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Bahnhof drängte sich eine tausendköpfige Menschen» menge, welche die Amerikaner mit lauten Hochrufen und Tücherwinken begrüßte. Für die außerordent lich lebhaften Grüße dankten die Amerikaner durch Schwenken der Hüte und Winken mit kleinen, zum Teil am Ende von Spazierstöcken befestigten Fähn chen der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Hochrufe steigerten sich noch, als nun die Ankömm- linge die bereitstehenden Wagen bestiegen, um sich nach der Philharmonie zu begeben, wo ihrer ein reiches Frühstück harrte. Angesichts der Siegessäule, an deren Schmückung viele fleißige Hände beschäftigt waren, ebenso am Brandenburger Thor wurde der Wagenzug besonders laut begrüßt. Einige Damen, die man in den Gefährten bemerkte, trugen auf dem linken Arme eine Binde mit dem Roten Kreuze; andere junge Damen waren ganz in Weiß gekleidet und mit Schärpen in den deutschen Farben versehen. 8 Berlin. Eine Erbschaft von 120000 Mark ist einem Commis zugefallen, der gegenwärtg eine 6jährige Zuchthaus strafe wegen räuberischenUeberkalles verbüßt. Essind jedoch be reits Schritte gethan, dem Verbrecher die freie Verfügung über die ungeheure Summe zu entziehen, indem an zustän diger Stelle feine Entmündigung beantragt wurde, Der Antrag dürfte schon deshalb Erfolg haben, da der leicht sinnige Mensch sein 15000 Mk, betragendes väterliches Erbe in kurzer Zeit verjubelt hatte und daun, in Not geraten, auf die Bahn des Verbrechens geriet. ZRüdesheim, 2. Sept. Die Sedaufeier am Natinnnldenkmal unter Teilnahme von etwa 3000 Personen ist glänzend verlaufen. Bürgermeister Al berti hielt die Festrede, welche mit einem Hoch auf den Kaiser schloß An der Feier nahm die Besatzung des Torpedobootes 8 55, welches bei Caub liegt, Teil. Der Kommandant Gras Platen-Hallermsvd legte einen Kranz am Denkmal nieder. Zum Schluß des Feftactes erfolgte eine Parade der 12 Krieger vereine, dis Generalmajor v. Bardeleben-Mainz abnohw. ß München, 2. Sept. Anläßlich der Se danfeier sind heute zwischen dem Kaiser und dem Prinz-Regenten Telegramme ausgeiauscht worden. ** Paris, 2. Sept. In Manbeuge fand gestern ein Zusammenstoß zwischen einem Personen zuge und einem Güterzuge statt. Der Personenzug wär glücklicherweise schwach besetzt, sodaß nur einige Reisende verletzt wurden. Der Materialschaden ist groß. Infolge des Unfalls haben die Züge Paris- Herbesthal bedeutende Verspätungen. ** Paris, 1. Sept. König Alexander von Serbien wurde gestern in Biarritz beim Baden von einer Sturzwelle ergriffen und in's offene Meer fort- gerissen, so daß er sich nur mit Mühe rette» konnte, während der Bademeister, der ihn begleitete, ertrank. ** Belgrad, 2. Sept. Die Errettung des Königs Alexander in Biarritz machte iw ganzen Lande tiefen Eindruck. In allen Kirchen fanden Dankgottesdienste statt. Zahlreiche Glückwunschtele gramme wurden an den König abgesandt, nachdem eine Extraausgabe des „Amtsblatt-s" den Vorfall bekannt gegeben hatte, welchen der Minister des Innern den Landesbehörden telegraphierte. Morgen vormittag 11 Uhr findet in der Kathedrale ein offizieller Dankgottesdienst statt, an cum auch das diplomatische Korps teiluimmi. Dasselbe stattete in einem gemeinschaftlichen Telegramm dem König seinen Glückwunsch ab, für den der König dem französischen Gesandten Patrimonio als Doyen dankte. Ebenso fand zwischen dem König und dem Mir-isterrat ein Austausch von Telegrammen statt. ** Der französische General Muulcr, mit dem sich die deutsche Presse wegen seiner Schmähungen des deutschen Heeres in jüngster Zeit so viel be.chäfügru mußte, ist nach zuverlässigen Mitteilrurgen im ver gangner« -Jahre wegen Verleumdungen zu 1000 Frks. Geldbuße verurteilt worden. Damit dürfte jedes weitere Wort betreffs der neuesten Leistungen diese« Herrn überflüssig werden, und man wird nur noch die Verwunderung darüber aussprechen können, daß das französische Offizierkorps in seinen Reihen, wenn auch nur in der Reserve, diese Persönlichkeit duldet. ** P e t er s b u r g , 2. Sept. Auf dem Grund stöcke der hiesigen Staatspulverfabri? werden Ge bäude für die Herstellung von Melinit errichtet. Die Produktion soll im nächsten Jahre beginnen. Neaefte Nachrichten. London, 3. Sept. Der glänzendste Punkt der Feier des Sedantages durch die Deutschen in London bildete der gestern abend im deutschen Athe- neum abgehaltene Festkommers, an dem über 200 Personen teilvahmen. Den Vorsitz führte Alexander Siemens. Die deutsche Botschaft war durch den Botschaftsrat Grafen Metternich vertreten. Die Festreden und Trinksprüche wurden von der Versammlung begeistert ausgenommen. Die gesungenen Vaterlandsiieder verschönerten die Feier. Tunis, 3. Sept. In den letzten Tagen gingen hier schreckliche Gewitier nieder. Die Ge treide-Ernte, Weinberge und Oelbäume wurden von dem stromartigen Regen total zerstört. Durch Blitz schlag wurden zahlreiche Menschenleben Vernichter. AMMKMcheWMtttMg für ÄeN 4.Geptbr.r (Ausgestellte Prognose nach dem Lamprecht'schen Wettertelegraph.) Vorwiegend heiter und warm, nachts kühl. flinäer-kdiselockiuss-iismlivn W,»». Serdne Blinder u. Spitzen empfiehlt billigst LichteWei«. Hpar-Verem WkMm -CMMß in Liquidation. Donnerstag, den S. Sept. d.. Z., Ktzeuds 8 Uhr firmst im „Goldnen Adler" m Callnberg rm« zM" Generalversammlung statt, zu welcher die geehrte» Mitglieder hierdurch emgsladen Werber. Lichtenstein, den 15. August 1895. Die LiquidaLoreu. R. W l n k l e r. Ernst Mar! i u. Tagesordnung: 1. Vortrag über den Stand des Vereins. 2. Wahl eines Mitliquidators an Stelle des eusscheidendev Herrn R. Winkler 3. Allgemeines. 4. Anträge. Tanzunterrichi LWeMeiK. Mein diesjähriger Herbst-Kursus beginnt Freitag, den 6. September, abends 8 Nhr im Schützeuhause zu Lichtenstein Anmeldungen hierzu werden freundlichst eatgegengenomme». D. Hikig, Tanzlehrer. ki« Llttres Stplmichn wird zu Kinder« ge ucht Markt LIV Zum sofortigen Antritt wird ein ordnungsliebendes, ehrliches MeMrnäöchm gesucht von Frau Eugenie Rauchfuß. Hautkranke. Lange Jahre litt ich an einer gefähr lichen Hautkrankheit, d-n Flechte«, und konnte von keiner Seite geholfen werden. Ich habe alles mögliche asffgeboten, viele Medizin und Salben gebrascht, aber alles vergebens. Durch eine sehr zu empfehlende innere Kur des Herrn Ed. Padberg in Dortmund bin ich jedoch endlich davon befreit worden, und fühle ich mich wie neugeboren. AuS tiefstem Herzensgründe danke ich dem Herrn Pad berg für die vorzügliche Heilung. Wo ich nur kann, werde ich Ihn empfehlen. G. Fiscus, Cölln. Gegen 50 Psg. in Briefmarken Vers, meine Schrift (Beschreibung «er Flech- tenkrankheit) franko. Ed. Padberg, Dortmund. 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