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In seinem zweiten Teile will der Antrag Kruse kli matische Erkrankungen der Seefischer als Betriebs- Unfälle angesehen wissen. Die Ausgaben der See- berafsgenossenschaft werden aber alsdann wohl kaum mit den bisherigen Beiträgen gedeckt werden können. Sachlich ist freilich auch dieses Verlangen berechtigt und damit diese Sache nicht aä salsnclas Zensens vertagt werde, sind wir ebenfalls auch über eine Lösung dieser Frage in Erwägung eingetreten. Abg. Grillenberger (Soz ) führt aus, daß die bisherigen VerficherungSgesitze noch lange nicht weit genug gehen, um die tiefgreifenden Schä den in der heutigen Geschäftsordnung abzustellen und die Lebenshaltung der Arbeiter in der wün schenswerten Weise zu bessern. Die Tendenz dieser Gesetzgebung wird auch von den Sozialdemokraten gebilligt, aber die Handhabung derselben zeige große Mängel, namentlich müßten in die Unfallversicherung Bestimmungen hinein, welche den Vorschriften des Bundesrats im Interesse der Unfallverhütung grö ßeres Gewicht verleihen. Am notw-ndigstcn sei das bezüglich der landwirtschaftlichen Betriebe, bei denen auch die Verwaltungskosten am höchsten seien. Nach- gerade sei es an der Zeit, die Versicherungsgesetz- gebung gründlich zu reformieren. Kranken- und Un fallversicherung, ebenso auch die Javalidstäts- und Altersversicherung müßten in einen großen Central körper vereinigt werden und die Kosten durch Bei träge in Gestalt von Steuerzaschlägen aufgebracht werden. Das Reichsversicherungsamt sei in ein selbständiges Reichsamt und zwar ?n ein Rejchsar- beitsamt anszugsstalten. Dem Antrag Kruse stim men seine Freunde zu, ebenso eventuell dem auf bal dige Revision gerichteten Antrag Hitze, falls etwa ihr eigener Antrag abgelehnt würde. Äbg. Roesicke (fraktionslos) glaubt, wenn er auch im Wesentlichen mit dem sozmldemvkiatischen Anträge einverstanden sei, die Zeit seit Erlaß des Jnvaliditäts- und Altersversicherungögesstzes sei doch noch eine zu kurze, um jetzt schon so wichtige Abänderungen zu treffen. Interessant sei es jeden falls, daß ein solcher Antrag gerade von sozialde mokratischer Seite gekommen sei. Früher hätten die Sozialdemok.aten immer nur mit Spott von den 30 Pfennig-Rentnern gesprochen und bestritten, daß Ar ¬ es überhaupt 70jährige AlterSrentner geben werde; gehe das so weiter, so würde man schließlich in den Sozialdemokraten noch die besten Freunde unserer ganzen sozialpolitischen Gesetzgebung haben. Ein eigentümliches Verlangen der Landwirte sei, daß sie in einem und demselben Augenblicke einesteils von den Lasten der sozialpolitischen Gesetzgebung und speziell des Jnvaliditätsaesetzes befreit zu sein, an dernfalls für sich die Mittel der Versicherungsan stalten zur Verfügung gestellt zu sehen wünschen. Redner nimmt schließlich die Berufsgenosienschaften gegen den sozialdemokratischen Vorwurf der Prozeß sucht in Schutz. Abg. Hilbert (bahr. Bauernburd) tritt für den Antrag Hitze (Verwendung von Versicherungs fonds für landwirtschaftliche Kreditbedmfmsse und Arbeiterwohnungen) ein. Abg. Meyer-Danzig (Reichsp.): Die Bei tragspflicht der Arbeiter findet namentlich auf dem Lande einen steien Anlaß des Zwistes mit den Ar beitgebern. Abg. Kühn (Soz.) kritisiert das Verhalten der Berufsgenosienschaften abfällig. Abg. H o f m a n n Chemnitz (Soz.) rügt das häufige Vorkommen von Unregelmäßigkeiten beim JnvnliditötSgesetz, namentlich die Unterlassung VeS Markcnklebens seitens der Unternehmer. Der Antrag Kruse wird angenommen. Ebenso der Antrag Hitze, betreffend Beschleunigung der Re form der bestehenden VersicherungSgesetze. Dagegen wird der Antrag Hitze, betreffend verm-h te Ver wendung der Mittel der Versicherungsanstalten für landwirtschaftliche Kreditverhältnisse abgelehnt. Das Kapitel 1, Reichsversicherungsamt, wird genehmigt, ebenso das Kapitel physikalisch-technische Reichsan- stalt. Staatssekretär v. Bötticher bemerkt dazu: Im vorigen Jahre sei der Vorsitzende dieser Anstalt, Professor Helmholtz, gestorben. Das Vaterland sei auf ihn stolz uud die Regierung sei ihm dis über das Grab hinaus dankbar. Als Ersatz sei die Ge winnung eines Physikers ersten Range? zu erhoffen, und zwar mit der Maßgabe, daß die neben dem Ge halt bezahlte persönliche Zulage künftig von 9000 aus 5000 Mark, also um 4000 Mark gekürzt wer ¬ den könne. Auch das Extraoidinarium und damit der Rest des EtalS des Innern wird genehmigt. Morgen Jesuitenanirag in dritter Lesung; An trag betreffend Verfassungen in den einzelnen Bun desstaaten; Judeneinwandirungsantrag und Antrag betr. Billigung des argentinischen Handelsvertrages. Vermischtes. * Die „Seeschlang e", die regelmäßig jedes Jahr um die Sauregurkenzeit der Journalisten auf- tauchie, hat im vergavgeren Lwmmkr, alt und lebens- satt, dieser ungläubigen Wi lt Ade gesagt, wie damalS glaubwürdige Zeugen berichteten. Sie scheint ein sehr hohes Alter erreicht zu haben, denn sie war bereits im vorigen Jahrhundert und zwar unter dem Namen „Kiaken" bekannt und iogar, wie wir aus einem uns vorliegenden, von einem Lichten st ein er Rektor im Jahre 1792 herauSg-gebenen Naturgeschichiswerk- chen für Kinder sehen, gleich allen anderen Tieren einer bestimmten Ordnurg, der der Fischsäugetiere, zugeteilt. Als Humoristikon sei unseren Lesern mit- geteilt, was der Autor über dieses Wundertier sagt: „In diese Ordnung (Fsichsäugethiere) kann man auch jenes Wunderthier, den Kraken, scheu, dessen Existenz bisher von vielen bezweifelt, nunmehr aber ourch Aussagen der Schiffer, die dasselbe im Noidmeer, zwischen Schottland, Norwegen und Island bemerkt haben, bestätiget worden ist. Seine eigen«liche Größe kann nicht angegeben werden, nach d^m Augeu maas derer aber, die ihr b-m:r?t haben, muß er wohl eine halbe Stunde Weges lang und eine Vier telstunde breit siyn, und viele Aehnlichkell mit einer Spinne haben. Sein Rücken, der drei Bergen gleich aus dem Wasser hervorragt und mit Koth überzogen ist, hat Baumdicke und Haushohe Fühlhö ner. Nach dm bisherigen Bemerkungen läßt sich dicsis Thier im Sommer, Key stillem Wetter, jährlich nur einmal sehen. Zu der Zeit soll es sich auf ein ganzes Jahr von Fischen satt fressen, die durch seinen Unrath, der für sie einen sehr angenehmen Geruch haben mag, zu ihm gezogen werden. Wab;sche!nlich ist es, daß dieses Thier öfterer frißt, und vielleicht nur durch sehr warme und schöne Witte-ung aus dem Abgrur.de des Meeres heraufgeleck» wird." Mulmastiich« Witterung für Sem 2L. Febr. Nachts leichter Frost, sonst wenig verändert. ZioÜMM's Ubr-LaoM vaell m Oeatscblrnä Lovis in äeu rusisdsu Ltaaten pateutirtew Verlohren bereitet. L G VE mit 25 75 kür 25 ^L886rr. ALLLM-ÄM'L KW 1 M886 Z VAlMLA. Wer's MmM, MerM. Nächsten Sonntag und Montag, den 2Ä, und 23. Februar Bockbier-AusWmst (Souuabeud Anstich), wozu freundlichst einladet Emilie ve:w. Peßler. M Rettig gratis! 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Redaktion, Druck und Verlag von Carl Matthes in Lichten st ein (Markt 179).