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Sächsische Elbzeitung : 28.08.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193608282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19360828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-08
- Tag 1936-08-28
-
Monat
1936-08
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 28.08.1936
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des Gene- g'amnis dars nicht zu lies 3. TaS Niveau des Nn dem Vor- ZUUI ersten LNale sich ans Urlaub in Sowjetrnßland befindet, rals erfolgte, beträchtliches Aufsehen. Ztvci Tage bevor General Putna unter tvaud, in Muskau an einer niilitärpolitischen Privatpnpicrc des BvlschaflöpcrsonnlS, auch Putnas; dnrchsuchtcn. Wäbrcnd nach einer Rentcrmcldnng in Moskau amt lich erklärt wird, das; General Putna der Mittäterschaft in der Verschwörung der Trotzkisten gegen Stalin und andere Sowjctführer beschuldigt ivird, crsäbrl „Evcniug News", das; er wabrscheinlich auch des militärischen Lan desverrats angeklagt werde. Die Sowjetagcntcn in Lon don haben der „Evcniug News" zufolge i« London Er- kuudiguugeu über den Umgang Pntnas in russischen Emigrantenkrciscn cingezogen. Besonders versuchten sie festzustellcn, ob Putna Besucher vom Festland empfan gen hat. Kommunistenoerhallungen in Warschau Seit einigen Tagen führt die Politische Polizei in i Warschau eine energische Aktion durch, um die kommnni- stischcu Organisatiouszellcu der Hauptstadt aufzulösen. Tag und Nacht finden Haussuchungen insbesondere im Jndcnvicrtel statt. Bisher sind 72 Agitatoren festgenom- men worden. Die Aktion ivird fortgesetzt nud soll auch ans die Provinzstädtc ausgedehnt werden. rechnen, daß dieser Teil der Ausstellung ganz besonderem Interesse begegnet, geniesst doch der „Fernsehsender Paiil Nivkow, Berlin", der durch unmittelbare Uebertragpug der Olympischen Spiele die Aufmerksamkeit der ganzen Welt aus die hervorageudcn Leistungen der deutschen Fern- schtechnik gelenkt hat, heute bereits bei alt und jung aller grösste .Bolkstiimlichkeit. ' ' ' .!t- Wie es heißt, soll der im Moskauer Schauprozeß zum Tode verurteilte und am Dienstag Hingerichtete Dreiser die Behauptung ausgestellt haben, das; General Pntna den Kreis der Trotzkisten verlassen habe, nm seine Stellung in der Roien Armee bcibehalien zu können. Er habe indessen seine terroristische Aktivität fortgesetzt nud habe auch weiterhin Verbindungen mit Trotzki unterhalten. Weiter melden die englischen Blätter aus Moskau, das; Frau Cokolniknw, die Frau des früheren sow- jctrussischen Boischnslers in London, ans der tommnnisti- schen Partei ansgeschlossen worden sei. Botschafter So- kolnikow selbst ist im Zusammenhang mit den im Mos kauer Prozcs; erhobenen Beschuldigungen verhaftet worden. Die Beschuldigungen gegen Putna Tic polnisch-dänischen Handelsvertragsverhaudlungen sind durch den "Abschluß eines Handelsvertrages zu Ende geführt worden. * Zwei Vertreter der polnischen Bauernpartei wurden in das konzeniraiiouslager von Bereza Kartuska gebracht, weil sie die Bauern zu regierungsfcindlichen Kundgebungen veranlaßt nud bei öffentlichen Bersannuluugen zum Widerstand gegen die Staatsgewalt ausgeforden hatten. Da bei den letzten Zwischenfällen zwischen Bauern nnd Polizei in Galizien von den Banern Schußwaffen vcrtvendet worden sind, hat die polnische Polizei in einigen Kreisbezirke» Galiziens Haussuchungen bei den Banern durchgeführt, wobei zahlreiche Schnßwasfe» gesunden und beschlagnahmt wurden. * Ter Geucraliuspektenr - der polnischen Armee, General Rydz-Smigly, ist in Begleitung des Chefs des polnischen Generalslabes, Brigadegeneral Stachiewicz, nnd einer An zahl höherer Offiziere nach Paris gereist, nm an den französischen Manövern teilznnchmcn. Ter abessinische Stammeshänptling Ras G n gs a, der sich während des italienisch-abessinischen Krieges sofort aus die Seite der italienische» Truppen gestellt hatte und gegenwärtig zn einem Besuch iu Italien weilt, ist, von Rom kommend, in Triest ciuge- Iroffen. Nach einer Besichtigung der Stadt ist er nach Moufal- coue wcitergereisl, wo er die großen Werften der italienischen Marine besncht. . . Koufcrcuz Icilzuucbmcu, vor etwa drei Woche» zurülkberufeu tvurdc, crschicucu der „Evcniug NcwS" zufolge iu der Lvudvncr Svwjctbotschnft zwei Mitglieder der GPU., die sänitlichc Festungsbau in Nordböhmen Die enge miMiirlsche Zulammenarbeit Prag - Moskau Die Verhaftung des sowfctrussischcu Militärattaches in London, General Pntna, erregt in England besonders wegen der Umstände, nntcr denen die Abreise Einen gebührenden Anteil an den Rnndfnnlprogrammen des hinter uns liegenden Jahres bade auch die Volkssender aklion gehabt, die bewirken solle, das; in den breiten Massen des Volkes wieder ein Gefühl für künstlerisches Schassen über Haupt entsteht. Dadurch, das; eiu Volksgenosse sich laienhaft und primitiv künstlerisch betätige, erwachse in ihm nicht nur eine bis her nicht gekannte Frende am Tasein, sondern er wirkt im Lause der Zeil auch aufuahmebereil für die große K»nst selbst. Es sei also falsch, weuu iu gewissen Teilen der Künstlerschaft sich die Aussassuug breil mache, dnrch die VolkSsenderaktion würden die bernsSläligen Künstler in ihren Schasfensmöglichketlen ein geengl. Die Volkssenderaktion beabsichtige nicht Kunst s ii r das Volk zn bringen, sondern eine neue Volkskunst znm Leben zu er wecken. Reichsminister Tr. Goebbels gab dann eine Reihe von Ge sichtspunkten sür die Programmgestaltung: I. Bei einer Teilnehmerzahl von säst 7^ Millionen, die einer regelmäßigen Mithörerzahl von etwa Millionen entspricht, mich das Programm des Rundfunks nach der unterhaltenden wie nach der künstlerischen Seite entsprechend seiner Massenznhörer- schast möglichst vielseitig sein. Für ihn gilt in der Tal das GoeiheworN „Wer vieles bring!, wird manchem etwas bringen." 2. Es ist selbstverständlich, daß bei einem Tagesprogramm eines einzigen Senders, das meistens von morgens t> Uhr bis nachlS l Uhr nnunterbrochcn abrvllt, im Laufe der Zeit auch manche Minderwertigkeit mit unterlaufen muß. Es ist unge recht, vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein ein Rnnd- sunkprogramm abznhöre», seine Höhepunkte zu vergessen, nud seine Tiefpunkte zu kritisieren. Deutschen Arbeitsfront und der Hitler-Jugend. Unter der Parole „Landvolk sendet für Landvolk" gibt die Neichsbauernführung eine Darstellung der Nundfunkarbeit in den deutschen Lanoesbauernschaften. In den Kojen auf der linken Seite der Ehrenhalle zeigt die Reichspropaqandalei- tung der NSDAP, welche Bedeutung heute der Hundfunk nären Umgestaltung. Im Rahmen einer ganz neuartigen Meu schensührung, wie sie vom Nationalsozialismus p s: --- ' praktisch eiugeleitet wurde, ist der Ruudsuut dazu eines der modernsten Und wichtigsten VolkScrziehungS-, VolkSsührungs im Leben der Gemeinde besitzt. Der deutsche Kurzwellen sender in Gemeinschaft mit der Auslandsorganisation der NSDAP zeigt seine Arbeit in der Ehrenhalle der Ausstel lung. Für die Erüssnungsseicr ist in der Ehrenhalle ein W u n d e r i n st r u m e n t eingebaut worden, das lpäter in die Halle des Volkslenders übersiedelt: eine „Doktor-Bier- ling-KdF-G ro ßtonorge l". Diese neueste Erscheinung auf dem Gebiet des weltberühmten deutschen Orgelbaues besitzt nicht eine einzige Pfeife. In der Jndustriehalle liegt das Reich der gesamte» Nundfunkapparate bauenden Industrie Deutschland. Was sich hier darbietet, ist die geradezu überraschende Vielseitig keit der Apparate und Anpassungen an die verschiedensten Bedürfnisse. Auf grosser Linie aber zeigt sich immer wieder, daß die neuen Apparate sich gegenüber denen des Vorjahres vor allem bei musikalischen Darbietungen durch eine fast naturgetreue Wiedergabe auszeichnen In der Halle IA werden Fernsehgespräche zwischen Berlin und Leipzig durchgeführt: die Besucher können ihnen hörend und sehend beiwohnen. Die groben Volks-Unterhaltungs- nbende der diesjährigen Rundfuykausstellung finden in der Halle II statt. In Halle V gibt eine Funksondorfchau der Deutschen Reichspost einen lehrreichen Ueberblick über alle jene Mittel, die zur einwandfreien Abwicklung der draht losen Nachrichtenübermittlung eingesetzt werden müssen, und in der Halle Vl ist das Reich des Bolkssenders. Neichsscndcleiter Hadamo w s k h gab über alle Sen der einen Vorbericht zur Eröffnung der Nnndfnnkausstel- lung und des Volkssenders. Er wies darauf hin, dasz diese Schau innerhalb von zehn Tagen aufgebaut wurde und dasz dieses Wunder nur von den ordnenden Händen eines gan zen Heeres fleißiger Arbeiter vollbracht werden konnte. Hadamowsky wies auf die Schau der deutschen Nundfunk- industrie, auf ihre verschiedensten Neuschaffungen und vor allem auf den Volksempfänger, den Arbeitsfrontempfänger und auf das neue Koffergerät hin. Fernsehen au! der Rundsunlaurftellung Der Vorgang in seine» ci»zcl»cn Phase» zu verfolgen. Um den Hiinderltansenden von Besuchern der dies jährigen Große» Deutschen Nimdfmikaiisstellimg auch den praktischen Ferusehprogrammbetrieb vorzuführen, ist zwi schen den große» Messehallen i nnd 2 ans einem Teil des Messedannnes eine „Schaubühne des Fernsehsenders Paul Nipkow, Berlin" errichtet worden, aus der für das Fern sehen besonders geeignete Kräfte des Volkssenders einge setzt werden sollen. Als Bildfänger arbeiten das Jko.go- skop und das Zwischcnfilmverfahren. Die Industrie hat iu uumittelbarer Nähe ihre Ferusehcmpfäuger ausgestellt, so das; sich die Besucher von dem Erfolg dieser Arbeit so fort überzengen können. Es ist somit die Möglichkeit ge geben, jede Phase des Fernsehens, angesangen beim eigent lichen Geschehen über den Bildcmpfängcr bis znm ltzilch- tcnden Bild, zn verfolgen. Wenn im letzten Jahr viele Hundertlansendc iu den Fernsehstube» Groß-Berlins diesen jüngsten Arbeitszweig des Nundsnnks bewunderten, so konnten sie jedoch immer > liche Steiger u.ng der Wiedergabequalität, i Die Sorgfalt, die ganz allgemein dem Aufbau des Nieder- frequenzteiles gewidmet würde, erstrecke sich selbstverständ- ! lich auch auf dieVerbesserungderLautsprecher. ' Das jüngste Fachgebiet, das Fernsehen, nehme auch in diesem Jahr einen wesentlichen Naum der großen deutschen ' Funkausstellung ein. Vervollständigt werde die F e r n s e h- i a u s st e l l u n g noch dnrch eine F e r n sprech-Gegen- Ucber die enge militärische Zusammenarbeit Moskau- Prag mit ihren bedrohliche» Auswirkungen auf die Gefähr dung des Weltfriedens dnrch den Bau van Festungslinien in Nordböhmen berichtet eine Eigenmeldung des „Dresdner Anzeiger" aus Prag: „Wie jetzt bekannt wird, ist bei den Besuchen des Sow- jclfliegerchefs Stlksnis in Prag und vor allem bei einer Konferenz in Warienbad, an der L i l w i n o f f-Wallach, der Sowsetbotschafter in Paris, Potcmkin, und sowjet- russische und tschechische Militärs teilnahmen, eine detaillierte Planung für den Pau sogenannter Verteidigungslinien in Döhmen festgelcqt worden. Insgesamt find drei solcher Verteidigungslinien vorge sehen, bezieh«ngsweise schon im Aufbau begriffen. Die erste Linie verläuft rechtwinklig längs der Rordwesl- und Rord- oslgrenze Böhmens, beginnend einige Kilometer nördlich von Pilsen, dem Hauptsih der tschechischen Rüstungsindu strie, zieht sich über kladno bis nach Melnik an der Elbe und weiter bis nach Turnau an der Iser hin. von hier bewegt sie sich nach Südosten und verläuft über Git- schin bis Pardubitz. Die Liuie führt hier überwiegend durch tschechisches Siedlungsgebiet, erst in Ostböhmen, Nord- mähren und Schlesien berührt sie sudelendeutschcs Land. Die zweite Verteidigungslinie verläuft, im Osten begin nend, beiTcsche n über Troppau nnd Mährisch-S ch ö n- berg bis Grnlick) an der Südsvihe der Grafschaft Glatz, von da nack Südweslen abbiegend längs der Böhmisch-Mäh rischen Höhe über Iwiltau und Reust adt bis nach I g l a u. Bei Grulich ist bereits der Bau umfangreicher Befesti gungsanlagen rege im Gange. In den nordmährischen Bezir ken ist nicht nur das Photographieren sondern auch das Tragen von Photoapparaten unter schwere Strafe gestellt. Die dritte Verteidigungslinie schließlich verläuft längs des Waagtales über den Höhenzug der Weißen Karpa then und weiter über die Kleinen Karpathen bis nach Proß- b u r a. Von den strategischen Bahnbauten wird gegenwärtig besonders die West-Lst-Magistrale Pilsen—Jglau—Brünn —Waagtal gefördert: sie läuft zum Unterschied von der Kaschau-Oderberger Bahn mitten durch das Land. Auf die sem Eisenbahnweg sollen die Sowjettruppen nach Böhmen befördert werden." SowietattMe verhaftet Wegen angeblicher Deilunhmc an dem Trotzki-Komplott. London, 28. August. Nach in London vorliegenden Meldungen aus Moskau, ist der Militäranachä der sow- jelrnssischcu Botschaft in London, General Putna, der sehanlage der Deutschen Neichspost, wie sie anläßlich der Leipziger Messe zwischen Berlin und Leipzig in Betrieb genommen wurde. So vielversprechend und mchsichtsreich die in diesem Jahr erreichten Erfolge auch sein snögen, so müsse' doch abschließend über das Fernsehen gesagt werden, daß die Beschaffung von Fernsehempfängern zur Zeit grö ßeren Schichten unseres Volkes wegen der hohen Kosten noch nicht möglich sei. und Volksbildnngsmittel. Tonn» ressvrliert auch der Rnndsnnk bei »ns nicht wie in ollen anderen Ländern bei einem Foch-, sondern bei einein politischen Ministerium. Reichsminister Tr. Goebbels schloß: „Wiederum stehen wir am heutigen Tage vor dieser großen Schau der Wirtschaft, der Technik, der Kultur und der Politik ans einem der wichtigsten Teilgebiete unseres össcntlicheu Lebens. Was ehedem unr "An gelegenheit der daran numittelbar interessierten Kreise war, ist unu Sache der Nation nnd wird von der Welt respektvoll und vielfach mit "Neid beachtet. Möge auch von der diesjährigen Schau des deutschen RnndfnnkfchasfenS ein starker Impuls ausgehen. Möge auch sie milhelsen, die deutsche Volksgemeinschaft zn zim mern nnd die Kraft nnd die Fähigkeit des Ruudsuuks selbst zu vermehren, Glück und Frieden den deutschen Menschen bringen. Ich verbinde mit diesem Wunsche meinen nnd des Volkes Dank an alle die, die an der Gestaltung des deutschen Ruudsnnks mit- orbeiten, vom Intendanten bis zum letzten Arbeiter. Das ganze Volk ist täglich Zeuge dieser "Arbeit und es will, daß sie getan werde ini Geiste der Frende, die alle Deutschen oui Werk- und Feiertag verbindet. In diesem Sinne erkläre ich die große deutsche FnnkcmSstel- luug 1936 in Berlin sür eröffnet." Verbesserungen im Rundfunk Was die „13. große deutsche Rundfunkausstellung Berlin 1936" zeigt Ain Domkcrstagikachmittag fand in den Ausstellungs hallen am Kaiserdamm eine Pressevorbesichtigung der „13. große» deutschen Rundfuukausstellung Berlin 1936" statt, bei der Ministerialrat D r e ß l e r - A n d r e ß , der Präsi dent der Reichsrundftmkkannncr und Neichsamtslciter d.r NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", über die Volks sender-Aktion sprach, die der Rundfunk mit der NS- Gemeinschaft „Kraft durch Freude" durchführt. Durch diese Aktion soll der Fülle der Begabungen im Volk der Weg freigemacht werden, um später aus der Gemeinschaftsarbeit des ganzen Volkes heraus in einer neuen Komposition ein neues n a t i o n a l s o z i a l i st i s ch e s Kunstleben des deutschen Volkes zu entwickeln. Dr. Ing. Goerz, der Leiter der Fachgruppe Rundfunk in der Wirtschaftsgruppe Elektro-Jndustric, stellte fest, ein erster Ueberblick gebe den Eindruck, daß überraschende Neue rungen technischer Art in diesem Jahr nicht gezeigt würden. Nur auf dem Gebiet des K u r z w e l l e n e m p f a n g e s habe man eine Steigerung der Empfindlichkeit vorgenommen, um den Vorsprung der amerikanischen Kon kurrenz auf den Auslandsmärkten aufzuholen. Das Pro gramm 1936/37 der Nundfunkindustrie, das etwa zweihun dert Typen umfaßt, sei gekennzeichnet durch eine wesent- nur das Ergebnis, das fertige Bild, sehen. Nicht'audcrs ! war es in der Ferusehstraße der vorjährigen Nundfunk- § ausstellung. Nunmehr aber wird wie beim Volkssender so auch beim Fernsehen der Nmidfunkbetrieb m feinen j einzelnen Arbeitsgängen gezeigt. Und es ist damit zu Ein "Rundgang durch die Ausstellung zeigt Kojen der, ' """" " ' gesenkt, aber auch nicht zn hoch geschraubt werden. Jede Sen dung muß darauf bedacht nehmen, daß sie von Millionen Teil nehmern nicht nnr gehört, sondern auch verstanden werden will. Es ist etwas anderes, in einem Konzertiaal oder Theater ^nit einer immerhin begrenzten Teilnehmerzahs höchste Kunst in Ton nud Wort zu bringen oder im Ruudfuuk, ohne daß durch unmit telbares optisches Teilnchmen das Verständnis erleichtert wird, Millionen Menschen, die aus allen Volksklassen nnd Bildnngs schichten stammen, zum Mithörcu auszuopferu. l. Das Programm des Ruudsuuks muß so gestaltet werde», daß cs dem verwöhntere» Geschmack »och interessiert n»d den, anspruchslosere» »och gefällig und verständlich erscheint. ES soll in einer klugen und plhcholvgisch geschickten Mischung Belehrung, Anregung, Entspannung nud Unterhaltung bieten. Dabei soll besonderer Bedacht gerade aus Entspanuuug nud Uutcrhaltung ge legt werden, weil die weitaus überwiegende Mehrzahl aller Rnnd- snnkteilnehmer meistens vom Lebe» sehr hart und unerbittlich angesaßt ivird, in einem nerven- und kräslevcrzehrenden Tagcs- lampj stcht nnd Anspruch daraus hat, iu den wenigen Rnhc- nnd Mußestunden nun auch wirkliche Entspannung nnd Erholung zn finden. ü. ES ist nicht wahr, daß Rnndsnnk oder Film der knltnr Schaden zngesügt hätten, Gewiß entspricht es den Tatsachen, daß die reine Schanwielkunsl, künstlerisch gesehen, der silniischcn Wie dergabe überlegen ist. Genau so wie ein Musikstück bei unmittel barem Hören änch unmittelbarer wirkt als bei mechanischer Wie dergabe dnrch den Rnndsnnk. Das aber steht gar nicht zur Debatte. Es steht zur Debatte, ob es für die Millionen Menschen, weil zerstreut im Laude, besser ist, niemals Beethoven oder Wag ner oder sie wenigstens über den Rnndsnnk zu hören und niemals einen großen Schauspieler oder ihu weuigsteus im Film zu seheu. Nur blasser, weltsremder "Aesthelizismus kann sich der Dringlichkeit dieser Fragestellung entziehen^ Tie Millionen "Menschen aber, weil zerstreut in den deutschen Städten nnd Dör fern, aus einsamen Gehöften, irgendwo im Schwarzwald, in Mecklenburg oder iu Ostpreußen werden es dem lechnische» Mirakel des Rnndsnnks zu daukeu wisse», daß eS ih»e» iu ihrer Eiusamkeit uud Weltabgcschlossenheit das Wunder des Lebens ins Hans bringt, sie mit Städten und Provinzen verbindet nud die Klammer fertigen Hilst, die das deutsche Volk geistig und see lisch umschließt. 6. Für die Bilduug eines Volkes tzarf niemals der Grundsatz gelten: „Alles oder nichts". Man mnß im Gegenteil im ewigen eifrigen Bemühen das Bildungsniveau eines Volkes zn heben nnd zn festigen jncheu. Verwerslich aber ist jener Standpnnkt geistigen HochuutteS, der mit Verächtlichkeit ans ein niedrigeres Bildnngsnivean hernnterschant. Auch der Rundfunk hat sich in seiner "Programmsührung vor diesem geistigen Hochmut zn hüten. Er darf nicht in luftleerem Raum eiues überspitzlen nud damit masseusremdeu Bilduugsideals wirken. Er soll in, Gegenteil seine Zelte mitten im "Volke ansschlagen, dem Geschmack des Vol kes dnrch systematische Arbeit veredeln, sein Bildnngsnivean nicht mit Hochmut belächel«, sondern mit Liebe nnd eisernder Hingabe beben." . . „Man schmäle uns nicht die Errnngeiychaftcm der modernen .Zivilisation: sie haben die Menschen nicht ärmer, sondern reicher gemacht nnd vor alle», sind die Völker dnrch sie glücklicher gewor- I den. Tas 2». Jahrhundert hat uns wieder die Ange» geöfsncl > sür die Schönheiten nnd Ncichtünicr des Lebens. Es ist ein Jahrhundert ungeheuerer, revolutionärer technischer l Entwicklung, ein Jahrhundert, das die angespannteste Hingabe j jedes einzelnen Menschen an sein Tagcswcrk fordert, ihm aber ! auch die moderne Technik als Helferin nnd Ucbcrwindcrin eiues atemberaubende» Tempos uud eines mitreißenden LcbenSrythmnS zur Seite stellt. Es ist nicht wahr, daß die ungeheuren dynamischen Kräfte dieses Jahrhunderts Feinde des Menschen seien; sie sind seine Tiener uud Freuude, wenn eine klnge und überlegene Staatssührnug die knnst beherrscht, sie zu regulieren, zu führe» »»d planmäßig einzusetzen. Was früher das eifersüchtig bewachte Vorrecht der sogenannten Oberen Zehntausend war, das beginnt nun unter tatkräftiger Mithilfe der modernen Technik Gemein besitz eines ganzen Volkes zu werden." Das alles erfordere auch neue Formen in Politik nnd Wirt schäft. Der svziaiislische Volksslaat nationalsozialistischer Prägung sei das sinn- und augenfällige Ergebnis dieser Politisch-revvltttio . . . . im Zusam ¬ menhang mit dem angeblich gegen Stalin geschmiedeten Komplott der Trotzkisten verhaftet worden.
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