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Rr 39 «ettage zur GüMstsMen GIVzettung is. Aevruar 193s öorintag ist kem Arbeitstag ^Mkm^u«Lr^ci r-ixc^ir t-kism puir oic wockUW^^W „Sonntag? Ich kenne keinen Sonntag! Was denke» Sic wohl, wie ich dann fertig werden lallte?" Wer l)al die resolute Hausfrau nicht schon so sprechen hören! Sie kennt keinen Sonmag, sic werkt am Feiertage genau so wie am Wochentage und das Gebot „Du sollst den Feiertag heiligen", kennt sie nicht mehr. Sie wird einfach nicht fertig, und wenn sie am Samstagabend todmüde ins Bett sinkt, denkt sie mit Bangen daran, daß der morgige Tag von früh bis spät wieder ausgefüllt sein wird: Kinder an Auch Handarbeiten sollte die Hausfrau sich für ruhige Stunden an einfm Äochenlag aussparen. ziehen — sie sind zwar schon etwas grob und könnten das allein tun —, schmutzige Sachen zusammensuchen, schnell durch die Zimmer fegen, Essen vorbereiten, dazwischen stopfen und elwas ausbessern, Essen, Geschirr spülen, nach- mittags wieder ausbessern und einige kleine Stücke nähen, Kaffee trinken und wieder nähen, schließlich Abendbrot vor- bcreiten, die Kinder auszichen, ihre Sachen nachsehen und sdann etwas stricken, denn schließlich soll der Pullover für die Tochter auch noch fertig werden. Ach — und die Wäsche soll auch noch eingeweichl werden. Das ist ihr Sonntag! Ein Arbeitstag, der sich in nichts von einem Mocheula» unterscheidet. „Ach — morgen wird wieder ein schöner Sonnlag sein Ob fertig oder nicht, wir lassen die vier Pfähle hinter uns!" So spricht die andere Hausfrau. Wahrscheinlich hat sic am Samstagabend, als sie zu Bett ging, ebenfalls mit Schreck daran gedacht, daß mancherlei im Wochen- und Tagespro gramm nicht fertig geworden ist. Aber sie gönnt sich am Sonntag eine Stunde länger Schlaf, sie kümmert sich nicht um das Anziehen der Kinder, sondern läßt sie zum „Appell antreten", und schickt jedes Kind unweigerlich noch einmal ins Zimmer, bis alles ln Ordnung ist. Am Frühslückstisch sitzt sie etwas länger und läßt Kinder und Mann Helsen, den Tisch abzuräumen. Durch die Zimmer geht sie am Sonn tagmorgen nicht, nicht einmal mit dem Staublappen, und das Mittagessen am Sonntag zeichnet sich nicht durch größere lleppigkeit aus, cs sei denn, daß Gäste erwartet werden. Nach dem Essen kommt das Gelchirr. nachdem es abgespült worden ist. in eine Schüssel mit Wasser und bleibt bis Mon tag stehen. Die Hausfrau leistet sich ein Biertelstündchen Schlas, macht sich schmuck und geht nachmittags aus der Wohnung. Mit der Familie oder — wenn ihr der Sinn danach steht — ohne, und des abends nach dem Essen, das wieder ohne Umstände und unter Mithilfe der Familie aus getragen und abgeräumt wird, sucht sie Freunde zu einem Plauderstündchen auf oder liest ein gutes Buch. Die erste Hausfrau sieht man allgemein als die tüch tige, verantwortungsbewußte, die andere dagegen als die leichtsinnige und verantwortungslose an. Jedoch: beide Frauen wohnen in einem Hause. Ihre Wohnungen sind gleich sauber und gepflegt, die Kinder von Frau Martin gehen gleich adrett geklei det wie die von Frau Iohannes und ebenfalls mit Sachen, die Frau Martin selbst genäht und gestrickt und gehäkelt hat, Frau Martin kann sich nicht mehr „leisten" als Frau Iohannes, denn der Verdienst ihres Mannes ist nicht größer als der von Herrn Iohannes. Und ob gleich sic io leichtsinnig ist, sich am Sonntag auszuruhcn, schasst sie ihre Arbeit besser als Frau Iohannes, die keinen Sonntag kennt. Wahrscheinlich gerade deshalb kommt Frau Martin weiter. Sie beginn» näm lich am Montagmorgen ihre Arbeit frisch und ausgeruht, freut sich schon auf das Schaffen, während Frau Johannes am Montagmorgen müde aussteht und mit Widerwillen daran denkt, daß die Arbeit doch niemals abreißt. Dieses drückende Gefühl ist niemals stärker als am Mon tag, wenn sie an den Sonntag denkt, der sich vielleicht nur dadurch von einem gewöhnlichen Arbeitstag unterscheidet, daß man besser gegessen und sich ein anderes Kleid ungezogen hat. Daß der Sonntag anders und besser ausgesüllt werden kann und loll. weih sic zwar. aber das konnte sie sich nur leisten, als sie noch junges Mädchen war. Mit Wehmut denkt sie ost an diese Zeit, und sie ist unzufrieden mit der Ehe, unzufrieden mit diesem Leben. Frau Johannes beginnt unausgeruht und schlecht gelaunt ihre Arbeit. „Die Woche sängt richtig an..." grollt sic. Und sie könnte doch ganz anders ansangen. Etwa so, wie bei Frau Martin. Als sic am Sonntagabend, angefülll von dem Erleben des Sonntags, aufgeräumt und angeregt zu Bett ging, sehnte sic sich nach ihrer Arbeit. Am Montag 'rüh ist sie frisch und unternehmungslustig und packt mit festen Händen zu. Sie hatte am Sonntag einen Spaziergang zcmacht, konnte viele Menschen und vor allem Frauen se hen, deren Kleider man ja so gerne in Augenschein nimmt, war abends mit guten Freunden zusammen, wo man etwas klatschte und spielte und vor allem lustig und ausgeräumt war, und sie stand am Montag frisch, mit ausgeruhtcn Ner ven auf. Die Arbeit fließt ihr noch einmal so schnell unter der Hand fort, und bis zum Mittwoch denkt sie an die ver gangenen Feierstunden, während sie sich dann auf den kom menden Sonntag freut. Das spornt an. Der Sonntag ist kein Arbeitstag. Mit Bedacht hat man ja sechs Arbeitstage durch einen Ruhetag unterbrochen. Und muß der Mann sich ausruhen, wenn er wirklich schassen soll, dann muß auch die Hausfrau die Arbeit ruhen lassen und neue Kräfte sammeln. Das ist weniger eine Frage der Zeit als des Könnens und der Arbeitseinteilung. Wer in der Woche mit dem festen Borsatz schafft, keinen Nest für den Sonntag übrig zu lassen, der wird schließlich auch den Sonn tag kennenlernen. Es ist dann eine zweite Frage, ob die Hausfrau den Sonntag richtig verbringt, ob sie Lebenskünstlerin genug ist, um teilzuhaben an den Freuden, die ein Sonntag schen ken kann. Ohne Kosten selbstverständlich oder mit wenigen Pfennigen, die ja dem Manne und sogar den Kindern ohne weiteres gegönnt sind. Eva Schwandt. wie man den Sonntag richtig verbringt? wie ist es mit einem Museums besuch? Ausnahmen: E. Hase M. Scherls Bilderdienst <l) — (M>. ^ür die H QU Die praktische Hausfrau ist es gewöhnt, den ihr zur Ver fügung stehenden Naum aufs äußerste auszunutzcn. Heute ist die Hauptsache: wenig Möbel und einfache staubfreie Ge genstände. Merkwürdig, daß man so wenig die innere Tür des Kleiderschrankes ausnutzt. Sie hat eine gerade Fläche, ist bequem zu erreichen — ist also ein idealer Aufbewah rungsort für alles mögliche. Damit man diese Schranktür auch benutzen kann, muß man sie allerdings besonders Her richten. Ich mache hier den Vorschlag für einen vielseitigen Beutel an der Schranktür. Dieser Beutel besteht aus einem großen Stück Waschstoss, das man mit Bänder» an Haken an der inneren Schranktür befestigt. Will man diesen Beutel waschen, so löst man die Bänder von den Haken. Dieses Stück Stofs hat nun noch die verschiedensten Behälter, Ta schen, Krawattenstangen und sogar eine kleine eingenähtc Schachtel für Knöpfe. Für meinen Beutel habe ich zwei Meter Stofs verarbeitet. Billiger Waschkattun in einer hübschen Bemusterung eignet sich sehr gut dazu. Jeder muß sich mit der Größe seines Beutels nach seiner Schrank tür richten. Da meine Tür sehr breit ist, brauchte ich eine Stoffbreite von 80 Zentimetern. Die Länge beträgt 105 Zentimeter. Zuerst säumt man den Stofs, und zwar oben und unten an den beiden Ouerseiten 4 Zentimeter breit. In diese Säume steppt man in der Mitte noch -ine Naht durch, so daß ein Durchgang entsteht. Hierdurch wird das Wäscheband ge-- zogen, das, wie schon erwähnt, m der Tür an den Haken zu befestigen ist. Ein gleicher Durchzug wird etwas unter halb der Mitte angebracht. Dies kann man bewerkstelligen, indem inan entweder eine Falle steppt oder ein Band aus der Rückseite ansteppt. Das ganze Teil unterhalb dieses Durchzugs wird mit einer über die ganze Breite gehenden Tasche versehen. Damit man in diese große Tasche recht viel hineintun kann, näht man sie nur an den Seiten direkt an, während man an der unteren Seite eine breite Falte einlegt. Ehe nun diese große Tasche aufgesteppt wird, ver sieht man sie oben in der Mitte mit einer kleineren Tasche, die etwa 18 mal 20 Zentimeter groß ist. Zum Verschließen dieser Tasche näht man an den Grundstoff drei Riegel aus dem gleichen wloss an, versieht diese mit Knopflöchern und die Taschen mit Knöpfen. Oberhalb dieses großen Beutels näht man eine Tasche von 25 Zentimetern Breite und 00 Zentimetern Höhe. Diese Tasche wird aufgesteppt und mit zwei Quetschfalten versehen, damit sie die genügende Weite erhält. Die Quetschfalte ist 3 Zentimeter tief eingelegt. Am oberen Rand befestigt man zwei Nnndstnbe, um Krawatten nuszuhängen. Da alles waschbar sein soll, er halten sic eine StosfhüUe, aus der man die Stäbe heraus- zichen kann Diese Hülle ist ein Stoffstreisen von etwa sieben Zentimeter Breite, der nach links zulammengenäht. dann Ausnahme: U. Scherz (Mauritius) — (M). So sieh» die fertige Tasche aus. l gewendet wird, und in den man den Rundstab hineinsteckt. Man näht die Hülle an der einen Seite an den Grundstoff an, an der anderen Seite muß sie nur so weit angenäht wer den, daß eine Ocsfnung bleibt, um den Rundstab durchzu schieben. Es befindet sich an jeder Seite ein solcher Krawat tenstab. Am oberen Rande ist ein Stofsbehälter angebracht, in den man eine Schachtel oder einen kleinen Kasten einsetzen kann. Ich fand einen kleinen Bleistiflkastcn mit einem Schicbedeckei. Diese» Behälter fertigt man aus einem ge rade» Stück Stofs a», ma» stellt die Schachtel i» die Mitte des Stoffes und legt de» Stoff herum, als wollte man die Schachtel cinpacken. Die Kniffstellen werden gesteppt. Die hmlcrc Seite ragt über den Kasten hinaus, da man sie zum Annähen des Stoffbchältcrs an den Grundstoff benutzt. Man steppt diesen Stöffbehältcr einige Male recht fest an. Nun kann man die Schachtel hineinstecken. Sie dient zur Auf- nahme von Kragen- und Mauschettenknöpfe» sowie kleinen Schmucknadeln, Clips usw. Auf die beiden Stäbe braucht man nicht nur Krawatten überzustreifen, sondern auch Ket ten, Bänder, Gürtel usw. sind da praktisch aufgehoben. Die Mitteltaschc unterhalb des Kastens dient zur Aufnahme von Krage». Der große Beutel, der in der Mitte durch eine Steppnaht geteilt ist, soll angebrauchte Wäsche beherbergen, während die kleine Tasche für Taschciitücher gedacht ist. Dieser Beutel ist ein vortreffliches Mittel, um im Schrank Ordnung zu halten. Ursula Scherz. Bitte, zu peodivseu! Kieler Abendgcricht. Zwei Bücklinge werden von Haut und Gräten befreit und in Stücke zerpflückt. Eine Auf lausform wird mit Butter ausgestrichen und etwa 1 Kilo gramm gekochte, in feine Scheiben geschnittene Pellkartof feln mit dem Bückling lagenweise hmeingelcgl. Die obere Lage sind Kartoffeln. Dann gießt »ran eine halbe Tasse saure Sahne über die Kartoffeln, streut geriebene Semmel und zwei Eßlöffel geriebenen Käse darüber, legt etwas But ter in Flöckchen obenauf und bäckt das Gericht eine halbe Stunde in recht heißem Ofen. Hamburger Plockfinken. 750 Gramm Wurzeln (Mohr rüben) werde» in Streifen geschnitten, in Fleischbrühe gar gekocht, mit Salz, Pfeffer und Zucker abgeschmeckt. Dann gibt mail eine halbe Tasse saure Sahne sowie 350 Gramm in Würfel geschnittenes Rauchfleisch hinein, läßt alles zu sammen noch einmal heiß werden und bestreut das Gericht vor dem Anrichten mit gehackter Petersilie. Kartoffelklöße ohne Eier. Man schält Kartoffeln, kocht sie nicht zu weich und stampft sie sein. Dann kommt ein halber Eßlöffel Fett dazu, Salz, abgeriebene Zitronenschate, zu einem Liter Kartoffelinasse 100 Gramm Weizenmehl und 35 Gramm Zucker. In jeden Kloß steckt man vor dem Kochen geröstetete Semmelbrocken und reicht die Klöße mit dicker Obsttunke.