Die Besprechung, die Graf Ciano mit Beck hatte, dauerte über zwei Stunden. Die italienischen Zeitungen erwarten von dem Besuch Cianos in Warschau eine Klärung wesentlicher Fragen. In diesem Zusammenhang wird aus die Notwendigkeit hin- gcwiescn, bah die Politik Polens von den gegensätzlichen Ein flüssen fremder, einer deutsch-polnischen Zusammenarbeit keind- Der zu einem mehrtägigen Besuch iu Warschau ciu- gctroffene italienische Aubenmintster Graf Ciano legte am Grabmal des Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. Der Feier, an der eine Ehrenkompanie teil nahm, wohnten Außenminister Beck, Kriegsminister Kasprzhcki, der Chef des Protokolls, Lnbicnski, und andere hohe Beamte des Außenministeriums, bou italicuischer Seite Botschafter di Valentino mit sämtlichen Mitgliedern der Botschaft, der Militärattache und zahlreiche Vertreter der italienischen Kolonie bei. Nach der Gefallenenehrung trug sich Graf Ciauo in das Ehrenbuch der Stadt Warschau ein. Darauf machte er suche bei dem Ministerpräsideten General Sklad- ski, dem Chef der polnischen Armee, Marschall Nydz- igly, und dem Außenminister Beck. Abends gaben der polnische Außenminister und Frau Beck zu Ehren der italienischen Gäste ein Essen nnd einen Empfang im Palais „Robert Lev" Mrt »ach Teneriffa Einbeziehung NationalspanienS in den Aktionsradius der KdF.-Flottc. Auf der Howaldt-Werft in Hamburg sind 600 Arbeiten dabei, den neuesten Ozeanriescn der NS.-Gemeinschafi „Kraft durch Freude" „Robert Ley" so schnell fertigzustel- lcn, daß er in wenigen Wochen die Probefahrten antreten kann: Am 23. März wird das KdF.-Schiff zum erstenmal auslansen, und zwar zu elner technischen Werftprobefahrt, die nur einen Tag dauert. Die erste öffentliche Fahrt findet am 1. und 2. April statt und geht auf die Nordsee hinaus. An ihr werden in der Hauptsache die Werftarbeiter teil- nehmen, die das Schiff gebaut haben. Daran anschließend werden einige geschlossene Fahrten,, norddeutscher Betriebe durchgeführt. : Der große Tag des KdF.-Schisfes „Robert Ley" und der Beginn der eigentlichen Jungfernreise ist der 18. April. An diesem Tage treffen in Hamburg KdF.-Urlauber aus allen Gauen Grobdeutschlands ein, um an Bord ihres Schiffes zu gehen. Die Jungfernreise des KdF.-Schiffes „Robert Ley" wird die größte und zugleich südlichste Fahrt sein, die „Kraft durch Freude" bisher durchgeführt hat. Außer Madeira, Lissabon kommen nen hinzu Teneriffa auf den Kanarischen Inseln, schließlich Bilbao, die bekannt- baskische Hafenstadt in Nordspanien. Damit wird Nation- svanien in den Aktionsradius der KdF.-Flotte einbezogen. Frau StWtz-Klinl besucht Italien Auf Einladung Ministers Starace. Die Ncichsfranenführcrin Frau Scholtz-Klink trat an, Einladung des Generalsekretärs der Faschistischen Partei, Minister Starace, eine viertägige Reise nach Italien an. Die Reichsfraucnführcrin wird begleitet von den Hanpt- abtcilnngslcitcrinncn Kirmßc und Dr. Unger, Die Reise dient dem Einblick in die Einrichtungen der faschistische» Jrauenorganisationcn. * Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und Ge- neralscldmarschall Hermauu Göring sandte» an Fran Scholtz-Klink aus Anlaß des fünfjährigen Bestehens der Relchssraucnführung und ihrer 1934 erfolgten Ernennung zur Führerin der NS.-Francnschast und des Deutschen Frauenwerks sehr herzlich gehaltene Telegramme. Weitere Glückwünsche ginget« n. a. von NeichSlciter Reichsminister Dr. Goebbels, Neichölciter Dr. Frank, Neichsführcr Himmler und Hanptamtslciter HUgenscldt ein. Bartei-Empsaus beim Führer Traditioneller Abend iu den Räumen deS Führersbaueö. In den Räumen des Führerbaucs am Königlichen Platz zu München sand der alljährliche große Partei- Empfang beim Führer statt. Auf diesem traditionellen Empfangsabend der Partei waren der Stellvertreter des Führers, die Neichsleiter mit den führenden Persönlichkei ten der Neichsleitung, die Gauleiter mit ihre« Stellvertre tern, die Obergruppenführer und Gruppcnsührer der SA., lf/, des NSKK. und des NS.-Fliegerkorps, die höheren ArbcitSdienstführer und die Gebietssührcr der HI. sowie andere führende Persönlichkeiten der NSDAP, mit ihren Frauen Gäste des Führers. Die finnische Schriftstellerin Sally Salminen, deren Roman „K atrin a" in Deutschland eine gute Auf nahme fand und die sich vor einiger Zeit ans einer Deutsch- landreise anfs freundlichste über ihre Eindrücke im Dritten Reich äußerte, sprach sich nach ihrer Rückkehr offenbar unter dem Druck ihrer Umgebung, in vcr Zeitung „Aland" in abfälliger nnd hetzerischer Weise über Deutschland aus. Der I u s c l - V c r l a g legt iu ciucm Offenen Brief die seltsame Haltung von Sally Salminen bloß und erklärt cs als nnvcrcinbar mit den Ausgaben eines Verlegers, dem deutschen Leser weiterhin ihre Werke zu vermitteln. In dem Briefe wird darauf hiugcwicsen, daß die deutsche Ausgabe des Nomaus „Katrina" seinerzeit in allen deutschen Zeitungen mit seltener Einmütigkeit be grüßt worden sei. Als die Verfasserin dann im Sommer 1938 nach Deutschland gekommen sei und auch ihren deut schen Verleger besucht habe, hätte sie sich ihm gegenüber aufs freundlichste über ihre Eindrücke in Deutschland ge äußert. Wörtlich heißt es daun in dem Schreiben: Um so mehr mußte cs uns alle in Erstaunen setzen, in der Zeitung „Aland" ein ..Offenes Bekenntnis" zu finden, dessen Inhalt tu völligem Widersprach zu Ihrer da maligen Haltung steht. Denn wenn Sle cs jetzt so varstellen, als wären Sie „überredet nnd überrumpelt" worden, der Einladung der Nordischen Gesellschaft nach Deutschland zu folgen, so steht das tu offenem Widerspruch zu Ihrer uns wiederholt bekundeten Absicht, nach Deutschland zu kom men, und entspricht wohl nur dem Wuusch derer, die - wie Sie sagen - das ofscnc Bekenntnis von Ihnen gesordcri babcu. Bei Ihrem Besuch jedensalls war davon nicht die Rede, und noch weniger freilich davon, daß Sic der Ausent- yalt in Deutschland, wie Sic jetzt behaupten, zu einer Erkennt nis gebracht habe, der Sie die Forni geben: der National sozialismus sei ein Grad schlimmer als der Kommunismus Die denischcn Verleger haben cs immer, wie sie cs auch heute tun, sür eine hohe Aufgabe gehalten, wertvolle Werke fremder Literaturen den deutschen Lesern zugänglich zu machen, ja sie haben auch dazu beigetragcn, durch gute Ucbcrsetzungcn zwischen den Literaturen der kleineren Staa ten zu vermitteln, derart, daß manches Werk erst durch die deutsche Ausgabe Weltgeltung erhalten Hai. Niemand in Deutschland verlangt, daß sich die Autoren, deren Werke in deutscher Uebersetzung vorliegen, zum Nationalsozialismus bekennen, und man wird immer dafür Verständnis haben, wenn ein Ausländer der in seiner eigenen Volksgemeinschaft wurzelt und die Dinge der Welt daher in manchem anders ansieht, in der Beurteilung Deutschlands seine eigene Mei nung vertritt. Unmöglich aber ist cs sür uns, belei digende Acnßerungen hinzunehmen, die noch beson- dcrs verletzend erscheinen müssen, wenn sic von einem Autor kommen, der wenige Wochen zuvor in Deutschland eine warme öffentliche und private Gastfreundschaft bereitwilligst in Anspruch gcuommcn hat. Der deutsche Buchhandel hat sich, wie Ihnen bekannt ist, mit großer Entschiedenheit für Ihren Roman eingesetzt. Er lehnt cö aber mit Recht ab, dnS nach jenem „Bekenntnis" auch künftig noch zu tun, und ebensowenig können wir eS verantworten, weitere Auflagen deS BuchcS drucken zu lassen. Indem wir Ihnen hiervon Kenntnis geben, bedauern wir, daß Ihre Haltung cs nicht erlanbt, eine so verheißungs voll begonnene Verbindung ausrechiznethalien nnd die deut schen Leser ferner an Ihrem Schassen icilnehmen zn lassen." Verteidigung mach! deshalb daraus aufmerksam, daß die Au- gehörigen deutscher Nationalität nicht verpflichtet sind, am 1. März zum aktiven Militärdienst ciuzurücken: sic sind auch nichl vcrpslichtet, bei den Musterungen zn erscheinen. Politik der Zusammenarbeit Bonnet für vertrauensvolle deutsch-französische Beziehungen Außenminister Bonnet hielt am Sonntag im Nahmen einer radikalsozialistischcn Parteiveranstaltung in Gourdon (Depar tement Lot) eine Rede, in der er sich eingehend mit der inter nationalen Lage befaßte und sich zu der in München eilige- leiteten Politik de r Zusammenarbeit und der europäischen Entspannung bekannte. Bonnet gab bei Behand lung der französisch-deutschen Beziehungen der Hojfnung Aus druck, daß die französisch-deutsche Erklärung vom ti. Dezember Vie erste Etappe zur Errichtung vertrauensvoller Be- ziebnngcn bedeute, die Frankreich mit Deutsch land zu unterhalten und zu entwickeln wünsche. Bonnet unter- ltrich gleichzeitig die totale Solidarität zwischen Großbritannien und Frankreich. bestätigte hinsichtlich Spaniens den Wunsch Frankreich, »ach einem gutnachbarlichen Verhältnis und vertun- det« »riirilt 1« jeiucm Schlußwort, daß Frankreich nicht an sein Weltreich sich rühren lassen werde. Frankreich werde seine Auto rität und die gebietsmäßige Unversehrtheit seines Weltreiches nicht beeinträchtigen lassen. Ler amerikanische Gellhaltsträger gestorben Der Berliner Geschäftsträger der Vereinigten Staa ten von Amerika, Prentiß B. Gilbert, verstarb plötzlich an einen« Herzleiden. Der tragische Tod des ancrikani- schen Diplomaten, der mitten ans der Arbeit hcraus- gcrisscn wurde, Hal in deutsche«« Kreisen aufrichtige An- ieiluahmc gefunden. Herr Gilbert genoß in Berlin all gemeine Wertschätzung. Auch auf amtlicher Seite wird ihm gewiß ein ehrendes Andenken bewahrt werden, da inan immer der Uebcrzcugnng gewesen ist, daß er seine ganze Kraft sür die loyale Erfüllung seiner verantwor tungsvolle«« Aufgabe eingesetzt bat. lich acgcuübcrstchcndcn Interessen bewahrt nnd vor den inneren jüdische» »ud demokratischen, dem nationalsozialistischen Deutschland feindlich gesinnten Kräften gesichert werde. Da die drei Tonanländcr Rumänien, Ungarn und Jugoslawien, wenn auch iu verschiedenem Ausmaß und in verschiedener Form, sich immer mehr der Politik der Achse Nom—Berlin näherten, könne deren Freund Polen auch aus dieser Einstclluug heraus den Aulaß zu ciuer Entwicklung seiner Politischen Frenndschast mit den autoritären Mächten finden, um so mehr, als es sich selbst aus dem Wege zu eiuer starke« und autoritären Staats- sührnng befinde. Ciano beim polnischen Staatspräsidenten Am zweiten Tag seines Warschauer Aufenthaltes wurde der italienische Außenminister nach der Enthüllung eines Denk mals für den italienischen Obersten Nullo, der auf sciten der polnischen Aufständischen 1863 in Kampf, gegen zaristische Trup pen gefallen ist, vom polnischen Staatspräsidenten empfangen. Der Audienz wohnte auch Außenminister Beck bei. Anschließend sand ein Essen statt^ das der Staatspräsident zu Ehren des italienischen Außenministers und der Eräsin Ciano gab. Am Nachmittag empfing Außenminister Ciano die von ihm am Sonn abend besuchten maßgeblichen Vertreter Polens znm Gegen besuch. Daun besichtigte er das Italienische Institut m Warschau. Abends fand ein Essen in der italienischen Botschaft statt, dem außer führenden polnischen Persönlichkeiten auch der deutsche Botschafter in Warschau beiwohnte. Eine krUSrung Mussolinis iu der „Gazeta Wisla" Aus Anlaß des Besuchs des italienische» Außenministers Gras Ciauo iu Warschau veröffentlich! die „Gazeta Polska" eine Erklärung des Dnce, in der u. a. daran erinnert wird, daß die italienische Nation die Wiederanfrichtung Polens vor 20 Jahren mit Begeisterung begrüßt habe. Wie ein Wunder sei damals das heldenhafte Unternehmen des polnischen Vol kes erschienen, das seine Fahnen erhoben und mit ber Waffe seiner heldenhaften Legionäre die Unabhängigkeit und die Ver teidigung des Vaterlandes-grfordert habe. Weiter wird in der Erklärung die Leistung bewundert, der Polen seine heutige Stellung zwischen den Großmächten nnd sene wichtige Rolle im Leben Europas verdanke, die es durch seine geographische Lage und seine historische Tradition zn spielen befähigt sei. In einem eigenen Aufsatz schreibt das Blatt, die Sympa thien, die zwischen den beioen Völkern bestehen, seien aufrich- tig «mb gegenseitig. Das Militärblatt „Polska Zbrojna" schreibt, der Besuch des Grafe« Ciano werbe zweifellos zu einer noch weiteren Verengung der Fäden der traditionellen polnisch-italienischen Freundschaft führen. Der Besuch habe keinerlei versteckte Ziele, die sich gegen die berechtigte» und lebenswichtigen Interessen dritter Staaten richten.