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LaS Brautpaar zu feiern und zum Schluß einen Toast „auf alle guten Menschen" auSzubringen. Da, während die Weingläser an einander klangen, ver färbte sich plötzlich daS Antlitz deS alten Herrn und mit einem leisen Aufschrei sank er auf seinen Stuhl zurück; Allen unsichtbar, war der Tod zwischen die lustige Tafelrunde getreten und hatte sich sein Opfer geholt Die Feierlichkeit wurde natürlich abgebrochen. * Auch eine Lösung der sozialen Frage. Jeder mann kennt die Automaten; man wirft ein Geldstück hinein und der gewünschte Gegenstand fällt heraus. Nun denken wir uns einen Automaten, welcher eine leicht zugängliche, von Jedem in Bewegung zu setzende Kurbel trägt; hier wird jedoch kein Geld cingeworfen, im Gegenteil, wird diese Kurbel, sagen wir hundert mal, gedreht, so fällt ein bestimmtes Geldstück, der Lohn für die verrichtete Arbeit, heraus. Die Kurbel läuft jedoch nicht etwa leer, sondern steht in Ver bindung mit einem Dynamo, für welcke auf diese Weise elektrische Kraft erzeugt, beziehungsweise auf gestapelt wird, die dann in der einen oder anderen Art als Licht- oder Heizquelle, Bewegungs-Mechanis- mus usw. Verwendung findet. Die Idee entwickelt sich nun großartig! Der Arbeitslose braucht nicht erst das Ende seiner toten Saison oder einen himmlischen Schneefall abzuwarten, er geht zur nächsten Straßen ecke, vielleicht nur bis zum nächsten Hauschor, dreht dort die Automatenkurbel nach Kräften, Belieben oder einem Bedarf und erwirbt sich seinen Unterhalt; der Krüppelhafts brauchte nur einen gesunden Arm, der verschämte Arme verrichtet nachts seine Arbeit; den Arbeitsscheuen ist der Boden für jede Ausrede ent zogen, die Eintracht zwischen Arbeitgeber und Arbeit nehmer ist verbürgt, Ausstände und Boykotts sind ausgeschlossen, die Frage des „Rechtes auf Arbeit" mit einem Schlage oder richtiger „durch Drehung gelöst". * Der König von Italien soll ein großer Freund von schlechtem Wetter sein, so behauptet die „Fan- fulla". Je ärger es stürmt, regnet oder ichneit, desto vergnügter sei der König, und kein Winter habe ihm besser gefallen, als gerade der letzte. Zu seinen Jag den sucht sich der König, wenn er nur irgend kann, einen Tag aus, an dem es in Strömen regnet, und einst äußerte er sich dem Admiral Brin gegenüber scherzend: „In Deutschland und in Oesterreich spricht man so viel vom „Kaiserwetter". Ich bin im Drei bund am schlechtesten d'ran, wir haben so selten echtes Königswetter." — „Aber Majestät", entgegnete Brin, „wir in Jralien haben doch viel mehr schönes Wet ter, als irgend anderswo." — „Das ist es ja eben", meinte der König Humbert lochend. „Das schöne Wetter ist das echte Königswetter nicht." Und eines anderen Tages äußerte sich der König demselben Ad miral gegenüber: „Ach, Ihr Seeleute habt es doch gut. So in jedem Weiter auf der Kommandobrücke stehen, das muß eine Pracht sein." Ebenso bekannt als charakteristisch ist auch die Bmkdote, die sich auf die Eröffnung der Brücke „Margherita" über den Tiber bezieht. Am Tage der feierlichen Eröffnung war ein Wetter, so schlecht wie man lange keines ge sehen hatte, und es goß geradezu in sintflutartigen Strömen. Der Bürgermeister fragte beim König an, ob man die Feier verschieben wolle. Höing Hum bert wollt? nichts davon wissen: „Im Gegenteil, aber wenn Sie der Regen beim Ablesen Ihrer Rede stört, will ich Ihnen gern den Schirm halten." * Der elektrische Strom im Dienste der Polizei. Wie ein Simulant durch Elektrizität überführt wurde, berichte! man auS Chicago: „Die Polizei hatte einen sehr gewiegten Verbrecher arretiert; während deS Verhöres auf dem Polizeiamte wurde derselbe plötz lich ohnmächtig, sodaß er noch einem Kravkenzimmer gebracht werden mußte. Als der Polizeihauptmann dies erfuhr, schöpfte er sofort Verdacht und telepho nierte nach dem Krankenhause an den dortigen Arzt, er möge beim Eintreffen der Patrouille einen kräf tigen elektrischen Wechselstrom durch den Körper des ohnmächtigen Arrestanten schicken; dieses wurde auch ausgeführt. Kaum waren die Elektroden mit dem Körper des Delinquenten in Berührung gebracht, als er erschrocken aufiprang, seine Bewußtlosigkeit völlig vergessend, und versicherte, er befinde sich ausgezeichnet und werde nie mehr Krankheit simulieren. Schlachtviehmarkt im Schlacht- und Viehhofe zu Chemnitz, am 16. April 1895. Auftrieb: 136 Rinder, 234 Landschweine, 95 ungar. Schweine, 106 Kälber, 371 Hammel. Der heutige Auftrieb war um 136 Rinder, 234 Landschweine, 102 Kälber und 124 Hammel geringer, dagegen um 58 ungarische Schweine höher, als derjenige des vor- wöchemlichen Hauptmarktes. DaS Geschäft verlief in allen Vichgattungen mittelmäßiger. Preise: Rinder 1. Qual.: 58-62 M., 11. Qual.: 50-56 Mk., III. Qual.: 42-48 Mk., für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Landschweine: 48—52 M. für 100 Pfd. Lebendge wicht bei 40 Pfd. Tara pr. Stück. Ungarische Schweine: 50—51 M. für 100 Ptb. Schlachtgewicht. Kälber: 56—60 M. für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel: 28—32 M. für 100 Pfd. Lebendgewicht. 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