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1885. Är, 186. KernsprechsteNe Nr. 7. WernsyrechsteWe Nr. 7 ust >ei »tz zu ete ug ii. ter« zeit »rang voll- von Feld- mser. Um ast- ^s° il- - ver- ch. !>e, te, ra- ku- — LS. IaHrgüvg- Sonnabend, der? 24» August neibt sitzer dwig esten SauS eines elen. fünf . 50 lcher dern fira- : 2. Ost-, Lose Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich ItWsts-KMM fir SchÄSkf, WRiß, KmÄKf, KwLmf, Ä GOien, Htmichsnt, Marie«««. Milse«. Amtsblatt für dem Stadtrat z« Lichtenstein. LKgssKeMLMs. L i ch t e nst ein, 23. Aug. In einer gestern abend fiattgefundenerr Hauptversammlung des hiesigen Geflügelzüchter-Klubs wurde beschloßen, im Januar des Jahres 1896 ebenfalls wieder eine Geflügel- Ausstellung abzuhalte«. *— Hahndorf, 23. Aug. Nächsten Sonn tag, den 25. d. M., nachmittags soll hier das dies jährige Kreisfest der Männer- und Jünglingsver- eine des medererzgebirgischen KeeiseS gefeiert werden. Die zum Feste sich einfivdenden Vereine versammeln sich vor sis2 Uhr in der alten Schule zum Festzugs nach der Kirche, wo nachmitigs Vs2 Uhr der Gottes dienst beginnt. Die Festpcedigc hält Herr Ober- pfarrer Seidel in Lichtenstein. Nachmittags 4 Uhr wird im obere» Gasthofe zum „Deutschen Hauss" die Versammlung unter Leitung des Kceispräws Herrn Pastor Dr. Eckardt in Lugau gehalten. In dieser Versammlung werden nach dem Gericht des KreiSpräseS und einer Ansprache dsS BuuLesPflegers Herrn Zacharias aus Dresden von den einzelnen Vereinen Vorträge verschiedener Art zu Gehör ge bracht. — Die Freunde der Männe-- Md Jüng- lingsoereiussache aus Hohndorf und Umgegend find zm Teilnahme an diesem Feste, zu dem der Herr sich segnend bekennen Wolls, herzlich eiygsladen. *— Hohndorf, 23. Aug. Gestern abend ereilte den Schachtschmied Scheffler hier plötzlich der Tod. Als derselbe an seiner Arbeitsstätte angekom men war, wurde ihm unwohl, sodaß er wieder nach seiner B. Hausung zurückzugehen gezwungen war. Beim Eintritt in seine Wohnung aber wurde er vom Herz schlag getroffen, sodaß sein Tod unmittelbar eintrat. — Für die Veteranen von 1870/71 sind für das Jahr 1895/96 1800 000 Mark zur Verfügung gestellt. Diejenigen Kriegsteilnehmer, welche sich wegen dauernder gänzlicher Erwerbsunfähigkeit in einer -'nterstützm-gödedürstigev Lage befinden, werden deshalb durch eine MinistermlentsÄli-ßung aufgefsr- dert, rhre Btwerbkmgerr um Beihilfe aus diese» Mit teln bei dem Bürgermeister ihres Wohnorts anzu- melden. Dabei haben sie die erforderlichen Legiti- maüonSpapiere vorzulegen; zu letzteren gehörr auch «in Zeugnis über die ihatzächüchv Erwerbsunfähig keit feiten« eines Amtsarztes. Die Amtsärzte sind angewiesen, diese Zeugnisse unentgeltlich auszufer tigen. Nur solche KriegLtellnehmer, welche dauernd gänzlich erwerbsunfähig sind, haben Anwartschaft auf Unterstützung. Da der Anmeldetermin ein sehr kurzer ist, so ist es geraten, daß jeder, der Anspruch erheben will und kann, nicht säume, die nötigen Swritte zn ihm-. Bedauerlicherweise ist mancher wackere Veteran trotz zweifelloser Berechtigmjg n>chtimStaride,daö selbst zutyun; da« aber kann ein jeder, daß er einen Kameraden mn Beistand bittet, der ibm gewiß nicht versagt wird, nur «ine Kategorie von Veteranen kann leider nicht einmal das, «iämüch die Geisteskranken. Für diese Armen, die Erwerbsunfähigste» der Erwerbs unfähigen, ungebeten und unentgeltlich die nötigen Schritte zur Erlangung einiger Brosamen aus obiger Summe zu thun, sollte jeder geistesgesunde Veteran als einen Akt kameradschaftlicher Treue betrachten. Dabei ist zu beherzigen, daß gar viele Geisteskranke weder einen Vormund noch sonst einen Helfer haben und daß deshalb Hunderte von geisteskranken ehe maliger Krieger infolge ihres Leidens und der Unterlassungssünden verpflichteter Personen und Or gane entweder gar nicht oder verspätet oder verküm mert in den Genuß der ihnen nach den Reichsmili tärpensionsgesetzen znkommenden Bezüge gelangt sind. Von diesen unglücklichen Männern wird jetzt eine ähnliche Uebergehung am sichersten abgewendet wer den, wenn jeder geistesgesunde Veteran im Kreise seiner Kampfgenossen Umschau hält und für seinen geisteskranken Kameraden thatkräftig fürsorglich eintritt. — Eine Erinnerung an die Schlacht bei Gra- velotte erzählt in der „Tägl. Rundsch." ein ehemaliger Mes Blatt erscheint täglich saußer So««- «L Yesttag») abends für den folgenden Tag. McrLeliährttchtr Bezugspreis 1 Mark 26 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. Mekrmgeu nehmen außer der Expedition in Achimstein, Markt 179, alle K«is«l. Postanstalten, Poswote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalt« Korpüszeile oder Lerm Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Zdmahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Gardehusar, Ler 1870 als „Ordonnanz" des kürzlich verstorbenen Generalobersten v. Pape, damaligen Kommandeurs der ersten Garde-Jufanterie-Division, den Krieg Mitmachte. General v. Pape war cio leidenschaftlicher Raucher, und nur selten ließ er seine Cigarre ausgehen. Einmal (während der Schlacht) kommt ein Hauptmann von den Gurdejägern am seinem Fuchs «»gesprengt und will ihm eine Mel dung machen, vergißt aber in der „Rage", seinen Ergärrenstummel aus dem Munde zu nehmen, kann auch, vom tollen Jagen außer Luft und Atem, kein Wort hervorbringen. In aller Seelenruhe sagte Genera! v. Pape zu dem Hauptmann: „Na, was haben Sie denn?" Und indem er dem ver blüfft dreinschauendm Jägeroffizier seine brennende Cigarre entgsgenhälL, fährt er fort: „Hier, brennen Sie sich mal erst Ihre Cigarre an und Sann er zählen Sie —". Dies geschah im fürchterlichsten Feuer! Es war uns nicht gerade lächerlich zu Mute, der,noch aber mußten wir lachen, selbst der Jäger- ofstzrer! — Dor St. Privat siel des Generals Schimmel; er selbst kam unter das Pferd zu liegen, das heftig um sich schln Nachdem wir ihn aus seiner unangenehmen ^K,g- befreit hatten, suchte er noch etwas eifrig au der E-de; wir fachen alle pflichtschuldig^ mit. W'Shebt er auf? Seine Halbs Cigarre. Mit den Worten: „Sie brennt ja noch" raucht er ruhig weiter. — Als Beweis dafür, daß die Wiederbelebung Ler Ermnerung an die Thateu von 1870/71, wie sie gegenwärtig stattfindet, eine wahrhaft tiefgehende Wirkung hat, mag die Thatsnche gellen, daß bei der Genrral-Ordenlkommission täglich zahlreiche Gesuche Wegen KriegLdienstmebMen einlanfen. Diese Ge suche sind an sich charakteristisch, denn entweder sie enthalten die Bitte um Ersatz von verloren gegange nen Medaillen, oder das Ansuchen um nunmehrige Ausfolgurig derselbe:!, da die Betreffenden sich früher rächt gemeldet hatten. Auch Amerika stellt em großes Kontingent zu letzterer Kategorie, und das ist an sich vielsagend. Noch interessanter ist's aber, daß Söhne von heutigen amerikanischen Bürger», welch' Letztere bald nach FriedeiMchlnß das dewsche Vaterland ver ließen, ohne dem Kriegsdienstabzeichen irgend einen Wert bcizulegen, gegenwürsig hinter dem Rücken ihres Vaters — leider schon in einem stark anglisierten unbeholfenen Deutsch — nm Zusendung einer solchen Medaille bitten, damit Bakers Heldentum in der Familie für immer im Gedächtnis bleibe. Die Ge- vcral-OrdcnLkommffsiori kommt allen diesen Bitten bereitwilligst nach. Eigentümlich muß es allerdings berühren, um nicht zu sagen schmerzlich, daß eine so große Zahl von B-rtndigern des Vaterlandes aus- wandern mußte, um bessere DaseinSbedingunge» zu gewinnen, daß so viele Söhne von Vätern, welche die deutsche Einheit heldenmütig aufrichten halfen — Iankees werden! — Dresden, 21. Aug. Mit der französischen silbernen RettungS-Medaille dekoriert wurde 1870 der in der Paul Gerhardt-Straße hier wohnende Veteran von 1870, Herr Fleischermstr, Fritz Forkert, der auch im Besitze deö Eisernen Kreuzes ist. Bei der Kapitulation von Metz rettete Herr Forkert einen französischen General vor dem Ertrinken aus der Mosel. Die am roten Bande zu tragende silberne Medaille erägt das Bildms Thies'. Herr Forkert hat den Feldzug bei dem 72. Regiment mitgemacht. — Nach den bisherigen Festsetzungen trifft Se. Majestät Kaiser Wilhelm zur feierlichen Einweihung des Reichsgerichtsgebäudes am 26. Oktober vormit tags 11 Uhr in Leipzig ein und vollzieht in der mächtigen Halle des Gebäudes dessen Schlußstein- lcgung. Dem feierlichen Akte wohnt Se. Majestät König Albert bei. Nach einem Gastmahle, bas im Festsaale der Präsidentenwohnung abgehalten werden soll, reist Kaiser Wilhelm 2 Uhr nachmittags wieder von Leipzig zurück nach Berlin. — Die Meßvorführungen in der dauernden Gewerbeausstellung in Leipzig haben schon von jeher das allgemeine Interesse erweckt, umsomehr aber jetzt, nachdem die dauernde Gewerbeausstellung im neuen Prachtgebäude in bedeutend vermehrter Reich haltigkeit dem Publikum zu Gebote steht. Es muß als etwas Außergewöhnliches bezeichnet werden, wenn in einem einzigen, allerdings großen dreigefchofsigen Gebäude die Erzeugnisse von mehr als 300 Aus stellern vereinigt sind. Motoren, darunter Lokomo bilen von 4—30 Pferdekräften, Hülfsmaschm^n für die verschiedensten Gewerbe, technische Erzeugnisse, Haus- und kunstgewerbliche Gegenstände sind in reicher Fülle durch erste Firmen vertreten. — Gei einer Hebung ertrank Montag nachm. in der Nähe des Flußbades in Möckern ein Re krut des in Möckern liegenden Regiments. Es han delte sich bei dieser Usbimg um das Durchschwimmen dec Elster mit über dem Rücken hängenden Gewehre. Der Ertrunkene hatte Drillichsachen an. Der Leut nant, welcher die Uebung leitete, riß sofort seinen Rock herunter und sprang dem Soldaten, welcher inmitten des Flusses wahrscheinlich infolge eines Un wohlseins versank, sofort nach, konnte aber denselben nicht mehr erfassen. Erst nach zwkMndtZ-m Suchen wurde der Ertrunkene an der Ünglücksst lle aus dem Wasser gezogen. — Chemnitz, 21. Aug. Das Osfifieckocp» des 5. Infanterie - Regiments Nr. 104 hat seinem Unteroffizierkorps am 18. Aug. zur Erinnerung an dre ruhmreiche Schlacht von L-t. Marie-aux Chsnes ein großes Bild des Sergeanten Böhms, welcher mit der Fahne in der Hand in dieser Schlacht den Heldentod starb, geschenkt. — Hohenstein, 22. Ang. Nach dem ver mutlich verbrannten Lehrling Emil Clausnitzer sind gestern Nachforschungen an der Hüttenrauch'schen Brandstelle angestsllt und dabei mehrere verkohlte Knochsnteile gesunden werden, welche nach ärztlichem Gutachten unzweifelhaft von einem Menschen stam men. Deshalb wird die Vermutung, daß der Lehr ling verbrannt ist, immer mehr zur Gewißheit. — H o h enste i n - E r n st t h a l, 21. Aug. Das mit so vielem Beifall ausgenommene italienische Opernensembls Montavini wird nächsten Sonntag nochmals in der Hütten- mühle auftreten. — Flöha, 21. Aug. Gestern abend gegen 6 Uhr verunglückte auf der Landstraße Flöha-Nieder wiesa ein Obstpflücker dadurch, daß er ans bedeuten der Höhe von der Leiter, die ein vorüberfahrender Wagen ins Wanken gebracht hatte, herabstürzts. Die Verletzungen, die der Bedauernswerte am Kopf, Arm und Oberschenkel davontrug, sind glücklicherweise nicht lebensgefährlich. — Der Mittags von A n e nach Niederschlema verkehrende Personenzug ist am 21. August bei der Eisenbrücke entgleist. Unfälle bcz. größerer Material schaden sind glücklicherweise nicht »orgekommen, und nach dreiviertclstündigem Aufenthalt konnte der Zug seinen Weg fortsetzen. --Zschopau, 21. Aug. Ein Rftssnbvvist ist gestern in Mehnerts Leite gefunden und heute vom Besitzer desselben, Hokzschletfereibesitzer Karl Eichler, der hiesigen Bürgerschule geschenkt worden. Dieser Pilz hat einen Umiang non 1 in 7 om und ein Ge wicht von 3 200 also beinahe 6sis Pfund. — Meißen. Der hier verunglückte Seil künstler Kapitän Weinberger ist in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlegen, ohne wieder zum Be wußtsein gekommen zu sein. Außer einem Arm- und Beinbruch waren die Wirbelsäule und fast sämtliche Rippen gebrochen. Der Absturz erfolgte aus einer Höhe van etwa 20 m auf das Pflaster. Der Künstler hatte auf dem ersten Gange dis Mitte des Seiles erreicht, die Balancierstange auf das Seil gelegt und sich herabgeschwungen, erst mit den beiden, dann mit einer Hand sich festhaltend und dabei den Körper wendend. Hierbei mag er sich zu viel Schwung ge-