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r r e d s d n e n ir ü r r r A !t L l- r n n n n )t s e. n w w i- e- c- r) n lr S- in i- it el m er n- er m n- r- b- ht ie e- »> ck. de es st, e- r- uf >e- zu: :r- ts, 4t ich ich -d. en ne r", nz ih- NK en m. n? :ert! ir« Letzte Telegramme. Erdbeben. Wien, 20. Febr. Gestern abend um 10 Uhr 14 Minuten wurde hier ein heftiges Erdbeben ver spürt. Es sanden mehrere starke Erdstöße statt, die die Möbel und Bilder in den Wohnungen ins Schwan ken brachten. Die Erschütterungen waren so stark, daß beinahe alle Schreibstifte an den seismographi- schen Apparaten im Institut für Erdbebensorschung abgeworfeu wurden. Auch im Gebiet des Aetna wur den Erdstöße verspürt. Balkan-Fragen. Wien, 20. Febr. Das Auswärtige Amt hat aus Petersburg sehr beruhigende Nachrichten er halten, in dem Sinne, daß die russische Regierung die Entente mit Oesterreich-Ungarn in den Balkanfragcn in jedem Falle aufrecht erhalten wolle. Der russische Minister des Auswärtigen, Iswolski, erklärte dem österreichisch-ungarischen Botschafter, daß Rußland weder jetzt noch früher von der Pforte die Konzession i erfolgten Eingemeindung der Vororte Dottendorf, Kes- einer Adria-Donau-Bahn verlangt habe. Fnttermittelpreif e » Bittner, Lichtens» der Firma NiehuS Sa« Ml. rzv. Sieg« Kasse ab unserem Lager. 19. -VMiMMWUEbDvttabA Kanal der Maschine ein zusammengeklapptes Ta schenmesser hineingesteckt worden war, offenbar in der chen von dem 23jährigen Malergehilfen Fries aus Rache wegen verschmähter Liebe mit dem Messer in die Schläfe gestochen, worauf sich der Täter mittels Revolvers selbst eine schwere Verwundung beibrachte. Dries schwebt in Lebensgefahr, während die Ver letzung des Mädchens leichterer Natur ist. ber schiffte Truppen aus. Es heißt, die Franzosen hätten große Verluste erlitten und mehrere getötete Offiziere und Soldaten seien bereits auf dem Trans port nach Casablanca. Paris, 20. Febr. Ein Telegramm des Admirals Philibert berichtet, daß er vorsichtshalber alle ver fügbaren Mannschaften und Geschütze gelandet habe zur Teilnahme an den Operationen bei Casablanca. per SO Kilo „ 50 „ - 50 , - SO . „ 50 , - so „ Tanger, der französische Dampfer „Marokko", wel cher in Casablanca eingetroffen ist, bestätigt, daß die Zittau. (Racheakt.) In Seifersdorf bei Zittau ' nier treffen Vorkehrungen, die Stadt gegen einen wurde nach einer Hochzeitsfeier ein 19jähriges Müd- ; eventuellen Angriff zu verteidigen. Ter Kreuzer Klc- Irieben worden ist, durch Feuer vernichtet. — Im be-' »rachbarten Ellefeld brannte vergangene Nacht das kösflersche Wohnhaus nieder. Limbach (Elektrizitätswerk.) Der Stadtrat be schloß den Bau der Elektrizitätszentrale der Aktien gesellschaft vormals Hermann Pöge in Chemnitz zu (übertragen. Der Preis beträgt etwa 270000 Mark. Leipzig. (Verhaftet.) Der am 14. Februar von Hier flüchtig gewordene Buchhalter Bruno Aster aus Priestewitz bei Großenhain, der zum Nachteile eines hiesigen Lotterie-Kollekteurs die Summe von 9000 Mark unterschlagen hatte, ist auf Antrag hiesiger Behörden in Genua verhaftet worden. Pleißa. (Vermißt) wird seit Sonnabend der 33- sährige Komiker Hermann Schettler. Man ver mutet, daß er sich ein Leid angetan hat, da er in letzter Zeit häufig kränkelte und oft schwermütig war. Schneeberg- (Zerstörte Maschine.) In der hie- Ligen Schuhwarenfabrik von Linkenheil sen. traten Hm Sonnabend 13 Arbeiter, die in eine Lohnbewegung Lingetreten waren, in den Ausstand. Als am Montag früh eine Maschine in Betrieb gesetzt werden sollte, gelang dies nicht. Es stellte sich heraus, daß in den vom Wehm, fremde Sorte» Bayrisches. Bamberg, 20. Febr. Der Erzbischof von Al bert hat an den Führer der liberalen Landtagsfrak tion, Dr. Casselmann, einen umfangreichen Brief ge richtet, worin er betont, daß er als Erzbischof nach wie vor auf dem Standpunkt stehen bleibe, daß seit den Zeiten des Kulturkampfes in den weitesten Kreisen des katholischen Volkes die berechtigte Ansicht bestehe, daß liberal kirchenfeindlich bedeute. Deshalb könne Pfarrer Graudinger weder der liberalen Partei an gehören, noch als Reiseprediger des Liberalismus auftreten. Spion? Paris, 20. Febr. Der Untersuchungsrichter fand bisher keine rechte Handhabe, Krumbholz der Spio nage zu bezichtigen. Der wichtigste Zeuge, Inge nieur Jnlljot beharrt dabei, daß Krumbholz an ihn mit keiner anderen Bitte herangetreten sei, als in einem Wiener Fachverein zu sprechen. Marokko. Paris, 20. Febr. „Echo de Paris" meldet aus — pro »a Lx. — 11 M. so bir 12 M. 25 Bf. Absicht, die Maschine unbrauchbar zu machen. Dies , Verbindungen des Generals d'Amade mit Settat von war auch insofern gelangen, als bei dem Antrieb der! den Marokkanern abgeschnitten seien. General Ventilator arg beschädigt wurde. Als Täter wurde ein d'Amade habe zur Zeit ein Lager bezogen, während 16jähriger Arbeiter ermittelt, der mit den anderen , die Anhänger Mulch Hafids alle kleinen französischen Briefkasten. Treuer Abonnent, hier. Auswarte-Frauen und -Mädchen, Waschfrauen, Pflegerinnen sind zur Kranken- und Jnvaliden-Versicherung verpflichtet; Die Beiträge sind vom Arbeitgeber zu zwei Drittel bezw. zur Hälfte zu tragen. Bei zur Versicherung nichtpflichtigen Personen trägt in der Regel der Selbstversicherte die Kosten. 7,25 8,25 8,00 8,50 450 8,75 Kleie, 1» Qualität Gerstschrot Krastschrot Leiumehl Melasse Kokoskuchen in den Ausstand getreten war und zuvor noch am ' Posten aus der Umgebung Vertrieben hätten. In Sonnabend abend den Racheakt verübt hat. ! Casablanca herrscht große Beunruhigung. Die Spa- Zittau. (Racheakt.) In Seifersdorf bei Zittau; nier treffen Vorkebrunaen. die Stadt aeaen einen MarStpVLife De» «heMvitz Februar 19k8. Allerlei f Ein unglaublicher Vorgang hat sich in dem niederbaycrischen Dorfe Stephanspöching abge spielt. Nachts gegen einhalb 4 Uhr zogen zwei mit Gewehren bewaffnete Männer durch das Dorf. Sie feuerten mehrere Schüsse ab und zertrümmerten an vielen Häusern die Fenster. Die Störenfriede wen deten sich dann dem Friedhöfe zu, wo sie in entsetz licher Weise hausten. Grabkreuze wurden aus der Erde gerissen und zerbrochen, massive Grabsteine umgeworsen und zerschlagen und Kreuze von Kinder- gräberu in Stücke zerhauen. Ein am Wege stehen des großes Kruzifix wurde vollständig demoliert. Der Kirchhof gleicht einem wüsten Trümmerhaufen. Vom Friedhöfe zogen die wüsten Frevler vor den Pfarr hof und warfen sämtliche Fenster ein. Sie zerschlugen hierauf die kostbaren Fenster der Kirche und der Sakristei. Als die Verbrecher drei Stunden (!) ge wütet hatten, bewaffneten sich endlich einige Orts einwohner mit Gewehren und schossen auf die Frem den, worauf die Männer im Dunkel der Nacht spurlos verschwanden. Die Gendarmerie fahndet bisher er folglos. i Das unsittliche Schulbad. Die Stadt Boun hatte schon vor einigen zwanzig Jahren begon nen, ihre Volksschulen nach und nach mit Brause bädern zu versehen. Nach der vor wenigen Jahren senich, Poppelsdorf und Endenich begann man auch, die Schulen diefer früher mehr dörflichen, heute aber von zahlreichen Arbeiterfamilien bewohnten Orte mit Bade-Einrichtungen zu versehen. So wurde denn in der Kessenicher Nordschule ein Schulbad eingerichtet, das auch die Schüler und Schülerinnen aus dem ganz nahe gelegenen Poppelsdorf benutzen sollten. Diese Brausebadanlage ist genau so eingerichtet, wie dies in zahlreichen anderen Städten der Fall ist. Die Knaben tragen beim Baden Badehosen, die Mädchen Badeanzüge. Der Kessenicher evangelische Orts- Pfarrer hat sich übrigens die Anlage angesehen und fand nichts dagegen zu erinnern. Nicht so der katho lische Pfarrer von Poppelsdorf. Er verbot, der „Köln. Ztg." zufolge, schlankweg zuerst den Mädchen, dann auch den Knaben seines Pfarrbezirks die Be nutzung der von der Stadtverwaltung eingerichteten und von der Schulbehörde nachdrücklich empfohlenen ! Badeanstalt. Nicht nur das. Er drohte, die Mädchen, die das Schulbad benutzten, von der Kommunion aus- zuschließen, und ging selbst mit seinen Kaplänen in den Häusern seiner Pfarreingesessenen umher und verbot den Eltern, ihren Kindern die Wohltat des Schulbades zuteil werden zu lassen. Von den Herren s Kaplänen wurden sogar Kinder, die mitgebadet hat- I ten, mehrfach verhauen! Zur Rede gestellt, verlangte i der Herr Pfarrer Einrichtungen derart, daß die ba denden Kinder sich in abgeschlossenen Zellen entkleiden und zwischen Scheidewänden hindurch so zu den Brau sen gelangen müßten, daß sie einander nicht sehen könnten. Abgesehen davon, daß solche Einrichtungen nirgendwo für nötig befunden werden und jede Auf sicht beim Baden illusorisch machen, weiß man, daß diese Heimlichtuerei gerade die arglosen Gemüter der Kinder auf böse Gebauten zu bringen geeignet ist und daher der Sittsamkeit nicht nur keinen Nutzen bringt, sondern sie geradezu gefährdet. Wie sich ditz Stadtverwaltung zu dem Ansinnen des katholischen: Geistlichen gestellt hat, wird leider nicht gemeldet. - süchfütytl, Rogge» ulederläudlsch sächsischer 10 - 25 . . 10 . 50 - 10 - 20 - s 10 s 45 - Rogge» preußischer 10 - 20 . . 10 - 45 - - hiesiger, - fremder, 9 - 75 - . 10 - 15 - 11 - . 11 - 15 - Gerste, Brau-, fremde 9 - . 10 - 75 - - - sächsisch«, 8 - 50 . - 9- 25 - - Futter- 7 - 80 - . 8- 10 - Hafer, sächsischer 7 - SO - . 8° 15 - - preusischer o —— s — o Erbse», Koch- n . —- B r» 11 s 50 - Erbse», Mahl- uod Futter 9 - 50 - . 10 - 50 - Heu alteS A M A — o Heu, ueucS 3 -» 80 - . 4 . 60 - Fi-geiürujch 3 - 2-) - . 3- 50 - Stroh, Maschiaeudrufch Lavgstroh 2 . 61 - . 2. 90 . Snob Maschiurudrusch, Krummfiroh 2 - 30 . - 2° 60 . Kartoffel» 3 - 25 - - 3 - 50 - Ics " - y 7a - „Wer spricht, von Heiraten?" entgegnete Traute! beinahe verächtlich. „Hinaus aus dieser Enge will s ich, weiter nichts! Einmal nur Märchenpracht um Mich haben, einmal nur mich gleich fühlen dürfen Jenen, die ewig auf goldenen Straßen wandeln". „Kind, ihre Wege sind nicht anders als die vnsrigen", belehrte ddie Schwester. „Und wünsche Dir nicht, das Schicksal eines Men schen zu werden! — Sieh, auf mir liegt eine Schuld seit dem Tage, der Hermanu Seeburg in ferne, un bekannte Weiten führte. Oder glaubst Du, ich hätte ihn unbeweint zu den Toten gezählt? Nie mehr ist eine Nachricht von ihm an mich gelangt. Er .schied im Groll, es ist Hahr. Aber muß er nicht jenseits des Wassers, als er mühselig sein karges Brot erwarb, dankbar an die gedacht haben, die keine Last für ihn sein wollte?" „Da irrst Du!" sprach Traute mit flammenden Augen. „Ich habe Dir das schon so oft gesagt. Liebe fragt nicht, sie handelt! Sie stürzt sich, wenn es sein muß, in ein Meer voller Grauen und Tücken und geht Darin unter, ein Siegeslächeln auf den Lippen! Was tust Du auch mit einem langen Leben, das keinen In halt hat? Eine Stunde unermeßlicher Wonne — dann meinetwegen Nacht! Die Erinnerung gibt solcher Nacht zahllose Sterne!" „Du zählst zwanzig Jahre, folglich bist Du eine Törin!" entgegnete Matilde ruhig. „Die Phantasie ist eine gefährliche Gabe für Dich!" „Laß sie doch", begütigte die Mutter. „Danken wir nicht Trautes phantastischem Köpfchen manche frohe Stunde? Wenn sie älter wird, legt sie schon von selbst ihre Illusionen bei Seite und handelt ver nünftig, Wie wir anderen auch!" „Glaubst Du?" meinte Tilde achselzuckend. „Dann heiratet sie vielleicht noch unsern Freund Wehlhau sen, den Witwer mit den drei hoffnungsvollen Söh nen? Nicht, Trautzhen?" Traute hielt sich lachend die Ohren zu. Frau Ernesti seufzte vernehmlich. „Gerade für Traute wäre ein älterer Mann ein Segen", erwiderte sie. „Um daS einzusehen, muß das Mädchen in die Gesellschaft, unter Menschen!" „Wenn Du es nur nicht verkehrt anfängst!" sagte die skeptisch gewordene Tilde. „Doch endigen wir dieses unerquickliche Gespräch. Oswald wird gleich hier sein, er holt mich zum Spazierengehen ab." „Hm, ja! Ich vergaß " Frau Ernesti griff in hilfloser Verlegenheit nach den Zeitungen, die auf dem Tische lagen. „Erwarte Herrn Doktor Trenkler heute nicht — er dürfte verhindert sein . . ." „Verhindert? Da er mir nicht Nachricht gegeben hat?" fragte Tilde befremdet. „Oder hast Du welche erhalten, Mutter?" „Ich? — — N—ein. . . Aber mitteilen mußte ich ihm, wie die Sachen eigentlich stehen. . ." „Das hast Du nicht gewagt!" Wie ein Schrei kamen die Worte von Tildes Munde. Sie erhob sich jäh. „Mutter, hast Du ihm wirklich geschrieben?" fragte auch Traute bang. „Ihr quält mich über die Maßen", klagte Frau Ernesti mit weinerlicher Stimme. „Es mußte doch etwas geschehen. So lange Tilde nicht frei ist, kann Hermann Seeburg nicht in unser Haus kommen. Also habe ich es mit der Aussprache nur gut gemeint." Tilde sagte nichts. In stummer Verzweiflung hatte Tilde die Hände vor das Gesicht geschlagen. Es blieb eine Weile so still im Zimmer, daß man eine Stecknadel hätte zur Erde fallen hören. Endlich ging Traute zu der Schwester hin, legte ihr die Hand auf den gesenkten Kopf und sagte weich: „Arme Tilde! Nimm es nicht zu schwer! Es wird und muß sich alles klären. Brauchst Du mich aber, Tilde, so sag' es mir. Ich stehe in dieser Sache ganx auf Deiner Seite." Zur Mutter redete sie ernst: „Sprich Dich mit Tilde aus, Mama, und versöhne Trenkler wieder. Er liebt Tilde sehr.... Ich will Euch lieber allein lassen; ich gehe zu Frau Rosalie Köhler hinauf. Ich habe sie lange nicht besucht." Frau Rosalie Köhler, die frühere „Mamsell" bei Seeburgs, saß — alt geworden — allein in ihrem Stübchen und bereitete sich allgemach zum Sterben. Sie war glücklich, wenn ihre Hausgeuossin Traute Ernesti wie ein Sonnenstrahl in ihr Kämmerchen glitt. Ja, in der alten Rosalie Augen war Traute so gar ein feenhaftes Wesen, besser und schöner als andere. Menschenkinder, Günther Seeburg vielleicht ausgenommen. Als nun Günther nach langer Zeit eines Morgens zu ihr kam, kannte ihre Freude keine Grenzen. Lachend rief ihr der bildhübsche Offizier ent gegen : „Da bin ich wieder, Schön-Röschen!" Und ein kräftiger Händedruck wurde ihr zu Teil. „Grüß Gott, junger Herr!" redete sie hocherstert. „Immer noch der Alte, wie? Hat man immer noch den hübschen Krauskopf voller Späße und Flausen?" „Es acht! Nicht ganz so toll wie einst, Schön- Röschen!" versetzte er ernsthaft. „Weiß der Himmel", sagte sie, ihn prüfend in die dunklen Augen schauend, „es kommt mir bald so vor, als hätt' das Leben Sie draußen wirklich ein bißchen arg gezaust. Sie sind am Ende garnicht mehr der lustige Sausewind, den ich so gern ge habt habe? Sind auch ein bißchen griesgrämig gtz- worden in der Hetz, die Sie mitgemacht haben bei der Frau Mama und den Herren Kameraden! Ja, ja, Luxus gibt's da genug, fürs Herz aber manchmal) gar wenig." (Fortsetzung folgt.) s