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Sächsische Elbzeitung : 01.08.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193608010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19360801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-08
- Tag 1936-08-01
-
Monat
1936-08
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 01.08.1936
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ihren Weil nahm Dm Weg dieser Flamme ist de'r Weg ZUIiiyc- rem Wuhrer. Wir haben den Wunsch, daß das Olympische Heuer die Herzeu ässnen möge siir einen ueueu herrlichen Frieden/' Tann übergab der Gauleiter nnler den Kläugeu der Musikkapel len dem nächsten Läufer die Hackel, der den Weg nach Herzberg zu fortsctzte. Brausend wurde das Sieg-Heil ans den Hührer ausge- noinmen nnd die Lieder der Deutschen erklaupen,^während schon die Hackel, die Elstcrbrücke überschreileud, die Sladl verlassen hatte. Berlin von Henie Berlin im Festkleid! Man erkennt es kaum wieder! Die Nnidanlen ans Straften nnd Plätzen sind fertig, ein Meer von Hahnen weht überall, grüne Girlanden ziehen sich an den Häuserfronten entlang. Die olympische«« Niugc sind das herrschende Shmbol. Seit Tagen wird der Strom der Gäste gröftcr, die das gewaltige Ereignis in der Ncichshanptstadt mit- erlcdcn wollen, aber heute, am Portage zur feierlichen Er öffnung der Olhmpischen Spiele, scheint dieser Strom be sonders stark zu sei«. Dichte Scharen von festlich gekleide ten Menschen bevölkert« vor allem die Straften der Innenstadt, man hört fast alle Sprachen der Welt, jubelnd werden die grossen Fahrzeuge der Reichswehr begrüftt, weuu sie Maunschastcu oder ausländische Besucher durch die Stadt fahren. Die Schnpos haben an den Hanptvcr- kchrSpunltcn eine schöne weifte Uniform angczogcn, sic habet« es schwer, denn das Gedränge der Wagen ist ost beängstigend; ohne Unterlast, in endloser Kette, rolle» diese durch die Strassen. Das Berliner Kennzeichen dcr Kraftwagen verschwindet fast unter den vielen anderen ans den verschiedenen Gegenden des Reiches nnd den min destens ebenso zahlreichen ausländischen Kcnnzcichcn. Es ist auch ein Spor«, der Versuch, zu enträtseln, woher die vielen Wagen kommen! Deren Insassen sehen mit freudi gem Stnuucu aus die geschmückten Straften, sic empfinden die Ehrung, die ihnen Berlin zuteil werden lässt, aus vollem Herzen. Berlin ist bereit! Der Zustrom wird in den kommen den Tagen wohl noch stärker werden, als er Henle schon ist; aber niemand zweifelt daran, das; cs schöne Tage werden, die Zeit der Olvmpischcn Spiele, das; jeder, der dabei gewesen ist, die Erinnerung als eine dauernde mit- nchmcn wird! Wohlan, das Spiel kam« beginnen!! clr. Der Führer wieder in Berlin Der Führer nnd Reichskanzler traf am Freitagnach' mittag mit 16 Uhr von München kommend ans dem Flnghafcn Tempelhof nncrwartet mit seiner ständigen Begleitung ein. Er wurdc von den dort zum Empfang des italienischen Kronprinzen anwesenden italienischen nnd deutschen Persönlichkeiten begeistert begrüftt. Auch die vielen Znschaucr des gleichzeitig stattfindenden Groß- flugtagcs aus dem Tempelhofer Flughafen jnbeltcn dem Führer zn. Anlunst des italienischen Thronfolgers Herzlicher Empfang in Berlin. Der italienische Kronprinz Umberto, der als begei sterter Sportsman»» den Olympischen Spielen Berlin 1936 beiwohnen wird, traf mit einem Sonderflugzeug auf dem Flughafen in Tempelhof ein. Der Reichsminister des Acustern, Freiherr von Neu rath, der in Begleitung des Ehcfs des Protokolls, Ge- sandten von Bülow-Schwanlc, aus dem Tempelhofer Flughafen erschienen war, hieß den hohen italienischen Gast im Namen des Führers und der Ncichsrcgierung herzlich in der Reichshauplstadt willkommen. Ferner waren aus dem Flughafen Tcmpclhos zu seiner Begrü- ftung anwesend der italienische Botschafter Atlolieo mit den Mitgliedern der Botschaft, der italienische Propa- gandaininister Alfieri, der italienische Finanzministcr Thaon di Revel, die italienischen Militärattaches sowie der Inspekteur der italicnischen „Schnellen Truppe", Ge neral d« Giorgio, von deutscher Seite Staatssekretär Lammers, der Kommaiidiercudc General des lll. Armee korps, Gcueralleutnaist von Witzleben, der Kommandant von Berlin, Generalleutnant Schaumburg. Bei der Ab fahrt des Kronprinzen mit Gefolge vom Tempelhofer Feld brachte die zum Voltssluglag aus dem Flughafen weilende Mcnscheumeugc ihm herzliche Ovationen dar. Als das Flngzeug mit dem hohen italienischen Gast lan dete, spielte eine Kapelle die italienische Königshhmnc und die Giovinezza. Empfänge im Rathaus Das Berliner Nathans stand vollkommen im Zeichen der groften Empfänge, die Staatskommissar Dr. Lippert den olhmpischen Mannschaften unserer Gastualionen gab, soweit eil« Empfang nicht bereits am Tage der Anknnft stattgesunden hat. An den Empfängen nahmen teil die belgische Mannschaft, die KW Olympiakämpfer Polens unter Führung des Obersten Glabisz, die Bulgaren nnler Führung des Ehrenpräsidenten des bulgarischen Olympi- schen Komitees, Exzellenz Tschapraraschkow, die öster reichische Mannschaft unter Führung des Barons von Sehfsertitz in Stärke von MO Kämpfern nnd 30 Sport studenten, die ungarische Mannschaft in Stärke von 150 Akan», die von dem Präsidenten ces ungarischen Olyinpia- komitces, Dr. von Kelemen, und dem General der Kaval lerie Lichtcnecker geführ« wurde, und schliestlich die portu giesischen Olympiakämpfer, die von einer 30 Mann starken portugiesischen Jngendgrnppe begleitet war. Staats- kommissar Dr. Lippert entbot allen Mannschaften eine,« herzlichen Willkommcnsgrnft nnd überreichte den Mann- schaftsführern die Olympische Ehrenplatette. Die Bevölke rung, die sich vor dem Rathaus iu grofter Zahl angesam melt hatte, bereitete allen Mannschaften stürmische Huldi gungen. Llllmvia ISIS in Tokio In der Arbeitösitzung am Freitag beschlaft dnS Inter nationale Olhmpische Komitee mit 36 zu 27 Stimme», die XII. Olhiupischeu Spiele >910 nach Tokio zu vergeben. 1488 WvedWe Turner ln Berlin Zu deu Olhmpischen Spielen trafen am Freitagmor gen 1-100 Mitglieder des „Svenska Gvmnastik Förbnndet" ans dem Bahnhos Dallgow-Döberitz ein. Die schwedi schen Gäste, deren Vorführungen am 8. August staktfindeu, siud im Olhmpialager Döberitz, die Frauen im schönen > Lager ElSgrnud untergebrachl. FH re Nalwnalhmuue war ein herzlicher Willkommcnsgruft, der ihnen von Dcnlsch- land enlbotcn wurdc. Unter Voranirist einer Militär kapelle ging es daun in das Olhmpialager Döberitz. Dort fand die feierliche Flaggenhiftnng, zu der alle Lagerbe wohner angei«cic» waren, statt. Der Führer der schwe dischen Abordnung, Arel Berg von Linde, richtete eine Ansprache au seine Landsleute. Iu seiner Eigenschaft als Kommandant des Truppenübnngsplatzes Döberitz sprach daun Oberstlcntnaist Necke. Auf sei» Kommando „Heisst Flagge!" wurdc dauu die schwedische Fahne unter den Klängen der schwedischen Nationalhhmne gehisst. Kapi tän Edgardh von der schwedischen Mannschaft sprach herz liche Dankesgrüfte nnd brachte ein vierfaches Hoch ans Deutschland und Adols Hitler ans. Die deutschen Natio> nalhhmnen beendeten den feierlichen Akt. Anschließend fand in« Olhmpialager Elsgrnnd die feierliche Flaggcn- hissnng statt. Die KdF.-Stadt erwartet ihre Käste Tr. Goebbels und Tr. Le»; bei der Gcncrnlprvbc siir die lNltcrhalwngsvcranstaltungcn Berlin. Ain Sonnabend wird die KdF.-Stadt am Bahnhos Heerstraszc den Berlinern ihre Pforten offnen. Ain Souutag- moraen treffen dann die ersten Olhmpiagäste mit den KdH.-Sou- Verzügen ein. Während der ganzen Taner der Olhmpiade wird dann Tag für Tag Freude in den Hallen herrschen. Tansend Künstler ans allen Laudcsleileu wirken mit. Schon die General probe, die am Freitagabend vor 20UUU geladenen Arbeitern Ber liner Betriebe stattsaud, lieft erkennen, das; etwas Grvftarligcs geboten werden soll. Zur Generalprobe war auch der Ganleitcr Dr. Goebbels erschienen, den der Schöpfer des deutschen Fcicrabcndwerkcs, ReichsorgauisatiouSleiter Dr. Leh, am Ein gang begrüßte. Es ist unmöglich, ausznzählcu, was in der KdF.-Stadt alles vorbereitet wurde. Ta gibt cs in buntem Wechsel Nachmittags- kvuzcrte, Trachtcuvorsühruugcu, Orchcstcrdarbietuugeu in Hülle nnd Hülle, Vorträge, Bühnenspicle nnd Ballette. In den frühen Nachmittagsstnnden werden gruppenweise die sportlichen Veran staltungen der Olhmpiade besucht. Auftcrdem finden wiederholt Führungen durch die Ausstellung „Tcnlschlaud" statt. Ter Vorsitzende der British Legion kommt zn den Olympischen Spielen nach Berlin Berlin. Ans Anlaft der Olvmpischen Spiele wird der Vor sitzende der britischen Hronstämpservereinignug British Legion, Major H e I h e r st v u - G o d t e v , als Gast des Obergruppen führers Herzog von Koburg in Berlin weilen. „Das Lager des Friedens" Eröffnung des Fntcrnationalen Fngcndlagers Berlin. Am Vortage der Eröffnung der XI. Olympischen Spiele wnrde das Internationale Iugeudlagcr, au dem junge Sportler aus 22 Nationen teilnehmeu, feierlich seiner Bestim- mnug übergeben. In einem weiten Viereck waren ans dem Lager platz am Nupcnhorn die Mannschaften in ihren verschiedenartigen Landestrachten angetreten. Ncichssportführer von Tschammer nnd Osten richtete herzliche Worte der Begrüßung an die Vertreter der Sportjugeud ans aller Welt. Staatchekretär a. T. Tr. Lewald dankte namens des Organiscstionslomitecs insbesondere der Wehrmacht dafür, daß sic in wochcnlangcr Arbcii dicscs Lagcr im Grnncwald gewissermaßen ans dcm Boden gestampft habe. Ter Komman dant des Lagers, Hauptmann Höbel, gab der Hossnnng Ans- drnck, das; dieses Lagcr als ein „Lagcr des Friedens" in die Ge schichte der Olympischen Spiele cmgchcn möge. Borleier der Eröffnung der Olympischen Spiele Staatssekretär a. D. Lewald empfängt im Berliner Schloß Berlin. Ter Präsident des Orgauisationskomitees für die Xl. Olhmpischcn Spiclc, Staatssckrctär a. D. Tr. Lcwald, hatte am Freitagabend nach einem alten Brauch, der bei allen Olhm pischcn Spiclcu dcr lctztcn Jahrzehnte durchgeführl wurdc, die Vorkämpfer des olympischen Geistes zn einer Vorfeier der Er- össnnng der Spiclc geladen. Im Wciftcn Saal des Berlines Schlosses waren dcr Ein ladung von Staatssckrciär Lewald die meisten Mitglieder des Internationalen Olhmpischen Komitees unter Führung des Gra fen Baillct-Latonr gefolgt. Während des Festmahls hielt Staatssekretär a. T. Tr. Le- Wald eine Ansprache: In der Verfassung dcr Olhmpischcn Spiclc, so führte cr ans, sci es nicht vorgesehen, das; man den festlichen Empfang vor dcr Eröffnung dcr Spiclc veranstaltet, abc: es sci cin altcr Brauch, dcr auch den Gcwohuhcitcu des alten Hcllas cutsprechc. Nur scicu damals die Tameu, die dcr Eiuladnng heute so zahlrcich gefolgt seiest, nicht zngclassen ge wesen. Staatssekretär a. T. Tr. Lewald begrüßte in launigen Worten die Gemahlinnen der Mitglieder des Internationalen Komitees Er führte dann weiter aus, daß der Geist des Frie dens und der Freundschaft in den Olympischen Spielen gefördert werde. Henie schon könne man fcslstcllcn, daß dcm Olympischen Gedanlen dcr Tiegcspreis zn gcbcn lci. Noch niemals hätten die Olympischen Spiele einc so zahlreiche Beteiligung gcsundeu, noch niemals babc cin grvszcs Volk mit solcher Hingabe, mit solchem Verständnis für den wahren Inhalt der Olympischen Idee nnd mit solcher Begeisterung für dicscs Fcst gcrüstct, noch nicmals habe man das lodcrudc Fcncr dcr Olhmpischcn Spiele durch die Laude getragen. Staatssekretär a. T. Dr. Lewald wandte sich besonders an den Kronprinzen Griechenlands, den Präsidenten des griechischen Olympischen Komitees, nnd begrüßte dann noch einmal in französischer nnd englischer Sprache seine Gäste. Im weiteren Verlaus des Abends hielt Neichsanszcuminisler Freiherr von Neurath folgende Rede: Mit packenden Worten hat nns Exzellenz Lewald, der verdiente' Präsident des OrganisaUonskomitees für die XI. Olhmpiade, so eben geschildert, wie die Olympiafackel, im ehrwürdigen Heilig tum in Griechenland entzündet, durch die Lande getragen wird, nmjnbelt von al) nnd jung dcr sicbcn Länder, durch dic dcr Lauf geht, und mit Spannung verfolgt von allen Völkern des Erd balles. Tic Flammc nähert sich dem Ziel. In wenigen Stunden wird sic in unserer Mitte sein nnd das Licht ans Olympia wird über dem schönsten nnd gewaltigsten Feste lcnchten, das je in der Hauptstadt des Reiches gefeiert worden ist. Mit Fremde nnd Stolz bekennen «vir Dentsche nns zn dcm olhmpischcn Gcdankcn, dcm Gedankcn von dcr Notwendigkeit der Harmonie von Körper nnd Geist. Es ist das unvergängliche Ver dienst des Baron de Coubertin, den wir am heutigen Vorabend der XI. Olhmpischen Spiele in dankbarem Gedenken unsere auf richtigsten Wünsche senden, diesen olympischen Gedanken des alten ! Hcllas wiedcr zu frischem Leben erweckt nnd darüber Hinans ihn ! znm Gemeingut der Nationen der Welt, besonders der Jugend s der Welt, gemacht zn haben. Kräftigung des Körpers nnd Stäh lung des Willens, friedlicher, kameradschaftlicher Wettkampf nm s den Lorbeer des Siegers, Znsammenarbcit, Hilfsbereitschaft und , Freundschaft - das ist d.ie Flamme, die nns lcnchten soll. Im ' Zeichen dieser groften. und erhabenen Idee werden die Spiele f stehen, dic morgen in Gegenwart nnsercs Führers nnd Ncichs- > kanzlers nnd in Anwesenheit zahlloser Gäste aus nah nnd fern s auf dem Neichssportfcld begiünest werden. Wir tragen die zu- i versichtlichc Hoffnung im Herzen, daß dieser Gedanke der fricd- l lichen Kameradschaft und des ritterlichen Wettbewerbes unter freien, gleichberechtigten Nationen bei.gleichzeitigem Stolz auf die eigenen Leistungen und neidloser Anerkennung dcr Leistungen Der Jugend der Welt Die XI. Olympischen Spiele 1936 harren der feier lichen Eröffn«»«. Die ganze Welt hat Ohr und Herz ans Berlin gerichtet, wo in den nächsten vierzehn Tagen dcr groftc friedliche Wettstreit' der Besten dcr Nationen zur Durchführung kommt. Der Nns an die Jugend dcr Welt ist überall gehört, ihm ist überall gefolgt worden. Jetzt steht dic Kampsmannschaft bereit, Jugcndkraft, Willensstärke, körperliche und seelische Disziplin cinznsetzen für jene» Ehrenpreis, der jedem in Form deS schlichte» Siegcslorbecrs wi»kt, der sich durchsetzt bis zur Höchst leistung. Wir grüßen die Jugend der Welt, die sich auf dcm Bodcu dcs ucucn Deutschland znsammengefunden Hal, nm cin Tatbckcnnlnis im edclstcn Sinn der olvmpischcn Jdcc abznlcgen. Denn dicsc Kanipfmaunschaftcn ans allen Teilen der Well sind bereit, für einc Idee zu kämpfen, die den Frieden verbürgt, weil sic nicht Haft, sondern Liebe, nicht Leid, sondern Freude, nicht Schwachheit, son dern Kraft, nicht Lüge, sondern Wahrheit Witt! Wenn Staatsmänner nnd Diplomaten sich um Ncchtsbcgriffe streitet« uud dadurch das Eiuvcruehmcu der Völker unter- einaudcr trübe««, dauu Witt der Olympiakämpfer nichts anderes, als seine körperlichen Leistlinge«« messen an jenen, die mit ihm im friedlichen Wettkampf stehen. Ten Besten fällt der Sicgcsprcis zu, uud nicmaud vo» all den Tausenden von Kämpfern wird ncidvoll ans die Neber- lcgenheil des Siegers blicken. Aber Ansporn, Wille znm Gleicht»!« wird ans solchen Leistungen erwachsen, zum Besten des einzelnen, znm Besten der Nation, zum Beste» der ganzen Menschheit. Ans dem EmpsangSabend des Neichsministcrs Dr. Go«bbels Hal dieser den Wunsch ausgesprochen, „das, diese Olympiade ein wahrhaftes Fest des Friedens sein möge, das; sie mithclfcn möge, das Glück der Völker zn fördern, der Wahrheit aller zn dienen nnd eine Brücke zn bauen, auf der alle Nationen sich irgendwo begegnen". Er Hai damit den politischen Sinn der Olympischen Spiele in treffendster Weise umschrieben. Eine Nation, dic an dcr körperlichen Ertüchtigung der Jugend arbeitet, wird nic mals bereit sein, diese Jugend gewissenlos politischen Experimenten anszuliefern. Denn alles, was den Frieden gefährdet, gefährdet auch die Zukunft einer Nation. Das beste Bündnis der Völker, die stärkste Fricdcns- sicherung wird deshalb die immer stärkere Vertiefung dcr olympischen Jdcc sein. Dic' sportbegcistcrlc und sport- geübte Jugend eitles Volkes' ist die sicherste Hüterin des Friedens, die stärkste Triebkraft zur Verständigung. Wir haben cs in der Vergangenheit oft erfahren müssen, daß bei politischen Spannungen zwischen zwei Völkern die politische Führung dcr Sportjugeud Startverbot auf- erlcgte. Wenn die olympische Jdcc erst einmal so Besitz von den Nationen ergriffen haben wird, das; sich ihre Ziele auch iu den politischen Entscheidungen answirken, dann wird die Brücke der olympischen Verständigung nie mals gesperrt werden können. Ein Gang durch das Olympische Dorf sollte unseren Staatsmännern der Alten und der Nenen Welt dic. Er kenntnis davon vermitteln, daß dic Völker nicht nnr fried- lich nebeneinander leben könucn, sondern friedlich neben einander leben «vollen. Man muft den Völkern nur ein Ideal geben, für das alle sich cinzusetzcn bereit sind. Ter olympische Gedanke tritt heute in den Tagen der Olym pischen Spiele in den Mittelpunkt nicht nur des sport lichen Interesses, sondern auch mancher politischer Ucber- legungen. Die körperlichen nnd seelischen Kräfte, dic der Sport erfordert, formen einen Geist, der sich frei macht von den Schlacken des Lebens, der hinaufstrebt zu der Voll kommenheit menschlichen Wollens und sittlicher Kraft. In« olympischen Stadion fallen die politischen Verzerrungen und menschlichen Kleinheiten fort, weil die in friedlichem Wettkampf stehenden Mcnschcn sich loslöscn von den Widerwärtigkeiten des Lebens und sich ganz cinstcllen auf den ethische«« Wert ihres Seins. Das in diesen Tagen veröffentlichte Abkommen zwi schen dem Neichssportfiihrer und dem Neichsjugeudfülrrer zur Neuregelung der körperlichen Erziehung der deutschen Jugend fußt auf dem Willen, dic Olympischen Spiele 1936 nicht cin vergängliches, mit 11 Tagen zeitlich umgrenztes Ereignis sein, sondern sic zu eiucr Quelle ueucu Schassens im Sinne der olympischen Idee werden zn lassen. Deulsch- land erstrebt einc gcsnnde Jngend, weil sic dic sicherste Gewähr für dic Zukunft der Nation, für das ewige Deutschland ist. Diese Jugend, die heute am Altar der heiligen Flamme das gewaltige Geschehe«« der Olym pischen Spiele erlebt, soll völlig in diese Idee der Leibes erziehung, dcr körperliche«« und geistigen Ertüchtigung hincmgcstclft werden als Künder deutsche«« Willens zum Frieden, zur Freiheit und zur Wahrheit. In diesem Sinne grüßen wir die Jugend der Welt, damit sie erkennt, das; sie in Dentschland ihren ehrlichsten Freund, ihren bereitesten Förderer nnd tatwilligsten Vor kämpfer hat! —lt. des Gegners durch den Verlauf der Spiele vertieft uud gefestigt werden, nnd daß er für unsere gemeinsame Zukunft nicht nur auf sportlichem Gebiet richtuugweiseuder Grundsatz werden möge. Die Reichsregierung, in deren Namen ich zu sprechen die Ehre habe, entbietet den hier so würdig vertretenen Nationen sowie deu Kämpseru und Kämpferinnen ihre herzlichsten Willkommcus- grüße, nnd sie wünscht den XI. Olympischen Spielen, deren Vor bereitung und Zustandekommen der hingebnugsvollcu, zielbcwnß- wu Arbeit des Internationalen Olhmpischcn Komitees nud des Organisatiouskvmitces zu danken ist, einen stolzen, erfolgreiche» Verlauf! Dem Außenminister antwortete mit besonders liebenswür digen Worten des Tankes Graf B a i l l e t - L a t o n r. Die Olympischen Spiele, so führte er ans, seien in Berlin in muster gültiger Form vorbereitet. Die Gäste des Präsideutcu dcs Or- ganisationskomitecs siir die X I. Olympischen Spiele blieben noch längere Zeit in angeregter Unterhaltung beisammen. 5V0 italienische Studenten in Berlin Vom 1. bis 5. Augusts werden die Sieger dcr italie- »«ischen Stildentenwcttkämpfe bei de» Olympischen Spiele,: in Berlin sein. I«: ihrer Begleitung befindet sich eine 80 Mann starke Musikkapelle der Polizei in Nom. Die Gäste werden während ihres Aufenthalts in Berlin von« Anslandsamt der Neichsjngcndführimg betreut. Am Souutag, deu 2. August, werde» die italicuischcn Studen ten am Ncichsehremual, au deu Gräbern Horst Wessels und Herbert Norkus' Kräitzc uiederlegcn.
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