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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die > " Sächsische Elbzeiiung enihäli d» amtlichen Bclannnnachungen ves Tinvi- ea»S zu Bad Schandau, des Hauptzallm is Bad Schandau und des Finanzamts Scbniv H e' m a t z e i 11111 g für ü>ad Schandau und die Landgemeinden Altendorf, Goßdors n Kvhlmühle, Klcingic'ghübcl, Krippe», Lichtcnhain, Mitlclndorf, Osiran, Porsch dorf, Postclwitz, Prossen, Rathmannsdorf mit Plan, Rcinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischfähre. Truck und Verlag: Sächsische Elbzcitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Echandau, Zaukenstr. 184. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33Mi ^meindegirokonto; Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags >48—18 Uhr Sächsische Schweiz Die Sächsische Elbzeiiung erscheint an jedem Wochentag nachmittags 4 Uv» Bezugspreis: mouatlich frei Haus 1.85 NM. (eiuschl. Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.65 RM., durch die Post 2.00 NM. znzügl. Bestellgeld. Einzel» nummer 10 RPf., mit Illustrierter 15 NPf. 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Während die Formationen der Politischen Leiter bereits in langen Marschsäulen zum Aufmarschfeld anrückten, wurde die Ta gung des Parteikongresses wieder in feierlicher Weise er öffnet Wieder war die Halle bis auf den letzten Plass be legt, stauten sich die Massen aus den Anmarschwegen des Führers und der führenden Persönlichkeiten der NSDAP., herrschte um die Kongreßhalle herum jene Stimmung, die man nur auf einem Reichsparteitag der NSDAP, erleben kann. Plötzlich ein Fanfarenklang. Die Menge erhebt sich wie ein Mann. Der Führer kommt! Unter den begeisterten Heilrufen von fast 30 000 Kongreßteilnehmern schreitet er. umgeben von den Reichs- und Gauleitern der Partei, den Obergruppen- und Gruppenführern der SA. und SS, sowie den Obergebietsführern der Hitler-Jugend durch den Mittel gang der Halle, um dann auf der Führertribüne Platz zu nehmen. Nach dem Einmarsch der Standarten leitet das Reichssymphonie-Orchester den Kongreß mit der „Coriolan"- Ouvertüre ein. Dr. Todt sprach als erster Redner, um über den Stand der Arbeiten au den Rcichsautobahucu zu berichte». Mit dem Bau der Neichsautobahnen ist an 51 Stellen im Reich -begonnen ! worden. Heute schon sind 52 000 Mann auf den Baustellen - und weitere 100 000 Mann in den Lieferwerken bei der Baustoffindustrie, bei den Brückenbauanstalten oder sonst ! durch das erst beginnende Werk beschäftigt. Bis zum Ende ! des Jahres wird die Gesamtzahl der Beschäftigten >4 Million ! erreicht haben. Die Beschäftigung der Arbeiter durch den Bau der Re chsautobahnen ist keine einmalige oder vorüber gehende. Für den Ausbau des gesamten Netzes ist ein Zeit raum von sieben Jahren vorgesehen, währenddessen die Zahl der Be chäftigten gleichbleibt. Belm Ausbau der Reichsstraßen und des allgemeinen Straßennetzes sind im Jahre 1934 rund 200 000 beschäftigt, so daß schon im ersten Jahre der Durchführung unseres Straßenbauprogramms annähernd eine halbe Million Men schen Arbeit und Verdienst finden. Nach dem Plan des Füh rers entsteht ein geschlossenes Netz von 7000 Kilometer Reichsautobahnen, das ganz Deutschland weitmaschig über zieht. Außer den zur Zelt lm Bau befindlichen 1500 Kilome tern werden in diesen Wochen weitere 1000 Kilometer frei gegeben. Die Teilstrecken Frankfurt a. M.—Darmstadt und Mün chen—HolzkirciM z. B. werden schon in diesem Winter be- j fahrbar. 1935 werden rund 300 Kilometer fertig, und im , Jahre 1937 werden große Fernverbindungen mit einer Ge samtlänge von 2700 Kilometer in Betrieb sein. Auf dem Gebiet des allgemeinen Straßenbaues hat das Jahr 1934 vor allem den Anfang der Bauarbeit an der gigantischen Alpenstraße gebracht, die mit einem Teilstück von 20 Kilo meter Länge im Frühjahr begonnen und heute schon be fahrbar ist. Neben der arbeitspolitischen Bedeutung des Straßen bauprogramms Adolf Hitlers und außer der winschaftlichen Bedeutung dieser gewaltigen Baumaßnahmen wies der Red ner auf ihre oerkehrspolitische Bedeutung hin. Hier sei das Straßenbauprogramm nicht selbständig sondern Bestandteil des großen Motorisierungsprogramms des Berkehrswesens. Die Reichsaulobahnen, die Straßen Adolf Hitlers, werden ein bleibendes Denkmal nationalsozialistischen Wollens sein. Sie werden zum technischen Ausdruck des nationalsozialisti schen Reichs und werden mit der Geschichte des nationalso zialistischen Deutschlands ebenso untrennbar verbunden sein wie die Straßen Noms mit dem Begriff des römischen Im periums. Auch in der Ausgestaltung unserer Straßen wird der nationalsozialistische Geist unseres Führers verwirklicht. Für uns Nationalsozialisten haben aber diese Straßen noch einen höheren ideellen Wert: Das große Straßenbaupro gramm des Führers war die erste ganz große Maßnahme, die der Führer nach seinem Regierungsantritt aufgegrifsen hat. Es muß die erste Maßnahme nicht nur in der Zeit son dern auch in der Leistung werden. Die Rechenschaftslegung Dr. Todts wurde häufig von Beifallskundgebungen unterbrochen. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, erteilte sodann Reichsbauernführer Walther Darrs das Wort zu einer grundlegenden Rede über das Thema ..Bauernpolitik im neuen Reich". Der Redner erklärte u. a.: Leitgedanke der Bauernpolitik im neuen Reiche bleibt, die bereits innerhalb eines Jahres um etwa 800 Millionen Mark gesteigerten Verkaufserlöse der Landwirtschaft gegen über ihrem Tiefstand zu halten oder weiterzusleigern, aber nur soweit eine allgemeine Erhöhung des Volkseinkommens diese Steigerung ohne zusätzliche Belastung des Verbrau chers zuläßt. Auch durch eine Senkung der Ausgaben war Ne Agrarpolitik des neuen Reichs bestrebt, dem Bauern noch aus andere Weise eine fühlbare Entlastung zu verschaffen, die sich allein durch Steuersenkungen usw. auf 387 Millionen Mark beläuft, so daß sich unter Einrechnung der Steigerung der Verkaufserlöse eine Gefamtverbesserung in einem Jahr um fast 1,2 Milliarden Mark ergibt. Als deutliche Anzeichen einer beginnenden Gesundung des Bauerntums konnte Reichsleitcr Darrö auf den starken Rückgang der Zwangsversteigerungen landwirtschaftlicher Grundstücke und auf die Verdoppelung der Sparcinlegen bei den genossenschaftlichen Dorfkassen im Jahre 1933 gegenüber oem Vorjahre verweisen. Entscheidender Wert aber lei dar auf zu legen, daß durch die materielle Entlastung der Land wirtschaft auch anregende Wirkungen auf die gesamte Wirt- ichaft ausgegangen sind. Zum Schluß wies Reichsleiter DarrS daraus hin, daß die Sicherung der nationalen Unabhängigkeit des deutschen Volkes in wirtschaftlict-er Beziehung keine völ- lige Abschließung und keine engstirnige Autarkie bedeute. Welche Bedeutung jedoch diese Politik der Verlagerung des Schwergewichts vom Weltmarkt zum Binnenmarkt habe, werde uns in einem Augenblick bewußt, in dem das Ausland aus irgendwelchen Gründen nicht gewillt sei, uns seine Kraft zur Verfügung zu stellen. Bei. der gegenwärtigen Deviscn- lage sei der Einfuhrbedarf Deutschlands an Lebens- und Futtermitteln von ganz entscheidender Bedeutung. Selbst unter der Voraussetzung, daß der gesamte Nah rungsmiltelbedarf des deutschen Volkes ausreichend sicherge stellt sein muß, reiche die neue Ernte zur Versorgung des Volkes mit Brotgetreide aus, ohne daß auf das Ausland zu- rückgcgriffen zu werden brauche. Das deutsche Bauerntum fei bereit, jede beliebige Menge landwirtschaftlicher Erzeugnisse des Auslandes hereinzuläs- sen, wenn ihre Bezahlung durch eine entsprechende Ausfuhr deutscher Erzeugnisse sichergestellt wird. Daß dies keine graue Theorie ist, habe der Abschluß der Handelsverträge mit Hol land, Südslawien usw. gezeigt. Der Nationalsozialismus habe damit die völlig festgefahrenen handelspolitischen Ver hältnisse in Europa aufgelockert, so daß nunmehr eine sinn volle Ordnung der europäischen Wirtschaft Platz greifen könne. Als der Führer Darre nach seiner Rede die Hand reichte, war in diesem Händedruck der Dank mit eingeschlossen für seine zielbewußte Aufbauarbeit au der Schaffung eines neuen deutschen Bauerntums. Als nächster Redner sprach dann Hauptdienstleiter Reinhardt über den nationalsozialistischen Kampf um die Verminderung der Arbeitslosigkeit. Er wies darauf hin, daß die Arbeits losigkeit in den ersten 18 Monaten des Adolf-Hitler-Staates um 3,6 Millionen gesunken ist und heute nur noch 2,4 Millio nen beträgt. Es wird gelingen, die Arbeitslosigkeit in wenigen Jahren so gut wie zu beseitigen. Die Besserung wird beschleunigt und gefestigt durch finanzpolitische, steuerpolitische und arbeits- marktpolitlsche Maßnahmen. Die temperamentvollen Ausführungen des Hauptdienst- leiters Reinhardt riefen immer wieder die begeisterte Zustim mung des Kongresses hervor. Insbesondere seine eingehende Darstelluna der bisherigen Erfolae des Gesetzes über die Gewährung von Ehestandsdarlehen sand großen Beifall. Die bei dieser Gelegenheit von ihm eingeschaltete Bemerkung, daß die Ehestandsdarlehen nicht zuletzt auch eine Mehrbe- schästigung in der Spielwarenindustric nach sich zie hen würde, wurde mit stürmischer Heiterkeit ausgenommen. Das ausführliche Zahlenmaterial, mit dem Staatssekretär Reinhardt die Verminderung der Arbeitslosigkeit belegte, ließ die ungeheure Größe, aber auch die grandiosen Erfolge des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit erkennen. Der Par teikongreß folgte diesen Ausführungen des Hauptdienstleiters Reinhardt mit wachsendem Interesse. Seine Versicherung, daß es auch gelingen würde, den Rest der Arbeitslosigkeit zu überwinden und das Ziel der wirtschaftlichen und sozialen Gesundung zu erreichen, ging fast unter in den stürmischen Beifallskundgebungen der Menge, die erneut anstiegen, als der Führer Reinhardt für seine Arbeit dankte, lieber das Thema „Der Aufbruch der Jugend in der Welt" führte Neickisleiter Alfred Rosenberg u. a. aus: Die ganze Welt weiß heute, daß das Jahr'1914 Symbol eines furchtbaren Weltzujammcnbruchs ist, zugleich aber auch überall die Neugeburt des staatlichen Lebens ein- lcitet. Das neu angestrebte Gleichgewicht der rassischen und staatlichen Kräfte auf diesem Erdball hat gleichzeitig ein neues Gesicht des Heranwachsenden Geschlechts geformt, das schon im jüngsten Alter vor die Probleme der Weltgeschichte und des Bestehens der eigenen Nation gestellt wurde. Für die Jugend ergab sich jetzt ein zweifacher Entscheidungswcg: Ent weder den Ideen vor 1914 mit doppelter Energie zu folgen oder aber ein- radikale Abkehr von der jüngsten Vergangen heit zu halte,' und den Mut zu schöpfen, aus den Forderun gen'unserer Ze t hccaus sich kühn das Leben zu gestalten und den Staat oer Zukr'ntz mit erbauen zu helfen. Eingehend Ichilderte Rosenberg den Entwicklungsweg der Jugend in der Türkei, Rußland und in Italien, um dann ein Bekennt nis zur deutschen Jugend abzulegen. Diese Jugend solle ein geführt werden in den Glauben des Nationalsozialismus als Weltanschauung und solle begreifen, daß schwere Arbeit eine Ehre und Pflicht für sie darstellt und nicht einen Mißbrauch ihrer Rechte. Unsere deutsche Jugend darf nicht ferngehalten werden von dem Schicksal unserer Zeit, sondern habe mög lichst früh teilzunehmen an unserer sozialen Arbeit, an dem Kampf um Deutschlands Freiheit und Gleichberechtigung und an dem Kampf um die innere Ausgestaltung des deutschen Menschen. Wer einmal die alten Schicksalsmächte überwun den habe, der wird als erster imstande sein, die besten Grundlagen für eine neue Welt zu schaffen. Auch Rosenberg dankte der Führer durch einen Hände druck. Dann vertagte der Stellvertreter des Führers, Ru dolf Heß, den Kongreß auf Sonntag nachmittag, an dem bei Anwesenheit l > Führers die Reichsleitcr Feder, Frank und Hierl sprechen werden. Unter den Klängen des Badenweiler Marsches verließ der Führer mit seinen Begleitern die Kongreßhalle, drinnen und draußen umbrandet von den stürmischen Heil-Rufen der begeisterten Nürnberger Bevölkerung, die auf dem Wege zur Stadt die Straßen dicht umsäumt hielt, um den Führer zu begrüßen. Abfahrt und Anlunft Nürnbergs Bahnhöfe standen am Freitag im Zeichen des Abtransports des NS.-Arbeitsdienstes und der Ankunft der Hitler-Jugend. Nachdem bereits im Lause der Nacht und am frühen Morgen die ersten Züge mit Arbeitsdienst männern abgefertigt wurden, verließen den Bahnhof Dutzendteich in den Mittaas- und Nachmittaasstnndcn wei- MiMA iii Mm Fast 6VV Menschen in höchster Gesahr New Jersey, 8. September. (Eigene Drahtmeldung.) Der amerikanische 11 520-Tonnen- Dampfer „Morrocasle" steht in Flammen. Er befindet sich 2V Meilen südlich vom Leuchtturm von Neufchottland und sendet SOS-Rufe. Die Nyradio-Korporation, die die SOS-Nufe aufnimmt, meldet, daß die Verbindung mit dem Dampfer unterbrochen sei. „Morrocasle" hat eine Besatzung von 240 Mann und 318 Passagiere. Alle Kiistenwachschisfe von New Zersetz sind dem Dampfer zu Hilfe geeilt.