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nun auf Sch. einhieb. Alsdann wurde Letzterer zu Fuß nach der etwa 4 Meilen von der Grenze belegenen Kreisstadt Nieszawa transportiert und dort erst wurden seine Wunden verbunden. EineGerichtS- kommission aus Jnowrazlaw und der Erste Staat«» anwalt in Bromberg sind am Thatorte eingelroffen, um den Thatbestand sestzustellen; auch der Landrat von NieLzawa, sowie die russischen Grenzsoldaten vom Kordon Schedziu und der Kapitän waren zur Stelle. Sch. befindet sich noch tn NieSzawa, seine Verpflegung besteht aus Wasser und Brot. Ein Ge rücht, daß derselbe gestorben sein soll, entbehrt der Begründung. ** London, 26. April. In Denny (Schott land) sand eine schwere Grubenexplosion statt. 164 Bergleute wurden gerettet, 13 Mann sind vermutlich umgekommen. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 26. April. Der Reichstag nahm die zur Zolltarifnovelle Von der Kommission beantragte Resolution, betr. Einführung von Zöllen auf Quebrachoholz und andere überseeische Gerbstoffe an, nachdem noch Abgg. Schumacher (Svz.), Barth (frets. Ver.) und Dr. Langerhaus (freis. VolkSP.) dagegen, Abgg. Bachem (Cevtr.), Dresler (nat.-lib.), Hitze (Centr.) und Brunck (nat.-ltb.) dafür gesprochen hatten. Gleichzeitig wurde ein Amendement Bachem auf Freilassung der für Gerbzwecke dienenden Gerbstoffe und ein Amendement von Salisch auf Freilassung der in der chemischen Industrie Verwendung findenden Gerbstoffe ange nommen. Die kaiserliche Verordnung, betr. die Zoll zuschläge gegen Spanien, wurde definitiv genehmigt und darauf in die erste Beratung der Branntwein steuernovelle eingetreten. Schatzsekretär Graf Posadowsky: Der Gedanke an eine Branntwein-Fabrikatsteuer hat fallen gelassen Werden müssen, weil oann das Brenncrcigewerbe den landwirtschaftlichen Charakter ganz verloren haben würde; ebenso erwies sich eine Staffel-Fabrikatsteuer undankbar. Der Zweck dieser Vorlage ist, ich sage es gerade heraus, ein agrarischer, sie soll die Ueber- prvduktion beenden und damit den Preis wieder zu einem lohnenden machen. Der Nutzen aus dem Brennereigewerbe ist immer nur ein kleiner (Wahr!) für die Landwirte, dagegen ist der Stammbaum vieler großen Vermögen auf den Handel mit Brannt wein zurück,uführen. Die Grundlage für die Bren nerei bleibt nach wie vor die Kartoffel. Man be hauptet nun, die Benefizien des Gesetzes von 1887 seien genügend für die Brenner, das ist aber un richtig. Der Kartoffelbau hat relatv abgenommen, UM 4"/s Prozent, in Frankreich und Oesterreich hat dagegen die kartoffelbedaute Flüche zugenommeu, ent sprechend dem Maße der Zuwendungen dieser Staa ten an die Brennereien. Der Rückgang des Kartoffel- Laues bei m s ist Hand in Hand gegangen mit dem Rückgang der Brennereien. Und nun die sozialpo litische Bedeutung dieser Thatsache: Es sind jetzt etwa 21000 Arbeiter auf dem Lande weniger mü dem Kartoffelbau beschäftigt als fi üher, dazu kommt die Mmderbeschäitigung von Frauen and Kindern beim Kartoffelhacken usw. Redner weist dann darauf hin, wie hoch bei uns die Generalunkosten der Bren nereien seien, viel höher, als beispielsweise in der Schweiz. Wenn wir, fährt er fort, eine höhere Aus fuhrprämie Vorschlägen, so folgen wir nur dem Bei spiel anderer Länder, und ebenso folgen wir nur dem Beispiele der Schweiz, wenn wir eine Staffel- besteueruvg Vorschlägen. In unseren Motiven ist der Herstellungspreis pro Hektoliter auf 52 Mk. ange geben; das gilt aber nur für die kleineren Betriebe, größere haben geringere Herstellungskosten, deshalb können sie auch durch die neue Branntweinsteuer mehr belastet werden. Mehr Anstoß als an diesen hat man an den differenziellen Belastungen der Brennereien je nach den Brennstoffen genommen. Aber die Ein wände gegen die Belastung der Hefenbrennereren werden hinfällig, wenn Sie bedenken, daß eine Mehr belastung auch nur die verhältnismäßig wenigen größeren Hefenbrennereien trifft. Sie dürfen dabei auch nicht übersehen, daß j-tzt aus demselbenQuantum Rohstoff doppelt so viel Hefe als früher gewonnen wird. Aus ähnlichen Gründen rechtfertigt sich der Zuschlag auf Melasse-Brennereien, keinesfalls werden dadurch die Melaffe-Brenncrein ruiniert. Beschränken sich dieselben auf ihr Contingent, so werden sie durchaus leistungsfähig bleiben. Daß die Novelle den kleinen Betrieben Vorteile bringt, ist von diesen selber durchaus anerkannt worden, das beweisen verschiedentlich« vorliegende Petitionen. Gerade die Linke des Hauses hat ja stets eine solche Bevorzugung der kleinen Betriebe gewünscht. Was die Ausfuhrprämien betrifft, so sind diese ja an sich unerwünscht, aber die Sache liegt hier so wie bei den militärischen Ausgaben. Wachsen diese bei dem Auslande, so können auch wir nicht zurückbleiben und wenn das Ausland Ausfuhrprämien zahlt, so müssen auch wir es, sonst verlieren wir unsere Stel lung auf dem Weltmärkte. Die Melassebrennerei müssen wir jedenfalls zurückdrängen im Interesse der landwirtschaftlichen Brennerei. Die Rechte dieses Hauses hat ja nun freilich ein anderes Ideal, allein man kann ein Ideal im Busen haben, aber man muß es zurückhalten. Ja diesem Reichstage würden Sie es (nach rechts) ja doch nicht durchs tzen können. Daß in der Landwirtschaft etwas faul ist, ist in dieser Session, zu meiner Genugthuung, ja auch auf der L-rcken zugegeben worden, nun, bann bitte ich auch die auf der Linken, reichen wir uns denkleinen Finger, um der Landwirtschaft zu helfen, und ich verspreche Ihnen, daß wir nicht gleich die ganze Hand nehmen werden. (Heiterkeit.) Abg. Spahn (Centr.): Die Brennerei als landwirtsck-zlliches Nebengewerbe müsse erhalten werden. Ob mit der Vorlage dieses Ziel zu er reichen ist das wird in der Kommission sorgfältig geprüft werden. Abg. Wurm (Soz ): Der Vorteil, der hier den Brennereibesitzern unmittelbar zugewevdet werden soll, ist viel geringer, als der mittelbare Vorteil, der für die Besitzer der Großbrennereien aus der Vor lage erwächst. Die Ueberproduktion ist ein inter nationales Uebel, nicht nur bei der Brennerei, sondern auch bei zahlreichen anderen Betrieben. Wäre es möglich, die Branntwewpest durch eine Steuer aus zurotten, wir bewilligten sie in jeder Höhe. Wo das Volk so verelendet ist, daß eS zur Schnapsflasche greift, da werden wir nicht gewählt, da wählt mim schwarzoderschwarz-weiß. (Murren.) So sehr auch die branntwetntrinkende Bevölkerung, die Aermsten unter den Armen, jede Branntweinsteuer-Erhöhung tragen wüßte (Redner berechnet, daß auf diese Weise der Bevölkerung eine Belastung von 176 Millionen aaferlegt und den Brennern eine Liebesgabe von 40 Millionen zuqewendet würde), die Vorlage würde voraussichtlich die Steuerabgabe der Schnapstrinker um weitere 12 Millionen erhöhen. Man spannt gern das sozialistische Pferd vor solche Vorlagen und sagt, es würden mehr Arbeiter in den Brennereien beschäftigt werben, aber man übersieht, daß damit der Kartoffelbau zunimmt und für die BodenbeDirt- schaftung weniger Arbeitskräfte gebraucht werden. Die Melassebrennerei, die sich im flotten Aufschwünge befindet, zahlreiche Arbeiter beschäftigt und in ihren Rückständen der Landwirtschaft einen wertvollen Dünger liefert, soll durch die Vorlage vernichtet werden. Wir lehnen dieses Gesetz ab, weil es die Lasten der ärmeren Bevölkerung erhöht und die Vorteile nur den Großbesitzern zuwenbet. Abg. Gamp (Rp.): In ethischer Beziehung darf man mit der 1887er Steuererhöhung zufrieden sein. Die arbeitende Bevölkerung zahlt heute zur Befriedigung ihres Trink-Bedürfnisses nicht mehr als vor 1887; sie konsumiert heute 900 Millionen Lster weniger als früher. Wie man behaupten kann, daß nur die großen, nicht aber die kleinen Brennereien Vorteil haben werden, ist unverständlich. Glaubt denn Herr Wurm, daß die kleinen Brennereien bil liger ihre Produkte verkaufen werden als die großen? Die Melasse-Brennerei hat keine landwirtschaftliche Bedeutung, jedenfalls nicht die gleiche wie die Kar toffelbrennerei, die unmittelbar auf die Bodenkultur und Viehzucht zurückwirkt. Gegenwärtig liegt die Brennerei so darnieder, daß Kartoffeln, die im Westen nicht Ulster 2 Mk. verkauft werden, in Pommern 80 Pfg. franko Bahnhof geboten werden. Solcher Preis ist i uie ös für die Landwirtschaft. Steigt der Petroleumpreis weiter, so ist nicht ausgeschlossen, daß wir die Exportprämie für Spiritus zu versuche» verwenden, um aus unseren Brennereiprvdukten ein brauchbares Be'euchtungsmittel zu erlangen. Westerberatung morgen. KLrehlLGe NaehrirHttKN für Lichten st ei« (Nachtrag). Am Sonntag Li8srieorSis8 Domini, Kirchenmusik zur Nachfeier von Königs Geburtstag: CH. R. Pfretzschner: Laivum tav regem für Männerchor mit Orgelbegleitung, ge sungen vom Musikvercin. Text: Lalvum tao regem, Somws, st bsnsäic lm- rsäitati 8NUS. Linsn. (Heil gieb dem Könige, o Herr, und segne sein Erbe. Amen. Briefkasten der Redaktion. Abonnent hier. Die sechs größten Städte der Welt sind: London (5,660,600 Einw.), Paris (2,730,OM Einw.), New-York (2,600,000 Einw.), Berlin (1,780,OM Einw.), Canton in China (1,750,003 Einw) und Wien (1,440,000 Einw.). Mutmaßliche Witterung für de« 28. April: (Ausgestellte Prognose nach dem Lamprecht'schen Wettertelegraph.) Veränderlich, halbheiter und zu Niederschlagen geneigt. Vockes üüüneruuKv, llvrnbuut unä I wird in kürsostsr ^sit änroü Kiotos Hoborpinssln mit ckem rülimlioüst beliunutvii, allein Lobten Apotüeüev irrniiuuer'selien lliiünevuuKeumittel (ä. i. 8aÜ6)l- eolloäiuw) a. ä. Lronen-Tlpotjwüs ösr- liu siebet- unck seümvrrckos beset- tiKt. Ourlon 60 kk. Depot in ckvu meisten ^potbeüen. Zimmleuie und Tischler können den Treppenbau gründlich und leicht erlernen aus f. 86^'8 ttanciduek zur vollständige« Erlernung der Trrppeubaukunst Zu beziehen durch die Bauge werbliche Buchhandlung in Mei ningcn I Mk. EW in nur bester Ausführung liefern unter Garantie LuckolMH Dbieie, Hohenstein-Er. kiiie ClirtmirtM, 7 Acker Areal enthaltend, mit laufendem Röhrwasier, in der Nähe Lichtensteins gelegen, ist veränderungshalber sofort zu verkaufen. Auskunft erteilt die Expedition des Tageblattes. 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