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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die < LUMpm» Ewz^umig caiyaU die a m 11, ch c >> Bckamumachungcn des Siabi- » B'id des HauplzoUamts Bad Scl)audau und des Finanzamts Seb- «,'v Hcimalz -' < u n g für Bad Schandau mit feinen Oristcilen Ostrau und Postcl- min und die <andqemcinden Mendorf, Goßdorf mit Kohlmühlc, Klcingichhübcl, Grippen, Lichtcnhaiu, Mittclndorf, Porschdorf, Prossen, Rathmannsdorf mit Plan, Rcinl-ardtsdorf, Sclunilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischfährc. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukcnstr. 134. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327. Äcmcindcgirokonto: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags >48—18 Uhr Sächsische Schweiz Tic Lachchchc Elbzeitung ericheinl an ledcm Wochentag nacymitlngs 4 ll». Bezugspreis: monatlich srci Haus 1.85 NM. tciujchl. Botengeld), für Selbst- abholer monatlich 1.05 RAi., durch die Post 2.00 NM. zuzügl. Bestellgeld. 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Im Mittelpunkt der Feier stand die Rede des Reich-Sinnen» Ministers Dr. Frick, der u. a ausführte: Während im Deutschland der Vergangenheit der Mut tertag mehr oder welliger eine äußerlich ausgemachte Ver anstaltung ohne tieferen Sinn und ohne Widerhall im Herzen der Menschen blieb, begehen wir heute de» Mutter tag als einen Feiertag der dcntschcn Nation, die ticfiuucr- lich die Bedeutung der Mutterschaft für das Volksgauze empfindet nnd ihre Dankbarkeit für das Wesen nnd Wir ken unserer deutschen Mütter zum Ausdruck bringen will. Wenn die nationalsozialistische Bewegung als ihr eigentliches Ziel nicht so sehr den Staat, seine Macht und seinen Ruhm sicht, sondern wenn al! ihr Streben auf die t Erhaltung und das Gedeihen xs deutschen Volkes gerichtet , , ist, dann steht im neuen Deutschland von vornherein die Bedeutung und Stellung der deutschen Mutter fest. Sic ist vom Nationalsozialismus nicht hcrabgcseut, wie daS Bös- Willigkeit oder Dummheit vielleicht noch -mmcr behaupten, sondern ihr ist der Platz im Volke ciugeräumt, der ihr nlö dem Urquell dcö ewig sich crncncrndeu Lebens und als der Betreuerin unserer Jngcnd zukvmmt. Gcwisz wird und soll sich die Tätigkeit der dcntschcn Fran immer in erster Linie innerhalb ihrer Familie nb- spiclcu, deren Leben und Glück von ihr abhäugt. Aber über den Nahmen der eigenen Familie gehl das Wirken und dec Einfluß der Mutter hinaus. Ihre Kinder bilden ja das Volk, sie tragen all das Gute wie auch das Schlechte, daS sie von ihrer Mutter mitbclommcu und in ihrem Familien leben gelernt haben, in die Volksgemeinschaft hinein, die sie dereinst durch neue Kinder weiterführen sollen. Wenn wir seht als ei» kraftvolles, anständiges Volk dastchcn, des sen Ehre niemand in der Welt anzutasten wagt, so wissen wir, das; wir dafür Dank schulden unserem Herrgott, der uns unsere Art und unsere Fähigkeiten gab, unserem Füh rer, der uns den Weg wies, und all seinen mutigen Mit kämpfern, aber genau so auch unseren deutschen Müttern, die dieses Volk geboren und cs zu anständigen, kraftvollen Menschen erzogen haben. Vor allem schulden wir Dank den kinderreichen Müt tern. Wer ein oder zwei Kinder gebiert, denkt oft nur an sein Glück und an daS Wcitcrkommcn seiner Kinder. Die Frauen, die mehr Kindern daS Leben schenken, und dadurch für das ewige Fortbestehen des Volkes sorgen, haben Anspruch aus die Ehre, M ü 1 ter der Nation genannt zu werden. Diese kinderreichen Mütter tragen oft ein Uebermas; an Lost und Sorge. Aber die weise Natur Hal es so gefügt, das; all ihre Arbeit, alle Verantwortung und alle Entbehrungen tausendfältig belohnt werden durch das Glück, das eine solche kinderreiche Familie in sich schlicht. Nicht in lauten Feiern begeht das Volk den Ehren- t a g seiner Mütter. Im Kreise der Familie, wo das Wirken jeder Mutter am deutlichsten zum Ausdruck kommt, und wo Z sie sich am wohlsten fühlt, soll dieser Tag festlich begangen werden. Das nationalsozialistische Deutschland aber will ihnen nicht nur mit Worten danken, sondern es weist Ta - t e n auf, die diese Dankbarkeit zeigen und die geeignet sind, ! unsere Mütter hoffnnngsfroh und stolz zu mache». Sinnt und Bewegung sind bemüht, ihnen einen Teil ihrer Sorgen abzunehmcn und ihnen den Willen zum Kind und die Freude am Kind zu stärken: Durch Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, durch Gewährung von Ehcstandsdar- lehen, durch eine großzügige Sicdlungs-, Steuer- und Be- svldungspolitik wird neuer Lcbeiiöraum für Fnmilicu ge- schnffcn und insbesondere die Loge der kinderreichen Fa milien erleichtert. Durch bevölkerungspolitische Gesche und Einrichtungen sucht man die deutsche Familie an Leib und Seele gesund zu erhalten. Dabei sind wir uns durchaus bewußt, daß das bisher aus diesem Gebiet Erreichte n ur ei n Ausang sei» kann, und daß grundlegende bevölkerungspolitische Refor men kommen müssen, sobald andere vordringlichere Auf gaben erfüllt und entgegenstehendc wirtschaftliche Schwie rigkeiten beseitigt sind. Unsere Frauen bescheiden sich aber auch uud verlange» nichts Unmögliches. Wenn HI. und BDM. die Jugend zu gesunden, reinen und zukunftsfrohcn Menschen beranbil- dc», dann hat fedc Matter, die nicht an sich, sondern an das Glück ihrer Kinder denkt, ihre Freude daran. Arbeits dienst, allgemeine Wehrpflicht, SA. nnd ST. erziehen jung e M änner, die der Stolz der Mütter und überall willlommen sind. Im weiblichen Arbeitsdienst gewinnt das junge Mädchen ans allen Ständen Einblick in das schwere Leben der kinderreichen Siedler- und Arbeiter frauen. Sie lernt die Leistung dieser Frauen achten und übernimmt in einem neuen Gefühl wahrer Volksgemein schaft gern die Vcrpflichtnng, ihr zn helfen. Der Reichs, m ü t i c r d i e n st ist bestrebt, allen deutschen Mädchen nnd Franc» das Wese» echte» MultertnmS vor Augen zu stel len und sic vorznberciten nnd stark zu machen für ihre Aufgaben als Mutter uud Hausfrau. Das HilfSwcrk „Mutter uud Kind" der NSV. hat schon unzählig vielen werdenden Müttern Rat, wirtschaftliche Hilfe nnd Beistand in den ersten Wochen nach der Geburt gewährt uud gleichzeitig hat es Tausenden von Müttern, die in der Arbeit und in der Sorge für ihre Familie überan strengt, müde oder gar krank geworden sind, Erholung, : Fröhlichkeit und neue Kraft geschenkt. Die größte Freude l aber hat das Hilfswcrl unsere« Müttern, die an sich selbst ja immer zuletzt denke«, dadurcb bei eitel, das; es jahraus, jahrein für alle irgendwie bedürftigen Kinder gute Frei stellen auf dem Laude oder m Erholungsheime« vermittelt. Volksgemeinschaft ist nicht mehr ei» leeres Wort, son dern eine beglückende Tatsache, die sich besonders un seren Müttern gegenüber auöwirkt. In geradezu rührender Weise haben das lürzlich z. B. die weiblichen Mitglieder des Neichsbundcs der deutschen Be amten gezeigt, als sie unserem Führer zu seinem Geburts tag als Gabe für hilfsbedürftige und linder'eiche Mütter 1456 vollständig auSgestattetc Babhkörbe mit ebenso voll ständiger Säuglingswäsche zum Gescheut machte« und da bei zum Ausdruck brachten, daß sie, denen aas Schicksai andere Ausgaben als die nalurgegebcncn oer Mutter uud Hausfrau zugewiescn habe, sich glücklich fühlten, ihre frau ¬ lichen Eigenschaften und müttcriicheil EmpUndungcn doch im Dienst am Volk -Zusehen zu dürfen Diese und oll die anderen Frnncn, die vielfach ihr Blutte:glück den, grausige« Weltkrieg zum Opfer bringen mußten, sowie alle deutschen Mütter, die ihre Kinder un ter Schmerzen geboren und unter Sorgen nnd Entbeh rungen, ober »ult Niobe und mit unsäglichen.' o ^r-7sgcfühl aufgezogen haben, sic danken unserem Führer von Herzen, daß er Deutschland wieder so stark gemocht hat, daß cs ciiicn wirksamen Schuh gegen willkürliche Angriffe bietet. Sic sind aber auch ruhig iu der Gewißheit, das; das nationalsozialistische Deutschland niemals von sich ans einen Angriffskrieg führen nnd seine besten Söhne ohne zwingenden Grund auf dem Schlachifelde opfern wird. Der Führer Hai das gelobt, und alle deutschen Menschen glau ben und wissen es. Daß die Staatsmänner der anderen Länder der Well ebenso dcnlcn und handeln mögen, das ist am heutigen Tage mein aufrichtiger Wunsch auch für die Mütter ihrer Völker. Unsere deutschen Frauen aber grüße ich voll Dank und voll froher Zuversicht als die Mütter des lebenden niid des kommende«, des ewige« Deutschland. Zum Abschluß der Feierstunde, die von musikalischen Darbietungen und Sprechchören umrahmt wurde, sprach die Ncichs-Frauenfachschaftssühreriu, Frau Scholtz- Kliuk. Sie gab ihrer starken Gcnugtnnng Ausdruck, heute allen Müllern etwas von der dankbaren Freude übermitteln zu köuueu, die iu der Jugend wieder wachse. Sie wandte sich auch au die kinderlosen Frauen, denen keine Nachkommenschaft beschert ist, und erklärte, wie sie durch Ucberuahme vou Patenschaften oder durch Adoption Gutes wirken könnten für sich nnd die Nation. „Als see lische Kräfteträgcrinncn des Volkes", so schloß Frau Scholtz-Kiuk, „wollen wir weiter dem Vatcrlandc dienen, dankbar, in dieser stolzen nnd schönen Zeit dentsche Frauen zu sein!" Volle Annexion Abessiniens König Viktor Emanuel Kaiser von Abessinien Unmittelbar vor dem Zusammentritt des Völker- bundsratcS hat Mussolini seine Entscheidung über das Schicksal Abessiniens bcknnntgcgeben und damit die Gen fer Körperschaft vor eine vollendete Tatsache gestellt. Der italienische Regierungschef hat Svnunbendnbeud vom Palazzo Venezia aus dem italienischen Volk verkün det, daß der Kön ! g vvn Italien den Titel eines Kaisers von Abessinien annimmt nnd daß sämt liche Gebiete und Vvlksstämmc des abessinischen Kaiser reiches unter die v o l l e nnd uneingeschränkte Souveränität Italiens kommen. Marschall Badoglio, der den Krieg in Ostafrika siegreich zu Ende geführt hat, ist nach der Annexion Abessiniens zum Genc- ralgvuvcrneur von Abessinien mit dem Titel eines Vize- königS ernannt worden. Vorher hatte der König bereits auf Vorschlag des Duce die Ernennung des zweiten erfolgreichen Feldherr«, Generals Graziani, zum Marschall von Italien voll zogen. In Addis Abeba trat an: gleichen Tage in Gegenwart des Unterstaatssckrctärs für die Kolonien der nenernanute Gouverneur Bottai nach einer Feier im kaiserlichen Schloß sein Amt an. Zum stellvertretende» Go»ver»eur wurde Adolfo Alessandrini ernannt, der den Abessinienfeldzug als Kommandeur einer Abteilung der Division „28. Ok tober" mitgemacht hat. Der faschistische Parteisekretär von Nom, Lentnant Orazi, wurde mit der Bildung einer faschi stischen Ortsgruppe von Addis Abeba beauftragt. Roms WorWe Nacht Sch»« Stunden vor dem denkwürdigen Staatsakt stand Nom ganz unter dem Eindruck des festlichen Ereig nisses. Die von Scheinwerfern hell erleuchtete Piazza Venezia war erfüllt von einem dichten Gedränge auf- und niederwogeiider Meuschenmasseu. Auf deu Stufe» des Natio»aldc»kmalS hatte» die in Nom stehenden Negimeu- ter aller Waffengattungen Aufstellung genommen. Am Grabe des Unbekannten Soldaten fand eine verstärkte Ehrenwache Aufstellung. Auf dem Balkon des Palazzo Venezia war die Parteistaudarie ausgcpflauzt, während von den Häusern und Palästen Trikoloren wehte». Die historische Sitzung des Faschistischen G r o s; r a i c s nahm pünktlich uni 22 Uhr ihren Anfang. Zu ihr wa ren sämtliche Mitglieder außer denjenigen, die in Ostafrika Dienst tun, erschiene», darunter Marschall Balbo, der aus Tripolis im Flugzeug eiutraf, der italienische Botschafter in London, Grandi, und Minister Nossoni, der soeben von seiner Deutschlandreise nach Nom znrückkehrte. Die Sitzung hat knapp ll) Minuten gedauert, die auschlicßcude Sitzung des Ministerrats nur 3 Minuten. Auf der Piazza Vene zia hörte man nur noch das dnmpfc Getöse der Meuge, die es kaum abwarteu kouutc, bis dem Nat die historischen Beschlüsse über das Statut des italienische» Abessinien durch deu Regierungschef vorgelcgt würden. Der Duce jprjcht Die Rede, mit der Mussolini am Sonnabendabend vom Balkon des Palazzo Venezia die uneingeschränkte Souveränität Italiens über Abessinien proklamierte, hat folgenden Wortlaut: „Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten aller bewaff neten Streitkräfte in Afrika und Italien. Schwarzhem den der Revolution, Italiener und Italienerinnen des Vaterlandes und iu der Welt, hört mich a«! Mit den Entschlüssen, die wir in wenigen Minuten kennen werden und die vom Faschistischen Großrat gebil ligt wurden, vollendet sich ein großes Ereignis. Das Schicksal Abessiniens wird heute, am 9. Mai, im 14. Jahre der faschistischen Aera besiegelt. Atte Knoten wurden vou unserem Schwert zerhauen. Der faschistische Sieg bleibt in der Geschichte des Vaterlandes erhalten.