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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die c ^aiinnchr LlöZkiwiig eiugali Vie amllichen Bekanntmachungen des Stadl« ra:s zu Bad Schandau, des Haiipizollanits Bad Schandau uud des Finanzamts Seb- niy. H e i m a l z -' > u n g fü'- Bad Schandau mit seinen Ortsteilcn Ostrau uud Postel« ww und die Landgemeinden Allendorf, Goßdorf mit Kohlmühlc, Kleingießhübel, Krippen, Lichlcnl)ain, Ntiliclndors, Porschdors, Prossen, Nathmanusdorf mit Plan, Rcinhardtsdors, Schmilka, Sclchna, Waltersdorf, Wcndischfähre. Tiuct uud Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zankenstr. 134. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327. Wemeindcgirokonw: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wocheutags ^8-18 Uhr. Sächsische Schweiz Die Sächsische Elbzeitung erjchcinl au jedem Wochentag uachminags 4 Ni». Bezugspreis: mouailich jrei Haus 1.85 !>tNt. lcinschl. Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.05 'NM., durch die Post 2.00 NM. znzügl. Bestellgeld. 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Jin Zusammenhang mit der Tatsache, das; der Kom mandant des in Danzig zn Bestich befindlichen deutschen , Kreuzers „Leipzig" den soust üblichen Besuch beim Dan- zigcr Bölkerbuudskommissar uicht abgestattet hat, ver öffentlicht der Gauleiter in Danzig, Staatsrat Albert Forster, in der Danziger Presse einen grundlegenden Auf sah über deu Völkerbuudskomunssar in Danzig. Gauleiter Forster weist n. a. darauf hin, das; der „Freistaat" Tauzig von den ehemaligen Sicgermächtcn unter dem Schuh des Pölkerbuudcs geschaffen wurde, um zwischen Deutschland und Polen ein dauerndes Element der Bcunrnhignng und,des Streites zu habe«. Mau habe damals Danzig das Pulverfas; im Osten Europas ge nannt. Immer wieder habe sich dann auch Genf mit Dan zig befassen müssen, bis endlich Adolf Hiller durch den direkten Ausgleich mit Polen einen grundlegenden Wandel herbcigcführt habe. Danach hcis;t es: „Sv wurde erreicht, das; sich das Verhältnis im Osten Europas zwischen Danzig und Polen und in der Folge auch zwischen Deutschland und Polen immer erträglicher f gestaltete und der Völkerbund seit drei Jahren keine Strei tigkeit zwischen Danzig und Polen mehr zn besprechen hat. Was dem Völkerbund seit 1919 nicht gelungen war, f nämlich eine Verständigung zwischen Danzig und Polen > zu erreichen und den europäischen Osten zn befrieden, daS hat Adolf Hitler in kürzester Zeit fcrtiggcbracht. Ein i großartiges Beispiel unter vielen anderen für die Frie densliebe d<H Führers. Da nun der Völkerbund beziehungsweise sein Hoher Kommissar in Danzig in der Beseitigung von Streitigkei ten zwischen Danzig und Polen nichts mehr zu tun hat ! uud sciue Existenz im grossen und ganzen überflüssig f geworden ist — denn die Hauptaufgabe des Hohe» Kom- ! missars in Danzig ist es, Streitigkeiten zwischen Danzig f uud Pole« iu Orduuug zu bringen —, glaubt der Hohe > Kommissar seine Existenzberechtigung in Danzig auf einem anderen Gebiet Nachweisen zu müsseil. Er tut das, indem er sich fortwährend iu die iuncr- polilischeu Geschehüisse des Freistaates eiumischt. Er küm mert sich um Diugc, um die sich früher keiu Hoher Konn- missar gekümmert hat, obwohl es damals notwendiger , gewesen wäre als heute. Es ist niemals einem Kom- > missar eingefallen, über innere Danziger Vorgänge be- , sondere Berichte nach Genf zn machen, geschweige denn ! sich als Beschüher der angegriffenen NSDAP, anfzn- spielen. Erst seit wir Nationalsozialisten regieren nnd auch > in Danzig die Einheit der Bevölkerung hergestellt nnd f die Parteien geschwächt haben — soweit das bei den be- . sonders gelagerten Verhältnissen in Danzig ging — be- : müht sich der jetzige Vertreter des Völkerbundes, Lester, die Opposition in Danzig, die sich ans den letzten Resten der übriggeblicbenen Parteien, angefangen von den Dentschnationalcn über das Zentrum bis zn den Kom- mumsteu, znsammcnsetzt, bei jeder Gelegenheit in seinen i Schutz zu nehmen nnd der Negierung in Danzig das Le- ! den sancr zn machen. Es gäbe in Danzig längst keine Parteien mehr, wenn der Völkerbund nicht wäre. Was tun diese Parteien? ! Sie Hetze,i seit drei Jahren planmäßig uud bewußt gegen den Nationalsozialismus, gegen Deutschland und gegen den Führer. Während wir uns bemüht haben, rnhige Verhältnisse zu schaffe» uud dieselbe» auch geschasst habe», duldet der Hohe Kommissar des Völkerbnudes iu Dauzig, das; von neuem Uuruhe eutsteht. Statt daß er der Dauziger Ne gierung die Möglichkeit gibt, mit diesen bcrnfsmäßigen kommunistischen nnd sonstigen Hetzern aufznränmen, fällt ! er der Negierung in die Arme nnd duldet diese Hetze, l Wie weit diese Hetze geht, das haben die Ereignisse der letzten 14 Tage in Danzig bewiesen. - Ein halbes Dntzend schwerverletzte und drei tote Nationalsozialisten sind das traurige Ergebnis der Hetze. Wie sehr dieser hohe Kommissar glaubt, der Danziger Opposition eutgegenkvmmen zu müsse«, das bewies der deutsche Kricgsschiffsbcsuch im Jahre 1935. Er hatte den Kommaudaute« und die deutsche« Offiziere zum Abend- efscu ciiigcladc« und wagte es, zum gleichen Empfang ' maßgebende Führer der Danziger Oppositionsparteien > miteiuzulndcn. Er stellte also als Gastgeber an die deutsche» Offiziere ! gewissermaßen das sonderbare Verlangen, sich mit Leuten j au einen Tisch zu setzen, die bei jeder Gelegenheit in ihrer Presse und in Versammlungen das nenc Deutschland, de« Führer uud damit den Obersten Befehlshaber der Wehr macht beleidigten. Daß dieses Benehmen bei den maßgeb lichen Stellen im Reich als eine Provokation aufgcfnßl werden mußte, war zu erwarten. Je näher der NcichspaNcitag hcranrückt, nm so grö ßer ist das Interesse an den Umgestaltungen nnd Neu- schöpfungen, die das NcichspartcitagSgeländc bis zu dem großen Ereignis erfahren habe» wird. Der Besucher die ses Geländes erkennt vor allem, daß vor Nürnbergs Mauern Bauten von einer Wucht und Schönheit er stehen, deren Dauer für Jahrhunderte berechnet ist. Das nationalsozialistische Deutschland schasst sich in der Stadt der NcichspartcUagc ein Aufmarschgebiet, wie cs an kei nen, anderen Platz der Welt zn finden ist, denn hier wird Glaube und Kraft zu in Stein errichteten, unvergäng lichen Monumenten. Die Festhalte am Lnitpoldhain hat als äußeren Schmuck Eichbäume neben dem Eingang erhalten, die An- bantcn an der Halle sind zum Teil beseitigt und werden verschwinden. Ferner wurden ihre Fenster durch größere ersetzt und die Zahl der Türen vermehrt. Eine Bestuh lung mit 12 000 Stühlen wurde neu eingerichtet. Die Tri büne der Halle wurde durch eine massive ersetzt. An der Luitpoldarcua ist man damit beschäftigt, den Abschluß der Tribüucnwäkc gcgeu die Straße« zu voll ständig mit hiutermaucrtei, Werksteinen ans Muschelkalk abzuklcideu. Die Luitpoldarcua dient zunächst als Auf- marschscld für SS. und SA. Von der Arena weg hinter dem Tiergarten am Ge biet des Dntzendteichcs betreten wir das Kougreßhallen- gcländc. Aus der Fläche des Dutzendteiches wurde Ge lände gewonnen, das durch zwei iu einem rechten Win kel in das Wasser des Teiches einschneidende Dämme be grenzt wird. Hier wird sich die Kongreßhalle in einer Ausdehnung von 224 Meter Breite nnd mit einer 290 Meter langen Vorderfront erheben nnd zn einer Höhe von 50 Meter anfstreben. Am augenfälligsten sind die Nmgestaltungen am Zcp- pelinfeld, das künftighin als Aufmarschplatz für Amtslci- ter, HI., Arbeitsdienst nnd Wehrmacht bestimmt ist. Ans Das Ncichskabinett trat Freitag nachmittag zu seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause zusammen, um »och einige Gesetzentwürfe rechtlicher und wirtschaftlicher Natur zu verabschieden. Angenommen wurde ein Gesetz zur Aenderung des Strafgesetzbuches, nach den; einmal ein erweiterter S ch u tz g e gen W e h rm i tt e l b e s ch ä d i g u n g geschaffen wird, und der Bruch der Amtsverschwiegenheit sowohl bei Beam ten als auch bei nichtbeamteten Personen durch besondere Bestimmungen dem Strafrecht unterstellt wird. Das Gesetz zur Aenderung des Strafgesetzbuches schließt Lücken, die das geltende Strasgesehbuch in einigen Bestim mungen ausweist. Einmal ergänzt cs die Strafvor- f ch r'i s t e n g e g e n die W e h r m i t t e 1 b e s ch ä d i g u n g. Ls stellt nun jede Beschädigung, Zerstörung und Unbrauch barmachung von Wehrmitteln und Einrichtungen, die der deutschen Landesverteidigung dienen, unter Strase, wenn diese Handlungen die Schlagfertigkeit der deutschen Wehr macht gefährden. Auch wird mit Strase bedroht, wer wissent lich ein Wehrmittel oder eine der Landesverteidigung die nende Einrichtung fehlerhaft herslellt oder liefert und dadurch die Schlagfertigkeit der deutschen Wehrmacht gefährdet. Die Strafe ist Gefängnis nicht unter drei Monaten, in besonders schweren Fällen zeitliches oder lebensläng liches Zuchthaus oder Todesstrafe. Ferner wird mit Strafe derjenige bedroht, der von dem Vorhaben einer Wehrmikkelbeschädigung glaubhaft Kenntnis erhält und es unterläßt, der Behörde öder den Bedrohten hiervon rechtzeitig Anzeige zu machen. Er trägt damit wabrlich uiclu zur Befriedung lind zur B.rubigung iu Danzig bei. So wie die Hitlcrbewe- gnng ohne Hohen Kommissar in Tauzig eiu ruhiges, ver ständnisvolles Verhältnis zu Polen und damit die Nahe nach außen geschaffen Hal, so wird die Hitlcrbcwcgnng auch in, inneren Leben Danzigs ohne Hohen Kommissar sic anfrechtzncrhallcn wissen. Der Vertreter des Völkerbundes in Danzig tau» sich tümmern, um was er will. Er soll jedenfalls uns Natio nalsozialisten i« Ruhe wirlcu lassen. Wir werden ihm beweisen, daß wir imstande sind, sowohl nach außen als auch nach innen Ruhe uud Frieden zu bewahre«. der langgestreckte« 370 Meter langen Tribüne, die aus der Haupt- und Ehrentribüne und den Sciteutribüncu besteht, erheben sich Gerüste und Krane». Die Ehren tribüne in der Mitte weist keinerlei Veränderung auf, dagegen werden die Seitentribünen rechts und links je eine etwa 10 Meter hohe Säulenhalle bis zu diesem Par teitag erhalten. Die beiden Säulenhallen werden an ihren äußersten Enden mit zwei wuchtigen sogenannten Kopfhäuten abgeschlossen. Die Tribünen enthalten Räumlichkeiten für sanitäre Zwecke, Nundfunkanlagen usw. Das Aufmarschfeld wurde ebenfalls fest grundiert. Auf dem Zcppclinfeld, das eine Ausdehnung von 321 mal 290 Meter hat, werden 300 000 Menschen Platz haben. Es ist von drei Seiten mit Wäl len umgeben, die um drei Meter auf 6,50 Meter Höhe erhöht wurde«. Au diesen Seiteuwällcu rundum stehen 34 tcmpelartigc Türme aus hellgelben; Jnramarmor, die jeweils von sechs Fahnen bekrönt sein werden. Die Türme enthalten die Scheinwerfer. Von der 23 Meter hohen Ncdncrkanzcl der Haupt- tribünc schweift der Blick geradeaus durch das Aufmarsch- feld und einer Lichtung iu den gegenüberliegenden Wald nnd führt mit der demnächst anzulcgcnden breiten Aus- marschstraßc zu der sogenannten Großen Straße, die von der Luitpoldarcua hinter der Kongreßhalle nach dein Märzfcld.verläuft. Es siud Aulageu, die für die Ewig keit berechnet zu sei« scheinen. Ein großer Parkplatz für Kraftfahrzeuge seitlich deu linke« Wälle« ist «cbc« der Arena angelegt, nnd halbrechts hinter den; Zcppeliufelo erhebt sich das neue „Umspannwerk ZeppeliMvicsc", das die Zcppclinwiese uud das Stadion mit dem notwendi gen Strom versieht. Noch viele Einzclheiteu ließe» sich berichte», doch schon jetzt läßt sich erkenne», das; der äußere Nahmen des kommenden Ncichsparteitagcs vielfach wnchtiger und er hebender sein wird als je znvor. Das bisher geltende Strafrecht kannte keine allgemeine Strafvorschrift gegen den Bruch der Amtsverschwiegenheit. . Nur einzelne Fälle waren in; Strafgesetzbuch oder in Neben gesetzen unter Strafe gestellt. Zur unbedingten Wahrung von Amtsgeheimnissen mar jedoch eine Verstärkung des Strafschntzes nicht zu entbehren. Demgemäß enthält der : Entwurf der amtlichen Strafrcchtskommission sowohl eine allgemeine Strafvorschrift gegen die Verletzung der Pflicht zur Amtsverschwiegenheit als auch eine Reihe von Vorschrif ten, die darüber hinaus auf einzelnen Gebieten, wie z. B. für das Post-, Fernmelde- und Steuergeheimnis einen weitergehenden Strafschutz vorschen. Schon vor Inkrafttre ten des zukünftigen Strafgesetzbuches hat das erlassene Ge setz die Lücke des bisher geltenden Rechtes wenigstens für schwerste Fälle des G e h e i m b r n ch e s durch Amts tr ü g c r geschloßen. Darnach wird ein Beamter oder frühe rer Beamter, ocr unbefugt ein ihm bei Ausübung seines Amtes anvertrautes oder zugänglich gewordenes Geheimnis offenbart und dadurch wichtige öffentliche Interessen gefähr det, mit Gefängnis, in besonders schweren Fällen mit Zucht haus bis zu zehn Jahren, bestraft. .Einen; Beamten steht eine für eine Behörde tätige Person gleich, die auf die ge wissenhafte Erfüllung ihrer Dienstpflicht durch Handschlag oder zur Verschwiegenheit besonders verpflichtet worden ist. Die Tat wird nur mit Zustimmung der dem Täter vorge setzten Behörde verfolgt. Darüber hinaus ist eine Bestim mung in das Strafgesetzbuch nufgenvinmen worden, die die unbefugte Weitergabe des Inhaltes geheimer Schriftstücke oder vertraulicher Mitteilungen — auch durch Nichtbeamte — verhindern soll. Reichsparteitag 1936 Ein Gang durch das Aufmarschgelände Beschlüsse des Reichskabinetts