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Sächsische Elbzeiiung Tageblatt für die «"c Sächsifchc Elbzcilnug citthäl! die amtlichen Bekanntmachungen des Stad^ rats zu Bad Schandau, dcs Hauplzollauils Bad Srl-a»dau und des Finanzainis Lei tlitz. H c i in a I z c i t u n g für Bad Schaudan mit jeiuen Ortstcileu Ostrau und Postel - witz und die Landgemeinden Altendorf, Gvßdors mit Kohlmühlc, Kleingießhübel, Grippen, Lichtcnhain, Mittclndors, Parschdurf, Prossen, Rathmannsdorf mit Plan, Rciuhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre. Truck und Berlag: Sächsische Elbzcitnng, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandan, Zaukcnslr. 134. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327. Gcmcindegirokonlo: Bad Schandan Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags 148—18 Uhr. Sächsische Schweiz Tie Sächsische Elbzeiiung ericheini an jedem Wochentag nacymitlags > Uvr Bezugspreis: monatlich srei Hans 1.85 NM. tcinschl. Botengeld), siir Selbst, abholer monatlich 1.05 NN!., dnrch die Post 2.00 NM. znzügl. Bestellgeld. 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Am Abend desselben Tages erfolgt eine Wiederholung des historischen Fackclzugcs der SA. vom IO. Januar 1033 vor dem Führer an der Reichskanzlei. Dieser Tag wird nicht nur eine Auszeichnung sein für die alten Politische» Soldaten des Führers, sonder,, siir die ge samte deutsche SA. Zum dritten Male jährt sich am 30. Januar der Tag, an dem in Deutschland vom Fels zum Meer, in Ost und West, jnbclnd die Hakcnkrcuzbanncr aufgezogen wurden. Nach 14 Jahren Kamps war der Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei, war der Oberste SA.-Führcr Kanzler des Deutschen Reiches geworden. Ein Jubel ohucglcichcn ging dnrch Deutschlands Ganc. Die Opfer derer, deren Namen von den Feldzeichen nnd Stnrmfahncn lcnchtcn, waren nicht umsonst gewesen. Spontan sammelten sich in allen Städten nnd Dörfern oic Manner der Bewegung. DA.» und SS.-Einhcitcn veranstal teten Fackclziigc, nnd himmelan leuchteten die Freudcufcucr der znfammcilgcworscncn Fackeln. Durch das Brandenburger Tor uud die Wilhelm-Straße marschierte ,zum ersten Male die SA., die aktivsten politischen Soldaten des Führers, die in unzähligen schweren Saal- und Straßcnschlachtcn an erster Stelle diesen Sieg erringen halfen nnd damit den Weg zur Ucbcrnahmc der Poli- tischen Macht sreimachtcn. Nach drei Jahren wird nun wieder zu Ehren ihres Obersten SA.-Führcrs die SA. marschieren. Ans ganz Deutschland wer- den die beiden dicnstältcstcn SA.-Männcr jedes Sturmes nach Berlin kommen. Zn derselben Stunde, zn der der Führer am 30. Januar Kanzler wurde, werden aus dem Berliner Lustgarten 25 000 Männer der alten Garde der SA. zum Appell vor ihrem Obersten SA.-Führcr „»getreten I stehe» und ihr Führer wird zn ihnen sprechen. Gleichzeitig wer den sprechen der Stabschef nnd Reichsminister Dr. Goebbels. Am Abend werden dann die 25 000 Mann auf der Char lottenburger Chaussee in Zwölfcrrcihcn anlrctcn, mit ihnen wer den anlrctcn je ein Marschblock der Berliner Standarten, Ehrcn- abordnungcn der SS., der Hitlerjugend nnd des NSKK., so daß iw ganzen 35 000 Mann znm Fackelzug angctrctcn sein werden. Um 8 Uhr abends wird sich der Fackelzug in Marsch setzen und durch das Brandenburger Tor, über die Linden nnd durch die Wilholm-Straße marschieren. An der Reichskanzlei wird der Führer den Vorbeimarsch dieser 35000 Män ner abnchmen. Nach Beendigung des Vorbeimarsches, der un gefähr 1)4 Stunden dauern wird, wird vom Kaiscrhof her der sich aus drei Musikzügcii znsammcnscbcndc „SÄ.-Nns" an rücken. Und dem Führer wird zum ersten Mal der „SÄ.-Nus" gebracht werden. Der „SA.-Rnf" wird in Zukunft der Zapfen streich der SA. sein. Der Fackelzug uud der „SA.-Nus" werden dnrch Nnndsnnk übertragen werden, desgleichen die mittags beim Appell gehaltenen Reden. Für die gesamte dcntschc SA. ist siir diese Sendung G e m c i n s ch a f t s e m P f a n g angeordnet. Alle ! SA.-Männcr Dcutschlands wcrdcn in ihren Sturmlokalen nnd Unterkünften leilnehmen an diesem Ehrentag der SA., einem ! Tan, der allen, die ihn miterlcbcu, Gelöbnis und Verpflichtung zugleich sein wird. Abschluß der Führertagung in München Am Donnerstag versammelte sich unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Führers das gesamte obere Führerkorps der Partei, die Reichsleiter, Gauleiter und Amtsleiter der Reichsleitung sowie die Gruppenführer der SA, SS und des NSKK im Festsaal des Alten Münchner Rathauses zur Fortsetzung der am Mittwoch begonnenen großen Arbeits tagung. In grundlegenden Vortrügen wurden die Versammel ten über wichtige Einzclsragen unterrichtet. Der Neichs- sendeleiter des Deutschen Rundfunks, Pg. H ndamowski, gab einen Ueberblick über die deutsche und europäische Äundfunklage und kennzeichnete die beabsichtigte zukünftige Entwicklung des deutschen Rundfunks. Anschließend sprach Generalleutnant Pg. Milch, der dem Führerkorps der Partei einen ausführlichen Bericht über den gegenwärtigen Stand der deutschen Luftwaffe gab. Die Führertagung fand am Donnerstagabend ihren Abschluß mit einem kameradschaftlichen Beisammensein, zu dem der Stellvertreter des Führers geladen hatte. Rosenberg spricht vor 50 000 Arbeitern Berlin, 24. Januar. Der Beauftragte des Führers für die gesamte geistige nnd weltanschauliche Erziehung der NSDAP., Neichsleiter Alfred Rosenberg, wird am 1. Februar in Dortmund in einer großen Kundgebung der Belegschaften von Hoesch, Union und Hoerder Hütten-Verein zu 50 000 Arbeitskamc- raden sprechen. Schlacht an der Nordfront Die Abessinier melden Erfolge. Abessinischen Frontmeldungen zufolge ist an der Nord- sront, nördlich von Blakalle, eine große Schlacht im Gange. Die abessinischen Truppen greisen nach diese» Berichten die Italiener Tag und Nacht an. Einzelne abessinische Abteilungen sollen verschiedene ita lienische Stützpunkte und Artilleriestellungen im Sturm ge- nonnnen nnd Tanks im offenen Kamps angegriffen haben. In die Schlacht griffen auch italienische Flugzeuge ein. Ein großer dreimoloriger Caproni-Bomber wurde, so verlautet, abgeschossen. Nach abessinischen Zählungen sollen die Ita liener einige tausend Tote zu beklagen haben. Auch große Beute behaupten die Abessinier gemacht zn haben, darunter einige Feldbatterien mit der dazugehörigen Munition. ! Tagesbefehl an die sälhhsche SA SA Männer Sachsens! Der Stabschef der SA besichtigt am 25. und 26. Ja- ! nuar die SA-Einheiten der Brigaden 33 (Dresden), 34 ; (Chemnitz), 36 (Plauen) und 133 (Ostsachsen). SA-Männer! Der Appell einer Einheit ist der Aus- j druck des inneren Wertes und einheitlichen Wil- j lens; seid dieser Tatsache in jeder Minute eingedenk. Als j politische Soldaten des Führers seid im Dien st der Na tion Vorbild in freiwilliger eiserner Disziplin und Haltung. Deutschen Trotz, unbeirrbaren Willen, deutschen Glau ben und deutsche Treue offenbare Euer Äugel Die Hingabe an die Zukunft der deutschen Nation beherrsche Ench ganz. So war es in der schweren Kampfzeit, so wird es bleiben heute und immerdar. Es lebe der Führer! Ls lebe Deutschland! Der Führer der Gruppe Sachsen Schepmann, SA-Gruppenführer. Für eilige Leier * Dcr Rcichskricgsmünstcr Hot folgcudcu Erlaß an dic Wehr macht gerichtet: „Für die am „Tage der Nationale» Solidarität" auch in diesem Jahr wieder bewiesene Opfcrbcrcilschgft spreche ich allen Angehörigen dcr Wchrmachl meincn Dank nnd meine Anerkennung ans." * Dic schwcrc Kältc, dic seit einigen Tagen dic Mittelwcst- : staatcn Nordamcrikas hcimsucht, ist jetzt bis zur Atlantischen : Küste vorgcdrnngen nnd herrscht bereits scü Donnerstagmorgcn in dcr Stadt Ncnhork. Jnncrhalb wcnigcr Stunden fiel hier die Temperatur von — 1 Grad Celsius auf — 18 Grad Celsius. Dieser geradezu katastrophale Temperatursturz wurde begleitet vou einem Sturm, der mit etwa 80 Kilometer Stundengeschwiu- digkeit durch die Straße» fegte. Während der Nacht sind drei Personen in den Häuser» erfröre»; zahlreiche Leute mußten mit erfrorenen Gliedern oder wegen Erschöpfung in die Krankenhäuser eiugclicfert werden. Aus dem oberen Teil des Staates Ncnhork kommen Meldungen, die besagen, daß dort ein uencs Wintcr- gcwittcr gewütet hat. Zahlreiche Ortschaften solle» vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten sein. Tausende von Auto mobilen uud zahlreiche Eiseubahuziige liegen aus deu Strecken und können nicht weiter. Nicht weniger als 5 4 Menschen sind in diese» Gegenden erfroren. WsM 6A Mt Ken AMU Ter 25. nnd 20. Jannnr 1030 sind siir Sachsens SA. große Tage. Zum ersten Male seit seiner Ernennnug kommt dcr Stabs chef dcr SA., Viktor Lntzc, nach Sachscu, nm scincn sächsischen Kameraden in die Ange» zu blicke» »nd sich davon zn überzeugen, daß auch hier dic SA. ciucu fcstgcfügtcn Block, cinc Schicksals- gemciuslhaft bildct, dic in uucrschüttcrlichcr Treuc zu», Führer sicht, bcrcit, zu marschieren, wcnn er cs befiehlt. Wenn nun in drei Städten »nfcrcs Sachscnlandcs die Stra ßen vom Marschlritt dcr branncn Kolonnen widcrhallcn nnd die SA. zn gewaltigen Kundgebungen aufmarschicrt, dann handelt cs sich nicht lediglich nm cinc wenn auch noch so großartige Demon stration dcr Macht und dcr Gcschlosscnheit, cs gilt ihr vielmehr zu zeige», daß sic cs crnst nimmt mit dcn freiwillig übernommenen Pflichten, daß sic freudig ihren Dienst tut und stolz ist, Garant des nationalsozialistischen Reiches zu sein; dann gilt cs dcr SA. zn beweisen, daß dcr Gcist dcr 400 Totcn dcr Bewegung in den Sturmabteilungen dcr NSDAP, fortlcbt, daß dcrcn Opfcr in ihren Rcihcn wnscndfältigc Früchtc Irng. Dcn 80 000 sächsischen SA.-Kameraden aber w . c» diese Kundgebungen vor dem Stabs chef neue Kraft für die kommenden großen Aufgaben geben, neuer Ansporn sein für ihren Dienst für Führer nnd Deutschland. Es war ein richtiger „Hochbetrieb" in den letzten Wochen in der gesamten sächsischen SA! In den Dienststellen dcr Gruppe, der Brigaden und Standarten schwoll dic Arbeit zuerst an. Be fehle kamen, Anordnnugcn mußten weitergcgcben werde». Eine Unmenge Kleinarbeit war zu leisten, zwischendurch galt es, mit der Reichsbahn wegen der Einlegung der Sonderzllge zu verhan deln, bei dcn Behörden und Privatnntcrnchmungcn für dcn Tag der Besichtigung dic Befreiung dcr SA.-Männcr von dcr Bc- rnfsarbcit zn crwirkcn, — dazu läntctc fast unaufhörlich dcr Fernsprcchcr, kamen nnd gingen dic Ordonnanzen. So cittstand nach nnd nach cin gewaltiges Organisationswerk, bei dem ein Rad in das andere greift. Denn nur, wcnn alles genau auf dic Minutc klappt, kann das gewaltige Programm am Sonn abend und Sonntag durchgcführt werden. Auch die Männer in dcn Stürmen halten bald das Nahen des großen Ereignisses gründlich zn spüren bekomme». Ei» Dienst jagic dcn andcrcn. An Frcizcit war überhaupt nicht mehr zu denken: Kam man von der Arbeitsstätte zurück, so hieß cs, sick- rasch umklcidcu zum SA.-Dicust. So ging cs tagaus, tagein. Iedcr Sturmabcud war wichtig, kcincr durfte versäumt werden, - den» auf jeden einzelnen SA.-Mann kommt es an, soll dcr Stabschcf dem Führer berichte» könne», die Männer dcr Gruppe Sachscu hättcu ciucu tadellosen Eindruck gemacht. — So trug beim jeder einzelne SA.-Mann, ohne Unterschied nach Rang und Stand, nach Alter und Beruf, zu seinem Teil an dcn Vorarbeiten für den großen Appell bei. Keiner von ihnen erwartet einen Lohn, verlangt einen Dank dafür: ihr schönster Lohn ist dcr volle Erfolg der Besichtigung, ist die Zufriedenheit des Stabschefs. Wir, die wir diese sächsischen SA.-Kameradcn kennen, wissen, daß sie alles dareinsetzcn werden, m» ihrem Gruppenführer Ehre zn machcii. Ihr Stolz ist cs auch, für Durchführung und Finanzie rung dieser Kundgebungen keine fremde Hilfe in Anspruch neh men zn müssen. Eine Unilage ist errechnet worden, die für jeden SA.-Mann gleich hoch ist, so daß auf die Kameraden, die vou weither znm Appell eilen, die gleiche Summe entfällt, wie auf dic, dcrcn Anmarschweg nnr kurz ist. 80 000 SA.-Männcr schcn scit Woche» mit Freude u»d Span- »uug dem Besuch des Stabschefs entgegen. Aber auch die säch sische Bevölkerung, die sich mit ihrer SA. aufs eugste verbunden fühlt, heißt ihn als einen der ersten und treueste» Mitkämpfer des Führers i» Sachse» herzlich willkommen. F. E. K. Sie Keile i« Frankreich Sarraut mit der Regierungsbildung betraut. Paris, 24. Januar. Der französische Staatspräsident Lebrun empfing den radikalsozialistischen Senator Sarraut und bot ihm in einer einstündigen Unterredung den Auftrag der Kabinettsbil dung an. Senator Sarraut hat das Ängebol grundsätzlich angenommen und wird nach Fühlungnahme mit einer Reihe politischer Persönlichkeiten dem Präsidenten seine endgül tige Antwort überbringen. Senator Albert Sarraut mar vom 27. Oktober bis 24. November 1933 Ministerpräsident und hat im übrigen zahl reichen Kabinetten als Minister angehört. Vor Sarraut hatte der Staatspräsident sowohl Her riot als auch den Vorsitzenden der radikalsozialistischen Kammergrnppe, den Abgeordneten Delbos, empfangen.