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Mutter Starcke Äbek iibe5 M I( I § k k L GO. OIL MMTSLI^ WMft^ 8k vo <ic St! Ei zu ,1111! V In an A OnFekeusf s^oka Idensen vvfbilcllieti gute Qualitäten, unFlaubiiek kleine Preise t>ewe!rsn im 8»i3on - 8cI>iuL - Veiksu! <tio oi»!sun!ioka »rsSser L (v- i.eisrung die iiiresZIeiciien suelii. L in in N üsnimsn-lmti i)sHV/A//o/rL5/o/^s //? 6//6N ^s^un/efAVü.' 15000^. 5/^ümp5e L/.//s/)L/§c/)l//re ^6/SsVS^/-/ >^//s §/s^/rs/Äbz)s§s^/ übe^ Das Kind ist das kostbarste Gut seines Volkes! Helft Erholungsbedürftigen durch die Kinderlandverschiktung! Entenjagd Leise fächelt erster Iulimorgen über den See, Harst zitternd im breiten Schilfgürtel und schaukelt die stattlichen braunen Rohrkolben wiegend hin und her. Ein Schof von mehr als einem Dutzend Enten klingelt, von nächtlichem Ausflug hcimkehrend, dahin. Ein zweiter — wieder einer . . Im Rohr gehen sie nieder — hin und her tönt vereinzeltes halblautes Quak — Quak. Rosa färbt sich der Himmel — leuchtend hebt sich die Sonne über den Kiefern. Da ist cs still geworden im Schilf. Langsam gleitet der Kahn aus dem Schilf aufs offene Wasser hinaus. Bor einer Schneise, die durch den breiten Nohrgürtel gehauen ist, liegen mir still. — Im Schils hebt ein Rauschen und Klatschen an-, müh sam stakt sich der zweite Kahn durch das grüne Gewirr. Hetzende Stimmen Helsen, das Entenvolk zum Aufstehen zu bewegen. Da kommen sie über die Schneise: die ersten, dem Lärm noch fern, schwimmen. Dann, klatschenden Flüge!- schlages mit Windesschnelle über die Spitzen des Schiffes jagend, ein ganzer Schof. Zweimal knallt die Flinte: zivei bunte Enten liegen im Wasser. Schof um Schof quert die Schneise; ein paarmal reicht die Zeit nicht einmal zum neuen Laden. — Das Rauschen des anderen Kahnes im Schilfe nähert sich Da schiebt er sich aus dem Krün heraus auf die Schneise — und nun darf Falk, der io lange vor Iagdeifer glühend im Boote gesessen hat, ins Wasser und oerlorensuchen. Ein halbes Stündchen mir- ausgcruht. Dann sind jung und alt zu neuen Taten bereit. Möglichst geräusch los rudert der Kahn über den See; der andere trennt sich fast im rechten Winkel von der Richtung nach Osten. Wie der liegen mir vor dem Eingang einer breiten Schneise. Fernher aus -cm rauschenden Schils ertönt das Rauschen und Klatschen, mit dem der Iagdgenosse neue Beute vor die Flinte zu treiben bemüht ist. Sechsmal noch hallt der scharse Doppelknall der Flinte über das Wasser, und zehn Enten apportiert Falk nachher in den Kahn. — Nun ilt es Zeit zum Nachhausemarschl Die Sonne steht schon hoch und zwischen Len Wiesen und Feldern klingt herrliches Leben. Und wie wir, mit Beute reich beladen, ins Haus treten, da freuen wir uns: es war doch ein herrlicher Ansang ciue- schönen Fericntagesl V0S7 «ovSsck A0000^ Lko«s ru ro/c/k k/e/nen /Vs/§sht//es//s5 Zusammenhang zwisAen Krebs und Tuberkulose? Auf Grund statistischer Untersuchungen ist der Melbournes Äelcbrte Thomas Ehern; zu der Ueberzcngnng gelangt, da,; zwischen der Tuberkulose und dem Krebs ein gewisser Zn fammcnhang bestehn Nach dem Genannten lieg! die Möglich keit vor, daß die Berbreiiung des Krebses abhängig ist von dem Grade, in dem der Betrcssende mit Tuberkelbazillen in Bc^ rührnng kommt. Bei Mäusen, denen Ehern; sehr geringe Men-- gen virulenter Tuberkelbazillen einspritzlc, bildete sich nämlich ein Zustand Herans, der dem bei dem sogenannten Tcerlrcbs beobachteten außerordentlich ähnlich war. Ter Mclbourncr Forscher vertritt die Ansicht, daß der Erreger, der für die Ent stehung des Krebses verantwortlich zu machen ist, sich an den Stellen des Körpers fcstsctzt, an denen sich später das Krebs gcschwür bildet, und daß dieser Erreger, gerade wie die Tuberkelbazillen für die Lungen, für bestimmte Körperstclle.r eine ausgesprochene Vorliebe anfwcist. Nach Eherry würde der Krebs mittelbar durch die Tuberkelbazillen gefördert und diesen habe vornehmlich der Kampf zu gelten, wenn mau. jenen ausrvttcn wolle. Die Ansicht des Mclbourncr Forschers ist zwar sehr interessant, klingt aber auch reichlich phantastisch. Skizze von Walter Hans Giese. Der Mann hatte die Mütze in der Hand rind drehte sie unaufhörlich. Hin und wieder sah er am Haus empor, immer zu denselben Fenstern. In den verwitterten gebräunten Zügen stand Verlegenheit. Vorübergehende musterten ihn prüfend; er sah sic nicht. Leute, die cs eilig hatten, stießen ihn an; er merkte sic nicht einmal. Stunden stand er, erst mit dem Eintritt der Dunkelheit warf er mit energischem Ruck die Mütze auf den Kopf, trat in das Haus und stieg die Stufe« empor. Vor einer Tür, die ein Schild mit ocm Namen „Starcke" trug, hielt er an, zögerte einen Augenblick und klingelte. Wenig später erschien an der geöffneten Tür ein altes Francngesicht, das den Mann aus müden Augen um faßte. Aber der Ausdruck der Auge» wandelte sich plötzlich, und Frau Starcke rief laut uud freudig: „Rampe! Richard Rampe!" Aber der Mauu hatte den Finger noch nicht an den Mund gelegt, als die alte Frau auch schon zu zittern begann; die Äugen wurden klein, und die bebenden Lippen sagten fast un hörbar: „Und Arthur?" „Komm mit!" flüsterte der Mann. „Ich kann's Dir hier nicht sagen." „Mutter", rief jetzt eine junge Stimme aus den Hintcr- zimmeru, „wer ist denn da?" „Nimm Dir ein Tuch und komm mit!" flüsterte der Mann. „Es ist kalt unten." Mit schweren, fast schleichenden Schritten wandte sich Mutter Starcke zur Garderobe. „Frau — Frau Rampe ist da", sprach sie zurück, aber c;s war kaum zu hören. „Hat sic einen Brief?" fragte die junge Stimme. Die alte Frau warf ciuen Blick auf den Manu. Der schüttelte den Kops. „Nein, Klara" — die Stimme Mutter Starckes war fester ge worden — „sie hat keinen Brief. Wir wollen nur — noch ivas einholen." Und dann trat sie mit dem Tuch um die Schultern zu dem Mann, der ihr die Stuscu hinunter voranschritt. Unten im Hausflur faßte sic die Schultern des Mannes: „Was ist los, Richard? Warum bist Du hier?" „Liest Du denn gar keine Zeitungen, Mutter Starcke?" >ragtc der Mauu trübe. Mutte' Slarcke las leine Zeitungen, und Klara las auch leine; darum mußte der Mann erzählen, weshalb er hier war und nicht in Panama, zwischen dem Atlantischen und de.n Stillen Ozean. Er mußte ihr lagen, daß der Panamakanal- Bau unlerorochcn wo.den war uud daß Tauseude von Ar- bcilcrn jetzt hcimtehrlcn, darunicr Hunderte von Deutschen. Er mußte ihr beruhten, daß ihr Sohn, Arlhnr Starcke, noch iu den letzten Stunden vor der Heimreise der Seuche zum Opser gesallen war und nun nicht mehr heunlehren würde, nie mehr. Das alles erzählte cr ihr, und auch, daß mau ihn, Starckes Freund, gebeten habe, den Hinterbliebenen die Papiere und das Geld Arthurs zuzuflcttcn. Der Mann gab der alten Frau, die ihn mit keinem Wort und keinem Schluchzen unter brochen halte, ein verfchnnrics Palet und schloß: „Tas hab' ich Dir sagen wollen, Muiicr Slarcke, und ich hab' Dich her- unlergcbelen, weil ich's nichi in Klares Gegenwart sagen wollte, denn wir haben da unten Eure Briese säst alle gemein sam gelesen; ich weiß, duß Klara ei» Kind erwartet, und ich glaube, daß eS ihr schaden würde, wenn man ihr das Schwere nicht richtig erzählt. Und nun leb' wohl, Mutier Starcke! Ich lasse mich wieder blicken, wann Ihr wollt." Er ging und ließ eine Frau zurück, die der Schmerz ver- brannte und die doch nicht weinen wollte. Als der Wind Sie Haustür aufstiek uud der Frau die dünnen weißen Haare in , die Augen wehte, stieg sic langsam nach oben zu ihrer Tochter ' hinauf. „Was sagt Frau Rampe?" kam ihr die junge Stimme schon entgegen, noch ehe sie die Tür geschlossen hatte. „Hat sie Neues gehört?" Mutter Starcke legte das Umschlagetuch ab, lehnte sich gegen die Garderobe und flüsterte in das Tuch: „Nein, sie har nichts Neues gehört... Aber es soll noch lange dauern mil Ser Arbeit... Und sic arbeiten so viel, daß sie wohl wenig schreiben können." Die jnngc Frau, die drinnen im Bett lag, erheb sich halb und sah der Mutter entgegen: „Aber Mutter, Du hum pelst ja?" Und jetzt wimmerte Mutter Starcke laut auf und humpelte noch stärker und stützte sich, durch das Zimmer schleichend, auf alles, was ihr crreühba- stand. Wenn sic nur eine Hand frei hatte, rieb sic sich mit ihr das rechte Bein. „O, o, mein Bein! Mein Bein!" „Ist cs denn wieder so schlimm?" „So hab ich's noch nie gehabt!" stöhnte die alte Fran. „O, o, ich halt' cs kaum noch ans!" „Hab ich Dir nicht gesagt", schalt die Schwiegertochter jetzt gutmütig, „daß Du Dich schonen sollst? Du mußt Dich abends wärmer anzichcn. Und jetzt gehst Du sofort ins Bett!" Frau Starcke gehorchte. Als sic im Bett Ivar, im Zimmer neben Klara, drückte sic den Kopf in das Kissen und weinte. Klara, die das unterdrückt,. Schluchzen doch vernahm, schlief erst spät ein, weil sic die Schmerzen der Schwiegermutter fast wie ihre eigenen empfand, die doch mit jeder Stunde wuchsen... In den nächsten Tagen schien sich Mutter Starckes Bein zu einem Horst von Schmerzen zu entwickeln. Sic, die stnmm zu leiden gewohnt war, beschäftigte Klara, die kurz vor der Entbindung stand, mit fast ermüdenden Schilderungen ihrer Plagen. Immer, wenn Klara nach Briefen fragte, dann brachte Mutter Slarcke eine neue Farbe auf die Palette ihrer Leiden, stöhnte unter einem neuen Anfall rätselhafter Qualen. Und sic kamen über die schwere Zeit Klaras hinweg. Der Knabe, der den Namen seines Vaters tragen sollte, war ge sund und gab zu keiner Klage Anlaß. Als die junge Mutter aber wieder bei Besinnung lag, fanden sich die Bcinschmcrzen Ser alten Fran wieder ein. Und wieder war Klara in den freien Augenblicken, sic ihr der Knabe ließ, ganz Fürsorge für Mutter Starcke, die mit jedem Tage, der einer jungen Mutter neue Kraft brachte, mehr verfiel. Aber eines Tages stand Klara auf, nm sich an die ge wohnte Hausarbeit zu machen. Eine Stunde später mußte sic Sic Mutlcr ihres Mannes ins Bell bringen, und sic erschrak über das Aussehen der Frau. War mau mil sechzig Jahren dem Tode schon so nabe, daß cr sichlbarlich auf dem Antlitz eines Menschen stehen durfte? „Ist cs denn wirklich nur das Bein, Mutter?" Aber die Mutter winkte sie stumm herbei uud erzählte, was ihr Richard Rampe vor einigen Wochen berichtet Halle... Erschöpf! von Tränen, tral Klara an das Körbchen, in dem der kleine Arlhur mil gcballlcn Fäustchen schlief. Sie i sah zur Muller hinüber, die ruhig und scheinbar ohne Schmerzen atmete; in ihrem Blick war Dank. Dann erwachte das Kind und schrie; eilig suchte sic sciucn Hunger zu stillen.