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alles so, wie eS i» Wirklichkeit geschieht, daS über all gleiche Abfahrtssignal ertönt, man hört den schrillen Pfiff deS Zugführers, da« Pfeifen der sich schon wieder in Bewegung setzenden schnaufenden Maschine, die mit dem Zua an der anderen Seite verschwindet. * Eine neue Schwimmweste. Aus Frankfurt a. M. wird berichtet: In den hiesigen Zeitungen hatte ein Hr. Heckler Schwimmversuche im Main mit einer von ihm neue erfundenen Weste angekündigt. Ein zahlreiches Publikum hatte sich zur angesetzten Stunde auf den Mainbrücken und an den Ufern eingesunden, um dem Schauspiel beizuwohnen und sich von der Bedeutung der neuen Erfindung zu überzeugen. Bald darauf sah man sechs Herren an der Gerbermühle aus einem Nachen in den Fluß springen und munter in den Wellen stromabwärts treiben. Fünf trugen auf dem Körper nur die Weste; der Erfinder selbst hatte sich in vollständigem Anzug mit Havelock und Cylinder ins Wasser begeben. Alle waren sehr vergnügt, rauchten Cigarren, lasen Zeitungen, schwenkten die Hüte — einer der Schwimmer schützte sich gegen die Sonnenstrahlen durch einen aufgespannten Regenschirm. Die Weste hielt die Person mit den Schultern über Wasser, selbst den schwer bepackten Erfinder. Das Polizeipräsidium hatte der Sicherheit halber — obschon bei dem Gebrauch der Weste keine Kenntnis im Schwimmen erforderlich ist — zur Pflicht gemacht, ein bemanntes Boot nebenher fahren zu lassen; aber das Boot fand keine Gelegenheit zur Hilfe leistung. Bei der Militärschwimmanstalt an der Wilhelms brücke stieg man aus dem Wasser, entnahm die trockenen Kleider aus dem mitgeführten Nachen und ging angenehm erfrischt von dannen. Die Schwimmweste ist eine zweckmäßig umschlossene Luftblase. Der Erfinder war durch den Unter gang der „Elbe" auf den Gedanken gekommen, den Schiff brüchigen etwas durchaus Praktisches zu ihrer Rettung zu bieten. Im Falle der Not hat man den Schwimmgürtel meist nicht zur Hand,- vergißt ihu oder weiß ihn nicht zu Verwenden. Die Rettungsboote reichen nickt aus oder werden nicht schnell genug flott. Es kam dem Erfinder darauf au, zunächst den männlichen Schiffspassagier mit einer Rettungs- Vorrichtung zu versehen, die während der ganze» Reise, wenn möglich unauffällig und ohne Belästigung getragen und im Falle der Not sofort in Thätigkeit gesetzt werden kann.KDiese Eigenschaften besitzt die neue Weste, die sich von einer gewöhn lichen Weste nur durch ihr größeres Gewicht unterscheidet und an Stelle diese- als wirkliches Kleidungsstück getragen wird. Sie ist aus luftdichtem Seidenstoff gearbeitet und hat doppelte Wände, einen Hohlraum einschließend, in den Luft eingeblasen werden kann. Zu letzterem Zweck befindet sich in der Westentasche ein festsitzender, mit einem Miindvcntil versehener Schlauch, durch den in einer halben Minute ge nügend Luft eingeblasen werden kann, um die Weste trogfähig zu machen. Befestigt wird die Weste am oberen Jnnenrand des Beinkleides durch Schnallen oder Knöpfe, und sie erfüllt so zugleich den Zweck des Hosenträgers. Zur Erleichterung der Hautausdünstuug wird es sich jedock empfehle», den oberen Teil der Weste zeitweilig ausgeknöpft z» trage», was ja mit keinen Unznträglichkeiten verbunden ist. Für seereisende Damen ist ei» kleidsames Jackett vorgesehen. Springt man, mit einer aufgeblasenen Weste bekleidet, selbst aus bedeutender Höhe ins Wasser, so wird der Körper nur eineu Augenblick untertauchen, um alsbald aufrechtstehend wieder zum Borschein zu kommen — überhaupt ist die aufrechte Stellung des Körpers im Wasser die normale; der Kopf bleibt immer über Wasser. Im übrigen aber ist die Bewegungsfreiheit des Körpers un gehindert. Die betreffende Person hat cs durchaus in der Hand, ob sie im Wasser stehen, gehen, auf dem Rücken oder auf dem Bauche schwimmen will, sie braucht nur die ent sprechende Bewegung einzuleiten, worauf die Luft aus dem vorderen in den Hinteren Raun: der Weste oder umgekehrt oder auf die Seite oder nach oben, nach der Schulter gedrängt wird. Auf diese Weiss kann der Schwimmer beliebig aus einer Lage in die andere übergehen, ohne irgend welche An strengung — der willenlose Körper kehrt immer rn die nor male Lage mit dem Kopfe »ach oben zurück. Im Falle eines Schiffszusammenstoßes braucht der Passagier nur so viel Geistesgegenwart zu besitzen, die Weste, die natürlich Tag und Nacht während der Seereise am Leibe getragen werden muß, znzuknöpsen und aufzublasen, um sich vor dem Ertrinken zu bewahren. Die Lersnche im Main haben ergeben, daß ei» kräftiger Schwimmer in diesem Badeanzug noch zwei Personen, die keme Luftweste tragen, eine ganze Zeit lang mitschleppen kann; ein vollständig Bekleideter wird bei dem schweren Eigengewicht immerhin eine unausgerüstete Persou mitzunehmen im stände sein. Auch dieser Umstand ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung für Unglücksfälle auf offener See. Wie viele gute Schwimmer wurden bisher von den in der Verzweiflung sich Anklammernden in das nasse Grab hinabgezoge»! Eine ausgedehnte Verwendung dürste die Weste beim Baden finden. Wer ein Seebad besucht mw des Schwimmens nicht kundig ist, wird sich in Zukimst sicherer fühlen. Aber auch der Schwimmer wird seine Touren aus dehnen können, da er jeden Augenblick ausruhen kann, ohne festen Boden unter den Füßen zu haben. Für Damen und Kinder wird dann das See- und Flußbad erst seine volle Bedeutung erlangen, wenn sie sich ohne Anstrengung und Angst munter im Wasser umbertummeln kömien. Kaurt!ie««aÄrichte». Geboren: Hrn. vr. rasch Alexander Sinz in Flöha ein M. — Hrn. Ur Heino Trinks in Polenz bei Neustadt i. S. ei» K. — Hrn. Hanpimann Bucher in Marienberg ein M. — Hrn. Richard Grimm in Plauen ein M. — Hrn. Ur. rasch Erich Flade in Stolpen ein M. — Hrn. Assessor Köhler in Oschatz ein M. — Hrn. Referendar Curt Seyferth in Leipzig ei» M. — Hr». Hermann Schütze in Dresden-N, ein M. Getraut: Herr Jos. Hallbauer mit Frl. Helene Lochner in Erfurt. — Herr L. Johannes Thomas in Aue mit Frl. Margarete Dost in Waldenburg. — Herr Postsekrctär Richard Kleinhempel mit Frl. Hilma Gumlich in Pirna. Gestorben: Herr Pastor Gustav Friedrich Arnold Keil in Rödlitz. — Herr vr. rasch Bernhard Meding in Dres den-Striesen. — Herr Stadtkirchner eia. Wilhelm August Gersdorf in Crimmitschau. — Herr Rittmeister a, D. von Lewinski in Baden-Baden. — Frau Minna verw. Psau, geb. Frisch, in Dresden. — Frau Antonie verw. Or. Schmidt, geb. Böttiger, in Blasewitz-Dresden. — Frau Emilie Biebrach, geb. Neubert, in Lehiidorf. — Frl. Lina Zincke in Dresden. — Herr Herrmann Krackher in Gera. Mutmaßliche Witterung für des 23. IuuN lAufgestellte Prognose nach den: Lamprecht'schen Wettertelegraph.) Veränderlich bewölkt und windig, doch vorwiegend trocken. hält Lager von f AMatz-Oefm, Mt?rkM-«-Oefe«, f V Rtgntter-Oefen und Koch-Heer-en f W . Es der M Ofenfabrik vo» Larl Paul, Äegrnar, s H und bittet um freundkiche ARterstützKng. W von LoiKilitiiin ko., Koriin und kiunliknit .1. R. Llarlcs: krolock niit krdkuKoi ». kioiix. ist tüatsäLÜIioü uiivoi'^lviolilirlr in iürcm >VirIrunZsu Zogon aUs Haut- uuroiuigüsitön und ^ussolilÜAö, sorvis nur sokortiAvn ilorstoIInnK oiusr 8»innitztv'tü«Ii«n, /rirtkn, dlondend zvei88on Hunt- uuä 6ro8lok<8kurdo Vorr. 80 klZ. pro Ltüolr Kei HVioiioZio, Tpotüeüsir Zu recht zahlreicher Teilnahme am Abonnement auf die in Plauen i. V. erscheinende große sächsische Proviuzial-Zcitung BogM«discher Anzeiger laden wir hierdurch crgebenst ein. Seine Reichhaltigkeit und die schnelle zuverlässige Bericht erstattung haben bewirkt, daß der „Vogtländische Anzeiger" das weitaus verbrei tetste Blatt im Vogtlande und in de» angrenzende» Laudesteilen ist. Der „Vogtländische Anzeiger" ist Amtsblatt für das König!. La»dgericht Plauen, die Königl. Amtshauptmannschafte» Plaue» und Oelsiiitz, sowie für die Königl. Amtsgerichte z» Pla»e», Oelsmtz, Adorf, Elsterberg, Markneukirchen und Pausa und die Stadträte zu Plauen, Adorf, Markneukirchen, Pausa »ud Mühltroff. Der „Vogtländische Anzeiger" zählt gegenwärtig den 10ll. Jahrgang; wie bisher, so wird er auch ferner das Denken, Fühlen und Wollen der besonnenen und wohl m e i n e n d e n Bevölkerung in unserem Vogtlande zum Ausdruck bringen und vertreten, Der „Vogtländische Anzeiger" berichtet in volkstümlicher Schreibweise alles Wissenswerte über örtliche und sächsische Angelegenheiten, giebt eine reichhaltige Tagesgeschichte, Berichte über parlamentarische Sitzungen und Gerichtsverhandlungen, ausführliche Draht nachrichten, fesselnde Erzählungen rc, sowie Belehrendes und Unterhaltendes in reicher Fülle. Im „Briefkasten" stellt der „Vogtländische Anzeiger" de» Lesern sUnen Nat zur Verfügung. Daneben bietet der „Vogtländische Anzeiger" noch die vollständigen Ziehungslisten der Kgl. Sachs. Landeslotterie, volkswirtschaftliche Mitteilungen, Cours-Berichte re, Trotz seiner Reichhaltigkeit kostet der „Vogtländische Anzeiger" (Post-Zeiluugs- preisliste Nr. 7040) bei allen Postanstalten vierteljährlich WM" mir Z Mark, Daß Anzeigen aller Art im „Vogtländische« Anzeiger" von bedeutender Wirksamkeit sind, ist schon aus derHöhe der Auflage (gegenwärtig: 13500) ersichtlich und wird durch alle Inserenten bestätigt. Preis der fünfgespaltenen Zeile 15 Pfg. Hochachtungsvoll Geschäftsstelle des Vogtländische« Anzeigers und Tageblattes. Moritz Wieprecht. S'it zw i Jahren litt meine Fron an Schmerz » jm Unterleib, Stichen auf der Brust, Appetitlosigkeit und Men- struationsstö'ringen, auch an sehr häu figen Kopfschmerzen. Obwohl meine Frau schon von mehreren Aerzten be handelt wuri-, so winde sie immer schlechter. Ich wandte mich dann an Hswn Du. mock Volkvtlin^, komöo- put Helion -li/t i» Dü^vlckorf, Köui^alleo 6, welcher meine Frau in Beyin M-.ng „ahm, Und war dieselbe in 3 Woch-a von ihren Leiden befreit. Ich sage hiermit H irn Doktor Volbe- dmg meinen öff^nlmen Dank. Karl Serie/, Grenzaufseher in La.,arde (Lothringen). 2 bis o Ptljchmchcr n.Ml'M,s°« Lchmflihm werden g e s u ck t bei Guttbef. Rave in St. Egidien. SÄ» mit Polsterre-sen, vollst. Kugellager, billig zu verkaufen b-i Ernst Müller, Schneider, Bernsdorf. Eine Zugharmonika (neu) ist billig »u verkaufen bei Ernst Uhlia, Chcmvjtzerstr. W Max Hesse's Verlag in Leipzig, Ellenburg-rstraße 4, empfiehlt: MteMsUMs für AmmMKl und KmmsMÄk. Unter Berücksichtigung der neuesten Forschungen und Beobachtungen hervorragender Imker bearbeitet von Tony KsLem. Mil 133 Abbildungen und einem Titelbild. — Preis brosch 2 50 M., geb. 3 M. Ein Handbuch ^er modern n Bienenzucht verdient dien 8 Werk genannt zu werden, va sK all? Gebiete der Bteornkur,-'« und rtwnen» zücht: GskÄtchtt der Bienenzucht"Naturgeschichte öer"Bienen, Äreoeks- wohnw ar--, Bvmenzuckt-tNe> äte und Bnnevitti v, rationeller B-enen j und, Berwenvun» des Honigs -nd Waches Urd iM Avyrng die - e Litter.-mr bespricht. Das Weik winv- bereits aut der Äus« stellimg »es Landssverews zur H buvg der Bienenzucht Bödmens mit der bronzenen LanseSkolturratS - Medaille ausgezeichnet. Durch jede Buchhandlung zu beziehe», sowie direkt von Max Hessens Verlag in Leipzig» Mw wi d als Wirtschafters« für sofost gesucht. Näheres durch die Expedition deL Tag-biaittt. Eine schon gebrauchte, aber noch in gutem Zustande befindliche FikWsMsuslhise wird sofort zu kaufen gesucht. Zu erfahren in der Expedition des Tageblattes. Heute Diensts» ZGcinslhWkN in Peßler's Restauration- Baderg A»- und Berkaus' von 6rurläl>68lt2 vermittelt Franz Flachowsky, I js< Groß ist der Verlust, bitter der Schmerz, welchen uns der uner bittliche Tod verursacht hat durch das selige Hinscheiden unsers innig- gelfibten Sohnes Paul im Alter von 7^/s Jahren vach schwerer Krankheit. Aber auch groß und unsern betrübten Herzen überaus wohlthuend sind die zahlreichen B zeugungen aufrichtiger Liebe und Teilnahme, die uns von den verschiedensten Seiten bei dem Begräbnisse des lieben Heimgegangenen zu Teil geworden sind. Deshalb drängt es uns, dafür unsern Herrlichsten Dank abzustatten. Aufrichtigen Dank den lieben Nachbarn und Verwandten für das freiwillige Tragen und den schönen zahlreichen Blumenschmuck. Be» sondern Dank dem Kies. Lrhierkollegium für die ehrende Begleitung zur letzten Ruhestätte und den Mitschülern des Entschlafenen für den lieblichen Blumenschmuck. Endlich herzlichen Dank den Herren Pastoren Kleinpaul für die Begleitung und die überaus tröstenden, uns recht wohltuend berührten Worte am Grabe. Möge Gott der Herr Ihnen allen vergelten! Bernsdorf, den 21. Juni 1895. Die trauernden Eltern, Geschwister und Großeltern. Friedr- Bauch, Gutsbes. Redaktia». DraS mW Verlag von Cart Matthes in Lichte» ft ein (Markt 179).