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Wochen- unk KmhnchMatL zugleich VtWsts-AMM für Kvlch. KeMgri, K»d«f, K Exidie«, Hmri-rsrt, M«ttM». Mlsea. UmKVlM für de« Madtvat zn Lichtenstein. Ls. Iaßrg«ng. 'N. 162. MrrmsprechstEe Nr. 7. DieNstül^ ÄM 16. IM Fer»sprechstE Nr. 7. 1.395. MrseS Blatt erscheint täglich lautzer Son«. WZ Kesttag») abends für dm'fslgeMn Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 26 Pf. — Einzelike Nummer 1« Pfennige. -- Ichtll««gm nehmen außer der Expedition i« Lichtenstein, Markt 179, alle Kaisen. Postanstalte«. Postbote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate Werden die mergespalt« Korpuszeile oder Lers« Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der IrrsexMs täglich Lis fpätestens vormittag 10 Uhr. LsMsgsfchichte. * — Lichtenstein. Die hiesigen 3wöchent- lichen Sommerferisn beginnen nächsten Sonnabend, dm 20. Juli, und enden Wit dem 10. August. * — Am 2. September wird nach 4jähriger Pause in der althergebrachten Weiss wieder sm größeres Schulfest in unserer Gemeinde abgehalten werden. Die Vorbereitungen dazu sind bereits im Gauge. * — Von der elementaren Gewalt des hier seit einigen Tagen herrschenden Sturmes giebi ein an der Glauchauerstraße tu der Nähe des Grünthals gestandener starker Kirschbaum Zeugnis, welcher mitten durchbrochen wurde. - Vielfach herrscht dis Meinung unter Käufern in Modewarengeschäften, daß bereits gekaufte und vom Stück abgeschnittene Ware dem Verkäufer wie der zurückgegeben, umgetauscht oder vom Kaufe zu rückgetreten werden kann. Dies ist aber ein sehr große« Irrtum, denn das abgslchmttMe Stück ist für s den Verkäufer völlig wertlos geworden und dürfte! nur zufällig wieder einmal, allerdings auch dann nur mit Verlust zu verkaufen sein. Die Beachtung dieser Notiz dürste daher am Platze sein. — Die in diesem Jahrs zum aktiven Dienst in der bisherigen Dauer von 10 Wochen üLögehobene« Volksschullehrer und Kandidaten des BoUsschul- amtes werden ihre militärische Ausbildung, und zwar vom 5. August ab bei dem 5. Infanterie-Regiment Nr. 104 in Chemnitz und dem 7. Infanterie-Regi ment Nr. 106 in Leipzig-Möckern, woselbst je eine Lehrerkompams formiert wird, erhalten. Der im Januar b. I. gegebene, seiner Zeit bereits vielfach besprochene Erlaß des Kaisers, welcher die militä rische Ausbildung der Volrsschullshrer und Kandi daten des VoWschularmes hinsichtlich der Einübung mit den Waffen auf ein volles Jahr für die Zukunft in's Auge faßt und vornehmlich die Heranbildung der Genannten zu brauchbaren Unteroffizieren des Beurlaubteustandes bezweckt, tritt für dieses Jahr somit noch nicht in Kraft und dürfte, wie mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, erst von einem der nächsten Jahrs ab für die Armee in vollem Umfange rechtskräftig werden. — Ein Fahrrad ohne Kette Haven zwei Pariser Jngemmre, MaUcot und Win, konstruiert. An Stelle der Kette ist eine Stange getreten, welche je zwei Zahnräder beim Hinterrad und bei Ler Kurbel in Bewegung setzt und so konstruiert ist, daß die bis her größte Uebersetzung weitaus übertroffen und be sonders beim BergaufwärtSfahren dem Velozipedisten die Arbeit leicht gemacht wird. Das neue Fahrrad hat den Namen Vlcatcms (zu deutkch Ohne Kette). Es sind zur Zeit noch wenige Räder im Gebrauch, in München ist nur ein einziges bei Herrn L. Frohns- beck, Lindwurmstraße Nr. 70/1, dem Vertreter der Firma La Metropole in Paris. Herr Frohnsbeck hat bereits eine große Zahl von Bestellungen hier übernommen. Der Preis ist nicht höher, als der eines gewöhnlichen Rades. Als Damenrad find die neuen Maschinen sehr zu empfehlen, weil durch den Wegfall der Kette die Kleider nicht mehr in das Rad gezogen werden können. Das sind Vorteile von ganz eminenter Bedeutung, die für das neu er fundene Rad sprechen. Auf dem Rade, welches Herr Frohnsbeck in München hat, wurde von Herrn v. Perrodil beim internationalen Distanz-Wettfahren Mailand-Paris der Record geschaffen. Wir glauben sicher, wie seiner Zeit das Niederrod das Hochrad verdrängt hat, so wird dieses Rad das Niederrad mit Kettenüdersetzuug verdrängen. Das Fahrrad ohne Kette war bis jetzt das unerreichte Ideal aller Rad fahrer, eine seit Jahren erstrebte Erfindung zur Ver vollkommnung des Rades. — Die Telephondrähte schützen uns vor dem Blitze. Man hat es oft besprochen, ob die Telephon drähte nicht den Blitz anziehen? Theoretisch war die Frage seit Langem entschieden. Die Telephvrdrähte schützen uns im Gegenteil vor dem Blitze. Es wäre indes gut, zu wissen, ob die Praxis di- Theorie be stätigt. Der preußische Telegraphrudkektor hat nun in dieser Hinsicht sine Untersuchung eingeleitet, deren Resultats dis Voraussetzungen bestätigen. Der Be stand der telephonischen Drähte schwächt die elektrische Spannung, die Heftigkeit der Gewitter und vermin dert demzufolge die Gefahren deZ Blitzes. Beweis hiervon sind dis Proben, die auf 340 Mit einem Te lephonnetze versehene Städte und auf 540 Städte, die kein solches besitzen, ausgedehnt wurden. Das Verhältnis der Blitzschläge für diese beiden Arten von Städten war 1 zu 4,s. Das acitmetische Mitts! der Blitzschläge für jede Gewitterstunde ist 5 für die Städte ohne Telephon und nur 3 für diejenigen, die ein Telephonnetz besitzen. Man kann also di« in der Regel etwas nervösen Telephonisten beruhigst?, die das Gewitter fürchten, und nicht minder den Abos- nenten der TelephsnleitMige« Mut machen, die, wäh rend der Donner grollt, Melancholisch de« Lauf Ler Drähte verfolgen. Die Drähte endigen übrigens in Blitzableiter oder m die Erde, wo die Elektrizität an- gesammelt und durch ecu tansendmaschrges Netz bis zu einem gemeissamen Reservoir geleitet wird, in daß sie sich, ohne Schaden auzsrichte«, verliert. — Chemnitz, 13. Jnu. W-i welcher Heftig keit der seit vergangener Nacht eiugeiretene Sturm gewütet hat, war heute vormittag in den verschiedenen Stadtteilep. sichtbar. So z. B. waren an der äußeren Dresdnerstraße und Jsftf'meNstroHe infolge Abreißens der Schutzpfähle mehrere Straßenbäume umgelegt, an der Kaßbergstraße eins 15 om starke Linde um gebrochen, in den Schloßteich, Gchillsrplatz- und Wettinerplützanlagen starke Neste geknickt; ebenso wurden in der Annabergervorstadr verschiedene Bäume beschädigt. — Chemnitz, 12. Juli. Ein beklagenswerter Unglücksfall mit tätlichem Ausgange ereignete sich heute vormittag gegen 11 Uhr in einem mit Dampf- schneidewerk verbundene« Bangs-schäft. Von zwei Ar beitern, dis auf einem hierzu besonders eingerichtete« zweiräderige« Wagen vom Holzhoft aus eins« größe ren Stamm in die Schneidemühle transportierten, hatte sich der ältere, anstatt au Lem äußersten Ende des angeketteten schweren Holzstückes zu gehen, seit lich an den Rädern beschäftigt. Durch das plötzliche Lösen einer angeketiete« eisernen Kapps am Vorder teile soll der Verletzte von der Last des zurückpral lenden Gefährtes dermaßen an den Kopf gestoßen worden sein, daß er bewußtlos liegen geblieben sei. Der Verunglückte, em 56 Jahrs alter Handarbeiter, ist, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, seinen schweren Verletzungen erlegen. — In Wildenfels hat sich am Dienstag ein Steinbruchsarbeittr, Emil Jähring, deshalb mit telst Dynamit erschossen, weil er aus seiner Wohnung herausgesetzt werden sollte. Der Bedauernswerte ist verheiratet und hinterläßt 3 Kinder. — Adorf, 10. Juli. Unter Leitung des Kreisverems-Bizeomsitzeuden, Rittergutsbes. Mühl mann-Lauterbach, fand heute in dem festliLgeschmückten Garten des Schützcr.hauseS dis vom landwirtschaft lichen Kreisverein im Vogtlands veranstaltete Prsis- Rinderschau statt. Es waren besonders viele schöne Kühe ausgestellt. Äas Zuchtergebnis an Kalben war als ein sehr gutes zu bezeichnen. Erfreulich war es, auch einen schönen Stamm echten Vogtländer Viehes (vom Rittergut Freiberg, Besitzer HerrGloH vorzu finden. Herr Bmtshauptmarm Ds. Ayrer hatte sein Interesse für landwirtschaftliche Bestrebungen dadurch bethätlgt, daß er aus eigener Entschließung noch an Ort und Stelle drei Ehrenpreise aus BezirkSmittelv zur Verfügung stellte. — Rochlitz, 12. Juli. Unter der Mulden brücke, beim ersten Pfeiler, wurden dieser Tage von Kindern mehrere silberne Löffel und Msfser gefunden, die offenbar vor Jahren die Beute eines Diebstahls waren. Die Sachen wurden der Polizei übergeben. — Dem Photographen und Tanzlehrer Stümpfle in Colditz ist für dis am 1. Mai dis. Js. unter eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung vom Ertrinken die silberne LebmsrstumgsMsdaille nebst der Befug nis zum Tragen derselben am weißen Baude ver liehen worden. — Das Meißner „Tageblatt" veröffentlicht im Original folgende Berichtigung: „An die Re- dacktsion des Meißner Tageblattes, Hierdurch theile ich Ihnen mit, daß die A-wvcse m voriger Woche, wo Sie auspriesen das ich den einen Sonntag soll 400 Heidslbeer Leute iibergefahren habe, eine starke Lüge ist, ich wäre froh wenn ich wenigstens die Hälfte hätte gehabt. Sie wolle wohl dadurch die Einfchätz- ungs-Kommission dadurch Anfmunter daß die eine recht hoch nimmt, daß machen die so schon genug ohne ihre Legende, die artge« Brkanntmachuvgm kön nen Sie bleiben lassen, oder geben wenigstens die Wahrheit an, horgen nicht auf solch Gernatschs. Wenn daß nicht wiederrufen wird werde ich in der Mitte- sächschen Zeitung Antworten. 12. Juli 1895. Ad- König, Fährm. m Scharfenberg. Mit den junge« Menschen ertrinken war es auch nicht so schlimm, wie es in Blatte stand von wegen großer Rettung, der war noch nicht die Hälfte naß der sollte bloS tüchtige .... hiebe bekommen, schreien wärS größte, der wollte blos ein Mädel ärgern oder dachte es blos, dis will eben nichts wissen von ihn." — Der „Sächsische Jnmrngsverband", welchem gegenwärtig 270 JumuyM mit über 11,200 Mit gliedern angehören, hält am 21. und 22. Juli seinen VIII. Verbandstag in M e i ß e n. Der vom Vor stände versandten Einladung zum Bsrbandstage ist die Tagesordnung desselben bsjgeiügt, nach welcher außer verschiedenen Berichten und Anträgen auch über dis Lehrlingsmißwirtschaft und den dadurch geförderten Bauschwindel, über die Reorganisation des Submis sionswesens, über de« Befähigungsnachweis, sowie über die Befreiung der Handwerkslehrlinge von den in ZZ 185 und 136 der Reichsgewerbeordnung ge gebenen Bestimmungen verhandelt werden wird. Wie in den Vorjahren, sind auch beim diesjährigen Bsr- bandstage des „Sächsischen JnnungsverbandeS" Fest lichkeiten, Festessen re. ausgeschlossen. Am Sonntag nachmittag wird eine Vorversammlung statt finden und am Montag früh 9 Uhr die Hauptversammlung eröffnet und dieselbe erst nach Erledigung der Tages ordnung am Nachmittags, bszw. Abende geschlossen werden. Der Verbandsvorstand hat auch an alle noch nicht zum Verbände gehörenden sächsische« Innungen einen Ausruf erlassen, worin nicht nur zur Teilnahme am Bsrbandstage, sondern auch zur Mit gliedschaft beim Verbände aufgefordert wird. Letztere ist im eigenen Juteresse jeder Innung aufs angelegent lichste zu empfehle«. Anmeldungen nimmt entgegen der Berbandsvorsitzevde Bnchdruckereibej. A. Schröer in Dresden, von dem auch jede Weitere Auskunft zu erlangen ist. — Zöblitz, 12. Juli. Gestern gegen Abend trug sich iu dem Zöblitz nahen Dorfs Ansprung ein schreckliches Unglück zu. Der Gutsbesitzer Thiele machte mtt einer Mähmaschine das Gras auf seinem Felde nieder. Sein Zjähriges Söhnchen hat wahr scheinlich den Vater auf dem Felde ausgesucht und setzte sich, unbemerkt von demselben, in das Gras, in dessen Nähe die Mähmaschine arbeitete. Auf das Schmerzsnsgeschrei des unglücklichen Kindes hin sah der beklagenswerte Barer, daß dasselbe mit den Füßen in die Mähmaschine gekommen war, welche dieselben entsetzlich zerfleischte, sodaß sie abgenvmmen werden müssen. — Pulsnitz, 11. Jyli. Als der heute nach mittag 4 Uhr 14 Min. von Pulsnitz nach Arnsdorf abgehende Zug den Wald von Großröhrsdorf passierte, wurde auf denselben ein Schuß, wahrscheinlich aus einem Revolver, abgegeben, der die Scheiben eines Koupees 2. Klosse zertrümmerte. In dem Kvüpee