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tere sieben Züge mi! rund 10 000 Mann. Dank grösser Disziplin und bester Organisation vollzog sich alles in mu sterhafter Ordnung. Mit klingendem Spiel marschierten die langen Züge an. Blumen an Brust und Mütze. Blumen an den Spaten, so harrten die Arbeitsmänner im Vahnhos des Zuges, der sie in ihre Heimat zurückbringe» >ott. Bon 16 Uhr ab traf in 30 Sonderzügen die Hitler-Jugend in Nürnberg ein. Rasch wurde die Lücke, die durch die Heim fahrt des Arbeitsdienstes in dem buntbewegten Leben Nürnbergs entstand, wieder geschlossen. Appell der Amtswalter Der Führer spricht zur PL. I» unabsehbaren Kolonnen, nach Gauen geordnet, stehen 130 000 Amtswalter der PO. auf der Zcppclinwicsc und erwarten ihren Führer. Die gewaltigen Ränge des Feldes sind seit Stunden Kopf an Kopf besetzt. Die große Ehren tribüne scheint überfüllt, ei» Teil der Fahnen hat hier Auf stellung gefunden. 2l ooi) Fahne» aber warte» außerhalb des Feldes auf ihre» Emmarsch. Das Feld bietet ei»e» imbeschreiblichc» Anblick. Der Ausmarschlcitung, die zum Teil Flugzeuge benutzte, bot sich von oben ein riesiger krib belnder Ameisc»hausc», der scheinbar ein wirres Durch einander zeigt; in Wirklichkeit aber klappte alles wie am Schnürchen, jede Kolonne fand ihre» vorher bestimmten Platz. Kurz »ach 18.30 Uhr ertönt das Kommando „Manner der PO., Stillgcstandenl". Dr. Ley empfängt den Führer auf dem breite» Wall, der der Haupttribütte gegenüberliegt imd meldet ihm: „181 000 politische Leiter uiit 21 000 Fah ne» zum Appell augetreteu!" Mitte» durch das gewaltige Aufgebot der politischer Leiter schreitet mm der Führer zu der vo» Scheiuwerferlicht übergossene» Tribüne, ans dem ganzen Wege von Kundgebungen begeisterter Berehnmg be gleitet. Dann schallt ihm der Gruß der 181 000 Amtswalter entgegen, in den die etwa 250 000 Menlchen, die das riesige Feld umsäumen, jubelnd einstimme» Unter den Klänge» des Bayerische» Fahnenmarschcs ziehe» die 21 000 Fahnen in 13 Säulen über den von Menschen besetzten Wall in die frcigclasscncn Felder zwischen den Aufmärschierten. Wie sich die Freiheitssahne» des neuen Deutschlands über den Wall in das mit Hunderttausende» bestandene Feld ergießen, wie sich in den blinkenden Spitzen der Fahnen die Abend sonne spiegelt, und wie sich, das Meer der Fahnen beim Gedenke» a» die Tote» des Krieges und der Bewegung in den Reihen und auf der Tribüne senken, mährend die Hun derttausende stumm und ergriffen die Häupter entblößen und neigen — das ist ein Augenblick, der diese treuen Frie- denssoldatcn Adolf Hitlers die Mühsal dieses Tages ver gessen läßt, der aber auch den 260 000, die diesem Appell beiwohnen, unvergeßlich bleibt. Der Stabsleitcr der PO., Dr. Ley, bittet den Führer, seiner PO. die Marschrichtung für das neue Jahr zu geben. In grellem Lichtkegel der gewaltigen Scheinwerfer steht nun Adolf Hitler vor den 181 000 von fast einer Million Männern da, die, um mit den Worte» des Führers selbst zu sprechen, nichts als der Drang ihres Herzens nach Nürnberg rief. Das Gelöbnis der PL. Der Führer hielt folgende Ansprache: Por einem Jahr träfen wir uns zum ersten Mal auf diesem Feld zum erste» Gcueralappell der politische» Leiter der NaUo»älsozialistische» Bewegung nnd National- sozialistische» Partei. Ei» gewaltiger Anblick nnd rin ge waltiger Eindruck war cs damals. Seit diesen zwölf Mo naten hat sich das Gefüge der Bewegung, die in Ihnen ihre Leiter sieht, mächtig gefestigt. Nicht nur zahlenmäßig ist sie gewachsen, sondern auch innerlich ist sie erhärtet worden. Ich weiß, daß dieses gewaltige Werk nur gelin ge» komue dank der Mitarbeit so vieler bisher unbekann ter Volksgenossen, die in ihrem Kreis denselben Lebens weg beschritte» haben, de» auch wir hinter u»s zurücklegtem Ich danke all diese» Männer» für ihre Arbeit ,und insonderhcit Jh»e», Parteigenosse Ley, für Ihre uner müdliche idealistische Tätigkeit im Dienst des Aufbaues einer wirklich das ganze deutsche Polk umfassenden und cs festhnltcndcn Bcwtgung. (Stürmische Beifallsrufe.) Wcuu wir die unermeßliche Arbeit überdenken, die geleistet werden mußte, um von nichts zu diesem heutige» Bild zu komme», das Sic hicr vor sich scheu, daim ver stehe» wir die Gründe der Verpflichtung, die uns die Erhaltung dieses Gewordenen, so mühsam Erkämpften auferlcgt. Es würde ein Frevel sein, Iven» wir jemals sinken ließen, was mit so viel Arbeit, so viel Sorgen, so viel Opfern und so viel Not erkämpft nnd errungen werden mußte! (Stürmische Hcilrufe.) Nein! Die Bewegung, sic lebt und sic sicht felsenfest gegründet! Und solange anch nur einer von uns atme» kann, wird er dieser Bewegung seine Kräfte leihen u»d für sie cin- trcten, so wie in de» Jahren, die hinter unö liegen. Mn» kn»» »icht dem untreu werden, wns einem gnnzcn Lebe» Jnhnlt, Sinn und Zweck gegeben hnt. (Brnuscndc Bei- sallSrnfe.) Es wnr eine große Not und ein gewnltigcs Gebot, die uns ergriffen. Es wird so etwns nicht nns nichts gc- tnn, wenn diesem Werl nicht ei» großer Befehl zugrunde liegt. Und den Befehl gnb uns kein irdischer Vorgesetzter, den gnb uns der Gott, der unser Voll geschliffen hnt. (To sende Beifallsrufe) und der nicht wollen kann, daß sein Werl, zugrunde geht, nur weil ein Geschlecht schwach ge worden wnr. Zu sehr hängen wir nlle nn dieser unermeß lichen Arbeit und ihrem herrlichen Ergebnis, nls dnß »vir in unserer Pflichterfüllung in der Zukunft wnnlend wer den könnten. Aber cs ist notwendig, dnß wir in äußerster Klarheit uns immer wieder zum Bewußtsein bringen, wns uns großgemncht hnt, nnf dnß wir nie dns vergesse», wns uns nllcin groß erholten kann. (Minutenlnnge Bcifallslundge- lmngen.) Es wnr die grenzenlose Treue, zu unserem Volk nnd nns ihr abgeleitet die Treue zu unserer Bewegung. Es wnr die Treue untercinnndcr, cs wnr eine nie zer brechende Knmerndschnft, es wnr Gchorsnm, Folgsamkeit, Bescheidenheit, cs war Anfopfernng, Bereitwilligkeit für unser Ideal, denn sonst wäre^ dieses Wunder nie gekommen. Wir stehen heute hier, 200 000 von den fast einer Mil lion sind versammelt. 200 000 Männer, die nichts hervor gerufen hat, als das Gebot ihres Herzens. (Stürmischer sich immer erneuernder Beifall.) Es war die große Not unseres Volkes, die uns einst ergriffen hat und die uns zusammcnführt im Kampf und Ringen und uns groß werden ließ. Daher können das alle die nicht verstehen, die nicht die gleiche Not in ihrem Volk gelitten habe». (Begeisterte Zustimmungskunvgcbungen der Masse».) Jh»en erscheint cs rätselhaft und geheimnisvoll, was diese Hnndcrttausendc immer zusammcnführt, was sie Not. Leid und Entbehrung ertragen läßt. Sic können sich das nicht anders denken als durch einen staatlichen Befehl. Sie irren sich! Nicht der Slaat befiehlt uns. sonder» wir befehlen den Staat! (Die Massen jubeln dem Führer in unbeschreiblicher Begeisterung zu.) Nicht der Slaat hat uns geschossen, sondern wir schufen uns unseren Staat. (Erneute langanhatteude Bclsallskundgebuuegn.) Denn wir mögen dem einen Partei sein, dem anderen Organisation, dem drit ten etwas anderes, in Wahrheit sind nur das deutsche Volk! (Stürmische Heilruse ) Es kann keine bessere Repräsentanz finden als in seinen opferbereitesten und kampscwjchlossenftcn Männern. Wir wissen, daß dieser Kampf auch in der Zukunft nie ein Ende nehmen wird. Auch für ein Volk gilt das Gebot: Was Du ererbst van deinen Vätern, erwib es stets auss neue Dir! U n d iv a s w i r e r r u ngc » habcni m K a m pf, wer - den wir st e t s im neuen Kamps bewahren! (Stürmischer Beifall.) Denn wir wissen, daß das Werden einer Volksgemeinschast nicht von ungefähr kommt. Wen» ei» Volk zerrisse» ist. i» Klasse» zerspalte» sich gegenseitig nick» mehr versieht und nicht mehr bcgreist, dann genügt cs »icht, daß ciiizeliie die Einsicht der Schädlichkeit dieses Zustandes haben. Notwendig ist es dann, daß diese aus der Erkenntnis des Möglichen die richtige» Ko»sc nze» ziehe», d. h., zusamme»stehc» aus alle» Stände», m Berufen, allen Klasse», alle» Schichten und eine Mac»hkolonne bil den (Stürmischer Beifall.) Dann wird Trommel zu Trommel stoßen, Fahne zu Fahne, dann wird zur Gruppe die Gruppe kommen, zum Gau der Gau, und dann wird endlich dieser gewaltigen Kolonne die geeinte Nation Nachfolgen, Das früher zerrissene Volk, es wird dann in diesen Kolonnen seine Führung sehen, es wird dieser Führung dann gehor che». Und die Führung hat die Pflicht, »ie zu vergessen, daß sie Führung ist, weil sich in ihr alles das verkörpert, was sie selbst im Volk sehen will, (Beifall.) So wollen wir denn in dieser Abendstunde auf diesem weiten Felde uns und dem deutschen Volk wieder das Ge löbnis oblegen, daß wir in den kommenden 12 Mo naten an uns arbeiten wollen, um uns immer noch besser zu machen, damit das deutsche Volk mit Recht in uns seine Führung sicht. (Stürmische Heilruse.) Wir wollen die große,, Grundsätze unseres Kampfes, die uns in den Dohren des Ringens um die Macht begleitet haben, uns erneut ins Ge- dächnis zurückruscn und uns ihnen verschwören. Treue, Gehorsam, Disziplin, Opsermilligkeit, Kamerad schaft, Bescheidenheit, das sollen die Prinzipien sein, die immer mehr nnscr Lcbcnü- gcbot zu werden haben. Dann braucht nus nicht bange zu sein um die Zukunft der Bewegung, die Zukunft der Partei, die Zukunft des Deutschen Reiches. (Stürmischer Beifall.) Ein Volk, das durch solche Klammern gehalten wird, kann anch nicht der böse Wille einer anderen Welt zunichte mache». Es wird seine Fahne» wie der Ritter ohne Furcht nnd Tadel vor sich -hertrage» niemandem zn Leide, aber auch nicht dein eigenen Polke znm Schaden. (Begeisterte Beifallsstürme.) Es wird jedem die Hand bereitwillig geben znm Frieden nnd zur friedlichen Arbeit. Es wird sich aber auch gegen jene wehren, die glauben, Freiheit und gleiches Recht einem solchen Polk abspH.'chen zu können. (Stürmische Zustimmung rind Hcilrufe.) Diese Bewegung wird dann als die wahrhaftige Führerin des deutschen Volkes in Erscheinung treten unter dem herrlichen Begriff: Alle für einen, und jeder für alle! (Minutenlange Hcilrnfe.) Sie wird dann, wie schau öfters § in der deutschen Geschichte erweisen, unser Volk wieder zn seiner Größe, seiner Freiheit nnd seinem natürlichen Wohlergehen znrückführcn zn können. Wir olle sind nur Diener nn diesem großen Werl der deutschen Nation (stürmischer Beifall), wollen unscreS eigenes Ich gebührlich zurücksetzcn gegenüber dem, was Dcutschlond erfordert, wollen selbst nicht vor Deutschland stehen, sondern nur dieses Dcutsrhloud führen, solange nicht Bessere an unsere Stelle treten. Wir wollen ober anch wissen, dnß Henie nnd morgen in Dcutschlnnd nichts Bef- scrcs ist nnd sein wird. (Tosender minutcnlnngcr Bei ¬ fall.) Denn mehr als sich anfopfcrn für sein Volk wird nie mand können ,das aber soll stets nnscr eigenes Gelöbnis sein. (Die Fahnenträger heben die Fahnen, die Massen jubeln dem Führer minutenlang zn.) Anch wenn wir vcr- gehen müssen, muß Dcntschlnnd bcstchcn. (Brausender Beifall.) Anch wenn uns im einzelnen das Schicksal schla gen sollte, muß Dcntschlnnd lcbcn. (Anhaltende Hcilrnfe.) Anch wenn wir Not nnd Sorge ans nns zu nehmen haben, Dcntschlnnd muß sein, trott Sorgen nnd Not. So sei dns Gelöbnis nn diesem Abend: In jeder Stunde, nn jedem Tng nur zn dcnkcn nn Dcntschlnnd, an Volk nnd Ncich, nn nnscrc große Pntion. Unser deutsches Volk Sicg-Hcil! Jeder Satz feiner große» programmatischen Rede fin det ein minutenlanges, oft ohrenbetäubendes Echo der Zu- Ztimmung, dos sich in Wetten über das riesige Feld fort pflanzt und erneuert. Als er geendet hat, bringt der Stabs- 'eitcr der PO., Dr. Ley, ein mit unbeschreiblichem Jubel mifgenommelies Sieg-Heil auf de» Führer aus, das im Deutschlaud- und Horst-Wesscl-Lied ansklingt. Eine halbe Million Menlchen Nach dem Aufmarsch der Fahnen formierten sich ans ocm breiten Mittelweg zunächst die Fackclabordnnngcn nnd die für den Fackclzng bestimmten Teilnehmer. Trotz der außerordentlich großen Marschleistung, die die Politischen Leiter zu bewältigen hatten, kam znm Schluß der Vcran- Haltung nntcr dem Eindruck des großen Erlebnisses eine Stimmung auf, die wohl jedem, der sie erlebte, unver geßlich bleiben wird. Die einzelnen Äautapcllen unter hielten zunächst ihre Kameraden mit Musik, nnd bei kame radschaftlichem Humor erlebte man eine herrliche Verbrüderung unter d : n Ganc n. Bei den lustigen Klängen pflanzte sich die fröhliche Stimmung schnell von Gau zu Gan fort Da wurden alte Partei- wgbckciuntschaftcn crncucrt und neue Freundschastsbandc geknüpft. Die Kampflieder der Nationalsozialistische» Be wegung wurden hicr nnd da angestimmt, von dem ganzen weiten Feld begeistert ausgenommen und wcitergctragen. Unter dem klaren Sternhimmel erlebte man in dieser Stunde die nationalsozialistische Volksgemeinschaft, die alle Staatcn- und Ländcrgrcnzcn im Inneren überwunden hat und nur noch einen Gedanken nnd ein Ziel kennt: Deutschland! Scheinwerfer huschten über das Feld. In ihrem Schein blitzen die Musikinstrumente der Spielmannszüge nnd Kapellen ans, sah man unabsehbar, unendlich sich ans- dchncnd ein einziges braunes Feld, abgcgrenzt nach allen Seiten durch die dunkle Welle der Banmallecn. Vom Kom mandoturm erhielten die einzelnen Gaue noch Anweisun gen für den Abmarschwcg. Dan» ertönte das Kommando: „Weiterinachen!", das von Hundcrttanscndcn von Stim men jubelnd begrüßt wurde. Wieder setzte auf dem weiten Feld flotte Marschmusik und fröhlicher Gesang ein. Jm^ wer mehr Ganc rückten ab, immer mehr entfernten sich die Fcucrkcttcn der marschierenden Kolonnen, die in wcnigrn Minuten den schönsten Augenblick ihres Lebens erleben wollen: den Vorbeimarsch vor ihrem Führer. r - , . * Der Faüeizug Der ganze Graben vom Hauptbahnhof an der Wohnung des Führers vorbei bis zum Plärrer in einer Ausdehnung von fast anderthalb Kilometer ist am Abend ein einziges Meer von Menschenleiberm Auf beiden Seiten der Straße ist kein Durchkommen möglich. Auf den Balkonen und Fen stern und auf den Häuserdnchern und der Mauer des Gra bens stehen, sitzen, hängen und kauern sie. Aus dem Dunkel der Grabenfeitc hebt sich das angcftrahlte Germanische Mnseum, das seine vielfarbigen Fahnentücher in reizvollen Bündeln drapiert hat, auf der einen, das Frauentor auf der anderen Seite wunderhübsch heraus. Scheinwerfer spiele» von den Dächern. An Fenstern und Simsen reihen sich die Lämpchen. Die Lichtträger des Bahnhofsvorplatzes tauchen die Tribüne, von der aus der Führer die Huldigung seiner PO entgegemiimmt, in Tageshelle. In dieser Lichterflut wird der Fahnen- und Girlandenschmuck doppelt eindringlich. Die Rückfahrt des Führers von der Zeppelin-Wicfe in sein Qnarticr und die Rückkehr zur Tribüne auf dem Bahn hofsvorplatz ist der nun schon gewohnte Triumphzug. Kurz vor 22 Uhr klingt aus der Ferne die Marschmusik heraus; die 15 000 politischen Leiter nahen mit brennenden Fackeln ihren» Führer. „Mit uns zieht die neue Zeit" Einer Feuerflamme gleich naht der Zug der Fackel träger, der die ganze Straßenseite einnimmt. An der Spitze marschiert der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, vor der Reichs leitung und dem ersten Spielmanns- und Rlusikzug. Der Führer, der aus einem hohen Podium gegenüber der Tribüne im Lichtkegel der Scheinwerfer steht, nimmt die Meldung des Stabsleiters entgegen, drückt ihm freudig be wegt die Hände und dankt dann ohne Unterlaß seinen treuen Helfern, die, die alten Kampflieder singend, nahten, stolzen und freudig erfüllten herzens die Feuerbrände hinter den Fahnen tragen, für die sie gekämpft und gelitten, gedarbt und gestritten haben, und die sie auch zum endlichen Sieg ge tragen haben. Die ganze Straße glüht und strahlt, die Fackel» leuchten, die Stadt durchzittcrt der Wirbel der Trommeln, das Gellen der Querpfeifen, die mitreißende Marschmusik, der Gesang der Frcihcitsliedcr, die die Menge freudigen Herzens mitsingt, der grenzenlose Jubel, der in immer neue» Wogen zum Führer des Balkes, dem Mann, der mit starken Hände» das »ene. einige nnd glück lichere Deutschland schuf, cmporstcigt. DaS zauberhaft schöne Bild drängt sich tief in alle Seelen. Die Fackeln aber strahlen in Gesichter, die vor Freude über dns Glück dieses Tages übergehe«. Eine volle Stunde zog die Feucrsäule am Führer vor über, der jetzt ganz langsam, nach allen Seiten grüßend und winkend, zurück i« feine Wohnung fährt. Langsam verliert sich der Feuerschein in der Ferne. Die Mcnschcu- massen überfluten die Straßen, überwältigt von diesen unauslöschlichen Eindrücken. Von weither aber klingt eS wie T r i u m p h g e s a n g in den nächtlichen Himmel und wird von allen Lippen mitgesungen: „Wenn wir schreiten Seit' an Seite, r' Nnd die alten Lieder singe», Fühle» wir, cs must gelinge», Mit uns zieht die neue Zeit, Mit uns zieht ein neuer Geist!"