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arzies Dr. Capellmann wird der „Rhein.-Wests. Ztg." berichtet, er habe 1877 ein Buch geschrieben, welches bis zum Jahre 1881 5 Mal aufgelegt ist, „Pfftoral- medizin, für katholische Priester bestimmt". Als Leit satz stellie diesem Buche Dr. Copellmann an die Spitze die Einleitung: „EL bedarf kaum der Ver sicherung, daß ich beabficht-gt habe, überall mit den Lehren der römisch-katholischen Kirche im Einklang zu bleiben. Ich hoffe, daß ich von dieser Lehre nirgendwo abgewichen bin, erkläre aber überdies, baß ich ich Alles sofort und unbedingt zurücknehme, was etwa in diesem Buch mit der Kirchenlehre in Wider spruch steht". Das ganze Buch durchzieht der Ge danke, baß der Arzt sich durchaus dem Pfarrer unter- zuvrdnen habe. Auf das L bhafteste tritt er für kirchliches Fasten und Abstinenz ein. Ebeoso beifällig spricht er sich über Bußgürtel, nebst Geißel und Wachen, als Abtötmigsmictel aus. Weiter meint er, es sollten die Bußgürtel täglich nur einige Stun den getragen, und wenn sie auch rauh seien, doch nicht mit allzu scharfen spitzige» Ecken versehe« wer den, sonst könnte die Entzündung krebsig werden. Den Höhepunkt erreicht die Paftoralmedizin in den Ausführungen über die Ehe und die Kindsrgeburt. 8 Die „Korrespondenz des Bundes der Land wirte" sagt über Vie letzte Rede des Fürsten Bis marck: „Gegen die Streber und Kleber hat Fürst Bismarck in seiner wundervollen Rede manch' kräftig Wörtlein geschleudert. Da erwies er sich als der erfahrene Menschenkenner, der mit Wendungen, die trotz allen Humors des tiefsten Ernstes nicht ent behren, die Rücksichten aufdcckle, die zuletzt doch das Verhalten so Mancher bestimmt, die es Anderen und sich selbst nicht gestehen wollen. Sie haben nicht den Mut der eigenen Ansicht, mit dem Winde dreht sich ihre Fahne, sie schwimmen auf dem Strome, dann kommen sie vorwärts. Sie fahre» wohl dabei, aber Ler Staat geht zu Grunde, den wandelbare Politiker Leiten. Wer einer Regierung mit dem Programm des Schutzes der nationalen Arbeit aagchört hat, Wer dann ohne Umschweife die Politik des Man chestertums in's Leben ruft — ganz wie es gewünscht wird, der ist entschied.» mit seinem Amte fester ver wachsen als mit seiner UeberMgung. Von solchen Herren ist es „nicht zu erwarten, daß sie irgendwelche landwirtschaftlich; Interessen mit Energie bei ihren Kollegen vertreten". Sie werden überhaupt nichts mit Energie, wenigstens nicht mit einer Energie, die sie vom Amie trennen könnte, an dem sie k:ebm, ver treten. Eine kunstvolle erfolgreiche Politik ist dadurch ausgeschlossen. Wie sind sie auch nicht von den Herren gewohnt, an die der Fürst wohl gedacht haben mag, als er von „Klebern" sprach. Wer fühlt sich getroffen?" Z Breslau, 13. Juni. In dem Dorfe Küs sest schlug der Blitz während des Unterrichts in das Schulhaus. 25 Kinder wurden betäubt, 2 stauben; mehrere andere haben Verletzungen davongetragen. 8 Erfurt, 11. Juni. Bei dem gestrigen, über vas Geraihal hrvziehenden Gewitter wurde süd lich von Erfurt eine Wasserhose beobachtet, die indeß in raschem Tempo über das Gerathal hinzog. Das Phänomen verschwand schließlich in südöstlicher Richtung. 8 Meiningen, 12. Juni. Zum 47. Male trat am Montage das Geschworenengericht zu einer dreiwöchentlichen Periode zusammen. Vor der Auslosung der Geschworenen ereignete sich ein bemerkenswerter Zwischenfall. Ein Ge schworener hatte vor der Sitzung an den Gerichtshof die Mitteilung gelangen lassen, daß er infolge eines mennoniiischen Glaubensbekenntnisses nicht in der Lage sei, sich vereidigen zu lassen. Vom Vorsitzenden wurde der betr. Geschworene ersucht, 1. eine amtliche Bescheinigung über sein Glaubensbe kenntnis beizublingen, 2. eine Erklärung darüber einzureichen, in welcher Form die Mennonitm zu einer Eidesleistung auf Grund ihres Glaubens zugelassen werden. 8 In Harzgerode ist einer Guirlandenbinderei von der Bailkommision des Nord-Ostsee-Kanals der Auftrag zu- gegaugeu, die zur Eröffuuugsfeierlichkeit nötigen Gnirlanden zu liefern. Die Gewinde sollen eine Länge von 40,620 Metern haben. Nicht weniger als 120 Frauen sind bereits mit der Binderei beschäftigt. Der zn verbrauchende Bind faden ist auf die Kleinigkeit von 20 Ceutuern angesetzt. Die Gnirlanden werden mittelst Sonderznges, der 10 Doppel- Wagen umfassen wird, nach Holtenau gebracht werden. 8 Der „Berl. Lokalauz." meldet: Wie vorliegende Pri vatnachrichten aus Friedrichsruh besage», sind die Mel dungen über eine angeblich geplante Badereise des Fürsten Bismarck vollständig unbegründet. Der Fürst befindet sich zwar in einem für seine hohen Jahre bemerkenswert rüstigen Zustande. Indessen ist er, wie er im vorigen Jahre Besuchern gegenüber selbst bemerkt hat, nicht mehr „gesund" und kräf tig genug, um sich deu Anstrengungen eines Badeaufenthaltes und einer mehrwöchigen Badekur unterziehe« zu können. Daran ist denn anch von keiner maßgebenden Seite mehr gedacht worden, insbesondere von Professor Schweninger nicht, der gerade von dem Friedrichsruher Aufenthalt die günstiaste Wirkung ans das Allgemeinbefinden des Fürsten Bismarck erwartet. Er hat daran eigentlich nur ausznsetzen, daß Friedrichsruh bequemer als Varzin von dem großen Strom der Reifenden zu erreiche!! und infolgedessen beständig mit Gästen überschwemmt ist. Bisher hat Fürst Bismarck indessen auch diese Anfechtung vorzüglich überstanden und erfreut sich gegenwärtig, nach Ueberwtndnng einer schnell vorübergegange- neu Abspannung, wieder des besten Befindens. ** Rom, 13. Juni- Em fürchterliches Ettig- ms hat sich vorgestern auf der Bergstraße von St. Egidio bei Palermo ereignet. Der Senator Capoue, ein bsrühmmr Rechtsgelehit-r, wurde Mit feinem Ge fährt vom Sturme in eine» Abgrund geschleudert. Man hörte die verzweifelten Hilferufe der Verun glückten, doch ist es noch nicht gelungen, die Leichen zu finden. ** Paris, 13. Juni. Der „Figaro", „Ma- tin" und einige andere Morgenblättcr melden, Frank reich habe von China nicht die Fischerinseln, sondern einen Landstrich Südchinas an der Grenze Tokins erhalten. Deutschland habe ebenfalls Kompensation von China erhalten. ** Paris, 13. Ium. Ueber ganz Südfrank reich ging gestern abend ein schreckliches Gewitter nieder. In Toulouse, Tarbes und Foix richtete der Blitz furchtbare Zerstörungen au und tötete mehrere Personen. Durch den Sturzregen wurde die Ernte stark beschädigt. für Lichter» st ein. Am 1. Sonntag nach Trlnitatts, 16. Juni. Vor mittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt vom Diako- nus. — Abends 6 Uhr Gottesdienst mit Predigt von Pfarrer Neumann aus Callnberg. (Luk. 16, 19—31.) Montag fällt die Bibel stunde aus. MrGLLehs MaehsLetz-KKN für Gaknberg. Am 1. Sonntag nach Trinitatis, den 16. Juni. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. — Nach mittags '^2Uhr Katechismus,»,»Lerrednng mit der kon firmierten Jugend. 8L8WM6P M. !3.W. bis 68.50 per Stoff z. kompl. Robe — Nussors und UouAsss — sowie schwarze, weiße und farbige Henneberg- Seide van 60 Pf. bis Mk, 18.65 p. Met. — glatt, gestreift, knrriert, gemustert, Damaste rc. (ca. 240 versch. Qual, uud 2000 versch. Farbeu, Dessius rc.), porto- unä steuerfrei ins «aus. Muster umgehend. 2L Professoren der Medizin und Tau sende von prakc. Aerzren haben erklärt, daß die ächten Apotheker Rich. 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