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Auf den Trümmern des Alkazars Heldenlampf der Nationalisten — Der rote Angriff wird fortgefetzt Ter Svndcxbcxichtcrstattcr des „Paris Soir" I» ! Tolcdo meldet, das, die nm Freiing durchgcführtc Mincn- sptcugmig nm Alknznr den Bcrtcidiger» mir geringe Ver luste zugesügt hnbc. Seit Sommbcnd früh werde der Alknznr »unnfhörlich durch Artillerie beschossen und »au Fliegern mit Bombe» belegt. Dcu im Alknznr cingc- schlvsscnc» ruud l50l> Nntivnnlistc» (Frnnc» «ud Kinder eingerechnet) stehen 700l> Mnrxistcu gegenüber. Wiedcr- hultc Stnrmnngriffc der rvtc» Miliz sind nbgcschlngcn wurde». Ter Sonderberichterstatter des Lissaboner „Sccnlo" meldet ans Palladolid, das; die nationalistischen Truppen 18 Kilometer bor Toledo stehen. Der Berichterstatter teilt weiter mit, das; Oberstleutnant Mclla, der Kommandeur der im Vormarsch aus Toledo befindlichen Truppen, so- wjctrnssisches Geld gezeigt habe, das bei toten und gcfnn- aenen Angehörigen der Noten Miliz gefunden worden sei. Mclla habe erklärt, cs sei erwiesen, das; zwei Miliznbtci- lungen von Sowjetrnsscn geführt würden. Eine andere Gruppe stehe unter dem Kommando eines Franzosen. Zn den erfolgreichen Kämpfen der nationalistischen Truppen bei Talabcra wird ergänzend gemeldet, das; die Noten alle entbehrlichen Streitkräfte von anderen Fron ten hcrangczogcn halten. Die Verluste der nationalisti schen Truppen seien infolge der unvergleichlich besseren militärischen Führung wesentlich geringer, als die der Streitkräfte der Madrider Negierung. Unter dem zahl reichen Kriegsmaterial, das bei den lchtcn Kämpfen er beutet wurde, befanden sich neben cincm Lnstnbwchrgc- schüh und sechs Maschinengewehren auch <15 000 Schug M unition m c r i k a n i s ch e r H crknnf t. Mit welcher Gewissenlosigkeit die roten Kvmmandostellen han deln, zeigt der Einsatz eines Franenbalaillons, das den spanischen Legionären und Eingcborcncntrnppen entge- geulrat und völlig anfgcricbcn wurde. Bewaffnete Fischdampser der Marxisten näherten sich unter dem Schutz dichte» Nebels der spanische» Küste nord östlich von Gibraltar und schossen aus großer Nähe etwa 20 Salven ab, die die Mancr des Krankenhauses in La Linea trafen. Das Hnnptziel des Angriffes, der in folge des Nebels nur schlecht abgcwchrt werden konnte, war der Küstcnort La Atnnnrn, der von der Bevölkerung tcilwcitc geräumt wurde. Schwere Verluste der Roten Dem Nuudfnnksendcr Palma de Mallorca zufolge sind acht verantwortliche militärische Leiter der roten Mi lizen in Katalonien erschossen worden, weil sie für die Niederlage verantwortlich gemacht worden sind, die die roten Truppen an der Saragossa-Front erlitten baben. Die Kämpfe bei Talavcrn sind bisher für die Note» ! austcrordentlich verlustreich verlaufen. Der Nnndfunk- scndcr von Sevilla meldet, Vast die Noten 4000 Tote und 1000 Gefangene in diesem Kampfabschnitt verloren hätten. Im letzten Gefecht haben die nationalen Tuppcn ihren Gegnern zwei Tanks und zwei Panzerwagen nbgcnom- mcn und ein rotes Jagdflugzeug abgeschosseu; weiter sind zwei rote Flugzeuge au der Front von Saragossa nbgc- schosscn worden. Die Stadt Vitoria (Nord-Spanien) wurde von 8 roten Flngzeiige» mit Bomben belegt, die jedoch keinen nennenswerten Schaden angcrichtct haben. In Nvuda (Prvv. Malaga), das vor einigen Tage» von de» nationale» Truppe» ge»omme» wordc» ist, si»d bisher 512 Morde festgcsteltt worde», die die Note» wäh rend der dort von ihnen auögcübten mehrwöchigen Schreckensherrschaft begangen haben. Ultimatum der Anarchisten an Caballero Nach in Paris vorliegenden Meldungen soll sich die Lage in Madrid weiter zuspitzcu. Die Lebensmittel wer den rationiert, Schützengräben werde» in den Strnßc» ansgcbobc» und einzelne kleine Häuser in Festungen ver- wandclt. Die Anarchisten haben an den Ministerpräsidenten Caballero ein Nltimntnm gerichtet, die Negierung sofort in ein „Komitee des öffentlichen Bundes" umzuwnudcln. Dieses Komitee soll die Banken sozialisieren, den Privnt- besitz nnfhcben und die gesamte Mobilmachung aller Männer von 17 bis zu 45 Jahren anordncn. Täglich finden in Madrid neue Erschießungen statt. Am Freitag soll der 76jährige Herzog von Veragua standrechtlich erschossen worden sein, der der letzte männ liche Nachkomme der Familie von Christoph Colnmbns gewesen sein soll. An den Fronten entwickelt sich die Lage immer mehr zngnnstcn der Nationalisten. Bilbao ist durch Luftstrcit- kräftc und durch die Flotte heftig bombardiert worden. General Mola hat an die Einwohner der Stadt ein Ulti matum gerichtet und sic aufgcfordcrt, sich innerhalb von -18 Stnndcn zn ergeben. Frankreichs Sille liir Madrid Der Solidaritätsansschns; der französischen Volks front, der seit Wochen eine Gcldsammlung für die spani schen Marxisten durchführt, veröffentlicht das bisherige Ergebnis. Danach hat die Sammlung des marxistischen Gcwerkschaftsvcrbandcs 2 516 780 Franken und die des Solidaritätsanöschnsses l 127 25-1 Franken ergeben. Bei einer Kundgebung der kommunistischen Jugend in Paris zugunsten der spanischen Volksfrontjugcnd sprach der Kommunistenführcr Vaillant-Contnrier. Er forderte wiederum Waffe» für die Madrider Negierung und er klärte >>. a., das; Frankreich „die internationalen Bedin gungen eines Sieges des Faschismus in Spanien prüfen müsse". Für Frankreich bestehe die gebieterische Notwen digkeit, diesen Sieg zn verhindern. Hollands Geschäftsträger abberufen Die holländische Negicrnng hat ihren Geschäftsträger Dr. Flacs aus Madrid abbcxufcu. Der Geschäftsträger hat Spnuicu bereits verlasse». Die Ursache der Abberu fung >var eine Auscinnnderschnng des Geschäftsträgers mit der marxistischen Negicrnng wegen Verletzung der Exterritorialität der niederländischen Gesandtschaft in Madrid. Trotz bindender Zusage der spanischen Linksregic- rmig, die diplomatischen Nechtc der holländischen Gc- sandtschasi zu achten, hatten am ll. September Beamte der Gebe:.»Polizei ein zur holländischen Gesandtschaft ge hörendes Gebäude besetzt und aus ihm eine Neihe von Einrichlnngögegenständen rechtswidrig entwendet. Ans Einspruch dcS holländischen Geschäftsträgers gegen dieses völkerre^uswidriae Vorgehen machte zwar die Madrider Negicrnng eine Neihe von Versprechungen, die jedoch nicht gehalten wurden. Die niederländischen Belange in Ma drid werdet; durch einen Vizekonsul wahrgenommcn. Litwinows Gefchäftiglelt in Gens Wie die Außenpolitikerin des Pariser „Oeuvre" über die Absichten der Madrider Negierung wissen will, wird der spanische Delegierte beim Völkerbund den Antrag stellen, eine internationale Kommission an der portugie sischen Grenze zu ernennen, die die Aufgabe haben würde, jede Waffeneinfuhr von Portugal nach Spanien zn un terbinden. Sollte dieser Antrag nicht durchkommcn, so würde der spanische Völkcrbnndsvertrcter einen zweiten Antrag auf Ansdehnung des bisher nur gegen Spanien verhängten Waffenansfuhrvcrbots auch auf Portugal stellen. Einer sowjctrussischcn Meldung aus Genf zufolge entfaltet der sowjctrnssischc Außcnkommissar Litwinow an; Völkcrbundssitz größte Aktivität. Litwinow empfing u. a. auch den Madrider Außcuminister. Sodann hatte er längere Unterredungen mit dem französischen Außen minister Delbos und dem Außenminister Numäniens, An tonescu. Dämme gegen die rote Flut Haussuchungen bei belgischen Kommunisten Auf Auwcisuug des belgischen JustizministerS nahm die Staatsanwaltschaft in Brüssel, im Gebiet von Bvri- nagc und im Lütticher Bezirk nmsasscnde HnnSsuchungcn bei Kommunisten nnd Anhängern der Trotzki-Partei vor. Bis jetzt sotten mehr als ll>0 Haussuchungen stattgcfnndcn haben. Zahlreiche belastende Schriftstücke und anch Waf fen wurden beschlagnahmt. In Charleroi hat die Polizei Liste» beschlagttnhmt, i» denen alle Untcrkuuflsränme der bei den Liuksrcvolu- tionärcn besonders verhaßten staatlichen Gendarmerie und die wichtigsten öffentlichen Gebäude verzeichnet waren. Andere Listen enthielten die Namen von Polizciangehöri- gen mit Adressen sowie die Anschriften von Gegnern der revolutionären Bewegung. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte auch die Mappe, die ein Waffenkäufcr der Madrider Negierung in Belgien verloren hatte. Ans den Schriftstücken, die die Mappe enthielt, gehl hervor, das; sich die marxistische spanische Negierung bei ihre» Wafsenkaufsversuchen be kannter Persönlichkeiten der belgischen Sozialistischen Par tei bedient. Grobe portugiesische Arbeiterlundgebung In Oporto veranstalteten etwa 20 000 Arbeiter aus den nordporlugiesischen Proviuzen im Zuge der großen Aktion gegen den Kommunismns einen Ailfmarsch. An schließend fand im Kristallpalast eine Kundgebung statt, auf der der Staatssekretär für die Korporationen im Na men der nationale» Gewerkschaften sprach. Er wies aus die ungeheure» Gefahren des Kommunismus für alle Völker hin, für die Spanien eine Warnung sein soll. Ein- Abgeordneter verglich die inncrpolitische Lage der bol schewistisch-marxistisch geführten Staaten mit Deutschland, das der ruhende Pol sei. „In Deutschland", so erklärte der Abgeordnete wört lich, „ist jeder 'einzelne Arbeiter ein überzeugter uud be geisterter Kämpfer für die Nntivu. Deshalb ist das Deutschlaud Adolf Hitlers das Laud der Freude, des rmulrs uud der Zufriedenheit." Auch tu Portugal, so sagte der Redner weiter, müßte» auch dem letzte« Arbei ter die Auge« nufgchcn, wo die Vvlksbctörcr zu suche« seic«. Ganz Portugal sei sich einig in der Abwehr aller Staatszerstörcr und stehe treu zur Negierung Salazar. Portugal wünsche keine iberische Sowjetrepublik, sondern seine Unabhängigkeit und nationale Freiheit. Zahlreiche Verhaftungen im Lande Salzburg Der österreichischen Politischen Polizei ist ein großer Schlag gelungen. Nach langwierigen Erhebungen und nach Beobachtung der kommunistischen Prvpngandatätig kcit im Laude Salzburg griffen die Behörden überraschend zu, uud es gelang ihnen, dcu größten Teil der illegalen kommunistischen und revolutionär-sozialistischen Organi sationen in den Salzburger Laudbczirkcn Pougau, Pinz- gau uud Flnchgnn aufzudcckcu. Zahlreiche Leiter der einzelnen Untergruppen wurden verhaftet. In der Stadt Salzburg selbst wurde die ge samte Landesleituug der Noten festgenommcn. Vier Ver haftete haben bereits umfangreiche Geständnisse abgelegt. Im Zusammenhang mit den Salzburger Verhaftungen wurden in der Nähe Wiens und im nördlichen Nieder- österrcich führende Kommnnisten festgcnommen nnd um fangreiches schwerbelastcndcs Material sichergcstellt. Griechisches Gesetz gegen den Kommunismus Ein im griechischen Staatsanzciger veröffentlichtes neues Gesetz gegen dcu Kommunismus sieht u. a. Gcfäng- uisstrafcu vou miudestcus drei Mouatcu uud Lnndcsver- Weisung für die Dauer vou sechs Monate« bis zwei Jah ren gegen denjenigen vor, der cs unternimmt, Gedankcn- gänge und Methoden zu verbreite», die auf ci»eu Um sturz der sozialen Ordnung abziclcu. Anstiftung zum Streik wird ebenfalls bestraft. Herausgeber und Buchhändler müssen alle Werke, de ren Inhalt den gesetzlichen Bestimmungen widersprechen, innerhalb von 20 Tagen abliefern. Dem Wortlaut des Gesetzes geht eine längere Schilderung der verbrecherischen eEKL /esse Ncichsjngcndführcr Baldur vou Schi roch ist, bcglci- wt vom iialicuischcu Staatssckrciär im Erzichuugsmmistcrium Ricci, am Sonntagabcnd, vou Florenz kommcud, in Nom ciu- gctrofscu. * Tcr afghanische Anszcnminislcr Sardar Mohammed Khan tras in Begleitung de-, Präsiocnien der afghanischen Na- lionalbank zn längerem Aufenthalt zwecke wirtschaftlicher Ber- Handlungen in Berlin ein. * Am Sonntagabend ereignete sich m einem de; Moulecalini- Gcscllstbast aehörenden Ammoniakwerk in Bragno bei Savona eine schtvcrc Explosion. Ane deu rrümmcrn wurden bie Miller- nacht zwei völlig verkohllc Leichen geborgen. Sieben Personen, darunter zwei Ingenieure, wurden lebenegesährlich verletzt: man zweifelt an ihrem Auskommen. Tie Abordnungen der streikenden Textilarbeiter dec- Vv- gcsengebietcs haben am Sonnabend spät abends, wie aus Epi- nal gemeldet wird, sich vcrpslichtet, am Montag früh die 65 zur Zeit besetzten Fabriken zn räumen. Bon insgesamt ->2 000 Textil arbeiter des Vvgcscugebietes haben sich rund :Zl OM am Streik beteiligt. " Ans Madrid berichtet der Nnndfunksender von Tenerissa, daß die anarchistischen Horden im Lanse des Sonnabend einen Nebersall ans den Palast des Präsidenten der Nepnblik, A;aua, versucht hätleu. Sowohl der Präsident wie auch alle Minister würden vou den Marxisten streng überwacht, da mail besnrchlet, daß die Negiernngsmitglieder angesichts der drohenden Eiukrei- inng von Madrid durch die nationalen Truppen einen Fluchtver such unternehmen konnten. * Ter Vorsitzende der Kommunistischen Partei in Griechen land, Zachari adcs, ist verhaftet worden. * Tas Parlament des brasilianischen Staates, Minas Gera cs, nahm eine Prolestcrklürnng gegen die von den Kom munisten in Spanien verübten Grausamkeiten an, die sich gegen die Kämpser richten, die sich für die Sache Gottes und der Zivi lisation gegen die Horden Moskaus cinsctzcn. Tätigkeit des Kominnnismuö v'vrmis, gegen de» in Grie chenland erstmalig im Jahre 1920 Maßnahmen ergriffen wurden, die jedoch unzweckmäßig und nngercchlferNgl wa ren, da sic Strafen gegen die Anhänger des Kommunis mus vorsahen, während sic den leitenden Individuen jede Handlungsfreiheit ließen. Da es sich bei dem Kom munismus um eine verbrecherische revolutionäre Orga nisation handele, seien die durch die Verhältnisse gebotenen strengen Maßnahmen gegen ihn ergriffet; worden. Ein amerikanischer Feldzug gegen den Kommunismns Ncnyorl. Iu Fort Waiuc kIudiaua) hat der katholische Bi schof John Francis N oll. dcr Borfitzcudcr dc^ katholischem Laicuorgauisatioucu in dcu Vereinigtem Staaten ist, den Beginn eines eintikommnnistischen Feldzuges bckanutgegeben, der sich über das ganze Land erstrecken wird. Ter Feldzug wird am 25. Oktober seinen Höhepunkt erreichen, wenn von allen Kanzeln gegen Moskau gepredigt wird. Gescheitertes Volschewisierungsexperiment in einer französischen Fabrik Paris. Dcr Industricllcnvcrbaud von Lyon hat dcr Prcssc cinc Mitteilung übermittelt, die auf die schwcreu Ausschrcituuaen in der Knnstscidcnsabrik Rodiaccta Bezug nimmt. Dort wurden bekanntlich die Direktoren nnd einige leitende Ingenieure vou den Streikenden cinc ganze Nacht hindurch iu ihrcu Büroräumeu fcstgchaltcn uud erst auf das Eingreifen des Präfekten und des Bürgermeisters von Lyon, Herriot, befreit. In der Mitteilung des Lyoner Indnstricllenvcrbandcs wird feslgcstcllt, das; die Belegschaft der Fabrik Rodiaccta scit mehreren Tagen den Versuch gemacht habe, auf eigene Faust den Betrieb weitcrzusühren. Die Gcsellschast hätte demgegenüber die polizei liche Räumung ans Grnn» eines Gerichtsbeschlusses bewirken oder die Gas- und Walserzusnhr zu deu Fabrikgebäuden sperren kön nen. Man habe jedoch kcine derartigen Maßnahmen ergriffen, weil man diesen Versuch des Arbeitcrausschufscs in der Fabrik frei durchfuhren lassen wollte, nm durch die Ersahruug zu bewci- len, ob cinc Produktion ohnc Jngcnicurc nnd ohne Direktoren durchführbar lei. Das Ergebnis dieses Versuches sei, das; die Fabrik die Arbeiten eingestellt habe. Taranshin habe die Arbci- tcrgcwcrkschafl den Präfekten gebeten, die Verhandlungen mit der Direktion einznlciten. Dic Hafenbehörden Nio de Janciros sahen sich ver anlaß;, der Mannschaft nnd den Duxchgnngspnssngieren des französischen Dampfers „Belle Isle" das Anlandgehen z» untersagen. Die Behörden begründeten ihr Verbot damit, daß sie cinc Wiederholung dcr kommunistischen Zwischenfälle, dic sich bei der Abfahrt des Dampfers aus Bordeaux ereignet hatten, vermeiden wollten. Bezeichnend ist übrigens, daß die „Belle Isle", als sie in Nio an legte, an Bug und Heck rote Fahnen zeigte, die die In schrift „Nieder mit dem Faschismus" hatten. Auf Ver langen der Polizei wurden die roten Fahnen dann ent fernt. Dabei ereignete sich jedoch ein Zwischenfall. Wäh rend des Einholens der provozierenden Fahnen stimmte die Mannschaft dic „Jntetuationale" an. Zehn der Nnhe- störer wurden von dcr Polizei sestgciwnnnen, jedoch noch vor dcr Abfahrt des Dampfers wieder in Freiheit gesetzt. Nur Nahrungsmittel? Moskau. Am Freitag ging vou Odessa ei» Dampfer nach Spanien in See, dessen Ladung, wie die sowjetrnssischc Tclegra- phenagentnr mittcilt, aus rund 2000 Tonnen Nahrungsmitteln bestehen soll. Es handele sich um einen ersten Lcbcnsmittcltrans- pvrt, der aus Mitteln angckauft worden sei, die die Fronen der Sowjetunion gesammelt hätten. Kriegsminister Daladier kündigt einen Friedensaufruf der französischen Regierung an Paris. Kriegsmiyistcr Daladier, der sich ans dcr Durch reise' nach Dieppe kurze Zeit in Rouen aufhielt, beschäftigte sich in einer Ansprache im Nathans mit der außenpolitstchen Lage. Es gebe, so erklärte Daladier, kcine aufrichtigen Menschen, dcr Frankreich das Recht absprechcn könne, sich zu organisieren. Tic Haltnng der französischen Regierung sei klar nnd ehrlich. Es gebe leinen Franzosen, der den anderen Völkern nicht die Hand reichen möchte. Das politische Regiment der anderen Länder gehe Frank reich nichts an. In einigen Tagen werde die französische Rcgic- rnng einen Anfrnf an die Welt erlassen, in dem sie ihren Frie- dcüswillen kundgebc. Wenn Frankreich aber den Frieden wünsche, so bedeute das nicht, daß es Passiv nnd untätig bleiben wolle. Dieser Aufruf an die Welt könue nicht genügen. Man müsse gleichzeitig den anderen Völkern zeigen, das; Frankreich cnt- lchlossen sei, dem Lande mit allen zur Verfügung stehenden Mit teln Achtung zu verschaffen.