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MW be° wenn ich * * die und war über sie übermütig, r Er zu! samme», Erika strahlte förmlich vor Heiterkeit und Lebenslust, sie hatte an diesem Morgen eine Auffor atmete tief, dieser Gedanke berauschte ihn gerade. Dann war der Weg zu Erika frei für ihn! wohlk aufdri daß e des ches sechs in eir die Z Haber Deut' rung Eigen einigt tümel testen Stell, währ, ragen tung, wesen land den werde lischei Zeit Un- ver- doch halten und Ihre Braut mir zum Weibe er ringen. Ihre Liebe scheint mir erloschen, aber wehe, wenn der Tag kommt, an dem Sie einsehen, was Sie aufgaben, um eine Eriks zu gewinnen". „Mein Herr", war der Kapitän erregt empor Am folgenden Morgen fanden sich Meinart und Tiesenfurt'sche Familie am Kaffeetisch wieder zu- gessen, daß ich durch Ihre Bekanntschaft die Liebe kennen gelernt habe. Ich liebe nur einmal, mein Herr, das ist der Unterschied zwischen uns, dann aber voll und ganz, des Seemanns Herz ist anders beschaffen", dann war die Hausthür hinter ihm zu gefallen und Achim eilte, halb sinnlos vor Wut in sein Zimmer. Aber was konnte er machen? Wenn Elsa ihn selbst um Montez willen freigeben wollte. gefahren, „was wollen Sie damit sagen? Sie leidigen mich nach zwei Richtungen hin". „Lassen Sie es gut sein, Kapitän, die wird entscheiden, wer im Recht und wer ihm recht ist. Ich kann und werde es Ihnen nicht greifen müssen zu einem neuen duftigen Kleide für mich; ich denke rosa Seidegaze". „Aber Kind, wozu denn schon wieder etwas Neues! Mach Dir doch irgend eine Deiner alten Fahnen zurecht! Du hast erst im Frühjahr ein dünnes rosa Kleid bekommen". „Du hörst doch aber, daß ich jetzt wieder eins haben will", rief sie schmollend wie ein eigensinniges Kind, „und wenn Du es mir nicht giebst, weine ich mir die Augen aus und nehme nicht teil an den lebenden Bildern". Achim beobachtete entzückt den kleinen Trotzkopf, Während Elsa beinahe strafend den Kopf schüttelte. „Erika", mahnte sie ernst, „nimm Dich zu sammen, wir werden schon Rat finden, damit Du beerdigt worden, das kein Arzt vorher gesehen hat. Man vermutet, daß der Mörder auch dieses umge- bracht hat. Der Mann, der keineswegs für geistes krank gilt, wurde verhaftet. — Der Oberfeuerwerker Nürnberg von der Stngburger Geschoßfabrik ist unter Anklage verhaftet, militärische Zeichnungen, darunter solche von Geschützen, verkauft zu haben. Auch andere Personen sind verhaftet. 8 Stettin, 16. Jan. Heute nachmittag zwischen zwei und drei Uhr zog ein starkes Gewitter, beglei tet von einem heftigen Schneegestöber, welches die Luft derart verfinsterte, daß man in den Zimmern kaum ohne künstliches Licht lesen konnte, über unsere Stadt hinweg. Zwei Helle Blitze mit kurz darauf folgenden starken Donnerschlägen fuhren um 2 Uhr 10 und 2 Uhr 12 ^Minuten aus den dunklen Wol ken, ein dritter Blitz mit fast unmittelbar darauf folgendem Donnerschlag um 2 Uhr 25 Minuten. Um 2 Uhr 30 Minuten hörte Gewitter und Schnee gestöber gänzlich auf, und die Sonne brach einen Augenblick hervor, — gewiß ein seltenes Phänomen im tiefen Winter. Z Im Oberharz ist großer Schneefall mit Schneetreiben eingetreten. Stellenweise liegt der Schnee meterhoch. Der Verkehr ist vielfach gestört. Der Eisenbahnverkehr Güntersberge—Haffelfelbe ist eingestellt. 8 Mülhausen i. E., 18. Jan. Rasch nach einander sind auS Vogesenortschaften zwei Morde mitgeteilt worden. In Michelbach fand man die 73- jähnge Witwe Blaets ermordet in ihrem Häuschen. Der That verdächtig ist der eigene Sohn der Frau, der in ständigem Streit mit seiner Mutter lebte und offenbar nicht rasch genug in den Besitz ihres beschei denen Vermögens gelangen konnte. An der Leiche fanden sich zahlreiche Stichwunden vor. Der ver dächtige Mörder ist verhaftet. Ferner wurde ein Metzger aus Gebweiler in Bergholz mit Mistgabeln niedergestochen. Der Unglückliche hatte dort Fleisch abgeliesert und war zum Abendessen eingeladen wor den, welche Einladung er auch gerne annahm. Wäh rend des Mahles sprach man fleißig dem Becher zu. Als der Metzger vor dem Nachhausegehen seine Ware bezahlt haben wollte, entstand darüber Streit, seins Gastgeber lockten ihn in einen Hof und dort wurde er von ihnen mit Mistgabeln medsrgemrcht. Zwei der Thäter sind verhaftet, ein dritter konnte ent kommen, da vom blutigen Vorfall erst andern Mor gens der Polizei Anzeige erstattet worden war. 8 Als Opfer unglücklicher Liebe endete in Kas- s e l ein junger Geschäftsmann sein Lebe». Otto Richter aus Zwickau, gelernter Töpfer, 26 Jahre alt und der Soh» wohlhabender Eltern, hatte vor kurzem daselbst in der Müllsrgaffe einen Porzellan- und Töpserwürenladen eröffnet. Seit einiger Zeit war er mit einem hübschen und wohlhabenden Mäd chen aus dem benachbarten Bettenhausen verlobt und gedachte demnächst Hochzeit zu machen. Da erhielt er auf einmal von dem Mädchen dis Nachricht, daß es die Verlobung aufhebe; sie hatte einem anderen ihre Liebe zugewendet. R. nahm sich die Untreue des Mädchens so zu Herzen, daß er seinem Leben ein Ende zu machen beschloß. Er kaufte sich einen Revolver, begab sich auf sein Zimmer, und nachdem er seine» besten Anzug angelegt, gab er einen Schuß aus sich ab, der ihm in's Herz drang. Als man das Zimmer öffnete, fand man ihn bereits als Leiche auf seinem Bette liegend, in der einen Hand die tot bringende Waffe, in der noch fünf Patronen steckten. '8 Eine Vervollkommnung des photographischen Verfahrens des Prof. Röntgen soll den Herren Prof. Dr. Adolph und Oberlehrer Dr. Lenz in Elber feld gelungen sein. Dis neuesten, nach Röntgen's Verfahren im physikalischen Kabinett des Elberfelder Flog wurd der i der I Pole! der l war er eil dent, schaff von Mini in de er be Zeit poltti Cams nach nung Hofes fentli Regst den Der ' militi folge den ü teien auch Gene! Stan abM auf die Bereitung und Wartung des Weines. Ho norar wird weder für die praktische Unterweisung im Weinberge noch für die Unterrichts-Erteilung erhoben. Anmeldungen für den beregten Kursus nimmt der Direktor der Landwirtschaftlichen Schule, A. Endler, schon jetzt entgegen und ist auch gern bereit, jede weitere gewünschte Auskunft zu erteilen. — In Bautzen wurde am 16. Januar in den Abendstunden in den städtischen Anlagen der in den 60er Jahren stehende Bürgerschuloberlehrer Manteuffel von dort tot aufgefunden. Er war, während er seinen üblichen Spaziergang unternahm, Plötzlich vom Herzschlag getroffen worden. 8 Berlin. Die Geschichte einer Negerin, welche in einer höheren Zuschneidelehranstalt in der Königin- Augustastraße einen Kursus im Zuschneiden und in der Herstellung von Damengarderobe durchmacht, ist nicht uninteressant. DaS Mädchen ist geboren an den Quellen des Nils, ihr Vater, ein Karawanen- sührer, wurde gelegentlich eines UeberfalleS durch arabische Sklavenräuber getötet, seine Frau und deren Kinder wurden gefangen und als Sklaven verkauft. Ein deutscher Regierungsbeamter kaufte daS Mäd chen, ein siebenjähriges Kind, in Zanzibar. Er brachte dasselbe mit nach Deutschland, ließ ihm eine gute Erziehung geben, und nachdem sie eine höhere Töch terschule mit bestem Erfolge absolviert hat, lernt die dunkelfarbige junge Dame jetzt die Damenkonfektion. Sie erweist sich als sehr fleißig und bekundet viel Verständnis für die Aufgaben einer Damenschneider!». 8 Berlin, 19. Jan. Ein Knabe hoch zu Roß erregte in der Berliner Straße zu Nixdorf die Auf merksamkeit eines Gendarmen, der den jugendlichen Reitersmann nebst einem nebenher gehenden Jungen auf das dortige Amt sistierte. Hier wurde festgestellt, daß die Beiden unweit des Görlitzer Bahnhofes einen ungemein dreisten Pferdediebstahl begangen hatten. DaS vor einen SchlächLerwagen gespannte Pferd hatten sie sich annekliert, worauf dann der kleinere der Knaben von dem größeren auf bas Pferd gehoben wurde und sich mit demselben auf und davon machte. Die jungen Burschen hatten die Schule geschwänzt und waren auf Abenteuer ausgegangen. 8 Eine eigenartige Blumsnspende wurde zu Füßen deS Sarkophages Kaiser Wilhelms im Char lottenburger Mausoleum niedergelegt. Es war ein wunderbarer, mit Kornblumen geschmückter Lorbeer kranz, aus dessen Mltte sich eine prächtige, aus gelben Blumen gefertigte Kaiserkrone emporhsbt. Unter der selben befindet sich ein großes Lorbeerblatt mit der Inschrift „Versailles", während 34 kleinere Blätter die Namen der «siege von 1870/71 tragen. — Der sozialdemokratische Volksverein in Solingen schloß den Reichstagsabgeordneten Schuhmacher und drei seiner Anhänger aus seiner Mitte aus. — Amtlich untersucht wurden im November in Berlin 10 Proben von Holländer, Titsiter und Edamer Käse und sämt lich als normale Milchfettkäse, ohne Margarinezu- fatz, befunden. Im Dezember, in der Weihnachts zeit, wurden 43 Gegenstände aus Spielwarenge schäften und 114 aus Konditoreien auf die Anwen dung gesundheitsschädlicher Farben untersucht und von ersteren 15, von letzteren 11 beanstandet. — Orkanartiges Wetter, verbunden mit heftigen schnee stürmen, wird aus verschiedenen Teilen Norwegens gemeldet. Auf der See sind mehrere Fischer umge kommen. Eine Folge des Unwetters sind zahlreiche Störungen inden DampfschiMmien. Aus Fredriks- stadt wird eine Kälte von 20 Gr. C. gemeldet. In Schweden haben gleichfalls heftige Schneestürme gewütet. — Ermordet hat in Halvers in Wests, ein Mann sein Ijähriges Kind, indem er es mit dem Kopf gegen die Wand schlug. Mehrere Stunden vorher war ein anderes größeres Kind des Mannes mich lieb und verstehst mich". Es lag etwas herbes Provozierendes in dem Ton ihrer Worte, doch ging es an dem Vater ohne jeden Eindruck vorbei, nur Achim entgegnete lächelnd: „Nun, nun, Kousinchen, so mußt Du es doch nicht auffassen; es giebt auch noch andere Menschen" — er vollendete den Satz nicht; Elsa schaute groß und fragend zu ihm hinüber, ihr Herzschlag setzte aus, was würde sie zu hören bekommen? Die Tage vergingen jetzt, wo die beiden Herren anwesend waren, sehr viel rascher, es wurden aller lei Partien und Spaziergänge verabredet, man musi zierte, besuchte das Theater und spielte Croquet und Luftkegel. Elsa hatte ihre vornehme Ruhe, ihr see lisches Gleichgewicht wiedergefunden, nur sehr bleich sah sie aus und vermied ängstlich jedes, auch daS kürzeste Alleinsein mit Achim, hingegen schien ihr Ich soll als Dornröschen stehen, Papa", rief und Du wirst wohl in den Beutel «in feenhaftes Dornröschen sein kannst". „Ach ja, Du Liebe, Einzige", rief das junge Mädchen, sich zärtlich an sie schmiegend, „wenn ich Dich nicht hätte, was thät ich dann! Du allein hast Gymnasiums hergestellten Platten zeigen, daß sich Ver- suchSanordnungen finden lassen, bet welchen auch dickere Körperteile in photographisch wirksamer Weise durchstrahlt werden. Die Knochen der Mittelhand samt ihren Gelenkverbindungen an Hand und Unter arm erscheinen mit überraschender Schärfe. Weiter sind die Knochen des Unterarmes samt den Gelenken an der Handwurzel deutlich dargestellt. Auch hat der Experimentator es in der Hand, ob er Gewebsteile oder Knochen darstellen will. Die Firma E. Leybold's Nachfolger, Köln a. Nh., verkauft dergleichen Bilder L 2 Mark. 8 Schleiz, 20. Jan. Auch in diesem Jahre sollen die Zinsen eines von der Fürstin Luile Christiane gestifteten Vermächtnisses von 1000 Thalern an weibliche Dienstboten verteilt werden, welche ihre Stellung 15 Jahre lang inne haben. Gesuche for dert soeben das Ministerium ein. 8 Eisleben, 20. Jan. Wie hier verlautet, beabsichtigt die Mansfeldec Gewerkschaft die Besitz ungen des Herrn Wendenburg in Seeburg und Wormsleben anzukaufen, um auch den Süßen See zu entwässern. Damit würde der landwirtschaftliche Besitz der Gewerkschaft ein so bedeutender werden, daß die Landwirtschaft einen gleichwichtigen Faktor im Betriebe bildet, wie gegenwärtig dies bereits be treffs der Forstwirtschaft oer Fall ist. ** lieber die Feier des 18. Januar bei den Deutschen im Auslaude liegen noch zahl reiche Telegramme vor, welche beweisen, daß unsere Landsleute ihr altes Vaterland in der Fremde nicht vergaßen. Hervorragend gilt das auch von den Deutsch-Amerikariern. ** Graz, 20. Jan. Der in der Irrenanstalt zu Feldhof interniert gewesene berüchtigte KircLen- dieb Werdau, welcher seiner Zeit das von der Erz herzogin Margarets Sophie der Kirche Maria am Gestade in Wien gespendete, mit Brillanten besetzte Votivherz gestohlen hatte, ist entsprungen. ** Vom italienisch-sbessywschen Kriegsschauplatz kommen schlechte Nachrichten. General Baratieri telegraphiert, daß die Berichte der eben bei ihm ein- getroffenen Kundschafter Wassermangel in Makalle befürchten lassen. Das Bish wäre aus dem Fort getrieben worden. Die Askaris, welche ans dem Fort angekommen seien, bestätigen die Nachricht, daß der Feind seins Linien immer näher heranschiebe. ** Rom, 18. Jan. Eine Drahtmeldung der „Tribuna" aus Massauah vom heutigen Tags meldet, daß der Negus Menelik an den General Baratieri das Verlangen, Frieden zu schließen, gestellt und UM Ernennung seiner Bevollmächtigten ersucht hat. ** Rom, 20. Jan. Die italienische Regierung begegnet den Friedensvorschlügeu des Königs Menelik mit größter Vorsicht, obgleich sie es für durchaus unmöglich hält, daß es der Negus ehrlich meint. Denn der harte Kampf um Makalle, sowie die no torische Eifersucht und Uneinigkeit seiner Unterbefehls haber dürfte sein Selbstbewußtsein sehr herabgestimmt haben. Auch wird das Gerücht zu ihm gedrungen sein, daß England den Hafen Zeila zwar nicht an Italien abtreten werde, jedoch einen Kriegszug gegen Harrar von diesem Hafen aus gestatten will. Anderer seits ist aber auch die Kunde hierher gedrungen, daß abyssinische Unterhändler mit den Abgesandten des Mahdi an der Grenze zusammengetroffen sind. Be stätigt sich diese Meldung, so wäre zu vermuten, daß der Negus mit seinen Friedenvorschlägen nur Zeit gewinnen will. Da es indessen auch seinem eigene» Interesse entspricht, so wird Italien dis Vorschläge nicht von vornherein ablehnen, sondern unterhandeln und vor allem die Lage der Besatzung Makallas zu bessern suchen. M ame auf d ohne hatte gab s um d er fai gerin; des i war, Herar einem folgen Mete> des S «EL» das st Wesei gegen- Ande, L Bilde strahl die S mit ei und e Verlo und r Mal, beider Mens Dann Herz » von 8 und 6 auf 6 glückt ten, könnt« um d tungs die L« derung bekommen, sich an der Aufführung lebender Bilder zu einem wohlthätigen Zwecke zu beteiligen diese neue Abwechslung ganz entzückt. Die Prophezeiung. Novelle von H. v. Ziegler. Nachdruck verboten (Fortsetzung.) „Montez," nickte Tiefenfurt schmunzelnd und rieb sich die Hände, „ja, ja, den Spanier muß man für eine der Mädchen festhalten, denke, daß die Erika gut für ihn passen würde, denn sie hat Tem perament und sieht sehr gut aus. Na freilich, heute hat sie mit Achim auf eins Weise koquettiert, daß alles aufhört, aber er war Schuld daran. Küßt sie beim Ankommen ab, weil er sie für seine Braut hält und verwendet dann keinen Blick mehr von ihr. ES war etwas stark! Haha, und die hochmü tige Elsa nahm es bitter übel, sollte mich nicht wun dern, wenn sie ihm morgen schon den Ring vor die Füße werfen würde, sie war eben immer eine vor- »ehme Prinzessin, welche glaubte, es müsse sich alles nach ihr richten, genau wie einst ihre Mntter. Na, aber der Spanier hat sie dafür entschädigt, denn waS Achim verabsäumte, that er um so ausgiebiger, er sah und hörte nur Elsa. Ja nun, wie sich die Beiden in meine Mädchen teilen, ist mir sehr einerlei, aber sie haben Beide Geld und das brauche ich immer sehr nötig, zumal jetzt! Schlimme Geschichte, fitze wieder sehr auf dem Trocknen." Und Achim? Er, der an Allem Schuldige, ging mit geballten Fäusten im Zimmer umher, die Situa- ton überlegend, in der er sich befand. Als er sich von Montez unten an der Hausthür verabschiedete, hatte Lieser ihn kalt und ruhig angesehen und gesagt: «Sie sehen, ich werde mein Ihnen gegebenes Wort N s