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ächsische Elbzeitung Tageblatt für das Elbsandsteingebirge Nr. m Bad Schandau, Sonnabend, den HA. Mai ^939 SA. Jahrgang Die Sächsische Elbzeitung erscheint an jedem Wochentag nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis: monatlich frei Hans 1.85 NM. (cinschl, Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.65 NM., durch die Post 2.00 NM. zuziigl. Bestellgeld. Einzel nummer lO Rpf., mit Illustrierter 15 Nps. Nichterscheinen einzelner Nummern und Beilagen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung. Anzeigenpreise: Der Naum von 1 nun Höhe und -16 nun Breite kostet 7 Rpf., im TcxNeil 1 mm Höhe und 00 mm Breite 22,5 Rpf. Ermäßigte Grundpreise, Nach lässe und Bcilagcngcbiihrcn lt. Anzcigcnprcislistc. Erfüllungsort: Bad Schandau. J-nk- M-k: von Brauchitsch wieder in Deutschland Ler Oberbefehlshaber des deutschen Heeres dann General Pariani für überwältigende Gastfreundschaft Z« gleicher Stunde haben der englische Ministerpräsi dcnt Chamberlain und sein französischer Kollege Daladier den Versuch unternommen, die Einkrcisungs Politik der Wcstmächtc gegen die autoritären Nationen zu bagatellisieren und diese gefährlichen Manöver vor den eignen Völkern und der Welt zu verteidigen. Mister Chamberlain tat dick vor einer Vcrsammlnng konservati ver Francn in der Londoner Albert-Hall nnd Monsicnr Daladier bcnuhtc seine ««gekündigte Kammer-Erklärung dazu, die von der frauzösischcn Presse aufgcputschtc Ocffcntlichkcit seines Landes zu beruhigen. Beides ge schah mit einem bombastischen Stimmaufwand nnd nner- hörten Unterstellungen, womit diese Einkrcisungsrcgisscurc versuchten, ihre Kntnstrvphcnpolitik vor den Augen der Welt zu tarnen. Ein paar Stichworte mögen den Charak ter der beiden Reden hinlänglich bloßstcllcn. Me Sächsische Elbzeitung enthält die amtlichen Bekanntmachungen «cs Bürger meisters zu Bad Schandau, des Hauptzollamts Bad Schandau und des Finanzamt» Sebnitz. H e i m a t z e i I u n g für Bad Schandau mit seinen Ortstcilcn Ostrau nnd Postelwitz nnd die Landgemeinden Altcndors, Goßdorf mit Kohlmühlc, Klcingicß- hübc' Krippen, Lichtcnhain, Mittelndorf, Porschdorf, Projscn, Rathmannsdorf, Rein, hardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukenstr. 13-1. Fcrnruf22. Postscheckkonto: Dresden 33327. Girokonto: Bad Schandau 3412. Gcwerbebank Bad Schandau 620. Geschäftszeit: wochentags 8—18 Uhr. Chamberlain meinte, daß es niemals ein Teil der englischen Politik gewesen sei, sich als aufdringliche Geschäftemacher in die Belange anderer Völker cin- zumischcn. (Was ist aber die ganze Cinkreisungspolitik und Garantiesncht anderes, denn geschäftige Einmischungs versuche?) Chamberlain verflieg sich zu der Behauptung, daß, als Böhmen nnd Mähren in das Reich einbczogen worden seien, jeder Nachbar Deutschlands seine Sicher heit siir bedroht gehalten habe. (Wer fühlt sich bedroht?) In dem Augenblick, wo die Nichtangriffspakte zwischen oem Reich und Lettland und Estland vor der Nnterzcich- unng stehen und weitere Iühlnngnahmen über den Ab schlich von NichtnugnffSpa.lten mit anderen Staaten ge pflogen werden, versucht Herr Chamberlain, den kleineren und mittleren Mächten zn bedeuten, das: sie das Opfer .'iner kommenden deutschen Wuchrneudexpnnsion werden. Chamberlain erklärte, bah es England niemals «n ! den Sinn gekommen sei, Deutschland zu isolieren. (Was ist dann der Sinn der Einkrcisunyöpolitik, die von Lon don mit Unterstützung Frankreichs in Szene gesetzt wor den? Hier scheint — höflich ausgedrückt, zumindest ein Zwiespalt zwischen Theorie und Praxis in der britischen Politik vorzuliegen.) Chamberlain be schäftigte sich auch mit der Danzig-Frage und meinte hier- ,u, das; ein Versuch, die Lage in der Weise zu ändern, daß die polnische Unabhängigkeit bedroht würde, unvcr- meidlichcrweisc einen allgemeinen Konflikt znr Folge haben würde. (Abgesehen davon, daß Mister Chamberlain kein Wort gegen die polnischen Presse- ch a n v i n i st e n fand, ist es eine haltlose Verdächtigung, zu behaupten, daß Deutschland die Unabhängigkeit Polens bedrohe. Das Danziger Problem mit der Frage der pol- nschen Unabhängigkeit verquicken zu wolle», ist politischer ind historischer Unsinn, um nicht zn sagen Demagogie.) Zweierlei Friedensliebe Soweit Mister Chamberlain. Nnn Herr Daladier, der mit seiner Erklärung einmal mehr den Beweis lie ferte, daß Frankreichs Politik völlig im Schlepptau Eng lands segelt. Der französische Ministerpräsident machte sich die Dialektik und die gleichen verleumderischen Unter stellungen seines Partners in London zu eigen, wenn er von dem Bruch von Versprechungen, der Unterwcrsnng von Völkern oder einer massiven Mobilmachung in Deutschland spricht. Die Rede Daladiers muß iu Deutschland uni sv mehr Verwunderung Hervorrufen, als sic keinen Anhaltspunkt siir die Verständigungsbereitschaft auf frauzvstschcr Seite entdecke» läßt, niit der Deutschland seinen; westliche» Nachbar» begegnet ist. Wenn Daladier erklärt, Frankreich habe es nicht not wendig, Zeugnisse zum Beweise dafür zu erbitten, daß es an keinerlei Angriffe denke, so müssen wir den französi schen Ministerpräsidenten zur Ordnung rufen und ihm ent gegnen, das; ein wirklicher Staatsmann nicht Aktionen diffamiert, die unbestreitbar zur Beruhigung der Lage in Europa bcigetragcn haben. Die Friedensliebe Frankreichs aber „mit den edlen Worten der Männer der französischen Revolution beweisen zu wollen, ist eine Vergewaltigung der Geschichte dieser Revolution, in deren Annalen nicht nur der Name Robespierre sondern auch der Napolcous verewigt ist. Die Erklärungen des französischen Regie rungschefs erneuern lediglich jene Haltung der Negation, die die französische Politik der Nachkriegszeit Deutschland gegenüber kemizcichiicte. Für den innerpolitischen Hausgebrauch Zweck dieser Diffamierungen Deutschlands war, die französische Nation zu einer künstliche» Einheit und einer aggressiven Haltung zusammeuzuschmieden. Ein jammer volles Zeichen und ein bezeichnendes Eingeständnis, das der „grandc Nation" fürwahr keine Ehre macht! Diese „Kostproben" mögen genügen, weil Einzel heiten in den beiden Reden nicht so wichtig sind als der Geist, den Chamberlains und Daladiers Erklärungen atmen. Die Gleichzeitigkeit und der gemeinsame Tenor der beiden Reden lassen den Verdacht aufkommen, das; cs sich um ein abgekartetes Spiel handelt. Um der Wahrhaftigkeit willen »ins; jedoch von deutscher Seite be merkt werden, das; sich Denischland jedenfalls nicht in der Lage sicht, in den Ausführungen des englische» wie des französische» Ministerpräsidenten auch nur den Anschein Antwort an Chamberlain und Daladier Missglückte Verteidigung der EinlreüungspoliM Danzigs Schicksal in des Führers Hand Die deutsche Stadt ein Blatt der Ruhe M FlW »kl MMliM KrWM Polens Wirtschaft vor schweren Ausgaben DNB. Warschau, 13. Mai. Die ernsten Schwierigkeiten, in die das polnische Wirtschaftsleben durch die Aufrechterhaltung der militäriscl-cn Bereitschaft geraten ist, werden am Sonnabend von deni „I l l u st r owa n y Kurjer Codzicnny" erneut unterstrichen. Das Blatt stellt fest, daß cs leichter sei, eine reine Kriegswirtschaft zu führen, als eine Wirtschaft unter Verhält nissen, die man weder als Krieg noch als Frieden bezeichnen könne. Aus jedem Gebiet stießen die Bedürfnisse des normalen täglichen Lebens mit den außerordentlichen Notwendigkeiten zu sammen, die einerseits erforderlich sind, aber auf der anderen Seite zn einer Schwächung des Wirtscl;astslcbens führen könn ten. Als Ausweg empfiehlt das Blatt der Regierung eine Wirt- jci-aft mit „Gewehr bei Fuß". Das Blatt gibt der Hoffnung Aus druck, daß die Regierung unter weitgehenden gesetzgebenden Voll machten in der Lage sein wird, die Schwierigkeiten und wirt schaftlichen Aufgaben in der heutige» Situation zu bewältigen. sckien Kronprinzcnpaares in Florenz Aufenthalt nehmen^ wo nach festlichen Veranstaltungen am Sonnabendabend zum Abschluß des Staatsbesuclns im Stadlthcatcr ein Galavorstellung stattsindcn wird. Gegen Mitternacht wird das Priuzregentcupaar sich vom Kronprinzcnpaar und vom Duce verabschicdcn und die Rückreise nach Belgrad antrclcn. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchi 1 scy, ist von seiner Reise nach Italien zurück- gekehrt. Er hat an den Oberbefehlshaber nnd General stabschef des italienischen Heeres, General Pariani, folgendes Telegramm gerichtet: „Beim Verlassen des schönen Italic», in dem ich eine so überwältigende Gastfreundschaft des italienischen Hee res genossen habe und das große Werk des Faschismus bewundern konnte, ist es mir ein inneres Bedürfnis, hier für Ew. Exzellenz nochmals meinen aufrichtigste» Dank g»m Ausdruck zu bringen. Die herzliche Kameradschaft, die mir Ew. Exzellenz täglich aufs neue mugcgcnbrachten, hat mir als Soldat die Reise zu eiucm besonderen, unver geßlichen Erlebnis gemacht. Ich freue mich schon jetzt, Ew. Exzellenz noch in diesem Jahre iu Deutschland be grüßen zu können. Von Brauchitsch, Generaloberst." Der Danziger Senat empfing die zur Führcr- tagung des Arbcitsgaucs I (Ostpreußen) in Danzig wei lenden ArbcUsdienstsührcr zu einem Kamcradschastsabend im Artns-Hos. Der Präsident des Senats und Stellver tretende Gauleiter Artur Greiser sprach vou der be- sonderen Tradition des altehrwürdigen Danzig, in dem stets der Geist des Kampfes und des Stolzes gelebt hat. Ucbcrragen'oe Ruhe, Tapferkeit und richtige Einschätzung des Gegners seien traditionelle Tugenden der Danziger. Zur Zeit werde gerade Danzig zum Objekt der Unruhe go- macht und cs könne diese Unruhe an seinen Grenzen be- obachtcn. Daß Danzig aber als ein Block der Ruhe, fest gestützt auf die Macht des großen deutschen Mutterlandes, inmitten dieser Unruhe dastehe, das sei das Verdienst der Partei, an dem alle ihre Organisationen und nicht zuletzt auch der Danziger Arbeitsdienst ihren vollen Anteil haben. Die Menschen, die für die Weltanschauung der Partei gewonnen wurden, seien das Fundament für den Anspruch DanzigS. der durch eine jahrhundertealte Geschichte be- Der jugoslawische Staatsbesuch in Nom Festtafel zu Ehren des italienischen Hcrrscherpaarcs im Palazzo Borghese — Sonnabend Besuch in Florenz Rom. Prinzrcgent Paul von Jugoslawien und Prinzessin Olga haben am Freitagabend zn Ehren des italienischen Hcrr- schcrpaarcs in der jugoslawischen Gesandtschaft ein Essen gegeben, zu dem auch der Duce und die übrigen Mitglieder der italicni- fänm Regierung sowie das Diplomatische Korps nnd leitende Be amte des Außenministeriums geladen waren. Auf dem Wege vom königlichen Schloß zum Palazzo Borghese, dem Sitz der jugoslawischen Gesandtschaft, wurden dem italieni schen Hcrrschcrpaar und dem Prinzrcgcntcn nnd feiner Gemah lin von der spalicrbildenden Menge herzliche Kundgebungen zuteil. Am Sonnabcndvorinittag wird das Priuzregentcupaar die ita lienische Hauptstadt wieder verlassen nnd als Gäste des italicni- Bekämpfung der Lügen des Wcltjudcntums Voranschlag des Ministeriums für Volksbildung von der Faschistischen Kammer angenommen Rom. Die Faschistische Kammer bat am Freitagabend den Voranschlag des Ministeriums sür Volksbildung angenommen. Minister Alfieri gab zur Begründung des Voranschlages in knap pen Zügen ein Bild von der Mannigfaltigkeit der Arbeit seines Ministeriums und wies dabei auch auf den Charakter der faschi stischen Propaganda hin, die von den Propaganda-Methoden der demokratischen Länder weit entfernt und vor allem ans wahrheits getreue Darstellung bedacht sei, nm ans diese Weise „die unge wöhnlichen und wahrhaft skandalösen Fälschungen aller Art des WeltjudciHums zn bekämpfen, das sich die methodische Verleum dung des faschistischen' Regimes zur Ausgabe gestellt l)at." Wenn man im Auslände der ihrer politischen Verantwortung bewnßtcn italienischen Presse zuweilen eine übertriebene harte Polemik vorwcrfen wolle, so werde das an der Haltung der ita lienischen Presse nichts ändern können. In Zukunft werde diese Polemik nur noch schärfer sein, wenn im Auslande versucht werde, die Tüchtigkeit des italienischen Volkes, den unvergleichlichen Wert seines Heeres, die Gradlinigkeit seiner Politik und die Würde sei ner repräsentativsten Männer anzulasten. Schließlich betonte Minister Alsicri noch besonders, daß der Buchmarkt für die Iu- gend von unerwünschtem fremden Einfluß unnachgiebig gesäu bert worden ist, nnd daß auch auf den; übrigen Buchmarkt mit Hilse der Verleger die Emigrantcnlitcratur verschwunden ist. Ständige Wochenbeilageu: „Unterhaltung » Wissen Das Unterhal^ ^Vas Leben im Bild" - „Zum Wochenende" — Illustrierte Sonntagsbellage: - gründet ist und durch dc» Mund des Führers vor aller Welt ausdrücklich legalisiert wurde. Wir werden uns durch uichts aus der Ruhe bringen lassen, durch keine Kombinationen der Auslaitdsprcssc und auch durch keine Mobilmachungsmaßnahmcu an unseren Grenzen und werden nach wie vor unser Schicksal in die Hände des Führers legen. Deutscher Fischer erschossen Schwerer Uebergriff polnischer Grcnzbcamter. Wie jetzt bekannt wird, wurde am Mittwoch, dem lv. Mai, der 29jährigc Volksdeutsche Fischer Koschitzki aus Aiegclscheune beim Ueberqucrcn der Obra auf der deutschen Hälfte des Flusses in seinem Kahn von polni schen Grenzbcamten erschossen. Koschitzti, dem die Fischerei in diesem Gebiet der Obra gehört, war im Be sitz eine« DauerauSweiscS; er war also berechtigt, die deutsche und polnische Seite der Obra, deren Mitte die Grenze bildet, zu vcsahren.