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Widerstreitende Meldungen Abessinien berichtet Ersolge — Italien dementiert Nach Berichten von abessinischer Seite haben die Nord- armeen der Abessinier, die seit einiger Zeit große Angrisfs- vorbcreitimge» trafen, nach ihrem Bargehen ans das Scire- Gebiet seit zwei Tagen den Vormarsch vom Abschnitt Ma- kalle aus in nördlicher Richtung begonnen. Der Angriff aus die Provinz Tembien sei, wie in den abessinischen Mel dungen gesagt wird, durch vorgeschobene Abteilungen der Armee Nas Seyaums mit Scharfschüßen vorbereitet worden. Am v. Januar habe dann der allgemeine Angriff be gonnen «nd am 7. Januar abends sei die Tembieu-Provinz vollständig in Händen der Abessinier gewesen. Die Ita liener, die wegen starker Regcnsällc nicht mit einem Vor gehen der abessinischen Truppen gerechnet hätten, seien durch den Angriff überrascht worden und hätten kaum wider stand geleistet. Den abessinische» Truppen seien auf der Straße von Cacciamo nach Adua ein Tank und ein Kraftwagen in die Hände gefallen. Die Vorhuten der Abessinier bewegten üch weiter nach Norden auf der Straße von Cacciamo nach Adua und von Abbi Addi nach Abaro. Gleichzeitig seien starke Kräfte auf die Gheralta-Provinz in Bewegung ge- seßt worden, um die italienischen Truppen, die zwischen Gheralta und Makalle Stellungen bezogen hätten, van ihren rückwärtigen Verbindungen abzuschncidcn. Von abessinischer Seite wird ferner gemeldet, daß die italienische Fliegertätigkeit an der Südfront stark zugeuam- men habe. Dagegen sei im Norden die Teilnahme der Flie ger an Gefechte» mfolge der Wetterverhältnisse nicht mög lich. Der italienische Heeresbericht meldet die Zerstreuung starker abessinischer Streitkräfte durch Artilleriefcuer südlich von Makalle. Angeblicher itnlienilcher Rückzug Vou abessinischer Seite wird gemeldet, daß der Rückzug der italienischen Truppe» a» der N o r d f r o n t unter stärk sten, Druck abessinischer Streitkräfte anhalte. Man erklärt, daß die Italiener sämtliche Dörfer, durch die sie auf ihre», Rückzug kommen, niederbrenneu. In den abessinischen Meldungen wird hervorgchobcn, daß die abessinische» Truppe» mit ä » ßerster Erbitte rung kämpfen. Während der Gefechtshandlunacn habe ein kaiserliches Flugzeug die Linien überflogen. Die Abessinier sollen in Gruppen zu je zwanzig Mani, die stark mit Maschinengewehren bestückten italienischen Feldstellun gen gestürmt habe», dere» Besaßimge» nahezu vollständig niedergemacht worden seien. Dem abessinischen Bericht zu folge sollen die italienische» Truppe», nachdem fünf Boll werke vo» de» Abessinier» gestürmt worden seien, ihre übrigen Stellungen geräumt haben. Rom gegen die abekinWen Meldungen Rom, 10. Januar. von berufener italienischer Seile werden die abessini schen Meldungen über die Zurückeroberung der Landschaft Tembien als vollkommen falsch bezeichnet. Ebenso werden die Nachrichten, wonach in Dagabur ein ägyptisches Feld lazarett mit Bomben belegt worden sei, als gegenstandslos zurückgewiescn. hingegen wird von italienischer Seile er klärt, daß der Mißbrauch des Rokcn-Kreuz-Zeichens durch die Abessinier immer größeren Umfang annehme. Schließ lich werden auch alle Nachrichten, wonach italienische Trup pen den Gaskrieg begonnen hätten, entschieden bestritten. Utttcrsuchungsbericht über die Zerstörung der Noten-Kreuz-Station von Dolo Addis Abeba. Nach hier ciugcgaugcncu Berichten soll die Untcrsuchungskommission des Internationalen Roten Kreuzes, die sich im Flugzeug nach Dolo begeben hatte, scstgcstcllt haben, , daß die Zeichen des Roten Kreuzes der schwedischen Station weit hin sichtbar gewesen seien. Es heißt ferner, daß, entgegen der j italienischen Behauptung, nicht nur eine Bombe in der Nähe der ! Feldambulauz cingeschlagen habe, sondern daß wenigstens zwau- i zig Bomben planmäßig ans die Roteu-Krenz-Zelte abaeworsen worden seien. Außerdem sollen die Zelte über >00 Einschnßösf I uungcn von Maschiuengewehrsener ausgewiesen haben. Ein diesbezüglicher Bericht ist auch nach Gens abgegangen. Britische Behörde» über die Ausweisung der Italiener aus Malta Loudon. Tie britischen Behörden in Malta haben über die Gründe, die znr Ausweisung der sechs italienischen Staatsangehö rigen führten, am Donnerstag eine amtliche MiNcilnug ver öffentlicht. Es heißt, daß dir militärischen Stellen Bcwcismatc- rial besiheu, wonach sich die Ausgewiesenen in einer für dic Sicherheit der Festuna abträglichen Weise betätigt hätten. Italien und die Flottenbewegungen Rom. Im „Lnvoro Fasciha" erklärt der Pariser Korrespon dent des Blattes zu deu Erörterungen über die Flollcnbcwcguu- gen, auf jeden Fall wäre cs vorzuziehcn gewesen, wenn der Quai d'Orsay Borsorge dagegen gelrofsen hätte, daß von der englischen Presse das seltsame und eigenartige Zusammensallcn dieser Flot- tenbewcguugen, das von der europäischen OcsscMlichkeit nicht un bemerkt bleiben könne, publizistisch ausgebcutct würde. Mau habe sich zweiscllos iu amtlichen Kreisen von Paris und London in dem Sinn verständigt gehabt, diesem Zusammentref fen jede Bedeutung im Sinne einer Eittschüchlcrungsmaßnahme > gegenüber Italien zu nehmen. Ter Anschein gebe jedoch zuwei len mehr als die Tatsachen selbst, und er lasse daran glauben, ' daß die Gleichzeitigkeit dieser Floitenbewegungeu das Ergebnis f französisch-englischer Abmachungen sei. Man behauptet, daß aus jeden Fall die Geste Frankreichs I gegenüber England rein platonischen Charakter habe. 'Aber daS j könne nicht verhindern, daß diese Geste im Lichte einer ernsten j Verwirklichung des Beihaudsvcrsprechcus erscheine, das Paris j London gegeben habe. Tie Eingebung, aus die die Geste zurückzu- ! führen sei, müsse deshalb als wenig glücklich bezeichnet werden. ! Tie Ausbildung der französischen Mannschaften hätte ohne ncn- t nenswcrten Nachteil vom technischen Gesichtspunkt ans sehr wohl verschoben werden können, was vom politischen Gesichtspunkt aus nur vou Vorteil gewesen wäre. Wie sich die Tinge verhalten mögen, die gelassene Ruhe Italiens werde durch diese Vorgänge ! nicht im geringsten geändert. Der Pariser Vertreter der „Tribuna" meint zum gleichen Thema, daß die Ereignisse schließlich der Führung derer, die sie ! hcrvorgcruscn hätten, entgleiten könnten. Die Londoner Meldungen über Südtirol Ein weiteres italienisches Dementi London. Tie italienische Botschaft in London.veröffentlicht folgende Mitteilung: „Die Gerüchte über eine angebliche 1lnzu- fricdcnhcit unter der Bcvölkernng von Alto Adigo und über die Fahncnslncht von Wehrpflichtigen dieses Gebietes entsprechen in keiner Weise der Wahrheit." Reuter hängt dieser Mitteilung einen erläuternden Kommen tar an, in dem darauf hiugcwicscu wird, daß Alto Adige die italienische Bezeichnung für Südtirol sei. Uilterrilhtsministcr Noustan schließt die Nechtsfakultiit Paris. Untcrrichtsminister Nonstan hat die Schließung der Rechtsfakultät bis auf Widerruf augcorduet, da sich die Stn- denteukundgcbuugeu gegen Prof. Jezc zu schweren Ausschrei tungen auswuchscn. Nachdem der Professor das Fakultätsgebäudc verlassen hatte, drüciten die Studenten, troh der Aufforderung des Fakultätsdekans, Disziplin zu wahren, die Füllung der zum I Proscssoreusaal führenden Tür ein und lärmten in den Gängen - weiter. Vereinbarung zwischen der Obersten SA.-Führung und dem Reichserziehungsminister Berlin. Die Oberste SA.-Führnng teilt mit: Zwischen der Obersten SA.-Führung und dem Ncichserzichungsministcr ist folgende Vereinbarung getroffen worden: Studenten, die der SA. angchörcn, haben bei der Immatriku lation eine Bescheinigung der für sie zuständigen Standarte des Hochschulortes vorzulcgeu, aus der hcrvorgcht, daß sic ordnuugs- gemäß gemeldet und einer SA.-Eiuhcit zur Dienstleistung zuge- wicscn sind. Stndicrendc SA.-Angchörigc, die sich nm Gebührenerlaß, Sti pendien nnd andere Vergünstigungen bewerben, müssen durch eine Bescheinigung ihrer zuständigen Standarte des Hochschulortes Nachweisen, daß sic bis zum Zeitpunkt der Bewerbung Dienst in der SA. getan haben beziehungsweise ordnungsgemäß beurlaub! sind. Studeutcn, die alte und bewährte SA.-Mäuiicr sind, sind bei der Gewährung von Unterstüßung bevorzugt zu behandeln. Diese Vcrcinbarnng ist getroffen worden, nm zu vermeiden, daß Studierende, die sich nm Hochschulort nicht am SA.-Dienst be teiligen, sich bei der Einschreibung als SA.-Angchörjgc cintrngcn nnd daraus irgendwelche Vorteile ziehen. mensloß zwischen Polizei und Bauern, wobei cs ans beiden Seiten je einen Toten und mehrere Berichte gab. Diese Angelegenheit wird jedoch in einem anderen Prozeß behandelt werden. Englischer Bergarbeiterslreil verschoben Als Ergebnis der »elterlichen Zuscinnneiiklinst zwischen den Grubenbesitzern und Vertretern der Bergarbeiterge werkschaft beschloß der Vollzugsausschuß der englischen Berg arbeiter, den angekttndigtcn Streik um die Lohnregelung zu verschieben. Am 2-1. Januar wird eine von Vertretern aller englischen Kohlenbczirke beschickte Besprechung statt- I finden, die über Annahme oder Ablehnung der Lohnvor- I schlüge entscheiden soll. 201 Hinrichtungen in Bewing Peiping, 10. Januar. In den letzten Tagen sind in China außerordentlich viele öffentliche und geheime Hinrichtungen vollzogen wor den. Dem Vernehmen nach stehen noch erheblich mehr bevor. Obwohl die Hingerichteten größtenteils gemeine Ver brecher sind, so befinden sich unter ihnen doch auch viele Per sonen, die sich an Putschversuchen außerhalb der entmilitari sierten Zone beteiligt haben. Das Schicksal der Hinrichtung ist auch den sogenannten Liukueitang-Banditen, von denen bereits 50 dem chinesischen Militär in die Hände gefallen sind, angekündigt morde». , NeuerZwWenfall an der mandschurischen Grenze Moskau. Die sowictamtlichc NachrichtcnagcMur TASS, meldet aus Chabarowsk, daß sich, am Donuerstagabcud au der maudjchurisch-svwjctrussischcu Grenze ein »euer ernster Zwischen fall ereignet habe. Nach dem bisherigen Feststellungen der sowjet- russischen Behörden habe sich der Zwischenfall folgendermaßen ad- gcipiclt: Ein ans der Mandschurei kommeudeS zapanhlhes Flugzeug sei nach Ucbcrslicguug der Grenze in der Nähe des Dorfes Pokrowka, 3.5 Kilometer von der Grenze entfernt, ans Sowjclboden gelandet. Mau habe beobachtet, daß das Flugzeug die Stadt Woroschilow ldaS frühere Nikolsk-Ussurijsk) um 18.30 Uhr überflogen Hal und etwa um U> Uhr 5 Kilometer vou dem Dorf Pokrowka entfernt gelandet sei. Im Flugzeug befanden sich zwei bewaffnete Japa- ncr. Nach der Landung sei einer der Japaner bei dem Flugzeug verblieben, während der andere sich zu einem in der Nähe halten- den Baucrnsuhrwcrk begeben habe. Angeblich wollte der Japaner den Bauern veranlassen, sich zusammen mit ihm znm Flugzeug zurück zu begeben, wahrend dieser den Japaner fcslnchmcn und nach Pokrowka habe bringen »vollen. Es sei daraufhin zn einem Kampf gekommen, in dessen Verlauf der Bauer dcu Japaner ver lebt habe. Inzwischen seien zwei Grenzsoldaten herbcigceilt. Zwischen ihnen und dem zweiten Japaner sei es, dem Bericht zu folge, zu einem Kngelwechsel gekommen. Dabei sei der zweite Igpauische Flieger verlebt worden. Beide Japaner wurden schließlich nach Pokrowka gebracht. Die Untersuchung des Zwi schenfalls wird fortgesetzt. Flottenkonferenz festgefahren Auch London desiirchtet völligen Zusammenbruch In unterrichteten Kreisen werden die Aussichten aus eine Einigung mit deu Japanern für außerordentlich schlecht gehalten. Der politische Korrespondent der „Evening News" rechnet bereits mit der Möglichkeit, daß entweder Japan ans der Kon ferenz ausscheide, oder daß die Kousercuz ergebnislos beendet werde, wobei er der erstgenannten Möglichkeit eine größere Wahr- London, 10. Januar. Die Aussichten der Flottenkonserenz werden von der englischen Presse außerordentlich pessimistisch beurteilt, nach dem die japanische Abordnung die Erörterungen der briti schen, französischen und italienische» Vorschläge für einen Nachrichtenaustausch über die Flottcnbauprogrannnc abge lehnt hat. Die Japaner haben sich auf deu.Standpimkt ge stellt, daß zuerst eine Vereiiibarlmg über die Frage der mengenmäßige» Begrenzung erzielt werden müsse. Meh rere Blätter glauben jetzt sogar mit einem baldigen Zusam menbruch der Konferenz rechnen zn müssen. Der Flollcnberlchterstatler des „Daily Telegraph" mel det, die japanische Abordnung habe ein Ultimatum gestellt, daß sie kein neues Begrenzungsabkomlnen weder meugcn- noch wertmäßiger Art erwägen wolle, bevor Japan eine vollständige Flottengleichheit mit dem britische» Reich nnd den vercmigkcn Skaaien erreicht habe. Man befürchlel, daß die Konferenz in naher Zukunft, möglicherweise schon in dieser Woche, vertagt werde. Immerhin werde vielleicht zwischen England, Amerika, Frankreich und Italien ein Abkomme» über die Begren zung der Kriegsschiffstonnage, das sehr wichtig für die Steuerzahler sei, erzielt werden. In Kreisen der amerika nischen Abordnung sei man über die japanische Unnachgie bigkeit besonders betrübt gewesen, um so mehr, als eine weit gehende Einigkeit über alle Nebenpnnkte zwischen den bri tischen, amerikanischen nnd italienischen Delegierten bereits erreicht worden sei. England mit einer Aussprache über die japanische Forderung einverstanden London. Dic für Freitag augesehte Sitzung der Londoner Flottenkonserenz ist uuerwariel ans Montag verschoben worden. Dieser Beschluß ist ans den aw Donnerstag in einer Besprechnng mit der britischen Abordnnnn ernent geänßerten Wunsch der Ja paner zurückznführeu, daß die FloUeukonserenz eine Aussprache über die japanische Forderung nach einer gemeinsamen oberen Rüstuugsgrenze herbeisühreu möge. Die britische Abordnung er klärte sich diesmal bereit, eine Aussprache über die japauische For derung herbeizuführeu, vorausgesetzt, daß anch die anderen Ab ordnungen hiermit einverstanden seien. lcheiulichleit beimißt. Morgan finanzierte 84 o.h. der anm iranischen Waffenausfuhr Vor dem Senalsausschuß in Washington für Rüskungs- untersuchung wurde die Tatsache enthüllt, daß dic Wafsen- ausfnhr der Vereinigten Staaten nach Europa von 125,7 Millionen Dollar in den drei letzten Jahren vor Ausbruch des Weltkrieges auf 2187,3 Millionen Dollar in den Jah ren 1915 bis 1917 anstieg. Von diesem Ausfuhrwert wurde» 84 v. h. von der Morgan-Bank finanziert. Im gleichen Zeitraum stieg die amerikauische Ausfuhr von kriegs wichtigen Rohstoffen, wie Kupfer, Messing, Zink usw. von 160 Millionen auf 1282 Millionen Dollar. Die Bauernunruhen in Litauen vor den Gerichten Kowno. Iu Lilaucu fiudcu zur Zeit vor dem Kriegsgericht, vor Feldgerichten und ordcutlicheu Gerichte» Prozesse gegen Teil nehmer und Anstifter der Bonernunrnhen statt. Man hat davon abgesehen, einen Rieseüprozcß anfznziehcn, obwohl die znr Ab- nrteilnng stehenden Straftaten natürlich eine innere Verbindung miteinander haben. Man hat daS Verfahren in cttva 20 bis 80 Einzelprozesse aufgelöst, um dic Vorfälle uach außen hin nicht so ansznbanschcn. In einzelnen Prozessen sind schwere, znm Teil lebenslängliche Zuchthausstrafen verhängt worden. Im Zuge dieser Verfahren sällic das Kriegsgericht am Don nerstagabend »ach zweitägiger Verhandlung das Urteil gegen 1-1 Angeklagte. Siebe» Vancrn erhielten Zuchthausstrafe» vou cju- ciuhalb bis füus Jahre», die anderen sieben wurde» sreigcspro- rhcu. Die Angeklagte» hatten sich wegen gewaltsamer Befreiung ! ihrer drei verhafteten Rädelsführer in dem Dorfe Grazischkiai t lKrejs Millowischki) zn verantworten. Nach diesem Zwischenfall s kam eö an de» darauffolgenden Tagen zn einem schweren Znsam- > Das Krohkrcuz des Georgs-Ordens für den Gesandten Eiscnlohr Athen. König Georg verlieh dem scheidenden deutschen Ge sandten Eiseulohr das Großkrenz des Georg-Ordens. Das Diplomatische Korps gab dem Gesandten ein Avschiedscsseu, an dem anch der griechische Ministerpräsident tcilnahm. Die Hochzeit im albanischen Königshaus Tirana. Ain kommenden Sonntag findet in Tiran die Ver mählung der Prinzessin Senije, einer Schwester des Königs von 'Albanien, mit Prinz Alehmed Abid, dem jüngsten Soyu des Sultans Abdnl Hamid, statt. n: Der neue Kurs in Memel. Das Direktorium Baldschus hat die SchiUverordmmg des vorangegangene» Direktoriums Bruvelaitis vom 24. 9. 1934 über die Unterrichtssprache in den Volksschulen des Memel-Gebietes, nach der u. a. von den 228 meinelländischen Volksschulen nur sechs mit deutscher Unterrichtssprache be stehen bleiben sollten, aufgehoben und die vorher geltende Schulordnung wieder in Kraft gesetzt. Der Führer und Reichskanzler hat den Schreinermei ster Ewald Zimmerlein aus Kueps, dessen Ehefrau am Jahresende Vierlingen das Leben schenkte, eine Geldspende überweisen lassen. * Prinz Gustav Adolf, der älteste Sohn des Kronprinzen oon Schweden, wird sich am 8. Februar nach Garmisch- Partenkirchen begeben, »in dort den Winterspielen bcizu- wohnen. * Das Direktorium des Memelgebiets hat beschlossen, daß die Wahlen zu den Kreistagen' der drei Kreise des Memel gebiets am Montag, den 24. Februar, stnttzufinden haben. -i- Der Sichcrheitsdirektor für Steiermark, Franz Zelburg, ist vou seinem Posten zurückgclrctcu. Au seiner Stelle wurde Hos- rat Viktor Kastner-Pöhr zum Sichcrheitsdirektor für das Land Steiermark ernannt. Die übertriebene Strenge, mit der Zelburg die politischen Gegner verfolgte, hatte in letzter Zelt sogar unter den Anhängern der Regierung Kritik gesunden. In Wilna begann ein Prozeß gegen 12 Studenten und Assistenten der Wilnaer Universität wegen kommunistischer Betä tigung und wegen Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei des westlichen Weißrußlands, die gewaltsam eine Abtrennung des weißrussischen Gebietes vom polnischen Staat erstrebt.