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Sächsische Elbzeitung : 29.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193909295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19390929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19390929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-29
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 29.09.1939
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llnterolslzier überrumvelt Bunter Eroberung einer für uneinnehmbar gehaltenen polnischen Bescstigungsanlage. (PK.-Tondcrbcricht.) Es war in der Nach! vom I. zum 5>. September. Um 17 Uhr Ivar aas Nachbarrcgimcut mit einige» Teilen bei Sieradz be reits über die Warthe gegangen und im starken scindUchcn Fcncr hinter dem Deich slchcngcblicben. Um den Angriff wie der in Schwung Z» bringen, erhielt die .Kompanie, nm die cs sich hier handelt, die elfte des betreffenden Regiments, den Be seht, links vom Nachbarregimeni ans F l o s; s ä ck e n das andere User zn gewinnen, die Orlschast Ninichvw zu bescbcn und von dort nach Norden abzuricgeln Um t!> Uhr ging die .Kompanie durch brennende Ortschaften an die Warthe bcr- an, lnd die zur Bersügnng gestellten Floszsäclc ab nnd begann mit dem Ucbersehcn. Das erste Angriffsziel war der Hoch« w a s s c r o a m in. In breiter Front ging es vorwärts. Noch mcrUc der Bole nichts, selbst dann noch nicht, als man ihn ans deutscher Seite schon reden hörte nnd einen Zaun durch brach. So gelangten IN Mann an den Teich. Dori lagen diese plötzlich a u s ti M ctcrdcn Polen gcgc n ü b e r, die die andere Seite des Dammes besetzt hielten. Pistolenschüsse bin- uber, herüber nnd Handgranaten. Hüben nnd drüben zerplatz ten sie lrachend tmuer den Böschungen, gleichfalls ohne erheb liche Wirkung. Da legten sich einige beherzte Männer oben ans die Deckung. Sic wartctcn, bis cin Polc dcn Kops hob, »in zn fchicszc». Inimcr wcnn cin Feind scincn Slahlhclm über dic Deichkrone hob, sprach das Erwehr, nnd mit einem Kopf schutz sank der'Feind zusammen. Nebeneinander in kurzen Ab- ständcn lagen später dic Totcu. Ein halbrcchis cingcbanics polnisches Maschinengewehr konnte erledigt werden. In zwischen waren weitere Männer der Kompanie hcrangckom- mcn. Dic ScUcngcwchrc wnrdcu aufgcpslanzl. 1ö Manu springen über den Teich und nisten sich drüben ein in dic Schützenlöcher dcr Polcn. Ein Unteroffizier, dcr später für Tapferkeit vor dem Feinde zum Feldwebel befördert wurde, lässt sofort die Stellung aus- bauen und gibt klar und ruhig die notigen Befehle. Allmäh lich lätzt der Kompanirsührcr die ganze Kompanie Nachkommen nnd sich cingrabcn. Dcr Polc lcnU schwcrcs Arlillcric- nnd Maschinengcwchr- scncr aus dic Etubruchsslcllc, das unablässig anhäU. Nach rechts nnd links wird abgcschirmt. Dcr Kompanicsührcr fällt durch Bcrwuuduug aus, er hat eiucu Hüftschutz erhalten nnd ivird zurückgctragcn. Ans dem Gcländc liegt so viel Feuer, datz sic ihn zwcinial hinlcgcn und sich cingrabcn, dcr Transport dauert mehrere Stunden. Um l.M Nhx kommt eine andere Kompanie der elften nach nnd besetzt mehrere Bunker im Süd- osttcil von Mnichow. Hierbei zeichnet sich ein Unteroffizier auS, dcr allein einen Bunter überrumpelt, indem cr mit Pistole und Handgranate in dic Tür springt und dic süns darin licgcndcn Polcn zur Ucbcrgabc zwingt. Im Mvrgcngrnncn wird Ninichow mit Front nach Norden völlig besctit. Tcntschc sind jclst im Rücke«« dcr Polcn, dic noch Tcilc des Hochwnsserdammrs bcsclst l>nltcn. Einzelne laufen heraus, hebe« die Hände hoch nnd ergeben sich. Ein ganzes polnisches Negimcni aber tritt an, nm im Gcgcnslon die iür uneinnehmbar acbalicne Bnnkcrlinie wieder eointvex-mxn.lr5c.»mrj ouec.» elkenü orioe« .vLet>reu.ou.ievao 2. Fortsetzung. (Nachdruck »erboten! Frau Brändli platzte init strahlendem Gesicht in die Kammer. „Herr Henry Coster kommt morgen. Wir müssen sein Zimmer richten!" ». Als sie die geröteten Angen des Mädchens sah, schalt sie gutmütig: „Tie haben's mir doch in die Hand versprochen, nicht mehr nm den Herrn Pflegevater selig zn weinen, Jrmli! WaS machen Sie überhaupt noch hier? Sie haben doch hent Ihren freien Tag." Irma lächelte, denn die Chefin hatte soeben durch ihr Nufcn bewiesen, das, ihr dieser freie Tag gänzlich ent fallen war. „Es gibt eben immer etwas zn tnn, Madam." Fran Brändli hockte sich ans einen Schemel, fasste Irma nm die Hüsten nnd zog sie zu sich heran. Sie gnckte von nntcn herauf in das hübsche, blasse Gesicht chen. Ein herzliches Mitleid stieg in ihr ans. Sic hatte das tüchtige, bescheidene Pfädchen gern und suchte nach Trostworten. „Freilich gibt's in so einem Hanse immer Arbeit. Wochenlang sind wir nicht zn Atem gekommen, weil daö Hans bis unters Dach voller Gäste steckte. Sic sind mir in dieser Zeit eine grosze Hilfe gewesen, Jrmli. Aber nun ist die Saison vorbei, bis auf ein paar Nach zügler. Nun müssen Sic mal Freizeit machen, hinauö- wandcrn, nnd all Ihren Kummer vergessen!" „Ich glaube, das kann ich am besten bei dcr Arbeit, Madam." Frau Brändli schüttelte den Kopf. „Nicht immer, Jrmli. Ich weist, wie cs mir ging, als mein guter Manu starb. Hier im Hanse kam ich ans dem Sinnieren nicht heraus. Da bin ich auf die Berge gestiegen, weit hinauf bis an die Gletscher. Mutter seelenallein war ich — die Statur hat mir Trost ge geben." Irma sah in Fran Brändlis freundliches Gesicht. „Sic meinen cs gut mit mir, Madam; aber ich glaube nicht, das; ich bis zur Eiswelt Ihrer Berge hiuauf- stcigeu kann." „Natürlich nicht, denn Sie sind ja kein Kind des Engadins, sondern kommen ans der Stadt. Ich habe eine andere Idee. Sic machen jetzt mit dcr Arbeit Schlnsz, fahren nach Sankt Moritz hinüber nnd zer streuen sich ein biszchen beim Kurkonzert. Vielleicht er wischen Eie auch ein Pvstantv nach Silva Plana und Maloja. Dann machen Sie einen Ausflug dorthin. Jedenfalls will ich Sie vor dem Abendessen nicht Wiedersehen, Jrmli." „Aber das Zimmer für Herrn Coster, Madam?" „Das mache ich selbst. Die Marli kann mir helfen. Nun fort mit Ihnen, Jrmli. Und damit ich wcisz, das; Sie wirklich in Sankt Moritz gewesen nnd nicht nnr ein bissel hier im Ort hernmspaziert sind, sollen Sie mir aus dcr Konditorei Hanselmann ein Dnüend kleim. Pasteten mitbringcn. Die iszt der Herr Coster so gern/' Irma Schütte hatte den Eindruck, das; sich in de: nächsten Zeit im Hanse Brändli alles um diesen Herrn Coster drehen würde. Dic Chefin hatte oft von ihm als einem Mnstergast gesprochen. Nach ihren Schilderungen war er nicht nnr sehr reich, sondern auch ein Ausbund aller männlichen Tugenden. Wahrscheinlich war er cin kn polnische Hand ;u bringen. Vergeblich. Im dcnlschcn Feuer brich« der Angriff zusammen. Sieben Tote und siebzehn Ver Ictzlc Hai die elfte Kompanie zn beklagen. 3m Schiitzenschleier vor Warschau Dir letzten Tage vor dcr Kapitulation dcr poluischcn Hauptstadt. k> K. - S o » d c r b c r i ch l. Dcr Fahrer bremst uud zeigt auf cin Schild rechts an der Stratzc: Bon da sind cs noch 8 Kilometer bis zum Mittel punkt von Warschau. — O b i ch n o ch w c i I e r vor will? Natürlich will ich noch weiter vor. Iu den schmalen Quer- stratzcn, die links und rechts von dcr grotzcn Süd-Nord-Hcer- stratzc in Dörfer führen, dic schon Warschauer Vororte sind, stehe» gut gedeckt unsere Kolonnen, Feldküchen rauchen, Infan terie rastet, Batterien fahren ans, eine Saniläiskokounc richtet sich ein, Leitungen werden gelegt und überall ist diese grotze, crnsthasic Szenerie des Krieges durchsetzt von dcn kleinen Stimmungsbildcrn, dic oaS grobe Geschehen, das sich hier vorbereitet, begleiten. Kanoniere von dcn lü-Zcnümclcr-Felo- Haubitzen dort drüben im Acker waschen bei einem dieser melancholischen Ziehbrunnen ihre Hemden, Panzerschützen nehmen im Grase neben ihren graugrünen Nicscukäseru noch ein Sonnenbad und dort drüben suchen Insantcristen die arm seligen Vorsladtlädeu nach Etz- und Nauchwaren ab. Mu wenig Erfolg, sürchi' ich Teun alle diese von dcn Eigen tümern verlassenen Läden sind schon von weichenden Polen, Franklircurs und zurückgebliebenen Nachbarn hcimgcsuchi worden. Aber ich will hinaus über diese Zone. Uud wir sahrcu weiter.... Noch eiu Wegweiser, obwohl hier wahrhaftig nichts mehr zu verfehlen ist, denn dieses Polcn hat ja nur eine Asphaltstratzc und dic sühn nach Warschau. Dic Reklame- lasclu werden sinnier dichter. Warenhäuser, Hotels laden znm Absteigen cin. Hinter blühenden Vorgärten ducke» sich einige Villen, dazwischen vor kurzem erst ausgcsührlc Miclhänscr- blöckc. Noch eiu Streifen freies, ungedecktes Land, über das wir rasch lünwcghuschcn, wieder Häuser, eine neue, eben erst seniggewordcue Brücke wölbt sich uud Himer ibr bau« sich das eigentliche Warschau aus. Eiu Meer von Häusern, Gasbehäl tern, Kirchtürmen, rechts cin riesiger grauer Würscl — die Ariillcricschnlc. Wir halten, springen ab, der Opel schlüpft in cin Seiten- gäSchcn, das mitten in eine ausgedehnte Gärtnerei führt. Hinter den noch rauchenden Nuincn eines Heizhauses mitten unter Gladiolen, Zwiebeln, Tomaten findet cr vorläufig hin- reichcude Deckung An einer mächtigen, von Granaten halb- zersetzten Linde lehnt ein Gefreiter und beobachtet nach War schau hinein. Ob wir noch weiter Vorgehen könnten? Er zeigt »ach vor»: Dori auf dcr Brücke Himer dem Hause» Schlacke liege ei» eigenes MG. und rcchiS davon m den KraMscldcrn bis zu den Magazinen noch weiter rechts liegen Infanterie kompanien. Was links von dcr Stratzc in dcn Lchmgrnbcu dcr Iicgclci und drüber hinaus in den Siedlcrgärtcn sei, wisse cr nicht. 8n vorderster Linie Wir springen also in den Stratzcngraben nnd gehen bis ruhiger, gesetzter alter Herr, der sich durch seine Zah lungsfähigkeit Madamö Herz erobert hatte. Eine Viertelstunde später befand sich Irma Schütte aus dem Wege nach Et. Moritz. Den elektrischen Zug hatte sie verschmäht und eö vvrgezvgcu, zn Fus; zu gehen. Eö ging sich ja so leicht in dieser Höhe, die Schritte waren so beschwingt. Anfangs hatte sich Irma immer über diesen sausten Nansch gewundert, dcr einem alle Erdenschwere zn nehmen schien. Man konnte sich noch einmal so rasch bewegen, noch einmal soviel schas sen wie in dcr Ebene. Aber das rächte sich durch schlech ten Schlaf nnd Reizbarkeit. Nun hatte sich der Orga- niSmns eiugewöhut. DaS junge Mädchen hatte cin Helles Kleid an nnd trug über dem Arm einen warmen Mantel. Wenn znm Abend der berüchtigte Wind, den die Einheimischen die „Malvjaschlangc" nennen, ans dem fernen Tal nnd über die Seenplatte heraufwehte, dann konnte es hier oben, auf IM) Pieter Höhe, recht hübsch kühl werden Nach halbstündigem Marsch hatte das Mädchen San Gian bei Celerina erreicht, cin Oertchen vor St. Moritz. Hier war sie einmal an einem Sonntagabend gewesen, der einzigen Freistunde, die sie bisher gehabt hatte. Damals hatte sic cin romantischcS Kirchlein ungezogen: abe es war zn spät für einen Besuch gewesen. Nnn lag die schmale Kirche wieder vor ihr. Dcr merk würdig geformte Turm hob sich wie cin Scherenschnitt vom Himmel ab. Irma stieg dcn Hügel hinan, auf dem das winzige GotteShan? stand. Ein kleiner Friedhof umgab es mit alten blnmcnübcrwncherteu Grabplatten, auf denen Inschriften in einer seltsamen Sprache stan den. Dic Kirchcntür war offen. Irma betrat den Innenranm nnd nahm ans einer Bank Platz. Hier war cS dunkel, kühl nnd still. Sie befand sich allein. Das Mädchen bog den Kopf zurück uud starrte zur Decke empor. Aber sic sah nicht den schön geschnitzten Plasond. Wieder kamen die Tränen nnd verdunkelten ihr den Blick. Ter Pflegevater war tot. Er war so gnt gewesen, pe hatte ihn liebgehabt nnd trauerte ihm aufrichtig nach. Aber das war es uicht allein, waS weh tat. Tief in ihrem Herzen lag noch cin anderer Schmerz verankert, bohrte nnd nagte. Irma grämte sich nm Max Noland. Sie hatte ihn in Köln kcnnengclernt, wie sich junge Leute eben keuucnlerueu. Er war der erste Mauu, dcr in ihr Leben trat. Er hatte sie durch sciuc Eigenart an- gezogen, denn cr war anders wie die Leute um sic her. Eiu Künstler eben, ein Dichter! Er schrieb Verse und laS sic dem Mädchen auf gemeinsamen Spaziergängen vor. Irmas junges, unerfahrenes Herz hielt das für Liebe. Sie wusste nicht, das; es das Geltungsbedürfnis des Schaffenden war, dcr sich bestätigt hören möchte. Und wer lobt wohl hingebender als ein verliebtes jnngeS Weib? Wenn etwas von Max Noland gedruckt wurde, zer sprang Irmas Herz fast vor Stolz. Hatte ihr Dichter sie doch mit seinem Werk bekannt gemacht, lange bevor es die anderen zu Gesicht bekamen. Ob sic wohl seine Muse war? Dieser Gedanke war so erhaben, das; ihn das bescheidene Irmchen gar nicht zu Ende zu denken wagte. Sic vergötterte ihren Dichter, umsorgte, bemutterte ihn. Denn selbstverständlich hatte er als Künstler das Recht, dcn banalen Dingen des Lebens die kalte Schul ter zn zeigen. DaS Irmchen sorgte also für augenähtc Knöpfe nnd ermahnte zu regelmässiger; Mahlzeiten. In dieser Fürsorge war sic glücklich. War das doch alles, was sie, antzer ihrem Herzen, zu geben vermochte. Dic Verse und Bücher ihres Dichters waren ihr ja eine ver schlossene Welt, von der sie nichts verstand, in die sic ihm nicht folgen konnte. Mc ic», ml» gcslcckl, denn pü >üd. ui r (Fortsetzung folgt.) rn im rson Mc 51 nlässi chleicl ic Ka brung blmäs isone «Haber Mgcl glichet Zü» guu ech wen apm r Ei Dii rdcrli omm« ihre eich eiltic »er ünst cm oN lorg mül M'i cwij rbm vci üüic > do d c »cr chtz nm sfciic üsmc cc Bi i! u» ü dic »den , Wal audc Eink d den Das , ob 1 ngeud M,n oiis c nätzrw m» si icnsm A »cr r La lircr »d ic c Zoll cm mg «in Dil n. ( cichw dmu Uw indem Und wie immer, wcnn Kopf nnd Herz im Streit liegen, behielt das eigenwillige Herz die Oberhan! Irma legte die Hände über die Ange» nnd schluchz! hcrzzerreisteud. „Aber, aber, wer wird denn so weiuen!" Erschrocken schaute daö Mädchen auf uud erblickte en mahagonibraunes Männergcsicht, in dem zwei go» Helle Angen fasten. Eigentlich sahen diese Augen ligt: ans, aber jetzt stand Mitleid darin. „Haben Sie Kummer, liebcö Fräuleiu? Kann ii! Ihnen helfen?" „Stein," stotterte das Irmchen verlegen, „ich dacht . . . ich glaubte, ich sei ungestört . . ." Ai» ! »Üäligi Üigc ( iiisfcldi «er. Sih biag V: ii Gru! ibcu «WigsN i Lrc» i R c» «M. S itcr 98 10. Sch r dic L 2V- P Dcvise >. Kron » Ui, I ch j>cii. F »ck 2,-19 sehr unerwünscht bin. Suchen Sie etwas, mein Fra» lein?" Uch ichwirri »»d spritz« es hätzlich m» »»S mid wir schwieg iliis hastig dichter i» das schwarze Geröll. Ei» Paarwal » es »ocl> gütig, dg»» ist wieder N»hc „DaS koumu ans dem Keller dcr vicrstöckige» wcitzc» W da vor», dort hockc» dic Pole» wil ei» paar tadellos cim schosscnen MGs Sicher Halle» die Luder auch ei» Paar W deren für Misere Panzer. Ich wcisz nicht, warm» imh Haubitzen dcn ganzen Krempel noch nicht uwgclegi Haven. K ist ohnehin weg, und wü dem vcrslnchtc» Schictzzcug in oll, Etagen wird inan ja doch so am allcrgcschwindcstcn scrüi wnrrt dcr Truppftthrcr, cin Gefreiter, dcr daheim in Thüring einen SA.-Sturmbanu führt, wie cr so nebenbei mitteili. Artillerie greilt ein Wir wenden dic Köpfe: Flieger snnnncn von rückwck hoch heran, Aufklärer. Ein ansgcrcgns Wummern, Knaüg und Mässen von Dächer» n»d Balkoncn empfängt sie, mw Sekunden ist dcr ganzc Himmel von unzähligen Waltebäus chcn besät. Ruhig ziehen dic Flugzeuge dazwischen weiter ih Bahnen, ab und zu kurvt eines scharf aus, gehl tiefer, bm höher und dann fallen unverkennbar answnchtcnd die Bomb, aus die Kaserne rechts, die Gasbehälter links vor uns. .Geknatter dcr Abwehr wird heftiger, dichter, aber unerrci verschwinde» »»scrc Vögel nordwärts im Somieiidmy't. Nun mischt sich Artillerie ins Spiel, über uns hum ztchcn die „Koffer" ihre Bahn. Dic Polc» schlage» eine» ch erst fcrliggcwordcne» Miclhänserblock etwa 5»ü Meter bim mis zusammen, unsere eigenen Haubitzen suchen sich nülii rische Ziele. Nnn wird cs auch bei den Schützen rechts v: uns lebhafter. Sic springen vor, MGs. lnaUcrn, regellos Gcwchrfcncr flackert aus, Handgranaten platzen, nnd m schlägt auch überall aus den Holzbudcu der Sicdlcrgärlcii, r dem von unseren Schützen besetzten Erdwall Feuer. Am hc stcn schiesst dic Flamme ans einem Slrohhanscn. Ranch ic Fcncr daraus überdeckt rasch alle kleineren Wolken iv Flackerzungcn. Klein hal's begonnen, cin wenig Knallerei, cin biszck Brand, ans einmal ist cs cin richtiges F c u e r g c s c ch l, - Polcn schieszcn ans Bnnkcrn, Fcnslcr» und von de» Dächer als ob sich hier die ganzc dcutschc Arwcc aus sie stürze, k sind aber mir cin paar Kompanicn, ci» paar Bastcricu, ä paar Panzer, gerade genug, Warschau in Respekt zn Hal» Dr. Naves ck „Wir haben die Nasen mi Eiser des Schauens wol» : hoch in die noch gänzlich soimnerheisze Lust ' " - ' Wenigstens redete sich Irma Schütte das ein; dcn sie trug das Gvtdkörnchen der Demut im Herzen, ji das sich selten cin Schatzgräber findet. Max Nvland war ein solcher Schatzgräber nicht. Ur darum änderte sich eines Tages alles. Der Dichter e: klärte, das; er in die Hauptstadt gehen müsse, weil do: seine Chance» gröstcr seien. Das Irmchen weinte vl Trcnnnngöschmerz allnächtlich die Kissen nast. Ihr ci: ziger Trost waren die Briese des Dichters, der ihr vc zeinen Erfolgen berichtete. Ter Nundsnnk hatte vci schiedcntlich Sendespiele angenommen, ein Theail interessiert sich für cin Stück von ihm. Irma jubelte innerlich. Nmi würde Max Noland si bald zu sich rufeu. Der ersehnte Nus kam nicht, die Briefe wurden imn» seltener und blieben schliestlich ganz ans. Nm dic Zeit bot sich ihr die Stellung in der Schweiz. DaS Im chcn schrieb noch einmal, cin lctztesmal, an den Dicht! nnd hoffte auf die Antwort: Gehe nicht fort! Ko»» zn mir! Max Nvland antwortete nicht. Ich bin töricht, ging es durch des Mädchens Sinn, h Irma tastete Plantet nnd Handtüschchen ab nnd bi kam rote Ohren. Weil sie nämlich fühlte, das; nicht in» ihre Augen fencht waren, sondern auch au der Nase» spitze eiu Kummertrvpfen hing. „Ich . . . ich habe kein Taschentuch bei mir . . ." „Oho, da bin ich als ordentlicher Mensch besser ve" sehen. Hier ist eins, frisch ans dem Koffer genommst und garantiert ungebraucht. Bitte sich zu bedienen!" Aber das wartete der frcnudlichc Helfer gar nicht erj ab, sondern tat es lieber gleich selber. Mit einer Zack heit, die man seinen muskulösen Händen kaum zugs tränt hätte, trocknete er Irmas hübsche Augen mi! 'wischte auch das Kummertröpfchen weg. Ja, er maA vorsichtshalber noch einen zweiten Tupfer auf das bc taute Näschen. Das geschah in so drolliger Weise, dak Irma lächeln mustte. Denn einem rheinischen Mädel geht auch im dicksten Hcrzensweh der Sinn für Hum» uicht verloren, alten ungetreuen Dichtern zum Trotz. „Ich bedank mich schön, Herr . . ." „Halt, stop! Wenn Sie nun noch hinzufttgen wolle», daß der Mohr seine Schuldigkeit getau habe und geb« könne, erhebe ich Protest. Denn das Fvrtschicken Hal» ich nicht verdient, nachdem ich Ihnen so selbstlos um« Taschentuch opferte." „Aber ich will . . . ich möchte . . ." „Ich weist ganz genau, waS Sie wollen nnd möchte»- Hicr im Kirchlein sitzen und weiterhin voll Gemis Trübsal blasen. Daraus wird nichts, mein Kind. Mij» werden Sie vorderhand nicht los, auch wenn Sie wck für einen ganz widerlich zudringlichen Kerl halten- „Ach. für zudringlich halte ich Sic bestimmt nicht." zum Schlackenhamcii vor. Eine fragwürdige Deckung, diu locker ansgcschüNctc Hause». Immerhin, cr deck! und neb dem MG.-Trnpp, dcr sich in das schwarze Geröll schmieg«, g! cs auch noch für mis beide hinreichend Platz. Vor «ins kein denücber Solda«. wir sind im vordersten Schlei, Himer ihm ordnen sich »nfcre Verbände zn dem fiirchiba» stählernen, sencrspcicndcn Ning, dcr dicse Ricscnsiad« i» klammen. Hinler dcr Brücke fäll« die Slraszc, wir sehe» , gm cin: Spcrrcn sind crrichlcl, Bunkcr, Schützcngrttbcn, Tni vcrhaiic, nmgcworfcnc Fahrzcngc liegen gncr, fünf, sechs » Slraszenbahiiwagcn sichen dich« himcrcinandcr. Drüber, dr» «er cin Gewirr zerrissener Drähte, cin rcgclloscs Nctz, ck» das hindurch wir in dic Fcnslcr nnd Balkonc gcschlossc» Hänscrsromcn blickcn. Kirchtürme des Sladünncren r,»i darüber empor nnd da und dor« wolk« es dick nnd diinkelg» Brände hat mir nie etwas versprochen. Er ist frei. Ich ni» „j vernünftig sein. Womit Sic mir sicher^ andeuten wollen, das; ich ImMümcm
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