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-Autarkie — so beschränkt sie auch sein mag — nicht gc- , Ivollt bat, sondern dos; dieser Weg durch die Ereignisse erzwungen worden ist. Das deutsche Volk muß leben und wird leben, und > der sichrer war — um die lebenswichtigen Bedürfnisse , seines Bolles zu befriedigen — nicht gewillt, ans einen allgemeinen wirtschaftlichen Wiedernnfschwnng ,zn warten, der unter Umstände» ans möglichen, imaginären Bcrcin bnrnngen mit der Außenwelt hätte resultieren können. Er konnte ferner nicht warte», bis Tcntschlniid wieder im Besitze des NnücuS ans seinen Kolvninlansprürhen sein zvürdc, für die, wie ich aufrichtig hoffe, eine Lösung bald gefunden werden möge. Der Führer und Reichskanzler, dessen erster nnd lctiter Gcdnnkc nm Tag dem Wohlergehen des deutschen Arbeiters gilt, muhte handeln, und er hat gehandelt. Sie sehen Henle die gesamte deutsche Nation in begeisterter Mitarbeit nm Vicrjahreoplnn. Aber eins möchte ich feststellen, ja ich möchle dies sogar besonders unterstreichen: Deutschland wünscht keineswegs vollstän dige Autarkie. Die beste Friedensgarantie Tie werden nun fragen: Was will denn Deutschland? Die Antwort lautet: Deutschland will wieder ein Volk sein, das seiner Tagesarbeit ohne ständige wirtschaftliche Torgen nachgehen kann. Der Pierjahresplan ist ein Tehritt in dieser Richtmig. Aber der Führer sicht nach wie vor in dem Besitz von Kolonien siir die Versorgung mit Rohstoffen einer seits nnd dem Welthandel andererseits die beiden wichtig sten Faktoren für die Erhaltung und Steigerung des Le bensstandards des dentschcu Bolles. Eine vernünftige Lösung der Koloninlfrngc ist daher äuhcrst erwünscht und liegt meiner Ansfassnng nach, ans lange Sicht gesehen, in unserer aller Interesse. In der gegenwärtigen Welt der Besitzenden nnd der Besitzlosen ist ein freier Güteraustausch uouvcudiger denn je, damit der Lebensstandard der Länder mit der gleichen Zivilisation ans ein einigermaßen gleichmäßiges Niveau gebracht wird. Ein solcher Ausgleich ist meiner Ansicht nach mehr als irgendeine andere Maßnahme geeignet, jene Zufriedenheit zu schaffen, die die beste Garantie s ü r den Wcltsried e n und den Wohlstand ist, nnd in der Tai, ich glaube, daß dies die beste Lösung ist! Ich bin nun aber der Ansfassnng, daß die bisher versäumten Gelegenheiten der Vergangenheit niemand von uns entmutigen sollten, weiter aus dem Wege zu schreiten, der ans den gegenwärtigen Schwierigkeiten hcr- ausführt. Das gilt ganz besonders auch für das Gebiet der Politik. Der Weg, der liier zu gehe« ist, ist noch weit Viele Hindernisse müssen noch überwunden werden. Für deutsch-englische Verständigung Deutschland hat sich nach seinem Wiedereintritt in den Kreis der Grossmächte daran gewöhnt, auf eigenen Füßen ,zn stehen. Es wird niemals jemandem gestatten, die Sicherheit seines Volkes zu bedrohen. Aber unabhängig und im Vertrauen auf seine Stärke ist cs heute nach wie vor bereit, auf gleichem Fuße mit den andere» Nationen an der Herstellung eines dauerhaften Friedens in der Welt mitzun.beiten. Deutschland und England haben in ihrer langen Geschichte nur einen Streit gehabt. Dieser Krieg war ein fürchterlicher und tragischer Fehler, der sich nie mals wiederholen darf. Keiner würde dabei gcwittncn können. Wir alle wissen heute, daß ein neuer Konflikt zwischen den Kulturvölkern Europas nichts anderes als die Weltrevolutiun. den Bolschewismus und die Zerstö rung alles dessen bedeute» würde, was uns seit Gcnera- tionc» teuer ist. Darum biu ich davon überzeugt, daß der gesunde Menschenverstand und der Welterhaltungstricb über allen Verschiedenbeilcii der Ansichten liegen werden, die es viel leicht heule gebe» mag, uud daß sic alle Schwierigkeiten, wie groß sie auch immer sei» mögen, überwinde» nnd uns alle zu einer besseren Zukunsl führen werden. Minister Kozma Über leinen Belach Förderung der dcutsch-uunarischcu Freundschaft. Der ungarische Innenminister Nikolaus vou Kozma, der nach einwöchigem Aufenthalt in Deutschland wieder in seine Heimat gereist ist, hat der deutschen Presse Er klärungen über seine Eindrücke in Deutschland abgegeben, in denen er sich zunächst über den A r b c i t s d i e n st aus sprach, den er als ein neues Hervorrageudes Instrument der VolkScrziehung bezeichnete. Die deutsche Jugend sei nm diese Institution zn beneiden. - j Die deutsche nnd die ungarische Polizei, so er- j klärte der Minister weiter, sind von jeher Irene Kameraden i im Dienste am Polk gewesen nnd haben beide zahlreiche - Opfer ans dem Felde der nationalen Ehre und Pflicht- crsüllung gelassen. Es war mir eine aufrichtige Freude, , die Einrichtungen und den Geist der deutschen Polizei ; keunenznlcrnen und unsere Beziehungen auch auf diesem Gebiet zu vertiefe«. Die führende Nolle Deutschlands auf dem Gebiet dcö V v l k s g c s u n d h c i t S w e s c n s ist allgemein aner kannt. Die Bestrebungen znr Vereinheitlichung VeS Ge sundheitswesens interessieren mich um so mehr, da ich mich zu Hause mit einer ähulichen Lösung dieses Problems beschäftige. Die Vorträge über Gcsnndhcitöschulz, Gesund heitsfürsorge und über Erb- und Nassenpflege haben mir ein klares Bild über die diesbezüglichen Arbeiten und Fortschritte gegeben, ebenso wie die Vorträge über die Fragen der sozialen Versicherung nnd der sozialen Für sorge. Reichsminister Dr. Goebbels gewährte mir liebens würdigerweise einen Einblick in die großartige Organi sation des Winterhilfswerks. Dieses hervorragende soziale Werk zur Linderung der Not ist der Beweis einer echten lebendigen Volksgemeinschaft. Am letzten Tage hatte »ch Gelegenheit, auch dem Ministerpräsidenten Generaloberst Göring sowie Neichsaußcnministcr Freiherr» von Nen- rath Besuche abznstattc». Ganz besonders freue ich mich darüber, daß nm Schluß meines Berliner Anfcnthalts der Führer und Reichskanzler mir die große Ehre erwies, mich zu einer cineinvicrtclstündigcn Aussprache über schwebende poli tische Fragen zu empfange«. Während meines Aiisenthaltes in Berlin habe ich viele Institutionen besucht. Meiue Besuche waren keines falls rein formaler Natnr, da ich für das gründliche Stu dium vou all dein, >vas ich gesehen habe, tiefstes Inter- ! esse hatte. Ich hatte anch Gelegenheit, mit zahlreichen fiih- l rendcn Persönlichkeiten des Drillen Reiches bekannt zn ! werden und mit ihnen über die verschiedensten Fragen und Probleme unsere Meinungen anszutauschen. Ich kehre mit der Ueberzcugung in meine Heimat zurück, daß meine Reise zur Förderung der deutschungarischen sreund- schastlicheu Beziehungen beigctrageii Hai. Abreise Kozmas Nach seinem fast einwöchigen Aufenthalt in Berlin, der eingehende» Besichtigungen nnd Besprechungen mit führenden Persönlichkeiten des Dritten Reiches gewidmet war, kehrte der ungarische Innenmmistcr von Kozma am Mittwochabend Nach Budapest zurück. Auf dem Anhalter Bahnhof nahmen Reichsminister Dr. Frick und Staatssekretär Pfimdtncr herzlichen Abschied von dem ungarischen Gast und seinen Mitarbeitern. Der ungarische Gesandte von Szwjav batte sich ebenfalls mit Mitgliedern der ilngarischcn Gesandtschaft eingcsundcn. Sven Sedin über das neue Deutschland Der weltbekannte schwedische Forscher Sven Hedin, der nach längerem Aufenthalt in Dcntschland »ach Stock holm zuriickkchrtc, erklärte »ach ei»em Bericht im „Afton bladet". daß er beabsichtige, über das neue Dcntschland ein Buch zu schreiben. Seit dem 1. Oktober habe er in Deutschland gewellt und in dieser Zeit etwa 11 00l> Kilometer zurückgclegt, und zwar im Kraftwagen. Er habe von Ostpreußen bis zmn Rheinland eine Reihe von Städten, Einrichmngeu nnd Arbeitsplätze gründlich besichtigt, lieber seine Eindrücke sagt der schwedische Forscher unter anderem: „Ich habe ein starkes nnd selbständiges Dentschland ge funden, gleich stark nnd sich seiner Macht bewußt wie vor 1!Nä, ein neues Land, das mit Optimismus in die Zukunft schant. Ich habe neue Sachen und neue soziale Einrichtun gen kcnncngclernt. Ich habe den Arbeitsdienst studiert »ud bin auf den neuen Autostraßen gefahren nnd habe ein Dcntschland gesehen, wo alle arbeiten zum Wohl des Staates, ein Land, in dem alle Arbeit haben; das ist das große Wunder in diesen Zeiten." Ehrendoktor der Universität Marburg Unter Berücksichtigung, daß der finnische Staat be sonders freundliche Beziehungen zn Dcntschland unter hält nnd daß die Universität Marburg durch den Pro fessoren- und Stndcntenanötansch auch in geistigen Ver kehr mit der Wissenschaft Finnlands getreten ist, hat die philosophische Fakultät den 75. Geburtstag des Staats präsidenten von Finnland, Pehr Evind Svinhnsvud, zum Anlaß genommen, dem Staatspräsidenten die Würde eines Doktors der Philosophie ehrenhalber zn verleihen. Grober Schlag gegen die Kommune Hanplnrchiv der griechischen Kommunistcn beschlagnahmt. Die griechische Polizei Hal einen ihrer größten Erfolge im Kampf gegen den Kommunismus errungcu. Nach einem gut vorbereiteten Plan gelang cs ihr, daö Archiv der Kommunistischcn Partei, daS alle Partcistcllcn ganz Griechenlands mit Ausnahme vvn Mazedonien und Thrn-' zicn umfaßt, zu beschlagnahmen. Ein Teil dieses Archivs wnrdc in Athen, der andere Teil in PatraS sichergcstcllt. Auö dem vvrgcfnudcnen Material ergibt sich, daß die Kommnnistcn in allen Städten Griechenlands und in klei neren Gemeinden nnd Dörfern Stellen nntcrhielten. Anch die Namen von Staatsbeamten nnd einigen militärische» Beamten sind in dein Verzeichnis aufgcführt. Bei letzteren handelt es sich um drei aktive Offiziere, verschiedene Unteroffiziere des Heeres nnd der Flotte, sowie nm Soldaten und Matrosen. Auch ein Geheim- Eode für den Verkehr der Kommunisten in (s^iechcnland untereinander nnd ein weiterer Eodc für die Verständi gung mit der Komintern fielen mit vielen anderen Ge- geüsländcu in die Hände der Polizei. Eine Liste gibt Auf schluß über die Organisation des politischen Müros der verbotenen Kommunistischen Partei und enthält die ! Namen der Mitglieder der „Vcrwaltnngskommission" der Kommuuistischeu Partei für Griechenland. Aus Grund des beschlagnahmten Materials wurden ! in Athen, Patras nnd anderen Städten bisher viele ! Verhaftungen, man spricht von lOOO, vorgenom- mcn. Von den füns Mitgliedern der Vcrwaltuygskommis« ! sion wurden bereits drei fcstgenommcn. , ' Roosevelts Sieg bestätigt Formeller Wahlakt in Amerika. In allen Staaten der Union traten die bei der Prä sidentenwahl am st. November gewählten Wahlmänner zusammen nnd gaben ihre Stimmen für den Präsident- > schastsanwärtcr ab. Seit dem letzten Jahrhundert ist diese j Stimmabgabe eine reine Förmlichkeit, da die Wahlmänncr ! sich vorher verpflichten, für diesen oder jenen Anwärter zn stimmen So.änderte anch diese Abstimmung nichts daran, daß Roosevelt 523 und Landon 8 Wahlmänncrstimmcn er- hielte», so daß Roosevelts überwältigender Sieg nun- mehr formell bestätigt wnrdc. Nach den seht vorliegenden endgültigen Wahlergeb nissen erhielten Roosevelt 27 750 778, Landon 16 680259, Lemke 893 717, der Sozialdemokrat Thomas 193 638, der Kommunist Browder 80 066, Eolvin 37 651 nnd Aiken 11 175 Stimmen. 3207 Stimmen Ware» zersplittert, so daß insgesamt -15 650 821 Stimmen abgegeben wurden, die eine Mehrheit von 11 070 519 Stimmen für Roosevelt über seinen republikanischen Gegenkandidaten ergaben. Politische Rundschau. Ter ReichSanßenministcr an Bundesrat Motta. Anläßlich der 25. Wiederkehr des Jahrestages des Eintrittes in den Schweizerischen Vnndcsrat erhielt Bun desrat Motta von ReichSanßenministcr Freiherr von Nen- rath folgendes Telegramm: „Anläßlich Ihres 25jährigcn Amtsjnbilänms als Mitglied des Schweizerischen Bundes rates ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen, hochverehrter Herr Motta, meine verbindlichsten Glückwünsche zn über mitteln." Bundesrat Motta antwortete: „Wollen Sic für Ihr überaus freundliches Telegramm meinen wärmsten Dank empfangen. Ihre Glückwünsche erwidere ich in glei cher Gesinnung herzlichst." „Luftinfanteric" anch in Frankreich. In Frankreich werden zur Zeit Versuche mit kleinen Einheiten von „Lnftinfantcric" gemacht, nm die Nützlich- Aeil dieser neuen Waffe zn studieren, die in anderen Län dern, wie Sowjetrnßland, bereits eingeführt ist. Die Lnft- insantcrie wird mit automatischen und mit Tankabwehr- wafsen stark ausgerüstet sein. Bisher sind in Frankreich zwei'solcher Gruppen Luftinfanteric vorgesehen, die eine in Reims, die andere in Algier. Sie werden wahrschein lich iil zwei Monaten ihre Garnison beziehen nnd ans Freiwilligen der Infanterie gebildet sein. Bor einem Austausch von Geiseln? Eden spricht von Verhandlungen Francos mit den Basken. Der englische Außenminister Eden wnrde im Unter- Hans gefragt, ob die Pläne für den Anstausch vvn Ge fangenen in Spanien Fortschritte gemacht hätten. Ede« antwortete bejahend nnd erklärte, dnß gegenwärtig Ver handlungen im Gange seien. Die englische Negierung werde über den Fortgang dieser Verhandlungen ans dem lausenden gehalten. Eden hofft, daß als Ergebnis dieser Verhandlungen etwa -1000 Personen ausgctnuscht werden können. Wie dazn weiter aus Loudon gemeldet wird, hat Ge neral Franco einem allgemeinen Geisclaustansch znge- stimmt. So sollen zweitausend baskische Gefangene gegen die gleiche Anzahl nationalistischer Gefangener in bas kischen Händen ansgetanscht werden. Englische Kriegs- schifje werden bcrcitgestcllt, nm dix Geiseln anfznnehmen. Das Abkommen sieht vor, daß alle Personen unter 18 und über 60 Jahre sowie alle Frauen und Kinder ebcnsalls I ansgetanscht werden sollen. Die Berichte ans Bilbao besage«, daß die Basken sich t an den Papst gewandt haben mit der Bitte, der Papst möchte sich mit General Franco in Verbindung setzen, nm einen Waffenstillstand hcrbcizufiihrcn. Der Papst soll, wie berichtet wird, zngcstimmt haben. Da die ungünstige Witterung in Spanien immer noch anhält, ist gegenwärtig die Gcfcchtstätigkeit nnr gering. Mit größeren Kampfhandlungen ist erst nach dem Eintritt besseren Wetters zu rechnen. Inzwischen schreitet die Demoralisation der roten spanischen Milizen immer wei ter fort. Der Madrider Sender Union Radio brachte eine Kuiidgebung der bolschewistischen Organisationen an ihre Mitglieder in den Dörfern, in der diese aufgefordcrt wer den, „endlich anch einmal die Waffen in die Hand zn nehme»". Ter Sprecher mahnte „vorerst im guten", dem Kampf ,licht müßig zuzuschen, sonder» selbst einzttgreifcp. Daß der Kampfcseifer der roten Horden anscheinend nichi groß ist, beweist auch ein Aufruf des bolschewistischen Senders in Santander, der sich über die mangelnde Akti vität der Bolschewisten au den verschiedenen Fronten be klagt. Durch Untätigkeit könne ebensowenig ein entschei dender Sieg erfochten werden wie durch Disziplinlosigkeit, die die Ansicht zur Folge habe, daß jeder tuu könne, was er wolle. Die :>:'crnalioualc Brigade. Die Roten Spaniens, ans Franzosen, Sowjet- russcn, Mexikanern, Emigranten lind .My>i- tenrern aus aller Welt zusammengewürfelt, feiern Verbrüderung. Weltbild (M)