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Sächsische Elbzeitung Elbsandsteingebirge Tageblatt für das Das Leben im Bild" Die Sächsische Elbzeitung erscheint an jedem Wochentag nachmittag 4 Uhr. Bezugspreis: monatlich frei Hans 1.85 NM. (cinschl. Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.65 NM., durch die Post 2.00 NM. zuzügl. Bestellgeld. Einzel nummer 10 Rpf., mit Illustrierter 15 Npf. Nichterscheinen einzelner Nummern und Beilagen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung. Anzeigenpreise : Ter Raum von 1 mm Höhe und 46 mm Breite kostet 7 Npf., im Texttcil 1 mm Höhe nnd SO mm Breite 22,5 Rpf. Ermäßigte Grundpreise, Nach, lasse und Bcilagengebührcn lt. Anzeigenprcisliste. Erfüllungsort: Bad Schandau. — Unterhaltung u. Wissen" — „Das Unterhaltungsblatt" Vländige WoiHenbeilagett. Wochenende" — Illustrierte Sonntagsbeilage: hübc.Kr.Ppen^.cy.^^rf, Sch^ 33. Jahrgang Bad «Schandau, Montag, den 8. Mai 4S3S Nr. 406 Deutsch-italienischer Militärpakt Ei« Adlomme» der »eite« A»Ie«mS»t° im Die«» de, eurovSItche« Friede«- Der Reichsminister dcS Auswärtigen vonRibbcn- 1 rop und der italienische Minister für die auswärtigen Angelegenheiten, Graf Ciano, haben bei ihren Bespre chungen in Mailand am 6. und 7. Mai die gegenwärtige politische Lage einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Sic haben dabei erneut die volle Ucbereinstimmung der Auffassungen ihrer Regierungen nach jeder Richtung hin sestgestcllt und beschlossen, der engen Verbundenheit der beiden Völker dnrch einen umfassenden politischen und militärischen Pakt Ausdruck zu geben. Die beiden Achsenmächte sind dabei von der Ucberzengung ge tragen, damit in wirksamer Weise zur Sicherung des Friedens in Europa bcizutragen. Ncichsanßenministcr v. Ribbentrop und der italienische Außenminister Graf Ciano hatten am Sonnabend in Mai- land im Palazzo Monforte, dem Sih der Präfektur der Provinz Mailand, eine mehrstündige Unterredung, bei der sie die vielseitigen und verwickelten Probleme, die die Politik dieser so ereignisreichen Tage beherrschen, auf das genaueste erörterten. Nach den verschiedenen Aussprachen, die die beiden Staatsmänner, jeder für sich getrennt, in den vergangenen Wochen mit einer Reihe führender Staats männer gehabt haben, tauschten sie nunmehr ihre Ansichten und Erfahrungen miteinander ans, wie es sich aus der besonderen Situation der beiden Mächte Deutschland und Italien ergibt. Die beiden Außenminister haben in ihren Aussprachen alle die Politik ihrer beiden Staaten be treffenden Fragen behandelt, nicht nur solche, die im gegenwärtigen Zeitpunkt bedeutungsvoll sind, son dern auch Angelegenheiten — und darin liegt das Be sondere dieser Aussprache —, die für die zukünftige Gestaltung der Politik der beiden Achsenstaaten von aller größter Bedeutung sind. Nachdem Rcichsaußcnminister v. Ribbentrop am Sonntagvormittag mit seiner Gattin die Sehenswürdig keiten Mailands besichtigt und an einem Frühstück im Palazzo Sormani tcilgenommen hatte, fand im Laufe des Sonntagnachmittags noch eine weitere Aussprache zwischen v. Ribbentrop und Graf Ciano statt. Nach einem Empfang im Mailänder Rathause begab sich der Neichsaußenminister mit seiner Begleitung in die Villa d'Este nach Como. Mailand leiert den Aubenminister Vor seiner Abreise aus Mailand nach der Villa d'Este am Comer See nahm Neichsaußenminister von Ribbentrop an einem Empfang teil, der ihm z» Ehren im Mailänder Rathause veranstaltet wurde. Außer den beiden Außenministern und den Botschaftern der Achsenmächte in Nom und Berlin war in den Prncht- sälen dieses alten Mailänder PatrizierpalasteL alles ver sammelt, was kl der lombardischen Hauptstadt Rang und Namen besitzt. Der Nathausplatz war von einer riesigen Menschenmenge besetzt. In der ganzen Sänge und zu bei den Seilen des Rathauses waren u. a. Abteilungen der jungfaschistischen Organisationen ausgestellt, dahinter die Standarten der faschistischen Partei. Eine mächtige Hoke»- kreuzflagge wehte neben der italienischen Trikolore vom Balkdn des Scala-Theaters. Als Neichsaußenminister von Ribbentrop an de» Seite Galeazzo Cianos auf dem Balkon des Palastes erschien, brach die Menschenmenge in einen nicht endenden Sturm der Begeisterung aus. „Heil!" und „Evviva!", „Hitler! Hitler!", „Duce! Duce!" ertönte es brausend über den wei ten Platz, während die jungen Faschisten ihre kleinen Kara- bmer mit dem aufgepflanzten Seitengewehr jubelnd schwenkten und ihrer Freude Ausdruck verliehen. - ^W^alast Klbst wurde dem Reichsminister von alten faschistischen Kämpfern eine besonders herzliche Sympathie- Andgebung bereitet. Arm in Arm mit Außenminister Ciano stand Reichsminister von Ribbentrop inmitten eines der großen Säle und war im Ru von den ihm zujubelnden alten Kampfern dicht umringt. Achse stärler Venn je Ru» brauchen die Kriegshetzer und Einkreisnngspoli- uler in Paris und London nicht mehr ihr großes Rätsel raten weiterzuführen. Das Ergebnis der Mai- länder Besprechungen Mischen dem deutschen Außenminister von Ribbentrop und dem Außen- Minister Italiens Graf Ciano liegt eindeutig und klar vor den Augen und Ohren der Welt. Jetzt wissen Cham- berlain und Daladier, daß die Achsenmächte nicht untätig ihre Hände in den Schoß legen, sondern daß sie auf der Wacht sind und es verstehen, die Kriegshetze der Demo kratien zu parieren. Zwischen Deutschland und Italien ist in Mailand durch ihre Außenminister ein politischer und militärischer Pakt abgeschlossen worden. Damit wird jenes hysterische Geschrei all akguräum geführt, das in der wcstdemokrati- schen Presse den Mailänder Besprechungen vorausgegan gen war und von Meinungsverschiedenheiten der Achsen mächte wissen zu können glaubte. Das Gegenteil ist der Fall. Durch den neuen Pakt ist die Schlagkraft der Achse gewaltig gefestigt und verstärkt worden. Nicht etwa im aggressiven Sinne, wie die Demokratien es unserem Mollen immer unterschieben wollen, sondern im Sinne einer Sicherung des europäischen Friedens gegenüber der Kriegshetze und Einkrcisungspolitik Eng lands und Frankreichs Wenn auch diese Einkreisungs- Politik durch das Verhalten Moskaus, das nicht das Opfer eines imperialistischen Krieges der Westmächte sein will, heute als gescheitert angesehen werden muß, so besteht der böse Wille immer noch in London und Paris. Die Kriegs- Hetzer werden dort jetzt cinschen müssen, wie gefährlich dieses frcvlerische Spiel für sic selbst sein muß, wenn sie nicht bald eine innere Umkehr vornehmen sollten. Berlin nnd Rom sehen die europäische Lage dank ihrer Einigkeit und Stärke nicht als gefährlich an. Die Achsen mächte wollen einen Frieden der Gerechtigkeit und eine Neuordnung Europas, die durch die in ihr wohnende Gerech tigkeit schon eine Sicherung des Friedens Europas be deutet. Der Garant dieses Friedens aber sind die Achsenmächte dank ihrer politischen und militärischen Stärke. Das italienische Blatt „Corriere della Sera" hat vollkommen recht, wenn es schreibt, man körmc ohne weiteres bekräftigen, daß anch die Konferenz von Mailand wie alles, was in der Politik Noms und der Achse wirke, im Interesse der Zivilisation und des Frie dens aufbauend sein würde. Die Kriegshetzer, die Sabo teure der Zivilisation, die Katastrophenpropheten und vor allem jene, die die unabänderliche Realität der Ge schichte und des Lebens nicht sehen und nicht sehen wollen, suchten den natürlichen Prozeß der Revision und der N e u g e st a l t u n g der europäischen Angelegenheiten, die eine unnmgängliche Notwendigkeit für eine friedlick-e Ent wicklung des Wohlstandes der Völker sei, zu hindern. Wer sich noch einbilde, über die Achse hinweggOen zu können, erhalte eine erneute kategorische Abfuhr, ebenso wie das Spiel wahnsinnig gefährlich sei, wenn manche weiter auf der Politik der Einkreisung bestehen. Der neue Pakt stellt die k«nsehuente Fortsetzung der Politik des Führers und des Duce dar und entspricht dem Willen und den Gefühlen beider Völker. Die Tat von Mailand ist der wirksamste Schritt, um allen diplomati schen, wirtschaftlichen und militärischen Einkreisungs- bestrebungen kraftvoll entgegenzutreten. Auch hier — wie in den vor dem Abschluß stehenden Richtangriffspaktver handlungen mit Lettland und Estland — erweist sich die Achse als ein Instrument des Friedens. Der deutsch- italienische Pakt ist ein unüberwindliches Boll- Much vo« Lissabon Deutsches Hochfeegefchwader in der portugiesische» Hauptstadt. Einheiten des an der Westküste der Iberischen Halb insel Hochseeübungen durchführende» deutschen Ge schwaders liefen den Hafen von Lissabon zu fünftägi gem Aufenthalt an. Die Schiffe stehen unter Führung des Flottenchefs Admiral Boehm. Es handelt sich um das Panzerschiff „Admiral Graf Spee", den Kreuzer „Köln", das Begleitschiff „Erwin Waßner" und sechs U-Bvotc der 6. und 7. U-Bootflottille. Zahlreiche Angehörige der Lissa-, boner deutschen Kolonie hatten sich im Hafen eingefunden, um die stolzen deutschen Kriegsschiffe bei ihrem Einlaufen zu begrüßen. „MWs Ml - ein lWW WM!" Warschauer Regierungsblatt entlarvt das wahre Gesicht Polens — „Stete Abneigung gegen Zusammenarbeit mit Deutschland" Warschau. Taö deutsch-polnische Problem beschäftigt auch am Sonntag noch nahezu ausschließlich die polnische Presse. DaS Regierungsblatt „Expreß Poranny" straft die Erklärung des Polnischen Außenministers über die angebliche Ausrichtigkeit der Verständigungsbereitschaft Polens mit dem Reich Lügen, in dem cs feststem, „daß für Polen ein Nichtangriffspakt mit dem Reich niemals eine große Anziehungskraft besessen hat." Zu tiefst in den Seelen der Polen habe immer eine Abneigung gegen die Zusammenarbeit mit Deutschland geschlummert. Das Blatt kommt dann zu der grotesken Behauptung, ohne Unterlagen bcizubringen, „daß Deutschland Polen gegenüber vie les gutzumachen hätte und daß darum Polen aus die Erfüllung von Hunderten deutscher Versprechungen gewartet habe, die dle Voraussetzung dafür gewesen tväre, daß man den Deutschen ihre schweren, an Polen begangenen Sünden vergesse» könnte." Wie wenig aufrichtig die im Jahre 1934 in Angriff genom mene deutsch-polnische Verständigungspolitik von einem Teil der Polen verstanden wurde, bezeugt auch erneut „Dziennik Na- robovh", das offizielle Organ der nationalen Partei, also der größten Oppositionspartei aus der Rechten. Das Blatt schreibt, oas deutsche Memorandum und die Polnische Antwort hätten den Bankrott der deutsch-polnischen Verständigungspolitik besiegelt. Diese Verständigung habe sich als ein allzu künstliches Ge bilde erwiesen. Tas Vcrftändignngswerk habe znsammcnbrcchen müssen. Jetzt, so atmet das Blatt erleichtert auf, kehre Polen „ans seinen eigentlichen Weg" zurück, anstatt sich mit Deutsch land zn verständigen, werde cs sein Bündnis mit Frankreich ver engen nnd seine Beziehungen mit Großbritannien vertiefen. Eine solche politische Konzeption sei hundertmal näherlicgcnd nnd entspräche vielmehr den Interessen Polens, (ü) „Kurjer Po rau uh" gibt deutlich zu verstehen, cs könne nicht davon die Rede sein, daß in absehbarer Zeit die erfolgte Mobilmachung in Polen rückgängig gemacht werde. Werk gegen alle gefährlichen Versuche der Kriegshetzer, Europa und die Welt ins Unglück zn stürzen. Natürliche Weiterentwiüelung der AchsenpoNM Genugtuung in Rom über den Abschluß dcS dcutsch- italicnischcn Paktes Roni. Das im Schlußkommuniquö der Mailänder Zusammen kunft niedergclcgtc Ergebnis bildet am Sonntacmbend in allen Politischen Kreisen Roms das Hauplgcspräch. In italienischen Kreisen ist die Ankündigung eines Politischen und militärischen Paktes zwischen den beiden Achsenmächten überaus günstig aus genommen worden. „ , Man sicht in dem Beschluß vor allcm cline natürliche Weiter entwicklung der AchsenpoUtik, dcrcn Positive und konstruktive Auswirkung für die Erhaltung nnd Festigung eines Friesens der vlerechtigkcit in Europa von niemand mehr bestritten werden könne. Alle anderweitigen Schlußfolgerungen, die von der demo kratischen Prcsse zu erwarten sind, werden deshalb in hiesigen politischen Kreisen als Fehlschlüsse jener Einkrcisungspolitik zu- rückgcwiescn, die die gerechten nud berechtigten Interessen der Achsenstaaten und ihrer Frcunde immer noch zn unterdrücken versucht. WWMWckW Weill Mll Jubelnde Zustimmung zum Abschluß des Paktes Deutschland— Italien — Ribbentrop und Ciano begaben sich zum Comer See Mailand. Von Mailand begaben sich am Sonntag im An schluß an den Enrpfang im Mailänder Rathaus Rcichsaußen- ministcr von Ribbentrop und Außenminister Graf Ciano nach Como zur Villa d'Este. Auf der ganzen Fahrt wurden die beiden Staatsmänner, die in offenen Kraftwagen Platz genommen hatten, überall mit größter Begeisterung ge feiert. Hundertlausendc ratifizierten mit ihrer jubelnden Zu stimmung den in Mailand abgeschlossenen politischen und militä rischen Pakt. Wer diese begeisterten Kundgebungen mit erlebt hat, hat nur den einen Wunsch, daß die demokratische Welt sie gesehen hätte, damit sie erkennen möge, wie dieser diplomatische! sind politische Pakt von Mailand eine Willensvollstrcckung zweier Völker ist, nnd daß er sich auf die Gefühlec und die Lebenskraft zweier starker nnd junger Nationen! gründet. In der Villa d'Este war der Ortsgruppcnleiter der NSDAP. „Comer See" mit den Partei- nnd Volksgenossen angetrctcn. Außerdem hatten sich die offiziellen Vertreter der faschistischen Partei nnd der italienisch«!» Behörden auf der Terrasse der Villa eingefunden. Die Abendstunden waren von einem Bankett und einem glanzvollen Fest ausgefülll.