Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Die Sächsische Elbzcilnng cnll)äll die cimllichen BckamHiiicichungen des Slcidi- rcnS zu Bad Schanda», des Haupizvllciiiils Bad Lchmidvu und des Finanznuiis Leb niy. H c i in a I z e i t u n g sür Bad Sclniidcin' mi! seinen Orlsleilen Osirau und Pvslrl- nutz nnd die Landg ineinden Allendorf, Goßdorj inil Kohlinühlc, Kleingießhiitzel. Grippen, Lichtenhain, Millelndors, Porschdorf, Prossen, Ralhuiannsdorf init Plan, Reinhardtsdors, Slhinilka, Schöna, Wallersdorf, Wendischsähre. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alnia Hieke, Inh. Wnliei Hic.'e, incn Lchandau, Zaukenstr. 134. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Ni. 33 027 4demeindegirokonto: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags N8 - 18 llhi. Sächsische Schweiz Lie Sächfilwc Elbzennng ericheini an >».o>.n Woa-eniag innyminags 4 uv. Bezugspreis: monatlich frei Hans 1.85 RM. ieinichl. Botengeld), für Sclbft- adboier nn>ailich 1.65 RM., durch die Post 2.00 RRi. znzügl. Bestellgeld. Einzel nummer ll> RPs., mit Illustrierter 15 NPf. Nichterscheinen einzelner Nummern und Beilagen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung nsw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch ans Lieferung der Zeitung, -l n z e i g e n p r e i f c : Ter Raum von 1 nim Hohe und 46 mm Breite koste» 7 RPs., im Te^tlcil 1 mm Höhe nnd !>0 mm Breite 22,5 RPs. Ermässigte Grundpreise, Nach lässe nnd Bcilagcngebiihren ll. Anzeigenpreisliste. Erfüllungsort: Bad Schandau Ständige Wochenbeitagen: „Unterhaltung und Wissen", „Das Unterhaltungelblatt", „Oie Frau und ihre Welt", „Neue deutscheIugend", Illustrierte Sonntagsbeilage: „Das Leben im Bild" 78. Jahrgang Nr. 287 Ba- Schandau, Montag, den 4V. Dezember 4934 M.WenteMMellliiMl varftaatcn ist aber aus ine Dauer nicht geeignet, oiesenigen Pläne zu fördern, die im Osten und Nordosten Europas eine Paktpolitik durchführen wollen, die sriedensförderno ist. Das systematische Spiel, das Litauen im Schutze der hinter ihm stehenden Mächte treibt, ist dann besonders ge fährlich, wenn man die neugeschlossene „Baltcn-Eutcnte" als eine Tatsache im europäischen Kräftespiel hinnehmen müßte, die von Litauen aus geleistet und als Machtmittel für seine eigene egozentrische Politik zu gelten hat. Das aber wird die Entwicklung lehren müssen. Die Fortführung der Ostpaktpläne wird zeigen, wer die Drahtzieher sind und welchen Weg sie zu gehen beabsichtigen. Deutsche Opfertat Tag der nationalen Solidarität erbrachte 3,5 Millionen NM Die Einstellung Litauens zur em iischcn Politik wird augenblicklich durch sein rigoroses Auftreten gegen das Deutschtum im Memelland und die Nichtachtung der inter nationalen, durch die Signatarmächte garantierten Bestim mungen des Memelstatuts gekennzeichnet. Ueber die Hin tergründe und Ursachen dieser Haltung lassen sich die ver schiedensten Vermutungen geltend machen. Aoer die Be weise für diese Vermutungen liegen noch nicht vor der Oef- sentlichkeit ausgebreitet; sie liegen noch im Schoße der Ver handlungen zwischen Paris und Moskau. Das in Genf soeben zwischen Litwinow und Laval abgeschlossene Abkom men, wonach während der Dauer der Verhandlungen über den Ostpakt von beiden Teilen keinerlei andere Abkommen geschlossen werden sollen, die die Vorbereitung und Ver wirklichung des Ostpaktes gefährden könnten, kennzeichnet den Geist, der die Beziehungen der beiden treibenden Kräfte im Osten Europas beherrscht. Inzwischen sind unter der litauischen Initiative im Nordosten Entwicklungen vor sich gegangen, die der Auf merksamkeit bedürfen, weil sic Bestandteil der Einkreisungs- und Isolierungspolitik sind, die von Sowjets und Fran zosen gegen Deutschland betrieben wird. Anfang Dezember hat in Reval die Konferenz der Balten st aaten Litauen, Lettland und Estland getagt. Dabei sind Verein barungen getroffen worden, die sich nach Form und Geist an die Methoden und Gebilde der „Kleinen Entente" und der sogenannten „Balkan-Entente" anlehnen. Die franzö sische Presse äußert sich ganz besonders befriedigt über diese Revaler Abkommen; sie spricht ganz offen von der „Bal tischen Entente". Dabei wird, kaum noch versteckt, die Ge nugtuung darüber zum Ausdruck gebracht, daß sich die Grup pierung in erster Linie gegen Deutschland, in zweiter Linie gegen Polen richtet. Es fehlt natürlich auch die Verdächtigung gegen Deutschland nicht, daß die „drei Länder in gleicher Weise durch die deutsche nationalsozialistische Propaganda bedroht seien", daß diese Tatsache den Zusammenschluß zur „Bal- ten-Entcnte" begünstigt und beschleunigt habe und daß nun mehr auch die Widerstände der estländischen Regierung gegen den Ostpakt überwunden soien. Die Aktivität der Li tauer in dieser „Entente"-Frage wird gekennzeichnet durch den Versuch, Finnland in die entstandene Kombination ein zubeziehen. Der Besuch des litauischen Außenministers Lo- zoraitis in Helsingfors dient diesem Ziele. Finnland oer- folgt angesichts seiner Lage am Baltischen Meere den Zu sammenschluß von Reval mit Interesse und dem Wunsche, nicht außerhalb zu stehen. Allerdings besteht in Helsing- sors die Besorgnis, daß sich die neue „Balten-Entente" all zu eng an Frankreich-Rußland und seine Ostpaktpläne an lehnt. Gerade hinsichtlich der sowjet-russischen Politik liegen bei den Finnländern erhebliche Hemmungen vor. Polen, das bisher sowohl mit Lettland als auch mit Estland in korrekten bis freundschaftlict/en Beziehungen steht, was man von den polnisch-litauischen in keiner Weise be haupten kann, hat naturgemäß versucht, Reval vor einer allzu engen Zusammenarbeit mit Litauen zu warnen. Es scheint aber, als wenn der Vorsprung, den sich die Litauer gesichert hatten, schon zu groß war, um hier einen positiven Erfolg zu gewinnen. Die äußere Ruhe und Sicherheit, mit der der polnische Außenminister Beck seinen außenpolitischen Weg gehl, darf nicht darüber hinmegtäuschen, daß der fran zösisch-russische Druck hinsichtlich des Ostpaktes sich immer ! mehr verschärft und daß die „Balten-Entente" zu den Mit teln gehört, die Polen gefügig und entgegenkommend zu machen. Das Programm der polnischen Politik, keinerlei Garantierung der von den Litauern beanspruchten Gren zen zu gewähren, ist allgemein bekannt. Die Abmachungen oer „Balten-Entente" stehen aber auf dem Boden des Sta tus quo im Osten und Nordosten Europas. In Kowno sieht man bekanntlich, noch immer das Wilnagebiet als ein den Litauern widerrechtlich vorenthaltenes Staatsgebiet an. Inzwiscl-en geht das Wüten der Litauer gegen das Deutschtum im Memelland weiter, ohne daß die sogenann ten Garantiemächte dagegen irgend etwas Ernstliches un ternehmen; bisher hat man noch nicht einmal gehört, was aus dem Rechtsgutachten der Signatarmächte geworden ist. Man kann sich kaum des Eindrucks erwehren, daß einzelne Mächte den Unruhestifter in Osteuropa ermutigen und stützen. Jedenfalls ist es bemerkenswert, daß die Methoden die gleichen sind wie beim Saargebiet: man stellt einfach die Behauptung auf, daß Deutschland Gewaltmaßnahmen plane. Damit hat Frankreich schließlich doch seinen Wunsch durchgesetzt, daß fremde Truppenkontingente nach der Saar entsandt werden. Litauen hofft, mit der gleichen Behaup tung die Signatarmächte zur Anerkennung seiner Entdeut- schungs- und Gewaltpolitik zu erlangen. Die litauische Politik ist Gegenstand ernster Sorge der jenigen Staatsmänner, die bisher alles getan haben, um die Ruhe im Osten zu gewährleisten. Das unerhörte und dreiste Auftreten der Litauer gegenüber den großen Nach- vloßen Sammeltag zu einem wahren Fest- und Freuden- lag des ganzen deutschen Volkes gemacht." Verlaus der Sammlung in Berlin Wie es zu erwarten war, stand am Sonnabend ganz Deutschland im Zeichen des Tages der nationalen Solida rität. Ueberall hatten sich die führenden Persönlichkeiten bcreitwilligst in den Dienst der sozialen Hilfe gestellt. In Berlin herrschte schon viele Stunden vor dem Beginn der Sammlungsaktion in den Straßen, die den Ministern, den Staatssekretären, den SA.- und SS.-Führern. den PO.-Leitern und den Beamten zugewiesen waren, größtes Leben. Snapp eine Stunde nach dem Beginn der Sammlung konnten bereits die ersten vollen Büchsen abgelieferk werden. Ueberall drängien sich die Menschen, um für das Winter- hilfswerk zu spenden. Mit jubelnden Heilrusen wurden Unter den Linden vor dem Hotel Adlon Reichsminister Dr. Goebbels, der Leiter der Aktion, und der preußische Mini sterpräsident General Göring empfangen. In wenigen Minuten hatten sich Zehntausende zufam- mengefunden, die alle persönlich ihre Gabe an Dr. Goeb- bels und General Göring übermitteln wollten. Keinerlei Absperrungen konnten den Strom abdämmen, so daß die Minister sofort in der Menge verschwanden und es Mühe kostete, ihnen ständig neue Sammelbüchsen zu überbringen. Zehn-, ja Hundertmarkscheine wechselten ab mit Kupfer- Pfennigen und Zehnpsennigstücken. Niemand, der nicht in diesen Stunden für die Volksgemein- fchaft, für die nationale Solidarität der gegenseitigen Hilfe, für das nationalsozialistiscl)e Deutschland durch opferbereite Tat demonstriert hätte. Diejenigen, denen es trotz aller An strengung nicht gelang, bis zum Propagandaminister durch zudringen, pilgerten zum Ministerium, um dort ihre Gaben Dr. Goebbels abzugeben. So brachte einer ein gol denes Vorkriegszehnmarkstück, das er in einer Schublade aufbemahrt hatte, ein anderer übergab dem Ministerium die Summe von 700 Mark, die er am Vormittag in feinem Betrieb gesammelt hatte. Vor dem Hotel Adlon, in dessen unmittelbarer Näh« auf der Promenade die Kapelle der Landespolizeigruppe General Göring spielte, wurde das Gedränge schließlich so groß, daß der Ministerpräsident in das Hotel zurückgehen mußte. Er nahm den Rückweg durch den Hinternusgang und fuhr mit Reichsführer Himmler in die Linden-Passage, wo schon seit längerer Zeit ebenfalls eine unübersehbare Menge geduldig wartete, um ihren Obolus zu spenden. Nahe am Hotel Adlon sah man auch den Adjutanten des Führers. SA.-Obergruppcnführer Brückner, sammeln, der dauernd in einem Schwarm gebefreudiger Berliner ein gekesselt war. Mehr nach dem Hotel Bristol zu tat auch SS.-Gruppenführer Dietrich sein Bestes im Dienste für das Winterhilfswerk. Nach kurzen Besuchen in den Straßen rings um das Regierungsviertel traf Dr. Goebbels gegen 18 Uhr erneut Unter den Linden ein und suchte das Hotel Adlon auf. Im Nu standen die begeisterten Massen vor dem Hotel. Wenige Minuten später erschien zu ihrer Freude der Minister an einem Fenster des ersten Stockes, gebot Ruhe und hielt dann eine Ansprache, in der er die, die schon etwas ge geben haben, bat, weiterzugehen, da es sonst unmöglich sei, weiter zu sammeln, und jede Minute, die beim Sam meln verloren gehe, den Aermsten des Volkes genommen werde. Der Appell hatte sofort den gewünschten Erfolg, wenngleich sich natürlich immer aufs neue Menschen an sammelten. Vis in die späten Nachtstunden hinein gab es kein Nachlassen in der Gebefreudigkeit. Wo auch nur immer eine Sammelbüchse des Winterhilfswerkes klapperte, da drängten sich die Volksgenossen, um der nationalsozialisti schen Winterhilfe und durch sie anderen, bedrängten Volks genossen zu helfen. So manifestierte der Tag der natio nalen Solidarität vor der ganzen Welt eine schweigende, aber desto eindringlichere Kundgebung des Opfergeistes und des Gcmeinschastsaefiibls einer aamen Nation. * Der Reichspropagandalciter der NSDAP., Dr. Goeb bels, gibt, wie die „NSK." meldet, bekannt: Die Leitung des Kultnramtcs der Rcichspropagandalcitung der NSDAP, über nimmt mit sofortiger Wirkung Pg. Franz Moraller, Ge schäftsführer der Rcichskulturkammer. Ihm obliegt damit der gesamte sachliche, personelle und propagandistische Ausbau der Kulturarbeit im Rahmen der NSDAP. * Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist Sonnabend Nacht 22.50 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann zu seiner 12. diesjährigen Südamerikafahrt, der sogenannten Wcihnachts- sahrt, nach Rio de Janeiro gestartet. Unter den 10 Passagieren befindet sich auch der bekannte Afrikaflieger Walter Mittel holzer. * Der Generalinspektor für das deutsche Strafzenwesen, Dr. Ing. Todt, ist einer Einladung der Schwedisch-Deutschen Ver einigung in Stockholm folgend zu einem Besuch in der schwe dischen Ncichshanptstadt eingetroffcn. * Prinzregent Paul kehrte am Sonuabeud von seiner Reise nach Paris und London wieder nach Belgrad zurück. In seiner Begleitung befand sich der englische Gesandte Hender- s o n. Der französische Gesandte erwartete den Prinzrcgcntcn ani Bahnhof. * Der polnische Staatspräsident Moscicki beging das drei ßigjährige Jubiläum seiner wissenschaftlichen Laufbahn. Im Namen der Universität Freiburg (Schweiz) überreichte der schwei zerische Gesandte dem Jubilar den Ehreudoktorbricf. * Augenblicklich werden in Italien acht Torpedvbootszerstvrcr für sowjetrussische Rechnung gebaut. Zwei davon sind fcrtigge- stellt nnd treffen noch in dieser Woche in Wladiwostok ein. Dem Plötzlich eiusetzeuden starken Frost sind in Nenhork 15 Personen zum Opfer gefallen. Reichsminister Dr. Goebbels erstattete Sonntag dem Führer Bericht über den Verlauf des „Tages der natio nalen Solidarität". Er konnte dabei mitteilen, daß die Aktion im ganzen Reich reibungslos und ohne Störung ver laufen ist. Die Anteilnahme der Bevölkerung übertraf alle bisher bei ähnlichen Anlässen dagewesenen Ausmaße. Das vorläufige Gesamtergebnis beträgt rund Z14 Mil lionen RM. Es läßt die Ergebnisse aller früheren Samm lungen für das Winterbilfswerk weit hinter sich zurück und stellt mehr als die Hälfte des Ergebnisses der Zeppelin- Spende des deutschen Volkes dar. für die im reichen und mächtigen Vorkriegsdeutschland ein Jahr lang gesammelt werden muhte, während die Sammelzelt am „Tage der nationalen Solidarität" knapp S Stunden betrug. Der Führer drückte Dr. Goebbels seine besondere Be friedigung über Verlauf und Ergebnis der Aktion aus und beauftragte ihn, allen daran beteiligten Sammlern und Spendern seinen herzlichsten Dank zum Ausdruck zu brin gen. In Ausführung dieser Aufforderung erließ Minister Dr. Goebbels folgenden Ausruf: „Im Auftrage des Führers danke ich allen, die als Sammler oder Spender am „Tage der nationalen Soli darität" mitgewirkt haben und damit halfen, ihn zu einem wirklichen Akt tatgewordener Volksgemeinschaft zu gestalten. Die unzähligen Männer und Frauen des öffentlichen Lebens, die sich durch ihr persönliches Beispiel in die Front des Heeres der unbekannten Sammler stellten, haben da mit bewiesen, daß ihnen der Begriff der nationalen Soli darität keine leere Phrase ist. Sie haben dabei aber auch ausnahmslos und mit tiefer Befriedigung die innere Ver bundenheit des deutschen Volkes mit seinen sozialistischen Aufgaben festslellen können und gewiß aufs neue höchste Ach tung und größte Liebe gerade zum armen und vielfach noch notleidenden Teil der Ration empfunden, der sich am Sonn abend in Begeisterung sür das neue Reich und in Hilfs bereitschaft für die sozial Bedrängten geradezu übertraf. Der Welt aber haben wir alle, Sammler und Spen der, ein leuchtendes Beispiel unserer inneren Geschlossen heit und nationalen Solidarität gegeben, und damit einen