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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Tic Sächsische Elbzeiinng ciuhäll dic ci m I l i ch c u BckoniUmcichimgcu dcs Bürgcr. uicistcrs zn Bad Schandau, dcs Haiiplzolicimis Bad Schandau und dcs Finanzamts Scbnitz. H c i m a i z c i i n n g für Bad Schandau mit scincn Orlslcilcn Ostrau und Postclwitz und dic Lcmdgcmcindcn Alicndors, Goßdors mit Kohlmiihlc, Klcingicß- Hübel, Krippen, Lichlcnhcnn, Miltclndars, Porschdors, Prvsscn, Rathmaunsdarf mit Plan, Rcinhardisdors, Schmilka, Schöna, Walwrsdors, Wcndischfähre. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zankcnstr. 13-1. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327. Äcmcindcgirokonw: Bad Schandau Nr. 12. Gcschäilszcit: wochentags K>8—18 Uhr. Sächsische Schweiz Die Sächsische Elbzeitung erscheint an jedem Wochentag nachmittags -1 Uhr. Bezugspreis: monatlich frei Hans 1.85 NM. tcinschl. Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.65 NM., durch dic Post 2.00 RM. zuzügl. Bestellgeld. 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Dic nene Adolf-Hitler-Halle wurde durch den Stellvertreter dcs FtihrerS Rudolf Hcst cingcwciht. Stürmischer Jubel schlug dem Reichsminister bei seinem Eintreffen in der Stadt entgegen. Dic Begeisterung kannte keine Grenzen, als Heft in seiner Begrüssungsansprache im Rathaus be tonte, dass gerade das ehemals rote Hof in der Kampfzeit eine führende Stellung errungen habe. Er könne bestäti gen, dass der Führer bei allen znrükklicgcndcn Wahlen immer mit besonders gespannter Erwartung und dann mit nm so grösserer Freude gerade auf den Ausfall der Hofer Wahlergebnisse geblickt habe. Der Minister begrttsstc dann einzelne Mitglieder der alten Partcigenossenschäft persönlich und begab sich hierauf nach dem weithin er leuchteten Ncuban der Stadthalle, wo 6000 Fcsttcilnchmcr zur Wcihefeicr versammelt waren. Nach musikalischen Darbietungen hielt Rudolf Heß eine bedeutsame Rede, in der er das Problem der Ver sorgung des dcntschen Volkes mit Nahrungsmitteln und die Frage der Preisgestaltung für landwirtschaftliche Pro dukte dcs täglichen Bedarfs behandelte. Auf Hof ein gehend, betonte er, daß obwohl die Stadt nnd das ganze Gebiet wirtschaftlich ein Notstands- und Grenzgebiet seien, auch hier wie überall diejenigen Volksgenossen und Volks- gcnossinnen, deren Lcbcnsverhältnissc verhältnismäßig karg seien, zu den Vesten und Treuesten des Führers ge hörten. Sie hätten die Gewißheit, daß der Führer alles für sie täte, was nur eiu Mensch tun könne, und in dieser Uebcrzcugung werden sie auch Nicht enttäuscht werden. „Wie ungeheuer sind doch dic Leistungen dcs neuen Reiches allein ans wirtschaftlichem Gebiet!", so führte - Nndolf Heß aus. „Was bedeutete es doch, im Januar 1!>33 einen Staat zu übernehmen, der vor dem Zusammenbruch steht, mit einer Wirtschaft, die eigentlich längst hätte Konkurs ansagcn müsse», und daun innerhalb kürzester Frist mittels dieses Staates, mittels dieser Wirtschaft dic Gesundung herbei- zuftthrcu, Millionen wieder in Arbeit und Brot zu brin gen, eine moderne Wehrmacht anszubauen und zugleich mit diesen gewaltigen Anstrengungen unserem Volke das Brot zu sichern! Lie deutfche Brotterlmguns gesichert Diese Sicherung des BrotcS für das deutsche Volk musste geschehen durch dic Erhöhung der Eigcnerzengung an Lebensmitteln. Wir haben erreicht, dass das deutsche Volk mit Brot uud Mehl, Kartoffeln, Zucker und Trink milch zu 100 Prozent, also vollkommen aus deut - scher Erzeugung, versorgt werden kann. Gemüse und Fleisch müssen wir zu einem geringen Prozentsatz des Gesamtbedarfs, Eier und Molkereierzeug nisse zu einem etwas höheren, und den Fettbedarf zu einem noch relativ hohen Prozentsatz durch Einfuhr aus dem Auslaude decken. Aus dieser Lage ergeben sich die Schwankungen in der Versorgung und in der Preisgestal tung. Aber daß wir bereits in einem so hohen Maße un abhängig geworden sind und auf wichtigen Gebieten uns vollkommen selbst ernähren, das allein ist eine ungeheure Leistung, die wir dem Reichsnährstand danken, die wir danken dem hingebungsvollen Schaffen des deutschen Bauern. Was trotzdem noch fehlt, muß eingeführt werden. Eingeführt werden müssen jedoch nicht nur Lebensmittel, sondern müssen ebenso, wie Sie wissen, eine große Zahl von Rohstoffen, die notwendig sind, unsere Industrie in Gang zu halten, die Arbeit von Millionen zu sichern, die Aufrüstung, zu vollenden. Einführen können wir aber nur", sagte Rudolf Heß, „im Austausch gegen Waren, die wir selbst erzeugen. Vor aussetzung für diesen Warenaustausch ist aber wieder, daß das Ausland auch bereit ist, uns diese Waren abzu nehmen. Und hier hat sich in den letzten Jahren die große Schwierigkeit ergeben: Die AuSsuhrmöglichkeitcn in der ganzen Welt sind immer mehr znrückgcgangen; teils weil viele Länder, die früher Waren kauften, diese selbst Herstellen, teils weil die Weltwirtschaft glücklich so weit dnrcheinandergebracht wurde, daß der Austausch von Waren stockt. Gewiß könnten wir viel mehr Waren als augenblicklich absetzen! Es wäre ein Leichtes, sie mit Hilfe von Valutaexperimenten hinanszuschlcudern, wenn wir damit zugleich unser Volksvcrmögen in einer Infla tion verpulverten. Das wäre ein schöner Export, der den Ausverkauf des Volkes mittels einer solchen Inflation bedeutete, und der zugleich ein gewissenloser Verzehr des nationalen Kapitals wäre! Keine Experimente, lein Betrug... Wir könnten nm solchen Preis schon Waren abschcn, aber wir wollen weder nnscrc Sparer betrügen noch die Heranwachsende Generation auSfleddcrn, indem wir das Nationalvermögen, welches wir ihnen zu vererben haben, selbst verzehren. Wir »vollen keine Experimente, keinen Betrug, sondern wir wollen einen in ehrlicher Arbeit, auf solider Grundlage nnd in guten kaufmännischen Sitten sich vollziehende,» Warcnhandcl. Daz» brauchen wir natür lich nnd selbstverständlich Absatzmärkte. Aber Absatzmärkte, die wir im Krieg verloren, können »vir nicht mehr ^zuriickerobern, weil andere Staaten sie nun besitzen und nicht mehr hergcbcn. Daher reicht unsere Ausfuhr zur Zeit nicht ans, um alles, was wir benötigen, cinzuführcn. Obendrein", so fuhr Rudolf Heß fort, „habe die jüdische Boykotthetze das ihre getan, die Ansfuhr vorübergehend weiter zu behindern. Aber der Versuch, ein großes, arbeitsames Volk durch Aushungern zur Kapitu lation zu zwingen, sei gescheitert, und ebenso würden alle weiteren Versuche scheitern. DaS Volk Adolf Hitlers weist, worum cs geht. ES nimmt es auf sich, wenn nötig, sich dazwischen etwas ein- znschräntcn, — kapitulieren wird cs nicht! Und niemand glaube, dast, wenn der wirtschaftliche Kampf gegen unser Volk sehlschlng, Dcntschland dnrch Waffengewalt über- wältigck werden könnte — etwa durch Jnmarschsctzen dcs sowjctrussischcn Militarismus. Wir haben vorgcsvrgt! Und wir sind bereit, auch künftig, — wenn notwen dig —, mal etwas weniger Fett, etwas weniger Schweine fleisch, ein paar Eier weniger zu verzehren, weil »vir wissen, daß dieses kleine Opfer ein Opfer bedeutet auf dem Altar der Freiheit uuscres Volkes. Wir wissen, daß die Devisen, dic wir dadurch sparen, der Aufrüstung zu gute kommen. Auch heute gilt dic Parole: „Kauo.nen stat 1 Butter!" Der Führer gehört nicht zu denen, die eine Sache halb tun. Da uns die Welt in Waffen ge zwungen hat, auszurüstcn, rüsten wir auch ganz auf! Jedes Geschütz mehr, jeder Tauk mehr, jedes Flugzeug mehr /esse * Wie unlängst dcm tschechoslowakischen Gcncralstabsches wer den jetzt auch dem jugoslawischen Kriegsministcr gelegentlich sei nes Frankreich-Besuches die Befestigungsanlagen im Osten ge zeigt werden. * In Genna traf das deutsche Torpedoboot „Leopard" mit einer Anzahl Flüchtlingen ans Spanien an Bord ein. Tas deutsche Kriegsschiff wird iu eiuigcu Tagen wieder nach Barce lona ausfahrcn. * Nach englischen Meldungen ans Istanbul wird die tür kische Flotte Mitte. November dcm britischen. Flottenstützpunkt Malta einen Besuch abstattcn. * Der jugoslawische Kriegsministcr, General Mariisch, ist am Montag nach Straßburg gefahren, wo er in Anwesenheit des stellvertretenden Vorsitzenden, des französischen obersten Kricgs- ratcs, General Ga in elin , vom Militärgonverncnr von Straß burg, General Hering, empfangen wurde. Er ist dann abends über Basel nach Belgrad abgcreist. * Die Verhandlungen, die zwischen der amerikanischen und der englischen Negierung über die Einzelheiten der technischen Bedingungen ihrer zukünftigen Zusammenarbeit auf währunas- volitischem Gebiet geführt worden sind, sind nunmehr zum Ab schluß gelangt. * Nach einer Reutcrmcldung haben sich in Kalkutta nach län gerer Ruhepanse wieder indische Terroristen bemerkbar gemacht. Am Sonntagabend wurde auf eine» hohen englischen Beamten ein Mordanfchlag unternommen, der jedoch mißglückte. Der Kraftwagen des Beamten wnrde im Innern der Staot beschossen. Eine Kugel zerschmetterte dic Windschutzscheibe; dcr Engländer kam jedoch unverletzt davon. ist ei» Mehr an Sicherheit für dic deutsche Mutter, daß ihre Kiuder »licht hingemordct werden in einem unseligen Krieg — nicht hingcfoltert werden durch bolschewistische Banden. Wir sorgen dafür, daß die Lnst, nns anzugreifcn, endgültig vergeht! Wir wissen noch eines: der Verbrauch au Le bensmitteln ist im Laufe dcr Negierung des Führers nicht geringer, sondern w e s c n t l i ch g r ö ß c r geworden. Wir müssen stolz darauf sein, daß die Nachfrage dcs deut schen Volkes nach Lebensmitteln gestiegen ist, weil daraus hcrvorgeht, daß eben das deutsche Volk uud iusbesoudere dcr deutsche Arbeiter iu seiner Gesamtheit wieder mehr, zum Teil bessere und früher entbehrte Nahrungsmittel kaufen kann. Es sind ungefähr 61L Millionen Menschen, dic heute sagen dürfen, dast sie nicht nur unter Adolf Hitler »viedcr Arbeit gesunde» haben, sondern dast sic im Durchschnitt im Monat nicht weniger als etwa 85 Mark mehr auSgebcn können, als vor der Macht ergreifung, d. h., als sic arbeitslos waren und Unter stützung erhielten. Wenn im Monat rund 61L Millionen Menschen 85 Reichsmark mehr ausgcbcn, so wird dic Nachfrage am allgemeinen volkswirtschaftlichen Markt dadurch erhöht um über 550 Millionen Mark im Monat, oder über 6^ Mil liarden Mark im Jahr. Man kann annehmen, daß hiervon wiederum rund drei Milliarden für den EiIl kans von Lebensmitteln verwandt werden. Denn die unterernährten Arbeitslosen von einst nnd ihre Fa milien haben ein Bedürfnis nach etwas mehr Fleisch, mehr Fett nsw., das sie nun nach langen Jahren des Dalbens endlich befriedigen können. Verzicht der einzelnen Gewinn siir Millionen Stelle» Sic sich vor", rief der Stellvertreter dcS Führers seiven Volksgenossen zu, „was cs bedeutet, wenn für dic unerhörtc Summe von drei Milliarden, d. h. 3000 Millionen Mark, während eines JahrcS mehr Lebens mittel verlangt werden als vorher! Wundert cs da jeman den, dast eS gelegentlich kleine Schwierigkeiten gibt?! Ich weis/, dast unser Volt cs frendig auf sich nimmt, von Zeit zu Zeit etwas weniger Fett, Schweinefleisch oder der gleichen zn verzehren, im Bewusstsein, dast dafür Millionen Volksgenossen laufend etwas besser ernährt werden als einst, da sic arbeitslos waren. Mit Stolz können wir fcst- stcllen: etwas zn wenig Butter für de« ciuzeluc» ist der Beweis für den Erfolg der Arbcitöschlacht für die Ge samtheit: dcr Verzicht des einzelnen bedeutet Gewinn für Millionen." Es sei eine alte wirtschaftliche Ersahrnng, so führte Reichsminister Heß weiter ans, daß dcr Preis für eine M- - steige, wenn von dieser weniger vorhanden sei, als gebraucht werde, und die Menschcn mehr zu zahlen bereit seien, nm sie in dcr gcwünschten Menge zu erhalten. Dank dcr Organisation des Reichsnährstandes sei es trotzdem gelungen, das Ansteigen der Preise einer großen Zahl von Lebensmitteln, die die Ernährung der Masse unseres Volkes darstellten, auch in der Zeitspanne zuver- hindern, in der sie etwas knapp sind. Wäre den Prei sen freier Lauf gelassen, so stiege z. B. in Zeiten der But- terknapphcit dcr Butterpreis derartig, daß uur die begü terte»» Volksgenosse»» sich Bntter kaufen könnten, während die anderen Volksgenossen leer ausgingen, weil sie einfach nicht in der Lage wären, sich Butter zu solchen Preisen zn leisten. Drakonische Matznahmen gegen Preissteigerung „Wir wollen auch nicht vergessen: Würden einige Produkte nicht besser bezahlt, wäre unsere Landwirtschaft ! zusammengebrochen. Denn die Preise, die der National- Sozialismus bei der Machtergreifung für einige landwirt schaftliche Produkte vorfand, waren Preise, die der Mar xismus geschaffen hatte zur Vernichtung des Bauern standes, zn seiner Proletarisiernng und Bolschewisierung. Selbstverständlich müssen die Preise der Lebensmittel, die bisher stabil waren, auch künftig stabil bleiben. Und der Nationalsozialismus wird mit drakonischen Maß- nahmen gegen jede Preissteigerung vorgehe»», die eine AuSntttzung eines vorübergehenden Notstandes darftellt. Dcr Nationalsozialismus wird dafür sorgen, dast der