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Tageblatt für die , »acvwchc Eldzenung einyall du u m i l i cy c a Bekanmmachungen des Sladi- »ms zu Bad Schandau, des HcmptzoUumts Bad Schandau und des Finanzamts Seb nitz. H e i m a t z - i u » g für Bad Schandau mit seinen Ortsteilcn Ostrau und Postel- mitz und die candgcmcindcn Altcndors, Goßdorf mit Kohlmühlc, Kleingießhübel, Krwocn, Lichtcnbain, Aiiitelndarf, Porschdorf, Prossen, Raihmmmsdvrs mit Plan. slleinhardlsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähr'e. Trmk und Bcrlag: Sächsische Elbzeining, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukcnstr. UN. Fernsprecher 22 Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327. GewNnk°,»iraknnto: Bad Schandau Nr. >2. Geschäftszeit: wochcnlasts )48—18 Uhr Sächsische Schweiz Die Sächsische Elbzcitung erscheint an ic.dcm Wochenlast naupmttags -t Ut» Bezugspreis: monatlich frei Haus 1.85 NM. lemscht. Botengeld), für Selbst- abholer monatlich 1.65 iliNi., dllrch die Post 2.00 NM. zuzügl. Bestellgeld. 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Das niedersächsische Polk, das so viele echt deutsche Erinncrimgsstättcn au eine grosse gcrmauischc Vergangen heit in seinem Raum ausznwciscn hat, ist sich der Bedeu tung dieses großen Tages, an dem einer seiner größten Söhne von den führenden Männern von Partei und Staat geehrt wird, vollauf bewußt. Seit den frühen Morgenstunden ist die Stadt trotz des regnerischen Wet ters in Bewegung. Die Abspcrrnngsmannschaftcn und Formationen der nationalsozialistischen Gliederungen aus ganz Niedersachsen marschieren mit klingendem Spiel durch die Straßen. Hier und da wird an den Aus schmückungen der Hänscr noch die letzte Hand angelegt, und zu Beginu der Feierlichkeiten zeigt sich die Blnmcn- stadt Quedlinburg wahrhaftig in ihrem schönsten Festgc- wand. Der Reitzssührer SS tu der Wigbert-Krypta Inzwischen waren im Dom nnd in der Heinrichs- Krypta alle Vorbereitungen für die große Gedenkfeier der Schutzstaffeln getroffen. Ans dem Schloßbcrg bildeten SS.-Männer der Verfügnngstruppe und der Führerschule Braunschweig Spalier. Der Dom zeigt sich nunmehr, nachdem das Gestühl ans ihm entfernt ist, in seiner echt deutschen Monumentalität. Die Wände sind über den Säulen mit blauem Königssamt verkleidet, der mit 20 Wappen der niedersächsischen Städte geschmückt ist. Durch die Scheiben fällt gedämpftes Licht, das den eigen artigen Zauber, der von dieser Tradition umwobenen Stätte ansgcht, noch erhöht. Vom Domschifs fällt der Blick durch das offene Tor in die eigentliche Grab-Krypta, die mit Kerzen erleuchtet ist. Zwei SS.-Mänuer halten hier die Ehrenwache an den Gräbern König Hein richs I. und seiner Gemahlin Mathilde. Als einzigen Schmuck tragen die Wände schlichte Lorbcerkränzc. Neber der Krypta haben auf der Empore die Fahucu der Be wegung Ausstellung genommen. Wenige Minuten vor 12 Uhr trifft der Neichsführer SS. mit den Ehren gästen, von der Wigbert-Krypta kommend, ein und schrei tet die Front der angctrctcnen SS.-Formationcn ab. Nm Punkt 12 Uhr nahm im Dom zu Quedlinburg die König-Heiurich-Feicr ihren Anfang, in der die Män ner der Partei und der Schutzstaffeln gemeinsam mit dem ganzen niedersächsischen Polk dem ersten deutschen Volks könig eine einzigartige Ehrung bereiteten. Im Auftrage des Führers nnd im Namen des deut schen Volkes würdigte Neichsführer Himmler die ger ¬ manische Führcrpcrsvnlichkcit eines der grössten aller Deutschen als ein leuchtendes Beispiel von Führer- und Gcfolgschnstötrcuc und staatsmännischer Größe und gab ihm den höchsten Ehrentitel: „Erbauer des Reichs!" Por dem Dom ehrte Neichsführer Himmler nach dem Abschrestcu der Ehrenkompanie einige kriegsvcrlctztc Ve teranen mit erhobener Rechten und drückte ihnen die Hand. Daraus betrat er den weihevollen Domban, und die 1200 Männer aller nationalsozialistischen Gliederungen, die im Kirchenschiff angclreten waren, grüßten ihn mit dem dcut- schcn Grnß. In der Begleitung des Ncichsführcrs SS. nnd Chefs der deutschen Polizei Heinrich Himmler be fanden sich die Reichsminister TT.-Obergruppenführer Darre, Dr. Frick, Dr. Frank und Rust, die Reichsleitcr Dr. Lev, Rosenberg, Baldur von Sclnrach, Buch, Bor- manu, Bouhler, Grimm und Hierl, die Cbcfs der Ord- nungs- uud Sicherheitspolizei, SS.-Obergr>'ppcnsührer Daluege und ST. Gruppenführer Heydrich, alle Obcr- abschnitts- und Abschnittsführcr der SS., Vertreter der Wehrmacht nnd zahlreiche andere Ehrengäste. Weihevolle Fanfarenklängc der altdeutschen Lnrcn, gespielt von Männern der SS. auf der Orgelempore, lei teten die Feier ein. Es folgte das symphonische Vorspiel von Trenkner, gespielt von der Staatskapelle Dessau. Dann begab sich der ReichMrer SS Himmler mit den Ehrengästen dnrch die mit Tannengrün gc- schmücklc offene Eingangspforte in die Krypta, wo er an gesichts der Grabstcllcn Heinrichs I. und seiner Gemahlin Mathilde die Gedcnkansprache hielt. Im einzelnen führte er u. a. folgendes ans: Nur zu oft wird im Leben der Völker davon gespro chen, daß man die Ahnen und großen Männer ehren und ihr Vermächtnis nie vergessen soll, nnd nur zu selten wird diese ost ausgesprochene Weisheit beachtet. Wir stehen heute, am 2. Juli 1!)36, au der Begräbnisstätte des deut schen Königs Heinrich I., der vor genau tausend Jahren gestorben ist. Vorweg dürfen wir behaupten, daß er einer der größten Schöpfer des Deutschen Reiches war und zu gleich einer, der am meisten vergessen wurde. Als im Jahre 91!) der damals 43jährige Heinrich, Herzog der Sachsen, aus dem Baueruadel der Lndolfiugcr, deutscher König wurde, übernahm er ein Erbe furchtbarster Art. Er wurde König eines deutschen Reiches, das kaum noch dem Namen nach bestand. Die uralten germanischen Sied lungsgebiete, in denen die besten Gcrmanenstämme Jahr hunderte hindurch waren, waren restlos im Besitz der sla- ' wischen, das deutsche Reich bekämpfenden und die deutsche Abschied von den Kameraden Der Führer hei der Trauerfeier der Leibstandarte In der ehemaligen Kadettenanstalt in Lichterfelde, dem Standort der Lcibstandarte Adolf Hitler, fand am Donners tagabend die Trauerfeier für die vier bei Magdeburg tödlich verunglückten Kameraden des Musikkorps der Leibstandartc statt. Ehrenposten standen neben den mit der Fahne des neuen Deutschland bedeckten Särgen, auf denen die Stahlhelme der Verunglückten, des SS-Unterscharführers Teichmann, des SS-Rottenführers Meißner und der SS-Männer Dünne bier und Pohland lagen. Aus vier von SS-Männern getra genen Pylonen leuchtete Feuerschein zum Himmel empor. Im offenen Viereck waren das 1. und 3. Bataillon, das Mu- sikkarps und die technischen Einheiten sowie das Führerkorps der Leibstandarte angetreten. Gegen 21 Uhr traf der Führer in Begleitung von Ober gruppenführer Brückner, Obergruppenführer Sepp Dietrich und Generalleutnant Schaumburg ein. Nach dem Trauermarsch rief Obergruppenführer Sepp Dietrich den toten Kameraden einen letzten Abschiedsaruß zu. Es sei nicht soldatisch, zu klagen und zu weinen, sondern hart zu bleiben, wie es die Toten bis zum letzten Augenblick gewesen seien. Wer sich den Beruf des Soldaten ausgesucht habe, der müsse jeden Tag zum Sterben bereit lein. Er erinnerte daran, daß das Musikkarps auf seiner zehntägigen Konzertreise noch unendlich vielen Volksgenossen habe Freude bereiten können, und daß als Zeichen der Beliebtheit, der sich das Musikkarps erfreue, unzählige Beileidsschreiben ein- geaangen seien. Während das Lied vom guten Kameraden erklang, die Fahnen sich senkten und der Führer stumm die Toten grüßte, dröhnte als letzter militärischer Abschied der Ehrensalut über den Platz. Noch einmal erklang das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied, das die Toten so oft in ihrem Leben in den Reihen ihrer Kameraden gespielt hatten. Dann trat das 1. Bataillon mit dem Musikkorps zu einem letzten stummen Vorbeimarsch an. Langsam verließ der Führer den Platz, über dem tiefes Schweigen lag. Hierauf wurden die Särge in die Eingangshalle des Adolf-Hitler-Hauses getragen, wo sie über Nacht stehen bleiben, bis am Freitag die Ueberführung in die Heimatorte der Toten stattfinden wird. Beileid Dr. Fritks zum Unfall des Musikzugcs der Lcibstandarte. Berlin, 3. Juli. Der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, hat an den Obergruppenführer Sepp Dietrich das nachstehende Telegramm gerichtet: „Aus Anlaß des tragischen Unfalles, der de» Musik- zng der SS.-Lcibstandarte traf und dem vier treue SS.- Mänuer des Führers zum Opfer fiele», bitte ich, meine tiefempfundene Anteilnahme cntgcgcnzunchmcn. Mit der Lcibstandarte, die getreu bis iu den Tod ihre Pflicht er füllt, trauer» wir alle mn ihre Toten." Reichsgewall nicht anerkennenden Völkerschaften. Der Norden Ivar an die Dänen vcrlorengegangen. Im We sten baue sich Elsaß-Lothringcn vom Reich gelöst und dem wcstsränkischen Reich angeschlosscn. Die Herzogtümer der Schwaben und Bayern hatten ein Menschenalter hindurch die deutschen Schattcnkönige — so besonders Ludwig das Kind und Konrad I. von Franken — bekämpft und nicht anerkannt. Ueberall waren noch die Wunden der radika len und blutigen Einführung des Christentums offen. Das Reich war im Innern geschwächt durch die ewigen Machtansprüche der geistlichen Fürsten nnd die Ein mischung der Kirche in weltliche Angelegenheiten. So war die Lage, als Heinrich I. als König sein schwe res Amt nntrat. Zäh und zielbewusst ging er schon als Herzog und erst recht als König seinen Weg. Bei seiner Künigswahl im Mai 919 in Fritzlar lehnte er — ohne auch mir mit einem Wort verletzend zu werden — die Sal bung durch die Kirche ab und legte damit vor allen Ger manen Zeugnis ab, daß er bei kluger Anerkennung der nun einmal bestehenden Zustände nicht willens war, zu dulden, daß kirchliche Gewalt in politische Dinge in Deutschland unter seiner Negiernngszcit mitzurcdcn habe. Ausführlich würdigt der Neichsführer ST. Himmler dann das Lebenswcrk Heinrichs !., schildert dessen erfolg reiche Bemühungen um die Schöpfung einer einheitlichen Reichsgewall über die auscinanderstrebenden germanischen Stämme, den planmäßigen Schutz der deutschen Grenzens durch Ausstellung eines kricgstüchtigcn Heeres und durch Anlage von Burgen und Städten und schließlich den strategisch meisterhaft angelegten deutschen Feldzug gegen die ungarischen Neiterhorden, die bis dahin für unbesieg bar gegolten hatten. Am 2. Juli 936 starb Heinrich l. im Alter von 60 Jahren in seiner Königspfalz Memleben im Unstruttal. In Quedlinburg, in dieser Krypta des heu tigen Doms, wurde er beigcsetzt. So weit die nüchternen Angaben über den Inhalt dieses tatreichen Lebens. Und nun, so führte Neichsführer Himmler weiter ans, interessiert uns, die Menschen des 20. Jahrhunderts, die wir »ach einer Epoche furchtbarsten Niederbrnches in einer Zeit des abermaligen deutschen Aufbaues allergrößten Stiles unter Adolf Hitler leben dürfen, aus welchen Kräften heraus die Schöpfung Hein- ! richs I. möglich war. Heinrich I. war, wie seine Zeitgenossen berichten, ein ' Führer, der seine Gefolgsleute an Kräfte, Größe und > Weisheit überragte. Er führte durch die Kraft seines star- i kc» und gütigen Herzens, und cs wurde ihm gehorcht aus der Liebe der Herze» heraus. Der alte und ewig neue ger- ! manische Grundsaü der Treue des Herzogs und des Gc- , fulgsmauucö zueinander wurde von ihm iu schärfstem Gegensatz zn den karolingischen kirchlich-christlichen Ncgic- rungömethvdcn wieder cingeführt. So streng, wie er gegen seine Feinde war, so treu und dankbar war er zu seinen Kameraden und Freunden. Er war eine der großen Führcrpersönlichkeitcn der deutschen Geschichte. Heilig war ihm das gegebene Wort und der Hand schlag Er hielt getreulich abgeschlossene Verträge und er- fuhr dafür in de» lange» Jahre» seines Lebens die ehr- , furchtSvolle Treue seiner daiikbareii Gesolgsmänner. Er j hatte Respekt vor alt den Dingen, die anderen Menschen j irgendwie heilig sind, und so sehr er die selbst vor einem ! Meuchelmord nicht zurückschreckenden Wege politisierender ! Kircheiifürsten kamite und daher mit uiiuahbnrer Selbst verständlichkeit jede Eiinuischuug der Kirche in die Dinge des Reiches abwies, so wenig griff er in religiöse.An gelegenheiten ei» oder behinderte die fromme Gesiimung seiner von ihm geliebten und zeitlebens umsorgten Fran, der Königin Mathilde, des alten Widukinds Urenkelin. Er hat keinen Augenblick seines Lebens vergessen, daß die Stärke des deutschen Volkes in der Reinheit seines Blutes und der odalsbäuerlichcn Verwurzelung im freien Boden beruht. Er hatte die Erkenntnis, daß das deutsche Volk, wenn es leben wollte, den Blick über die eigene Sippe und über den eigenen Namn nach Größerem sich ausrich- ten mußte. Er sah das Ganze und baute das Reich und vergaß dabei uic, welche Kraft aus der Jahrtausende alten Tradition in den großen germanischen Stämmen schlummerte. Er führte so weise, daß die urwüchsigen Kräfte der Stämme und Landschaften willige und getreue Helfer bei der Gestaltung der Neichseinheit wurden. Er schnf eine starke Reichsgewall und bewahrte verständnisvoll das Leben der Provinzen. Zutiefst danken müssen wir ihm, daß er niemals den Fehler beging, den deutsche und auf der anderen Seite europäische Staatsmänner durch Jahrhunderte hindurch bis in unsere heutige Zeit begangen haben: außerhalb des Lebensraumes seines Volkes sei» Ziel zu sehen. Er ver zichtete dabei bewußt auf den klangvollen Titel des „Römischen Kaisers deiitscher Nation". Er war ein edlerBaner seines Volkes, das immer freie» Zutritt zu ihm hatte und «»beirrt um staatlich not-