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dient! Paris, den 29. März 1877. Arbois, den 25. August 1880. L. Pasteur. ** In Bordeaux stellte sich jüngst, als die Reserven zur Uebung eingezogen wurden, ein solcher, der einen wit einem Maulkorb versehenen Bären mit sich führte. Dem diensthabenden Offizier erklärte der Mann, der den Namen Ajax führt und aus Hervo (Departement Nord) stammt, er könne unmög lich seinen Bären im Stich lassen, der einen Wert von 1000 Fr., sein einziges Besitztum, repräsentiere. Der Offizier wollte nicht selbst diesen sonderbaren Fall entscheiden und beschick den Reservisten, am andern Morgen wiederzukommen. Dieser erschien pünktlich wieder, von seinem Bären begleitet. Es wurde ihm mitgeteilt, daß man ihn einstellen würde, aber für den Bären könne die Regierung nicht Sorge tragen. Der Reservist erklärte, daS teuere Tier könne er nicht allein auf der Straße lassen, es würde Nie mand einen solchen Pensionär nehmen, und er befürch tete, daß der Bär umkommen würde. Man wußte nicht, was man mit diesem seltenen Reservisten an stellen sollte, und schickte ihn zum zweiten Male fort. Das Generalkommando entschied endlich, um diesen sonderbaren Fall aus der Welt zu schaffen, daß der Reservist auf ein Jahr zurückzustellen sei. Das ge schah auch. ** Wie wenig sorgsam die französischen Be fehlshaber mit Gesundheit und Leben der Soldaten Verfahren, zeigt der folgende aus Tunis witgeteilte Vorfall: Vor 10 Jahren schon hatte man ein Hu sarenregiment nach Tebourba an der Medscherda ver- legt und einen Teil in einer ehemaligen Tuchfabrik des Bey untergebracht. DaS Wasser des Flusses ist ungeeignet zum Trinken, weshalb das Trinkwasser in Fässern aus Tunis gebracht werden mußte. Es herrschte in dem Regiment beständig der TyphuS und man sah sich genötigt, die Garnison aufzugeben. Trotzdem wurden nun in diesem Sommer 2 Schwa dronen Chasseurs dahin und in die gleichen Gebäude gelegt, und zum Trinken wurde da« Wasser des Flusses benutzt unter Anwendung einer beschränkten Zahl ungenügend unterhaltener Filter. Binnen kurzem erkrankten fast alle Soldaten am Typhus; die Epidemie soll so allgemein ausgebrochen sein, weil der Eskadronchef die Leute zum Baden in der Medscherda kommandiert habe, obgleich jeder Be wohner von Tebourba wisse, wie äußerst gefährlich solche Bäder seien. ** Der nahe bevorstehende AuSbruch eines Krieges zwischen den Italienern und Abessiniern ist jetzt zur Gewißheit geworden. Die „Agensia Stefani" meldet aus Massauah vom 7. d. M.: Kundschafter berichten, Menelik habe sich in Bewegung gesetzt, und das Kontingent in Harrar rückte auf Schoa vor. Ras Mangafcha beginnt Verstärkungen heranzuziehen. Dieser Situation gegenüber entschied sich General Baratieri für den Vormarsch von Adigrai, um den Feind zu hindern, sich zu verstärken, und jede Gefahr eines Einfalles zu verhüten. General Baratieri be gann gestern seine Operationen. Der General Ba- ratieri scheint also nunmehr den Plan verwirklichen, zu wollen, den er vor einigen Wochen i» großen Zügen skizziert hat. Dieser Kriegsplan des Generals Baratieri besteht darin, nicht den Angriff deS Feinde» abzuwarten, sonder» durch eine kühne und energische Offensive den Feinden zuvorzukommen und sie wo möglich einzeln zu schlagen. Neueste Rachrichte«. Petersburg, 10. Okt. Ueber den Unter gang eines Flosses auf der Oka, bezüglich dessen biS jetzt noch nichts Bestimmtes verlautet, wird heute be richtet, daß 200 Fabrikarbeiter und Arbeiterinnen von Ozcry nach Redkma ans demselben überfuhren. Bisher sind 42 Leichen, davon 25 weibliche, gelandet. Konstantinopel, 10. Okt. In Trapezunt soll die türkische Bevölkerung das armenische Viertel über fallen und zweihundert Personen erschlagen haben. Die Truppen seien dem Pöbel gegenüber ganz macht los. Die Armenier mußten schließlich, um sich vor den Angriffen zu schützen, ins Gefängnis gebracht werden. Der russische Konsul soll zum Schutze seiner Landsleute ein russisches Kriegsschiff Herbeigernfen haben. Mutmaßliche Witterung für ve« 11»Oktbr.r (Ausgestellte Prognose nach dem Lamprecht'schen Wettertelegraph.) Kühl, sonst wenig verändert. Hanl galdner Helm. Heute Freitag, den 11. Oktober Kroßes Grtra-Goncert der Zwickauer Stadtkapelle, unter Leitung des Herr» Musikdirektor R o ch l i ch. PKOKKäMM. kestKruss! Marsch von Otto Rochltch. Vorsxltzl zur Oper „Die sieben Raben" von Joses Rheinberger. LiUludv und ?«Iourli8« für Violine von Henri Vienxtemps, vorgetragen von Herrn Dietel. ^NFv1u8 Nr. 3 aus Scbnes Pittoretquls. Suite d'Orchestre von I. Massenet. HnAari8eb« 8uit« mit Benutzung ungarischer Narionalwelodien für großes Orchester von Heinrich Hofmann. I. Im Lröunn888uul. II. Lvinunrie. III. In fier küsst». Vuvkrtuiv zur Oper „Die Zauberflöte" von W. A. Mozart. 8ouv«uir äk 8pa. Fantasie brillante für Violoncello von Francois Servais, vorgetragen von Herrn Uschmann. Donbilckvr aus der Oper „Lohengrin" vvn Richard Wagner. 3 8j>»oi8oli6 van Moritz Moszkowski. Anfang 8 Uhr. Cntree Pfg. Nach dem Concert kakelt für Concertbesncher. Billets im Vorverkauf ü 30 Pfg. find zu hoben bei oen Friseuren Herren Gustav Zacharias und Louis Hoyer, sowie im golduen Helm. Hierzu ladet ergebe: st ein C. Ä, Loreuz. Wollene Llniekgarne, gute Dualität, SU- 1» Gevind 40 Pfg. MU empfiehlt ir Lichtenstein. lHAPgApiNE ff aus der Fabink von ^1. 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Bei ihr war die Diphtheritis nicht zum AuSbruch gelangt, sondern hatte sich auf die Augen und Ohren geworfen. Die Hornhaut war mit Geschwüren be deckt, schmerzte» sehr und konnten die Augen kein Licht vertragen; außerdem war sie sehr schwerhörig geworden. Da das Geld, das ich an andere Berzte be hufs Herstellung meines Kindes zahlte, rein weggewvrfen war, wandte ich mich auf Anraten an den boiuöopatchi86chvn Herrn l)r. ineil. Vo15«<Hux in DÜ88v1äyrL, Lö»lF8»H«v 6, welcher mein Kind binnen 3 Monaten voll- kcmmen herstellte, sodaß die Augen jetzt noch vollkommen klar find und sie sehr fein wieder härt. Ich fühle mich daher veranlaßt, Herrn vr. moä. Volbeding nachträglich meinen tiefsten Dank aus zusprechen. Arnold SchulzedreS, mit Bodenkammer Harte«steinerstr. 201 l», Herrn Schneider Beckert gegenüber. chard Möckel ausgesprochen habe, nehme ich zurück. Max Meusel. Redaktion, Druck und Berlag von Carl Matthe« in Lichtenstein (Markt 17S) Schwefc b. Soest.