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Wochen- und Rachrichtsblatt zugleich HeWs-WzeM str Lohndors, Ddlih, Aernsdorf, Zü5krf, Hl. LBikn, Keimichsort, ZmeiiM md Mlsei. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. """""" ————————— 46. Jahrgang. ---------------—--———— Nr. 5. Mittwoch, deu 8. Januar Etz. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag." Vierteljährlich« Bezugspreis 1 Marl 2S Pfennige. — Einzelne Nummer 1V Pfennig«. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werd«, die viergespaltene Sorpu^L» oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. SS!M!!M!«!S'«>»'''MM»!!r!!!!M!!»!!!!M!!!«!!!!!-^NS! '»«M Die A«melvU«g der Kinder, welche nächste Astern schulpflichtig werde«, soll VNM V.—IS. Januar L8M» in der Zeit von 11—12 Uhr Vorm, und von 2—4 Uhr nachm. ttn Direktor ialzimmer des Hauptschulgebäudes statifinden. Dabei wolle man folgendes beachten: 1. Schulpflichtig werden nächste Ostern alle Kinder, welche bis dahin das sechste Lebeickjahr erfüllt haben; doch dürfen auch solche ausge nommen werden, welche bis zum 30. Juni 1896 das sechste Lebens jahr vollenden. 2. Auch solche Kinder, welche wegen Kränklichkeit noch nicht in die Schule eintreten könne», sind unter Vorlegung eines ärztlichen Zeug' rässes anzumelden. 3. Für alle Kinder ist der Impfschein und für auswärts geborene überdies die Geburtsurkunde und das Taufzeugnis beizubringsn. Lichtenstein, den 21. Dezember 1895. Die SÄ-uLdirektio«. PoeniÄs. Schule zu Hohudorf. Die Anmeldung der Kinder, die von Ostern 1896 an die hiesige Schule zu besuchen haben, ist von Donnerstag, den s bis Sonnabend, de« II. Januar, Donnerstag und Freitag nachmittags von 2—4, Sonnabend bis Mittag 12 Uhr im Direktionszimmer der Schule zu bewirken. Schulpflichtig werden Ostern 1896 die Kinder, dis bis dahin das sechste Lebensjahr erfüllt haben. Auf Wunsch der Eltern oder Erzieher können auch solche Kinder ausgenommen werden, die bis zum 30. Juni 1896 das sechste Lebensjahr vollenden. Auch die Kinder sind anzumelden, die wegen Krankheit oder sonstiger Ge brechen Ostern 1896 die Schule voraussichtiich nicht besuchen können. Vorzulegen ist für jedes Kind der Impfschein, für nicht in Hohndorf geborene Kinder außerdem ein Gebmtszeuanis mit pfarramtlicher Taufbe scheinigung. Hohndorf, 3. Januar 1896. Dis Sehuldirektion. — Grosser. —_ KelKNUrWUHMg. Der in das Eigentum der Memsinde Aelsaitz i. C. übergegangene ehemalige Gasthof „MM Kranich", Gebäude Brd.-Kat.-Nr. 98 fürOelsnitz -oll verpachtet werden. Das Grundstück dürfte sich bZonders eignen für gewerbliche Unternehmungen und Handelsgeschäfte. Angebote auf Pachtung sind bis MM 13. dieses Monats bei der NNterzeichnete« Stelle einzureichen. An letztere wolle man sich auch wegen Besichtigung des Grundstückes, Auskunft über Pachtungsbedingungen rc. wenden. Oelsnitz i. E., am 3. Januar 1896. Ter Gemeinderat. R. Geck. Wntliche AMvMUteil-AtziW zu Lichtenstny vom 4. Januar 1896. Zur heutigen ersten diesjährigen öffentlichen Stadtverorduetensitzung waren sämtliche Mitglieder des Kollegiums anwesend. Die Sitzung wurde um 8 Uhr eröffnet. Nachdem der bisherige Vorsitzende, Herr Bau meister Hedrich, bekannt gegeben, daß die Einberufung der heutigen Sitzung, sowie die Leitung derselben ihm noch obliege, begrüßt er zunächst den neueinge tretenen Stadtverordneten, Herrn Agent Niehus, und spricht den Wunsch aus, daß selbiger in Gemein schaft mit allen übrigen Stadtverordneten zum Wohle der Stadt fungieren möge. Nunmehr konnte man zur Beratung der Tages ordnung verschrecken, die im Wesentlichen nur Wahl handlungen umfaßte. 1) Kenntnisnahme eines Schreibens vom Stadt rat „die Mitglieder des Stadtverordnetenkollegiums" im Jahre 1896 betreffend. Die Namen der Herren Stadtverordneten gelangen zur Verlesung und nimmt das Kollegium hiervon Kenntnis. 2) Wahl des Vorsitzenden und seines Stellver treters aus das Jahr 1896. Herr Hedrich wird mit 11 Stimmen als Vorsitzender, sowie Herr Härtel ebenfalls mit 11 Stimmen als stellvertretender Vor sitzender wiedergewählt. Beide Herren danken für das ihnen wiederholt geschenkte Vertrauen, und wollen ihr Amt, so gut es ihre Kräfte erlauben, mit Gott weiter führen. 3) Wahl des Schriftführers und dessen Stell vertreters. Auf gestellten Antrag wird Herr Härtel Per Akklamation als solcher wiedergewählt. Ferner wählte man Herrn Niehus ebenfalls per Akklamation zum stellvertretenden Schriftführer. Beide Herren erklären sich bereit, die auf sie gefallene Wahl an nehmen zu wollen. 4) Wahl von Mitgliedern in die verschiedenen Ausschüsse. Nach vorgenommenen Wahlen setzen sich die verschiedenen Ausschüsse im laufenden Jahre nun mehr folgendermaßen zusammen: a. , AbscUtzangs - Ausschuß: Herren Pampel, Seidel, Kultzscher und Arends; b. , Sparkassen-Ausschuß: Herren Hedrich und Härtel; o. , Bau-Ausschuß: Herren Keller, Kunz und Seidel; ä. , Wasser-Ausschuß: Herren Härtel, Fröhlich und Kunz; o. , Beleuchtungs-Ausschuß: H-rren Oettel, Kultzscher und NiehuS; fl. Markt-Ausschuß: Herren Oettel, Fröhlich Mid Keller; Armen - Ausschuß: Herren Kultzscher und Fröhlich; ck,, Böttcherstifts-Nusschuß: Herren Kultzscher und Oettel; i ., Schul-Ausschuß: Herren Härtel und Arends; ü., Volksbibliotheks-Ausschuß: Herren Keller und Niehus; st, Wahl-Ausschuß: Herren Hedrich, Oettel und Niehus; m., Einquartierungs-Ausschuß: Herren Fröhlich, Pampel und Keller; n , Kassen- und Rechnungsprüfungs-Ausschuß: Herren Arends, Pampel, Oettel und NiehuS; o., Feuerlösch - Ausschuß: Herren Kunz und Keller. 5) Wahl eines Bürgers in den Schulausschuß. Bisher hat als solcher Herr Maschinenfabrikant Max Endesfelder fungiert. Derselbe wird auch heute einstimmig in den vorerwähnten Ausschuß wieder gewählt. 6) Wahl eines Bürgers in den Sparkassenaus- schuß. Dem letzteren hat bisher Herr Kaufmann Louis Ebert angehört, und wird selbiger auch heute zu in Rede stehender Funktion einstimmig wieder gewählt. Schluß der öffentlichen Sitzung: ffs10 Uhr. TnseGgefchichLs. *— Lichtenstein. Auf unsere kürzlich gebrachte Notiz über die Entfernung der Fixsterne von der Erde antwortet ein Abonnent, der sich der Mühe des Nachrech nens unterworfen hat, folgendes: Ich nehme an, daß das richtig ist, baß die Entfernung der Fixsterne von unserer Erde 4000 Milliarden Meilen beträgt. Die deutsche Meile zu 10 Kilometer berechnet, ergiebt 40000 Milliarden Kilometer; wenn nun ein Schienen weg bis zu diesen Sternen gelegt, und der Kilo meter auf Pfennig herabgesetzt ist, so würde der Fahrpreis auf 200 Milliarden Mark kommen. Nicht wie der Einsender sagt, 22,OM Millionen Mark oder 22 Milliarden, sondern 200 Milliarden, also 178 Milliarden mehr. Wann wird man dort an kommen, wenn man in der Stunde mit der Eisen bahn 96 Kilometer Tag und Nacht fortfährt? Ant wort: In 47,532,131 Jahren. Demnach hat sich der Einsender um die Kleinigkeit von 1,130 869 Jahren 37 Wochen 4 Tagen und 8 Stunden verrechnet. *— Der deutsche Reichstag wird aller Wahr scheinlichkeit nach in diesem Frühjahr ein Gesetz be schließen, welches eine mit entsprechenden Rechten auSgestattete Organisation des deutschen Handwerks festsetzt. Werden sich auch die bei jedem deutsche» Vaterlandsfreund vorhandenen Wünsche, das ganze Handwerk möchte bald wieder einen goidnen Boden gewinnen, nicht mit einem Schlage erfüllen, so wird doch infolge des neuen Gesetzes die Stellung dsS Handwerks eine ganz andere werden. Die Gewerbe freiheit wird nicht aufgehoben, wohl aber wird künftig der ordnungsmäßig ausgebildete Meister als Mit glied der großen Handwsrkerorganisation eine ganz andere Stellung infolge der der Organisation ver liehenen erweiterten Rechte erhalten, als ein anderer Gewerbtreibender. Damit wird das Handwerk nicht nur wieder einflußreicher, es wird auch wieder er tragreicher werden. Viele Eltern haben in den letz ten zehn bis fünfzehn Jahren ihre Söhne sich anderen Bernsen zuwenden lassen, weil ihnen die Handwerker- Karriöre materiell und sozial zu wenig zu bieten schien. Heute sind nun aber die gelehrten Berufe überfüllt, andere Berufe erfordern immer größere Kapitalien, und so werden den» doch viele Eltern, Vormünder und Erzieher bereit sein, der Frage näher zu trete», ob sie ihre Söhne sich nicht einem Hand werks widmen lassen sollen. Fabrikbesitzer kann nicht jeder junge Mann sofort erlernen, heme aber winkt ihm wieder die Aussicht, einen umfangreichen Hand werksbetrieb errichten zu können, der ein Stolz für seinen Inhaber ist. Und wer etwas höher hinauf will, dem öffnet das Kunsthandwer? ein weites Ge biet, das sich ja sehr vieler einzelner Zweigs bemäch tigt hat. Dis Wahl des künftigen Lsbsnsberufes der jungen Leute ist für alle, welche eine Entscheidung in dieser Richtung zu treffen haben, heute nicht leicht, sondern eine mehr als ernste Sache, der bei Zeit näher zu treten sich empfiehlt. Wir habe« gegenwärtig noch ein Vierteljahr bis zum Schluß des Schuljahres, eine lange Zeit und doch wieder eine kurze, wo es sich um eine solche Wahl handelt. Gerade, weil man einen solchen Schritt nach allen Seiten hin erörtern muß, soll man beizeiten beginnen, sich umzusehen, damit, was so wichtig, doch die An lagen und Neigungen des jungen Mannes berück sichtigt werden können. Wenn wir auch im Hand werk und im Gewerbe leider so manche Existenzen haben, die ihren Beruf verfehlten, so liegt das zum Teil doch ganz gewiß mit daran, daß bei der Wahl des Lebensberufes die Sache doch zu sehr übers Knie gebrochen wurde. Gut Ding will gute Weile haben! (Nachdruck verboten.) — Unsere Geschäftswelt, soweit sie mit den Vereinigten Staaten in Verbindung steht, konnte das verflossene Jahr zu den guten zählen; aber sie wird schon wieder beunruhigt durch die Zollwünsche, die drüben zum Ausdruck kommen. Kaum ist der Mac Kinleytarif ungiltig geworden, so erheben sich schon Stimmen, die ihn wieder einführen möchten. Ge schieht das, so wird unsere Ausfuhr nach den Ver-