Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Die Sächsische Elbzeitung enthält amtlichen Bekanntmachungen ves Siavi- ratS zu Bad Schandau, des Hauptzallai ts Bad Schandau und des Finanzamts Sebnitz H e < ma t z e i 1 u n g sür Bad Schandau und die Landgemeinden Altcndors, Goßdors m.. Kohlmühle, Kleingießhübel, Krippen, Lichicnhain, MiUclndorf, Ostrau, Porsch dorf, Postelwitz, Prossen, Nathmannsdors mit Plan, Ncinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischfähre. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Almn Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukcnsti. 134. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327. Eemcindegirokonto: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags >48—18 Uhr. Sächsische Schweiz Die Sächsische Elbzeitung erscheint an jedem Wochentag nachmittags 4 Nv». Bezugspreis: monatlich frei Haus 1.85 RM. setnschl. Botengeld), für Selbst« obholer monatlich 1.65 RM., durch die Post 2.00 RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzel nummer 10 RPs., mit Illustrierter 15 RPf. Nichterscheinen einzelner Nnmmcrn und Beilagen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung. Anzeigenpreise: Der Raum von 1 nun Höhe und 46 mm Breite kostet 7 RPf., im Tcxttcil 1 mm Höhe und 00 mm Breite 22,5 RPs. Ermäßigte Grundpreise, Nach lässe und Bcilagengcbühren lt. Anzeigenpreisliste. Erfüllungsort: Bad Nhandau. Ständige Wochenbeilagen: „Unterhaltung und Wissen", „Saü llnterhaltungüblatt", „Oie Frau und ihreWelt", „Neue deutscheZugend", Illustrierte Sonntagsbeilage: „Oas Leben im Bild" Kr. 22S Bad Schandau, Mittwoch, den 26. September 4984 78. Lahrgang AiMer Kampl m die Sm Unser Führer und Kanzler Adolf Hitler hat seit der Machtübernahme wiederholt auf die Saarfrage hingewiesen und auf den deutschen Wunsch, diese auf Grund des Be völkerungswillens an der Saar bereits eindeutig geklärte deutsch-französische Streitfrage aus dem Wege der Verstän digung und unter voller Würdigung und Berücksichtigung der darüber bestehenden vertraglichen Bestimmungen aus der Welt zu schaffen. Der deutsche Außenminister bat kürz lich zene Versuche zurückgewiesen, die ganze Saarlösung aus ein falsches Geleise zu schieben. Es ist leider eine fast sprich wörtlich gewordene Tatsache, daß von französischer Seite die Wahrheit über das Saargebiet auf den Kopf gestellt wird, und daß die neutral sein sollende Saarregierung ihre Maßnahmen zur Verwaltung des Saargebiets so trifft, daß davon die Interessen der Bevölkerung, die deutschen Interessen, benachteiligt werden. Es hat von dieser Seite her ein heimlicher Kampf um die Saarlösung eingesetzt, der mit diplomatischen Mitteln, mit vertraulichen Besprechtm- gen und mit Briefen, Denkschriften und Noten arbeitet, um damit die vertragliche Grundlage immer mehr zu verrücken. Geht doch diese Einstellung sogar so weit, daß eine führende französische Tageszeitung die Aufnahme Sowjetrußlands in den Völkerbund dahin kommentierte, sie würde dem Völ kerbundsrat eine Interpretation der Saarstatutsbestimmun gen ermöglichen, die den Wünschen der Separatisten und Emigranten entgegenkommt. Daß es sich hierbei nicht nur um eine sinnlose Andeu- tung sondern um die Wiedergabe einer fundierten Ueber- legung handelt, geht aus der Entsendung einer Schnüffel kommission ausländischer marxistischer Kreise hervor, die soeben in der deutschfeindlichen Presse in großer Auf machung das „Ergebnis" ihrer „Feststellungen" bekannt- gibt. Man könnte über solche Dinge zur Tagesordnung übergehen, wenn sich in diesem heimlichen Kampf um die Saar nicht immer wieder die überraschende Tatsache er gäbe. daß die große Weltöffentlichkeit alles das für wichtig hält, was den kleinen Kreis der Emigranten. Separatisten und Verräter, also die Nichtabstimmungsberechtigten, an geht, während man mit Stillschweigen alle Rechte und Willensäußerungen der abstimmungsberechtigten Bevölke rung an der Saar übergeht. Was würde wohl für ein Schreien in der Welt anheben. wenn von deutscher Seite eine „Schnüffelkommission^ ins Saargebiet entsandt würde, um die zahlreichen Uebergriffe der Saarregierung, der ge nannten Verräterkreise oder des französischen Saarstskus festzustellen und sie der Oefsentlichkeit zu übergeben. In Versailles haben die alliierten und assoziierten Mächte ihre Auffassung dahin geäußert, „daß die Einwoh ner des Gebietes keinen Grund haben werden, die neue Verwaltung (die Saarregierung) als eine ihnen ferner stehende zu betrachten, als es die von Berlin und München war." Die Wahrheit aber ist, daß keine Verwaltung an der Saar der Bevölkerung feindlicher und ablehnender ge genüberstand, als es seitens der Saarregierung der Fall ist. Diese oolksfremde Negierung hat in ihren Maßnahmen den Grundbegriff einer Treuhänder-Regierung aufs gröb lichste mißachtet, indem sie sich zum Betreuer und Sach walter gerade jener Elemente machte, die nach allgemein gültigen Begriffen und auch nach dem Sinn des Saar statuts nicht das mindeste Recht haben, sich in die Saarver hältnisse einzumilchen. Für die Saarabstimmung Hal die erste Aufstellung der Listen der Abstimmungsberechtigten stattgefunden. Die Frist für die Eintragung ist abgelaufen. Jetzt hat die Zeit der Einsprüche gegen die Aufstellung dieser Abstimmungslisten begonnen. Das vom Völkerbund aufgestellte Abstimmungs statut ist bewußt so gehalten, daß „heimlichen Mächten" dann eine Einflußnahme auf die Gestaltung dieser Listen eingeräumt wird, wenn die eingesetzten Abstimmungsbehör den (Kreisbüros und Abstimmungsgericht mit neutraler Besetzung) sich nicht strikte an Buchstaben und Geist des Saarstatuts halten. An sich brauchte man über die Saarabstimmung keine allzu großen Besorgnisse juristischer oder politischer Art zu haben. Denn das Saarstatut geht von der Grundlage aus. daß das Saargebiet auf 15 Jahre einem besonderen Ver waltungsregime unterstellt worden ist. und daß nach dieser Zeit durch die Volksabstimmung an der Saar der politische Wille der Bevölkerung festgestellt werden soll. Von dieser Willensbekundung sollte und müßte die Entscheidung des Völkerbundes über die künftige Gestaltung des Saargebiets abhängen. Barthou hat in seiner bekannten Saar-Denk- schrift wohlweislich die ausschlaggebende politische Abstim mung beiseitegeschobcn und den Hauptwert auf die Gru- benfrage. also auf die wirtschaftliche Seite gelegt. Das ist aber die Nebenfrage, wenigstens nach dem Saarstatut: denn als Ersatz für die zerstörten Gruben Nordfrankreichs kom men die Saargruben überhaupt nicht mehr in Frage, weil die französischen Gruben schon seit 1925 eine höhere För derleistung aufzuweisen haben als vor dem Kriege, und von dem Neparationsckwraktcr der Caargrnbcn wagt selbst in Frankreich ein vcrnünsliger Mensch nicht mehr zu sprechen. Wenn Barthon dennoch diese Grnbenfragc in den Vorder grund stellt, wenn die Saarrcgicrung und die mit ihr ver bündeten Emigrantenkreife die Wahrheit und das Recht in der Saarfrage mit Füßen treten, dann kann über den Sinn des heimlichen Kampfes bestimmter Mächte kaum ein Zweifel mehr sein. Wenn der englische Saarpräsident poli ¬ tisches Rechtsempfinden und politischen Takt besäße, Vann müßte er den Beschluß des schweizerischen Bundesrates, keinen Schweizer Bürger als Polizeioüttel Herrn Knox zur Verfügung zu stellen, wie einen Peitschenhieb empfin den. Da er dieses Gefühl offenbar nicht hat, gibt er damit nur zu erkennen, daß er mit diesen dunklen Mächten im heimlichen Kampf um die Saar auf Gedeih und Verderb verbunden ist. Das Politische Departement gibt zur Frage der Saar polizei folgende amtliche Mitteilung heraus: Der Bundesrat prüfte in feiner Sitzung vom 24. September die Frage, ob den Schweizer Bürgern erlaubt werden könne, sich für die Polizei und die Schutzmannschaft des Saargebiets anwerben zu lassen. Er stellte fest, daß die bestehenden Vorschriften keine Bestimmungen enthalten, die einen solchen Eintritt ver bieten. Nichtsdestoweniger ist er nach gründlicher Prüfung die ser Frage zur Ueberzeugung gelangt, daß allgemeine poli tische Ueberlegung und insbesondere die stritte Einhaltung der schweizerischen Neutralität es als wenig erwünscht er scheinen lassen, wenn Schweizer Bürger in der Zeit des Abstlmmungsverfahrens der Polizei oder Schuhmannschafl Les Saargeviels angehören. Das Politische Departement ist deshalb beauftragt worden, dem Völkerbundssekretariat mit- zutnlen, der Bundesrat würde wünschen, daß die Regie rungskommission des Saargebiets von sich aus darauf ver zichte, in der Schweiz geeignete Kräfte zur Verstärkung der saarländischen Polizei oder Schuhmannschafl zu suchen. Keine schweizerische Abstimmungspotizei Eine amtliche Berner Erklärung Schnürer am Werl Don der Separatistenpresse herzlich begrüßt, ist in Saarbrücken eine Kommission des „Weltkomitees für die Opfer des Hitler-Faschismus" eingetroffen mit der Absicht, die Probleme des Saargebiets, insbesondere den sog. stän dig steigenden „Terror der Deutschen Front" zu studieren. Die Mitglieder der Kommission sind Lord Marley, — bekannt durch den Reichstagsbrandstifter-Gegenprozeß — der amerikanische Rechtsanwalt William O. Thompson, der schwedische Senator Branting und der in seiner eigenen Heimat bestgehaßte Emigrant Graf Michael K a r o l y i. Die „Untcrsuchungskommission" hat an die saarländische Emigrantcnpressc eine Mitteilung herausgegeben, in der sie bekanntgibt, daß sie über vierzig Zeugen — Männer und Frauen in Saarbrücken und an anderen Orten des Saargebiets — gehört habe, und zwar Arbeiter. Gewerk schaftsmitglieder, Mitglieder verschiedener politischer Orga nisationen, Intellektuelle, Beamte und Geistliche. Die Kom mission will auch Gelegenheit gehabt haben, mit Mitglie dern der Regierungs-Kommission, sowie mit dem Präsiden ten und Mitgliedern der Abstimmungs-Kommission des Völ kerbundes zu sprechen. Naturgemäß will die Kommission des „Weltkomitees" Beweise von Terror gegen die Saarbcoölkcrung, von Befürchtungen der katholischen Be völkerung. von einer Gefahr der Nichtgehcimhaltung der Abstimmung und schließlich der weitverbreiteten „Forde rung" nach einer neuen späteren Abstimmung gefunden haben. „Triumph der Willens!" Der Titel sür den Reichsparleikag-Ailm 1934. Berlin, 26. September. Der Titel für den Großfilm vom Neichsparteitag 1934 ist nunmehr bckanntgegeben worden. Der Führer selbst hat nach eingehenden Bespre chungen mit Leni Niesenstahl für das monumentale Ton filmdokument der Bewegung den Titel geprägt: „Triumph des Willens!" Die Arbeiten an der endgültigen Gestaltung des Reichsparteitag-Films befinden sich jetzt in einer ent scheidenden Entwicklung. Leni Riefenstahl, die in den näch sten Monaten die Arbeit des Schneidens vor sich hat, hat mit der Prüfung des gesamten Materials begonnen. Der Führer wird bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe be stimmend eingreifen. Nahezu hunderttausend Meter Film sind gedreht mor den. Um der Oefsentlichkeit einen Begriff von der gewal tigen Arbeit zu vermitteln, die jetzt zu leisten ist, sei an geführt, daß allein 81 Stunden notwendig sind, nur um das gesamte Aufnahmematerial einmal einer Durchsicht für die endgültige Auswahl zu unterziehen. Jeder Meter des Films wird eingehend geprüft, wobei sich die Wahl außer ordentlich schwierig gestaltet, da ein abendfüllender Film nur 3900 Meter lang sein darf. So wird für den „Triumph des Willens" noch der schwerste Teil der Arbeit zu bewältigen sein, bis der erste nationalsozialistische Großfilm vorliegen wird, der der Wett das wahre Gesicht des neuen Deutschland zeigen wird. Vom „Sieg des Glaubens" zum „Triumph des Willens". Ein neues Jahr Aufbau liegt in dieser symbolischen Entwicklung eingeschlossen. /esse " Da in letzter Zeit mehrfach unzutreffende Gerüchte über eine starke Verschlechterung im Befinden des tschechoslowakischen Staatspräsidenten verbreitet worden sind, wird letzt ein Aerztc- bericht veröffentlicht. Danach hat sich im Gegenteil der Gcsund- heitsznstand des Präsidenten in den letzten vierzehn Tagen wei ter gebessert. * Die Polizei in Warschau hat im Laufe der vergangenen Nacht 48 Mitglieder der illegalen Organisation „Das Lager der nationalen Revolution" verhaftet. Bei den Verhafteten wurden illegale Druckschriften, zwei Handgranaten nnd zwei Revolver vorgcfnnden. * Kommandant Stack, der Führer der irischen Blauhemden in Stadt nnd Grafschaft Dublin, erklärte, der Zcntralansschuß der Blauhemden habe den Rücktritt des Generals O'Duffy nicht angenommen. Er sei der Meinung, daß unverzüglich ein Kongreß einbcrufcn werden müßte, nnd er glaube, daß die Blau- hcmdcu sich geschlossen hinter General O'Duffy stellen würden. * Die Völkcrbnndsvcrsommlnng hat in einer kurzen Sitzung beschlossen, die Aufnahme Afghanistans in.den Völkerbund ans ihre Tagesordnung zn setzen nnd die Prüfung des Anfnohme- gesnchcs der Politischen Kommission zu überweisen. Wie man hört, soll die Politische Kommission noch am Dienstag zu die sem Zwecke zusammcntretcu. Demgegenüber stellt die „Saarbrücker Zeitung" die An frage, ob sich unter den von der Kommission befragten Per sonen auch Anhänger der Deutschen Front befunden haben, und ob die Kommission nichts von dem Terror gegen di« Deutschen im Saargebiet gehört habe. Das Blatt fährt dann fort: „Die Kommission will Arbeiter und Gewerkschaftsmit glieder gehört haben. Und die sollen nichts erzählt haben vom Terror der Grubenverwaltung? Nichts von dem roten Terror? Nichts von den Provokationen durch Emigranten und moskowitische Funktionäre? Die Herren haben Beamte gefragt. Auch deutschgesinnte Beamte? Und die sollen nichts erzählt haben von den mannigsachen Maßnahmen, die sie als Zumutung und Bedrückung empfinden? Sie haben sich mit Mitgliedern der Negierungskommission un terhalten, doch wohl über die Bevölkerung. Wenn sie sich auch mit der Bevölkerung über die Regierungskommission unterhalten haben, werden sie ja einiges gehört haben. Haben sie sich auch mit deutschgesinnten Katholiken unter halten? Dann müssen sie erfahren haben, wie man hierzu lande über die Herrschaften denkt, die sich den Sowjetstern auf die Soutane heften." „Die deutsche Bevölkerung des Saargebiets betrachtet es als eine Unverschämtheit, daß eine Kommission, von ihr nicht herbeigerufen, mit den unzulänglichen Methoden und mit nicht zu überbietender Oberflächlichkeit „Feststellungen" macht, die keine andere Wirkung — und auch keinen ande ren Zweck — haben können, als den, die Saarbevölkerung in der Weltmeinung erneut zn verdächtigen, dieser Welk meinung die Verhältnisse im Saargeviet in vollständiger Verzerrung zu unterbreiten. Die deutsche Bevölkerung be trachtet diesen sogenannten Internationalen Ausschuß als ein Organ der internationalen Greuclvropaganda gegen das Saargebiet gegen Deutschland." Die Saarpolirei Der Generalsekretär des Völkerbundes veröffentlicht jetzt die Antworten auf das Rundschreiben des Völkerbunds rates an dis Mitglicdstaaten, in dem empfohlen wurde, der Saarregierungskmnmission ihre Mithilfe zu gewähren, um die Einzelanwcrbung für die Abstimmungspolizei im Saar gebiet zu erleichtern. Die belgische, italieniIche und litauische Negierung antworteten, daß sie in ihren Län dern die Einzelonwerbung nicht verhindern und gegebenen falls erleichiern werden.