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und Brustwehren Bresche zu schießen. Ein Signal rief den Rest der kleinen Sturmkolonne zur Haupt truppe zurück. Am folgenden Tage wurde der An griff fortgesetzt. Um die Wette kletterten Europäer und Ambrinesen an den Sturmleitern empor, doch kein Schuß fiel — daS Nest war leer. Durch ge heime Gänge hatten die Belagerten ihren Abzug be werkstelligt. Sofort brach Generalmajor Segov mit einer Kolonne auf und hatte daS Glück, den ver wundeten Sultan nebst einigen Mitgliedern seiner Familie zu umzingeln und zur Uebergabe zu zwingen. Damit war aber der Widerstand noch nicht gebrochen. Später rückte der General nochmals mit drei Ba- taiüonen gegen Anak Agung Nengah Karaug, ge nannt, Kaningau, den natürlichen Sohn des Sultan«, aus, der sich bei Topati verschanzt hatte. Der kranke Prinz, der sich dem Tode geweiht hatte, ließ sich durch seine Anhänger an die Spitze der zum Lanzenangriffe übergehenden Krieger tragen, um die Seinen zu ermutigen. Alle fielen. Unter den 62 Toten f^nd man 48 Frauen. Hiermit fand das Drama von Tjakra-Negara seinen Abschluß. * Eine Jagdgeschichte. Ein amerikanischer Far mer — diese Leute sprechen auch ein vortreffliches Jägerlatein — erzählt Folgendes : „Ich ärgerte mich furchtbar über die geflügelten Diebe (die Vögel), die meinem Getreide ungeheuren Schaden -«fügten. Erst stellt' ich nach Möglichkeit Vogelscheuchen auf, zuletzt griff ich zur Flinte, lud diese mit Pulver und Schrot, und da hätt.1 ihr sehen sollen, wie ich das Raubge sindel decimierte. Kommt da eines Tages mein Sohn vom Felde gelaufen und ruft: „Vater, es sind wie der Hunderte von Vögeln im Korn!" — Ich meine Flinte Herunterreißen und tüchtig Pulver etnfüllen — das war eins; doch daS verflixte Schrot könnt' ich nicht gleich finden und stopfte also ein Hand voll Drahtnägel nach. Jetzt schleich ich mich dicht an's Kornfeld heran, katschte in die Hände, da fliegt ein ganzes Volk Bögel nach einem Baume auf. In meiner Wut feure ich ab, und richtig, da habe ich die Burschen alle an den Baum genagelt, wo sie nun wie toll mit den Flügeln schlagen. In freudigem Erstaunen betracht' ich noch die ganze Bescherung, da — sollte man's glauben? — hat das Räubervolk durch einen Flügelschlag den Baum ausgehoben und fliegt damit davon, und ich habe mit langer Nase das Nachsehen!" * Die verunglückte Nordpolexpedition unter Sir John Franklin verließ England vor gerade fünf zig Jahren. Den Gedenktag wollen die Engländer im Mai feierlichst begehen. Zur Verwirklichung des Planes, an dem Jahrestage eine zweite Expedition nach dem Nordwesten zu senden, ist wenig Aussicht vorhanden, da die Regierung nicht geneigt ist, die erforderlichen Mittel vorzustrecken. Ein anderer Plan geht dahin, ein Nordpol-Institut und ein Heim für verarmte Nordpolforsch-r zu errichten. Dagegen wird von Wien au« eine neue Nordpolfahrt vorbe reitet. Julius v. Paycr, der mit Wciprecht unter Mithilfe des Grafen Haos Wilczek die erste öster reichische Nordpolexpedition durchgesührt, bereitet jetzt abermals mit Hilfe des Grafen Wilczek eine neue Polarfahrt vor, diesmal behufs künstlerischer und wissenschaftlicher Erforschung des Nordpols. Das erste Ziel soll Nordostgrvnland bilden. Aus er Malern und Photographen sollen auf einem eigenen leichten Dampfer Techniker, Maschinisten, Präpara toren und Alvenschützen an Bord sein, daneben halten Seeoffiziere meteorologische und magnetische Beobach tungen vorzunehmen und die Naturforscher Samm lungen anzulegen. Kirchliche Skachricbten von Bernsdorf vom Monat Dezember 1894. Getauft wurden: Anna Elsa, T. d. Ernst Louis Kuhn, Gutsbes-, Bernsdorf. Elsa Ella, T. d. Friedrich Emil Kes- selboth, Bergarb., Bernsdorf. Max Arthur, S. d. Ernst Hermann Mittenentzwei, Hufschmieds, Bernsdorf. Clara Jo hanna, T. d. Ernst Albin Müller, Gutsbes., Bernsdorf, Clara Martha, T. d. Ernst Moritz Müller, Bergarb., Berns dorf. Amalie Theodora, T. d. Ernst Clemens Stegmann, Färbereibes., Rüsdorf. Albert Curt, S. d. Ernst Otto Mösch,. Strumpfw., Hermsdorf st. Frieda Milda, T. d. Ernst Emil Ficker, Bergarb., Bernsdorf. Carl Arno, S. d. Carl Ernst Kasten, Bergarb., Bernsdorf. Martha Elisabeth, T. d. Fer dinand Emil Böttcher, Schuhmacher, Hermsdorj. Max Willy, S. d. Ernst Johann Bachmann, Gutsbes., Hermsdorf. Richard Emil, S. d. Otto Hermann Scheibner, Hufschmieds in Ober lungwitz. Getraut wurden: Ernst Richard Schraps, Bergarb., Rüsdorf mit Lina Emilie Martin, Rüsdorf. Paul Lonis Seidel, Geschirrführer, Bernsdorf mit Hedwig Auguste Schubert in Ernstthal. Begraben wurden: Frau Christiane Wilhelmine vcrw. Berthel geb. Hahn, Bernsdorf, 71 I. 4 M. 20 T. Frau Eruestiue Wilhelmine verw. Helbig geb. Kunze, Berns dorf, 66 I. 9 M. 12 T. Frau Amalie Auguste verw. Härtel geb. Fankhänel, Bernsdorf, 48 I. 5 M. 8 T. Totgeb. Sohu des Friedrich Otto Günther, Bleichereiarb., Hermsdorf. Arno Willy, S. d. Hermann Ferdinand Weinhold, Huf schmied, Bernsdorf, 5 M. 10 T. FaWiliewkrschrLchte»« Geboren: Hrn. Diakonus Dietterle in Mittweida ein M. — Hrn. Bürgermeister Or. Körner in Eibenstock ein M. — Hrn. Wilhelm von Polenz auf Lauba in Ober-Cune- wald ein K. MntKLwHMche MM«««««- für de» 8. Januar. Meist bewölkt mit teilweisen Niederschlägen und Frost. Eduard Zschiedrich. Hierzu ladet gar-z ergebenst ei« GtlÄ! Geld! Msik-Schilltii M 8ickr-M«s Redaktion, Druck und Verlag von Carl Matthes in Lichtenstein (Markt 179). Heute Diens tag EWeinWchtN beiRob.Wolf, Bahnhofstr. Xu vergüten eine zweiteilige Lieberknecht'sche Längenmaschine, im guten Zustande, für 50 Mark. Wo, zu erfragen in der Expedition deS Tageblattes. Für einen auswärtigen Gasthof Wird ein zuverlässiges DieMMllM gesucht durch Albert Köcherman«, Hohndorf. Restaurant zum Liadipark, Lichten st e i n. Sonnabend, Sonntag und Montag, den 1Z 13. und 14. Januar MWnk les als nrziM kkmien s Letzte Ulmer Geld-Lotterie!! L ZielMW KM M. IM. 1895. 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