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Drei Sylvester »Abexde. Nachträgliches vom Sylvester von E. K. Seht ihr de» Knaben frohe Miene, — Gerichtet auf die Puvschterine, — Die auf dem runden Tische prangt? — Doch nur ein Gläschen darf er nippen, — Mit seinen roten, frischen Lippen, — So sehr er auch noch mehr verlangt, — So starker Trank ist nicht für Kinder, — Wie die Erfahrung lehrt und spricht, — Und mehr erlaubt der Vater nicht; — Der Jugend meint er, sei gesünder — Das Wasser einzig und allein; — Auch stimmt darein — Die Mutter ein. — Ein Gläschen, ja das läßt man gelten, — Der Doktor wird darum nicht schelten, — Man feiert heute ja zu HauS — Den fröhlichen Sylvesterschmaus, — Und denket mir beweg- tem Herzen — An dieses Jahres Lust und Schmer zen. — Wie Manchem ward des Kummers Los — In dem nunmehr gewichenen Jahre; — Wie Manchen bracht es auf die Bahre — Und m der Erde kühlen Schooß; — Wie mancher Freund ruht schon in Frieden, — Der g'rade heut' vor einem Jahr — Mit unS noch froh und glücklich war — Und ist für immer nun geschieden! — Wie wird es über's Jahr wohl sein — Am heiligen Sylvestertage? — Wird man des Lebens noch sich freun, — Wird Eins in unserm Zirkel fehlen ? — Das war der Mutter ernste Frage, — Da fiel der Vater tröstend ein: — „Warum sich mit der Zukunft quälen, — Mit ew'ger Furcht und Unverstand; — Es ist ja Gottes Vaterhand — Die uns auf unsrer Lebevs- reise — So sorgsam führt, baH zart und leise, — Bald scheinbar hart. Doch zag' ich nie. — Was uns alsMißton hier erscheinet, — Was unsre Augen hier beweinet, — Gehört zur großen Harmonie!" — Seht, wie der Eltern Augen glänzen, — Wie sie den liebevollen Blick, - Nun wenden auf ihr eirz'ges Glück, — Ihr Söhnlein, das dort munter spielt, — Und nichts von Leid und Sorgen fühlt, — Das Knäblein hört wohl die Sen tenzen. — Doch was der Vater da ss spricht, — Versteht sein junges Herze nicht; — Es sieht die vollen Gläser blicken, — Und möchte wohl noch eines trinken, — Da tritt, o seht, der Wächter rin — Bei seiner Handlaternen Schein, — Und bringt, o hört, mit heiserm Munde, — Vom neuerlebten Jahre Kunde, — Und wünschet Glück zum neuen Jahr — Für ein Geschenke blank und baar. — Ja Glück, daS möge uns im Leben — Der liebe Himmel gnädig geben; — Das Knäblein aber weiß von Glück — Und Unglück nichts und geht zu Bette, — O wer doch jeden Augenblick — Ein solch Gefühl des Knaben hätte! Und wieder beim Sylvesterschmause, — Doch fern, ach fern vom Vaterhause, — Seht ihr den rüst'gen Knaben jetzt, — Wie er beim Becher sich er- götzt! — Ein Knabe aber ist's nicht mehr, — Er hat zum Jüngling sich gestaltet — Und hoch und herrlich sich entfaltet, — Und tritt gar keck und stolz einher; — Er möchte mutig Welten stürmen — Und kräftig Fels auf Felsen türmen. — Jetzt schwingt er hoch den Festpokal — Und jauchzt dem neuen Jahr entgegen. — Er findet auf des L-benS Wegen — nur Glück und Freude überall. — Kein Vater leitet seine Schritte, — Um ihn sorgt keine Mutter mehr, — Und Leidenschaft auf jedem Schritte, — Verfolget ihn, wer weiß, wie sehr. — Begeist'rung trägt auf ihren Schwingen — Ihn zu den Sternen hoch hinauf, — Den höchsten Preis will er erringen, — Gefahren sucht er freudig auf; — So spricht er beim Sylvesterschmause — Bei Saus und Braus — Sich heute aus; — Der Freunde Chor stimmt fröhlich ein — Ach, wird nach kurzer Lebens- pause — Sein Mut wohl noch der heul'ge sein? Und wieder einmal tritt in's Leben — Nach Jahren der S y l v e st e r t a g. Bei manchem fröhlichen Gelag — Fließt heut' der edle Saft der Reben. — Doch seht ganz einsam, — ganz allein, — Sitzt dort ein Mann mit weißem Haare; — Es scheint, als drückten ihn die Jahre. — Wer mag's wohl sein? — Es ist der frohe muntre Knabe. — Der einst auchb eim Sylvesterschmaus — Den Punsch genippt im Vaterhaus, — DerJüng- lingist es, dessen Hoffen, — Manch' fehlgeschlagener Wunsch getroffen, — Im Hafen ist er avgelangt — Nach einem sturmbewegten Leben, — Jetzt geht nach Ruhe nur sein Streben. — Was er als I ü n g l i ng heiß verlangt, — Liegt hinter ihm in weiter Ferne — Mit allem, waS er einst geliebt, — Was ihn er götzt, was ihn betrübt — So sehr auf diesem Erden sterne, — Ihm ist'L entschwunden, wie im Traum, — Nun giebt er der Betrachtung Raum — Am heutigen S y l v e st er t a g e: — Denktmancher Freude, mancher Plage, — Und deutlich ist's ihm jetzt und klar, — Daß auch das längste Menschen leben — Ein Schritt nur sei in jenes Land — Das freilich uns noch unbekannt, — Wonach wir aber Alle streben, — Ganz einsam ruht der Greis zu Haus — Fern jeglichem S y l v e st e r s ch m a us. Reujahrsgruß. Und schelten alle weit und breit Auf nichts als auf die „schlechte Zeit", So sind wir wohl auf falscher Spur: Zeit ist der Menschheit Spiegel nur; Drum sorget, daß im neuen Jahre Der Spiegel .... reinere Folie bewahre! Schlachtviehmarkt im Schlacht- und Viehhofe zu Chemnitz, 31. Dez. 1894. Auf- triebt: 152 Rinder, 326 Landschweine, 346 ungar. Schweine, 82 Kälber, 259 Hammel. Der Geschäfts gang war durchgängig ein langsamer. Preise: Rin der I. Qual.: 63—66 M., Ausnahmen höher, II. Qual.: 54—60 M., III. Qual.: 45-52 M. für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Landschweine: 53—57 M. für 100 Pfd. Lebendgewicht bei 40 Pfd. Tara pr. Sick. Ungar. Schweine: 46-48 M. für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Kälber 64—68 M. für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel: 37—31 M. für 100 Pfd. Lebendgewicht. MWtWwMchs ZMttEMK für bes3.Jmmar. Meist wolkig mit Niederschlägen bei Frost. KsuimänMekkp 8onutuA, «len 6. Junuur im 8aaw Ü68 LutskoHors ä68 Hsirn 3SN8 ißlütron, DoöSllt für^8tronoillis an äsr Humdoiät-^Iraäöirüo 2U Lorlin: Lill ^U8ÜllK iu (Ion ^VoItMIMVl 1) Lill PllA aut äöin Nolläö. 2) Ilodsr äiö 8onno. 3) bims Hsi86 in äas ?lao6t6N8^8t6w. 4) In äor L^rnsnwslt. ^nkaug 8 Plir "HM Lin tritt 8k ar ton nu 50 LI§. cia.8 Ltüok, iin Vorvorknul sm 40 doi äan Unrrsn Our1 Rattlivs unä llvrnn. LiMvv in Dielitensloin nnä IV. H. 8vbv«itl6v, OuIIildnrA- RechMmfim zu Chemitz. Die Anmeldungen von Schülern, welche Dftern 1882 in das Realgymnasium eintretr« solle«, nimmt der Unterzeichnete von» 8. yr« LUNI 22. Innuar LI—L2 Dkr, Mrtt«»«!» nnrL siick 12 I Udr in» «vkul^olrün'lo entgegen L 8Öi»IicI»e ^ vr^teLIunp; Äer ist «rn iinsr lrt: VorleAUNA von -Ävynrts-, Iiupt iisrS ist i»»t vrenüiA. Zur Orientierung über die vom ReKtgymuasiuM aus mög liche» Berufsarlen dient das im Verlag von LL-uii» » , <»itxs« I> hierselbst erschienene Schristcheu „^Vi-Anviser vorn iLvaixAin- nasiuin n s »v Ghemnitz, im Januar I8N3 Rektor Prof. 9^. Pflüger. ?WW MMMWEWNMVHWWUMMMMW MW Lichtenstein, den 1. Januar 1895. Feldwebel a. D. Geilhaedt. sich meiner bei meinem 5O.jäkriZM MliM--IMläum so freundlich erinnerten, sage ich hiermit den herzlichste» Dank. MWllWLWWMWWWMLWWWW M Dem Königs. Sächs. Krisgeroerein Lichtenstein, sowie Allen, die Ein i. Chemnitz am Central-Schlacht- Hof gel. LiAMSiaus, m. 6 Fremdenz., gr. Hofraum, Stal lung, Schiachlh. rc., für Fleischer pas send, i. b. 8000 Mk. Anz. z. verkauf, d. Franz Flachowsky, Lichtenstein C. Dine MuAtz oder geräumiges Parterre, 3 bis 4 Zimmer, wirv vom 1. April 1895 zu mieten gesucht. Adressen unter „Logis - Gesuch" bittet man in der Expedit, des Tage blattes niedermlegen. Ein freundliches kMALßMM ist zu vermieten. Auskunft erteilt die Expedition des Tageblattes. Zum baldigen Antritt wird ein fleißiges, sauberes gesucht. Frau Auua Haberkor« Ein Mikl Huler gesucht Gottesachergasse SIV. Ortskrankenkasse zu Lichtenstein. Laut Beschluß in letzter Generalversammlung sollen vom 7. Januar I8VS ab an Krankengeld erhoben werden: in 1. Klasse, bei einem Tagesverdienst » 2. „ „ „ „ „ 3. Von Mk. 2,90 und darüber, Mk. —,45, „ „ 1,90 bis ausschließlich Mk. 2,90, Mk. —,30, „ „ 1,50 „ ausschließlich Mk. 1,90, Mk. -,24, ,, „ —,90 „ ausschließlich Mk. 1,50, Mk. -,15, unter Mk. —,80, Mk. —,09, Sterbegeld wird dagegen betragen: Mk. 1,50 Krankengeld und kl kl Lichtenstein, den 1895. 1. Januar Krankengeld in 1. Klasse pro 2. 3. 4. 5. und Tag kl kl 1,— —,80 —,50 —,30 Mk. Ortskrankenkasse zu Lichtenstein Ber«h. Riedel, Vors. 60,— Sterbegeld, 40,- 32,- 20,- 12- F Hochmuth. wenden. mein Hausgrusdstüch, welches sich der Lage und Einrichtung halber zu jedem Zweck eignet. Liebhaber wollen sich an mich selbst Heute vormittag */s9 Uhr verschied nach langem, schwerem Luden unsere innigstgeliebte Gattin, Mutter und Tochter 86lmn MMu Hostndtzrt, geb. Leonhardt, im Alter von 27*/s Jahren, was wir mit der Bitte um stille Teil nahme allen Freunden und Bekannten anzeigen. Lichtenstein, den 1. Januar 1895. Dio tioitiMomäbii HiiitorlllSMiM. Die Beerdigung findet Freitag vormittags 11 Uhr vom Trauer hause aus statt. » V. Heute DoRuersLag GiNgfüm-e. Flechten. Lange Jahre litt ich an einer gefähr lichen Hautkrankheit, den Flechte«, und konnte von keiner Seite geholfen werden. Ich habe alles mögliche auf geboten, viele Medizin und Salben ge braucht, aber alles vergebens. Durch eins sehr zu empfehlende innere Kur des Herrn Ed. Padberg in Dortmund (Be schreibung des Leidens in meiner Schrift „die Flechten") bin ich jedoch endlich davon befreit worden, und fühle ich mich wie neugeboren. Aus tiefstem Herzens gründe danke ich dem Herrn Padberg für die vorzügliche Heilung. Wo ich nur kann, werde ich ihn empfehlen. Elise Fiscus. Cölln (Rheinpfalz), 10. Febr. 1893. Gegen 50 Pfg. in Briefmarken ver sende obige Schrift franko. Ed. Padberg, Verlags-Buchhandlung, Dortmund. Apollo. TmcMmHeWiiW Freitag, den 4. Jauua« I88S im golduen Helm. Geschenke sind willkommen und ab zuliefern beim Vorstand. Redaktion, Druck und Verlag von Carl Matthes in Lichten st ein (Markt 179).