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WHe»-- nnd Nachrichtsblatt zugleich HesGfb-Dzeiger für Loftdorf, MH Amsdorf, ASsSors, ZI Wim, LmriHsorl, Unimm mH MlstL Anrtsbl«tt für den Stadtrat zu Lichtenstein. Nr. 18. »--.n-»«.«.,.,., Donnerstag, den 33. Jannar 1896. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. - BierteljährliL« Bezugspreis 1 Mark 2b Pfennige. — Einzelne Ramm« 10 Pfennig«. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate »erd«» die »iergespalime Sorpn^kKr oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. UAftis U. Künftigen SonNabeud, dem 23. dieses, Vs« NyrMiiLags N Uhr ab sollen in der Restauration des Herrn Klopfen in Lichte«stsiK verschiedene Haus- und WirtschafLsgeräte, als: L Meiderschrauk^ 1 Sofa, 1 Kommode, L Federbett mit Bettstelle, 1 Handwagen und Wäsche rc. meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. — Lokalrichter Schmidt. Schule M HANherg«' Die Anmeldung der Ostern d. I. schulpflichtig werdenden Kinder hat u. für die Stadtschule Mittwoch, den AN. Jaromar oder Souuabeud, den L. Februar, «achm. 1—3 Ahr im Zimmer des Direktors, d. für die SöMiuKNfchuLe Freitag, den KL. Jamuar, nach«. 2—3 Uhx im 3. Klassenzimmer der Seminarschule zu erfolgen. Schulpflichtig werden alle Kinder, die bis Ostern 1896, zugslaffSK werden auch diejenigen, welche bis KV« Ium d. I. das 6. Lebensjahr er füllen. — Für alle Kinder ist der Jmpfscheiu — für die Nicht L« CallN- berg geboreNe« auch die standesamtliche GebKrtsNNkunde mit pfarr- amtlicher TausbescheLmguNg vorzub-gen. Callnberg, den 21. Januar 1896. I. Höser, Seminardirektor. W. R. Schmidt, Schuldirektor. LsseSKsschSchKs. Li chteuft ein, 22. Jan. Gestern, wo bei uns den ganzen Tag die Sonne schien, herrschte in Zwickau und Glauchau ein intensiver Nebel, von früh bis gegen Abend konnte Man kaum zeha Schritt weit sehen. * — Den Standesämtern fällt in diesem Jahre zum ersten Male die Ausstellung der Geburts-Be scheinigungen zur Anmeldung für die Militär-Stamm rolle zu, da der erste Jahrgang der seit Bestehen der Standesämter Geborenen —'1876 — in diesem Jahre zur Stellung kommt. Diese nicht unbedeutende Arbeit wurde bisher von den Pfarrämtern besorgt. — Die Ziehung der 2. Klasse der 129. Königs. Sachs. Landeslotterie findet am 3. und 4. Februar 1896 statt. Die Erneuerung der Lose ist nach 8 5 der dem Plane Zu dieser Lotterie augefügten allge meines Bestimmungen vor Ablauf des 25. Januar bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohnort auf dem Lose aufgedruckt und aufgestempelt ist, zu be wirken. Ein Interessent, welcher diese Erneuerung versäumt oder sein Los von dem nurgedachten Kol lekteur vor Ablauf des 25. Januar nicht erhalten kann, hat sich nach Maßgabe des ungezogenen Z 5 bei Verlust aller Ansprüche an das gespielte Los an die Königs. Lotterie-Direktion noch vor Ablauf des 30. Januar 1896 zu wenden. * — Im verflossenen Dezember hatten wir zwei Vollmonde (am 2. und 31.). Es soll dies — wie das Intern. Patentbureau von Heimann L Co. m Oppeln ersäbrt — das erste Mal seit dem Monat, in welchem Christus geboren wurde, gewesen sein, daß im Dezember zwei Vollmonde waren. (Obenge nanntes Patentbureau erteilt den geschätzten Abon nenten dieses Blattes Auskünfte und Rat in Patent- fachen gratis.) — Aus der Sachsenstiftung erhalten bedürftige Sachsen, welche die Kur in Franzensbad oder Tep- litz gebrauchen müssen, während vier Wochen freie Kur, inkl. Arzt, Wohnung und Verpflegung. Außer dem gewährt die königliche Regierung freie Hinfahrt nach und freie Rückfahrt von der Grenze. Sofern es notwendig ist, wird diese Vergünstigung öfter ge währt. Gesuche sind bis zum 31. März bei Herrn Professor vr. Conrad Hermann in Leipzig einzureichen. * — Callnberg, 22. Jan. In der Nacht vom Montag zum Dienstag wurde bei Herrn Ge müsehändler S i eb er hier eingebrochen nnd ent wendeten die Diebe 185 M. bares Geld, 3 Stückchen Butter und 1 Brod. — In den letzten Tagen verunglückte auf einer Oelsnitzer Steinkohlengrube der 28jährige Lehr häuer Pampel aus Hohndorf dadurch schwer, daß er beim Betreten einer Weiche von einem Hunte, welchem er nicht mehr entfliehen konnte, niedergeris- fen wurde, unter den Hunt zu liegen kam und einen Knöchelbruch beider Röhren am linken Unterschenkel erlitt, sodaß sich die Aufnahme des Verunglückten in das Otto-Hospital nötig machte. — Desgleichen ver unglückte auf einem Oclsmtzer Kohlenwerk der 43 Jahre alte Häuer Karl Louis Dietel aus Gersdorf dadurch, daß er von Massen verschüttet wurde und mehrfache Quetschungen am Körper erlitt. — Dresden, 21. Jan. An der heutigen S-tzung der Zweiten Kammer nahmen Se. Excellenz der Hr. StaatSminister v. Metzsch, sowie dis Herren Geh. Rat Vodel und geh. Rsgierungsräte Dr. Fchr. v . Bernewitz und Apelt teil. Die Kammer nahm zunächst die ihr mit König!. Dekret Nr. 12 vorge legten Gesetzentwürfe, die Ergänzung und Abände rung des Gesetzes über die Zusammenlegung der Grundstücke vom 23. Juli 1861 und die Ergänzung des Gesetzes vom 9. April 1888, die Aufbringung der Kosten bei Zusammenlegung der Grundstücks be treffend, mit den von der GesetzgebungSdeputatiou und den in der Sitzung vom Abg. Dr. Schill vor« geschlagenen redaktionellen Abänderungen an. Abg. Kockel empfahl für ärmere Gegenden die Kostenlosig-- keit der Zusammenlegungen. — Darauf beriet die Kammer die Petition des Hausbesitzervereins zu Ol bersdorf um Einführung der Oeffentlichkeit der Ge- msiNderatssitzungen. Für dis Oeffentlichkeit dieser Sitzungen traten die Mgg. Seifert, Stvlle-Gesau und Hofmans ein, für den jetzt bestehenden Zustand sprachen sich dis Abgg. Hähnel, Uhlemann-Görlitz, May, Dr. Minkwitz und Volke aus. Se. Excellenz der H^ Staatsmrmster v. Metzsch erklärte, daß er »icht bereit sei, die Oeffentlichkeit in den Gemeinde- ratssitzungen obligatorisch zu machen, daß vielmehr den Gemeinden die ihnen jetzt zustehende Autonomie gewahrt bleiben solle. Gegen den Vorwurf des Abg, Geyer, das Ministerium des Innern befolge eine Politik des Lavierens, verwahrte sich Se. Excellenz wiederholt. Vizipräsident Georgi bezeichnete den An griff Geyers als in Widerspruch stehend mit den sonstigen Behauptungen der Sozialdemokratie über die vom Ministerium des Innern befolgte Politik. Schließlich ließ die Kammer die zur Beratung stehende Petition auf sich beruhen. — Nächste Sitzung morgen. — Leipzig, 21. Jan. Der Redakteur des „Vorwärts", Dierl, war am 5. Oktober 1895 vom Landgericht Berlin wegen Majestätsbeleidigung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Dieses Urteil wurde heute vom Reichsgericht aufgehoben. — Ein Restaurateur in Leipzig war, um die Frequenz seines Lokales zu heben, auf die Idee gekommen, seine Gäste als Mitspieler an 10 Zehn tel-Losen der sächsischen Landeslotterie zu beteiligen. Nicht weniger als 11,740 Personen haben sich in dw von ihm angelegten Listen eintragen lassen. Der findige Restaurateur hatte sich vor dem Landgericht wegen Veranstaltung einer behördlich nicht genehmig ten Lotterie zu verantworten. Das Urteil wird morgen Donnerstag verkündet werden. — Ja Waldenburg hat sich am Sonntag früh der 17jährige Sohn Hermann des dortigen Schloßverwalters Doolermann aus der elterlichen Wohnung entfernt und ist bis jetzt noch nicht nach dort zurückgekehrt. Alle Wahrnehmungen über den Verbleib des jungen Mannes wolle man dem Vater desselben mitteile«. — Plauen im Vogtl., 20. Jan. Kommer zienrat Feodor Schnorr, Ritter des Albrechtsordcns 1. Klasse, ist »ach längerem Leiden im Alter von 79 Jahren gestorben. Ihm hat Sachsen die Einführung der Handstickmaschiueu zu danken. Ganze Gegenden des Bogtlandes haben ihren Wohlstand ihm zuzu-- schreiben. Die ersten beiden Handstickmaschinen wur den von der Firma Schnorr und Steinhäuser An fang des Jahres 1858 in Gang gesetzt. Zeh» Jahre später zeichnete Se. Majestät der König den Ver storbenen durch Verleihung des Albrechtsordens 1. Klasse aus; später wurde ihm noch der Titel und Rang Kommerzienrat verliehen. — Lommatzsch, 20. Jan. In vorvergange-- uer Nacht ereignete sich in der Mühle zu Eulitz ein schwerer Unfall. Der 13jährige Sohn des Mühlen- besttzers Roßberg wurde von einer Transmission ersaßt und mehrmals rundum und an die Decke ge schleudert, so daß ihm ein Oberarm, ein Oberschenkel und ein Fuß gebrochen und außerdem schwere innere Verletzungen beigebracht wurden. Der Tod erlöste nach wenigen Stunden den unglücklichen Knaben von seinem Leiden. — In Döbeln ging am Montag auf dem Heimwege von der Schule der 8jährige Stiefsohn Les Fabrikarbeiters Knorr in Holzpantoffeln und mit dem Schulranzen auf bas in Schollen zerstückelte Eis der Mulde. Er glitt von einer Scholls ab und verschwand unter der Eisdecke im Wasser, sofort wurden Rettungsversuche gemacht, doch erwiesen sich diese als vergeblich. — Pegau, 20. Jan. Rentier Franz Otto Franke in Wiesbaden, Ehrenbürger unserer Stadt, hat, nachdem er schon wiederholt durch maunichsache Zuwendungen seinen kirchlichen Sinn und die An hänglichkeit an seine Vaterstadt Pegau bekundet hat, neuerdings einen ganz hervorragenden Beweis seiner Zuneigung zu unserm Gemeinwesen geliefert, indem er ein Kapital von 40,000 M. gestiftet hat mit der Bestimmung, daß 10,000 M. der Kirchengemeinde Pegau für die Renovation der St. Laurentiuskirche und 30,090 M. der Stadtgemsiuds Pegau zur Ver wendung der Erträgnisse nach gewissenhaftem Er messen der städtischen Vertretung zufallen sollen. Ist die Kirchengemeinde dadurch in dm Stand gesetzt worden, die immer dringender gewordene äußere Er neuerung unseres altehrwürdigen Gotteshauses zu allgemeiner Freude schon jetzt in Angriff zu nehmen, so wird die Vertretung der Stadt es als eine wohl- thuende Erleichterung empfinden, wenn sie durch die „Franke-Stiftung" in die Lage kommt, Bedürfnissen gerecht zu werden, für die sonst Mittel nicht vor handen oder schwer zu beschaffen sind. — Auf den höchsten Höhen der oberen Säch sischen Schweiz hat der Waldbestand durch Rauhfrost und Sturmwind arg gelitten. — Auf dem Wege von Neustadt nach Neu kirch (Oberlausitz) im Putzkauer Wald fand am Sonntag der Lehrling Schmidt den etwa 50 Jahre alten ledigen Weber Thomas in halberstarrtem Zu stande auf. Mitnehmen konnte der junge Mensch den fast Leblosen nicht, um aber denselben nicht elend umkommen zu lassen, eilte er nach dem Bahn hofe und meldete dort den Thatbestand. Sofort machten sich zwei Bahnarbeiter mit einem Schlitten auf den Weg, nachdem ihnen noch von einem Menschenfreund eine Flasche Wein für den Verin- glückten mitgegeben worden war, uw Hilfe zu spen den. Leider sollte ihnen ihr Samariterwerk nicht