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Sächsische Elbzeitung Elbsandsteingebirge Tageblatt für das Ba» Schandau, Ireiiag, den IS. Januar ^939 S3. Lahrgang Nr. Die Sächsische ElbzciUmq erscheint an jedem Wochentag nachmiltaqS 4 Uhr. Bezugspreis: monailich frei Hans 1.8', NM. (cinschl. Bolcugcld», sür Selbst, abholcr monatlich 1.65 NM., durch die Post 2.00 NA!, -uzügl. Bestellgeld. Einzel, nummer U> Npf., mit Illustrierter 15 Nps. Nichterscheinen einzelner Nummern und Beilagen infolge höherer Gewalt, Bclricbsslürung usw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder znm Anspruch auf Lieferung der Zeitung. Anzeigenpreise: Der Naum von l nun Höhe und 46 im» Breite kostet 7 Npf., im Tcxtlcil I mm Höhe und 90 mm Breite 22,5 Nps. Ermässe Grundpreise, Nach, lasse und Beilagengcbühren lt. Anzcigcnpreislistc. Erfüllungsort: Bad Schandau. «Msrsk WK.'Wr hardtsdors, Schmilka, Schöna, BZattersvon. Druck und Verlas,: Sächsische AÜandaü' E Äwerbebakk Bad Schandau 620. Geschäftszeit- wochentags8-18 Uhr. . . „Unterhaltung u. Missen" — „Das Unterhaltungsblatt" ^Eänh^g^ Ä)a<hkNsi^^sagkN. Wochenende" — Illustrierte Sonntagsbeilage: - Sprechchöre grüßen den Führer den von der Die Vertreter der drei Wehrmachttcile begaben sich sodann in das Empfangszimmer des Führers, von wo ans sie Punkt 11 Nhr das Arbeitszimmer des Führers betraten nm dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht Als erster Staatsakt im neuen NepräsentationS- gebändc des Großdeutschei. Reiches hob sich diesmal der Reujahrsempfang, der im Dritten Reich immer in der zweiten Januarwoche stattsindet, weit über den Nahmen des Herkömmlichen Hinans. Mehr noch als in den an deren Jahren war deshalb das Negicrnngsviertcl zum Anziehungspunkt für viele Tausende Berliner und für Besucher aus dem Reiche geworden. Bor allen« hattet« sich auch zahlreiche Volksgenossen aus der Ostmark und dem Sudctcnlaud eiugefundcn, um iu Sprcchchören dein Führer erneut ihre Liebe und ihre Verehrung znm Aus druck zu bringe». Abgesehen von dem großen Ehrcnhof und der Mosaikhalle waren die übrige«« Räume der Reichskanzlei mit Blumenarrangements prächtig ansgcschinückt worden. Etwa 30 Blumcnbinder, wahre Künstler ihres Faches, Spezialisten für Blume uud Blatt, Farbe uud Form, hatte,, mitten im Winter ein Bild des Frühlings hcrvor- gezanbert. In der Empfangshalle standen in großen Vasen prachtvoll entwickelte Philodendron, rote und weiße Amoryllis, Flieder und Schneeball, Begonien, Nel ken uud Orchideen. Prächtig war auch der Empfangssaal des Führers ausgeschmückt. Herzlicher Jubel empfing den Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, als er sich dem Wilhclmplah näherte. In Sprcchchören gratulierten die Tansende dem Generalfeldmarschall aufs herzlichste zu seinem Geburtstag. die Glüclwünschc des Heeres, der Kriegsmarine und der Lnftwafsc auSznsprcchcn. Eine auf dem Wilhelmplatz ausgestellte Ehren- kompanie des Wachregiments unter Führung des Haupt manns Ewert erwies den Oberbefehlshabern bei.ihrer An- und Abfahrt die Ehrenbezeigungen. Beim Verlassen des Hauses schritten sie gemeinsam die Front ab. 15 Minuten später überbrachten der Ches der Deut schen Polizei, Neichsführer Himmler, ^-Obergruppen führer Heißmeier nnd General der Polizei Daluege sowie die Gruppenführer Heydrich, Wolf und Panckc dem Füh - rer die Glückwünsche der deutsche» Polizei. NeuiMscarmen der Halloren Eingie Zeit später erschien wie alljährlich »»ter Füh rung ihres „Negierenden Vorstehers" Max Frosch eine Abordnung der „Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle" in der bunten Tracht der Halloren, die dein Neichsoberhaupt »ach alter Sitte eine Probe deS vo» ihnen erzeugte» Salzes mit Schlackwurst und Eiern und ein dem Führer gewidmetes Glückwunschgedicht, den so genannten Ncujahrscarmen, darbrachten. Die Glückwünsche der Reichshauptstadt überbrnäuc Oberbürgermeister und Stadtpräsideut Dr. Lippert, Die Glückwünsche der NSDAP, hat der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, Adolf Hitler bereits vor ei»i- gen Tagen überbracht. Empsang des Diplomatischen Korps Während diese Empfänge noch stattfanden, begann gegen 11.30 Uhr von den Linden her die Ausfahrt des Diplomatische« Korps. Eine Ehrenkompanie des Heeres mit Musik und Spielleuten erwies beim Eintreffen eines fremden Missionschefs Ehrenbezeigungen durch Prä sentiere» des Gewehrs, wobei die Musik bei dem Nuntius und den Botschaftern den Präsentiermarsch schlug, wäh rend für die Gesandten das Spiel gerührt wurde. Die weitere Vorfahrt führte durch das ueue Doppelportal in den Ehrenhof zur Freitreppe, wo ein Doppelposten He«lrufe grüßten auch den Oberbefehlshaber Kriegsmarine, Geiieraladmiral Dr. h. c. Raeder, Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Brauchitsch, und den Chef des Oberkommandos Wehrmacht, Generaloberst Keitel. GMwiinsche der Wehrmacht mit den 6 Meter hohen und 2 Meter breiten Feustcrtüren »ach dein Säulenvorbau der GartcnscUc hi». Das Ar beitszimmer mißt 27 Meter iu der Länge nnd 14,5 Meter in der Breite bei einer Höhe von l),7 Metern. Die Wände bestehen ans Limbacher Marmor, einem dunkel- roten Stein ans der Ostmark, der die Wandbilder ans Holz umrahmt. Der Fußboden besteht aus Ruhpoldinger Marmor. Dem Schreibtisch des Führers gegenüber ist ein 2,7 Meter hoher und 3,25 Meter breiter Kamin aus Marmor iu die Waud ciugebant. Eine Kasseltcudccke aus Polisandcrholz mit Einlagen ans anderen edlen Hölzern gibt dem Nanin eine ruhige, gedämpfte Rote. Vom Ar-! beitsplatz des Führers geht der Blick durch die Feilster in den Garten hinaus auf seine Bäume und Rasenplätze. Festlicher Emplangslaal Am Ende der Langen Halle tritt man in den Emp - fangssaal des Führers. Unerhört festlich ist die ser Empfangssaal. Er ist groß in seinen Ansmaßen, 19 Meter lang, 13 Meter breit und in jeder Weise aus das Helle und Lichte gestimmt. Unmittelbar neben diesem Empfangsraum befindet sich der ganz in Rnßbaumholz gehaltene K a b i n c t t s s i tz n n g ü s a a l. Der weitere westliche Flügel enthält die Arbeitszimmer des Reichs- Ministers Dr. Lammers nnd seiner Mitarbeiter nnd, gegen die Hermann-Göring-Straße hin gelegen, den Arbeitsraum des Chefs des Geheimen Kabinettslats, Reichsministers von Rcnrath. Von der Mosaikhalle gelangt man weiter nach der Gartenseite hin in den Speiscsaal, vor dem sich eine gedeckte Wandelhalle mit architektonisch anßerordentlich schönem Tonnengewölbe entlangzieht. Rach Westen hin schließt sich an den Speisesaal die Gesellschafts- Halle an, ein äußerst harmonisch gestalteter Ranm, der die Verbindung schafft zu der breiten hölzernen Frei treppe, die nach dem oberen Stockwerk führt. Dort liegt die Bibliothek nnd der Modellsaal, in dem in Znknnft dem Führer die Entwürfe der verschiedenen Bau vorhaben vorgcstellt werden. Mit dem Neubau der Reichskanzlei, der mit dem Nenjahrsempfang des Diplomatischen Korps durch den Führer würdig eingcweiht worden ist, hat nlinmchr nach den Worten Adolf Hitlers das große und geschichtlich so bedeutsame Jahr 1938 cudgültig seinen Abschluß ge- fundcn. vie bis zur Höhe von mehr als 10 Metern »»frage»; die Füllungen bestehen ebenfalls aus Marmor. Fußboden- mustcr und Deckenmalerei entwarf Professor Kasper, wäh rend Professor Breker für die Felder über den Türen 'n Hellem Marmor leichtbeschwingte Fignren-Neliefs ge faltete. Im Mittelteil des Erweiterungsbaues liegt die LangcHalle, die sich in einer Länge von 146 Metern und einer Breite von >2 Metern vor der Flucht der Ar- beilsräume der Adjutanten erstreckt und unmittelbar Zn- gang hat zu dem neuen Arbeitszimmer des Führers. In ihren Ausmaßen übertrifft die Lange Halle, ne sich bis zu 9,5 Meter Höhe erhebt, alle repräsentativen Räume ähnlicher Art, selbst die Dimen sionei« des Spicgelsaales von Versailles. Später wer den Gobelins nach neuen Entwürfen die großen Wand flächen schmücken. Vorläufig sind die Wandteppiche mit Darstellungen ans dem Leben Alexanders des Großen, oom kunsthistorischen Staatsmusenm in Wien, aufgehängt. Das Arbeitszimmer bes Führers Das Arbeitszimmer desFührers, das man von der Mitte der Lanaen Salle ans betritt, öffnet sich Monument der Macht und Größe Angesichts der hohen Ansordcriingen, die der Führe« an alle seine Mitarbeiter stellt, erforderte der Dieustb» trieb in der Reichskanzlei schon lange neue Räume. Mi« der Planung, dem Entwurf uud der Durchsühruug des Erwciteruugsbaucs wurde Professor Albert Speer, der Generalbauiiispektor der Ncichshauptstadt, beauftragt. Als Mitarbeiter staudcu ihm Otto Apel, Hauspeter Klinke, Al bert Diefenbach, Hails Nnßwurm und Gerhard Winter zur Seite. Die Bauleitung lag in den Händen der Archi tekten Karl Piepenburg uud Walter Kühucll. Rach dem Willen des Führers sollte der Neubau der Reichskanzlei über die reine Zweckbestimmung hinaus zu ciucr sichtbaren Verkörperung der Macht u n d d c r G r ö ß e d e s n e n e n N e i ch e s werden. Den Entschluß zu dem Neubau faßte der Führer vor Jahres frist. Die wirkliche Bauzeit, iu der dieses gewaltige Werk durchgeführt worden ist, beträgt jedoch nur neun Monate und steht damit ohne Beispiel in der Baugeschichte dar. Ermöglicht wurde diese Leistung durch die äußerste Anspannung aller Kräfte. 2000 Arbeiter haben während der Bauzeit iu den Tagschichten und eben soviel in den Nachtschichten gearbeitet, und 2000 weitere Arbeiter sorg ten dafür, daß das Rohmaterial aus den Steinbruchen und den Kaliwerken rechtzeitig zur Stelle war. Aus allen Gauen des Reiches ist das Material herbeigcschafft wor den: Marmor aus der Gegend von Salzburg, aus Bayern, aus Thüringen, von der Lahn und aus dem Jura; Granit aus Schlesien nnd aus dem Odenwald; die besten deutschen Hölzer sind im Bau und für die Innen ausstattung ausgesucht worden. Künstler schufen Bilder und Plastiken, Teppiche nnd Gobelins, so daß der Ban in allen seinen Teilen, in jeder Einzelheit das Beste ver eint, was H a n d w e r k und Ku n st leiste» kon»te». Ehrenhos, Mosatthaüe und Lange Halle Man betritt die Reichskanzlei durch das ncugeschaf- fcue Brouzctor auf dem Wilhelmplatz. Nach einem kurzen Durchgang empfängt den Besucher die strenge und edle Architektur des großen Ehrenhofes. Der Ehren hof ist 86 Meter lang und 26 Bieter breit und von einer reichen, sänlengegliedcrtcn Fassade umgeben. Der Eintretende befindet sich nun dem Eingang zum Neubau gegenüber, dessen 18 Meter hohes Gesims von 12 Meter hohen Säulen getragen ist. Zur Rechten und zur Linke» des Treppenaufganges stehen zwei Plastiken von Professor Arno Breker, Partei nnd Wehr macht verkörpernd, die nach dem Urteil des Füh rers znm Schönsten gehören, was ans plastischem. Gebiet 0« Deutschland je geschaffen worden ist. Der nächste Naum, die Mosaikhallc, zeigt als erster die uugewöhulicheu Dimeusioucu, die diese» Bau iu seiner Gesamtheit auszeichnen. Die Länge dieser Halle beträgt 46,2 Meter bei einer Breite von 19,2 Metern. Professor Speer hat bei der Verwendung des Mosaiks als Wandschmuck eine fast schon in'Vergessenheit geratene Technik wieder zn Ehren gebracht. Zwischen Pilastern aus Ostmark-Marmor, dem fogenanuten Notgrau-Schnöll, sind hier im 2,70 mal 8,45 großen Zwischenfeldern die Mosaike eingebettet, die Professor Kasper entworfen hat. Es sind auf rötlichem Grund heraldische Adler in hell grauen Tönen. Ein besonderes Kabinettstück handwerklicher und architektonischer Ausgestaltung stellt derNnndeNa n m var, ein Kuppelraum mit einem Oberlicht in 16 Meter §ohe. Die Wände sind mit Marmorsäulen umgeben, Staatsakt in der neuen Reichskanzlei DiMmkitkimWsimg beim Führer im repräsentativsten Bau GrotzdeutWands imiwn des Bührers bestimmt, vom Geist der Künstler gestaltet und von wcrkmännern ans allen Unterlands ansae^ 's. in den« R-uban der Reichskanzlei in Berlin das erste Bauwerk Gros,- Gauen Vater g ^nnderwerk dentscher Bankunst vollendet werden konnte, stell' dentschlands erstanden. Die 3 ' ^acht dröhnten die hämmer, wurde gemauert und gezimmert. So iN die nen^^ in inem stenwrnen Ansdrnck nationalsozialistischer Gesinnnng geworden. Um diese Grosz- die nene Reichska , hie Arbeit zn organisieren, dazu war auch notwendig das M.lfchwm- le.sKmg zn Arbeitsenergic, der W-ttciser im Lcistungswillenl Und dadurch ist die neue Reichs- gen a ter, ° geworden, die uns alte mit Ehrsnrch, erfüllt. Ein freies m.d Lu schassen, die Knnde davon gibt, das, ein nenes .den ist fest verwurzelt im Volk, wohl zusammengefüg, für viele Jahrhunderte. Ein «..vergängliches Smnlw7 L dentscher Kraft nnd dentschen Schönheitssinnes, -in Trinmphlied deutscher Arbeit!