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Staatsjugendlag Abkommen mit der ReithsjugendWrung — Durchführungsbestimmungen Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Un terricht gibt folgendes Abkommen bekannt: „Für die Erziehung der Schuljugend im nationalsozia listischen Staate sind Schule, Neichsjugendführung (HJ.- Bcwegung) und Elternhaus nebeneinander berufen. Um ein fruchtbares Zusammenwirken zu gewährleisten, sind der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung und der Iugenüführer des Deutschen Reiches über folgende, in der Zukunft zu verwirklichende Maßnahmen einig: 1. Der Sonnlag der Jugend gehört grundsätzlich dem Ellernhans und der Familie. Veranstaltungen der Schule und der Neichsjugendführung (HJ.-Bcwcgung) sind daher grundsätzlich aus die Verklage zu verlegen. 2. Für die Erziehungsarbeit der Neichsjugendführung (HJ.-Vewegung) wird den ihr unterstellten Schülern der Sonnabend als schulfreier Tag eingeräuml (Skaalsjugend- lag) Daneben steht der Neichsjugendführung (HJ.-Bewe- gung) der Mittwochabend als Heimabend zur Verfügung, der von der Neichsjugendführung zentral gestaltet wird. Für die der Neichsjugendführung (HJ.-Bewcgung) unterstehen den Schüler fallen die bisherigen Sporlnachmillage weg. 3. Für alle übrigen Schüler findet am Sonnabend Un terricht wie üblich statt. Der aufgabenfreie Sportnachmit tag für diese Schüler wird auf den Sonnabendnachmittag verlegt. -1. Im übrigen stehen die Werktage uneingeschränkt der Arbeit der Schule zur Verfügung. 5. Für die beruflich tätige, der Neichsjugendführung (HJ.-Bcwcgung) unterstehende Jugend wird bis zum vollen deten 18. Lebensjahre die gleiche Regelung ange strebt. Berlin, den 7. Juni 1934. gez.: Baldur von Schirach, gez.: Dr. Stuckart." In Ausführung dieses Abkommens hat Reichsminister Rust für alle ihm unterstellten Schulen zunächst für das Jungvolk n. a. die folgenden Abordnungen erlassen, denen solche für die Hitler-Jugend in Bälde folgen werden: Das Abkommen wird zunächst durchgeführt für alle Schüler uud Schülerinnen vom 10. bis zum 14. Lebensjahre, in den höheren Lehranstallen für alle Schüler und Schülerin nen bis einschließlich U III, in den Mittelschulen für die ent sprechenden Jahrgänge. Diejenigen Schüler und Schülerinnen der Klassen von O III ab aufwärts, die als Führer im Jungvolk benötigt weroen, weroen lur duhen Zwecr vom vchulbe>uch am L>onn- ! abend befreit. Die Beanspruchung des Jungvolks am " Staatsjugendtag dars im Sommer die Zeit von 7 bis 19 Uhr. ° im Winter von 8 bis 18 Uhr nicht überschreiten. Kürzung des wissenschaftlichen Unterrichts soll möglichst , unterbleiben. Die aufgabenfreien Nachmittage und die Wan dertage fallen insoweit weg, als nicht etwas anderes bestimmt ' ist. An den Mittwochabenden darf das Jungvolk im Som- l mer nicht über 20.30 Uhr, im Winter nicht über 19.30 Uhr, ! die Hitler-Jugend nicht über 21 Uhr in Anspruch genommen werden. Für den Bund deutscher Mädel gelten dieselben > Zeiten. Die Dauer des Heimabends dars zwei Stunden nicht ! übersteigen. Die nicht der Hiller-Jugend-Bewegung ange- ' hörigen Schüler und Schülerinnen haben am Sonnabend pflichtmäßigcn Unterricht. Dieser Unterricht soll nach einem § feslzulegcnden Lehrpläne in mindestens zwei Unterrichlsstun- . den den Schülern und Schülerinnen das nationalsozialistische ! Gedankenguts nahebringen. Die nichtarischen Schüler sind von diesen Stunden befreit. Wo die Möglichkeit gegeben ist, wird eine Stunde Werkunterricht erteilt (Basteln. Schnitzen, Modellieren, Herstellen van einfachen Apparaten, Metall- und Papparbeit usw., für die Mädchen Nadelarbeit). Die übrige Zeit ist den Leibesübungen (Ordnungsübungen, Körperschule, Leistungsturnen vorbereitende Uebungen für den Geländcsport mit Kartenlesen, Orientieren im Gelände nach Kompaß, Sonne usw.) gewidmet. Nach Möglichkeit § soll dabei auch das Schwimmen und Boxen zu seinem Recht kommen. Der aulaabenfreie S^ielnachmittag wird für die der Hit- ler-Iugend-Bewegung nicht angehörigen Schüler auf den . Sonnabend verlegt. Einmal im Monat wird für diese Schü- , ler am Sonnabend eine ganztägige Wanderung veranstaltet. Um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Klassen zu > stärken und um ein Sichkennenlernen von Lehrern und ! Schülern außerhalb der Schulmauern auch hinsichtlich der § der Hitler-Jugendbewegung angehörigen Schüler zu ermög- > Uchen, findet in jedem Vierteljahr an einem Sonnabend eine gemeinsame Schulwanderung statt, an der sämtliche Lehrer, auf die Klassen verteilt, teilzunchmen haben. Der Minister hebt zum Schluß ausdrücklich hervor, daß der Sonntag der Familie Vorbehalten bleibt, daß also auch kein anderer Jngendbund berechtigt ist, am Sonntag seine schuipslichtigcn Angehörigen für irgendwelche Veranstaltun gen in Anspruch zu nehmen. Der Erlaß tritt sofort in Kraft. Friedensaufruf Seldtes an die Frontsoldaten der Welt Kameraden! In diesen sturmersüllten Tagen des Juli und August begehen mir ernst und stolz zugleich das Geden ken jenes geschichtlichen Zeitpunktes, an dem vor 20 Jahren die wehrfähige Mannschaft zu den Waffen eilte, um das Vaterland in einem Kriege zu verteidigen, den das deutsche Volk nicht gewollt hat und den die deutsche Regierung mit besten Kräften zu verhindern bestrebt war. Wir deutschen Frontsoldaten des Weltkrieges haben im Kampf um das Lebcnsrecht unseres Volkes unsere Pflicht getan- Fast zwei Millionen unserer Kameraden sind in der Erfüllung dieser Pflicht gefallen. Ihrer gedenken wir zuerst in diesen Tagen in unlöslicher Verbundenheit. Wir deutschen Frontsoldaten sind stolz auf die Leistun gen der deutschen Armeen im Weltkriege. Die Waffen ehre des deutschen Heeres steht unversehrt vor der Geschichte. Deshalb bedurften und bedürfen wir auch in Zukunft keiner Revanche. Wir deutschen Frontsoldaten haben nach dem Abschluß des Krieges alle unsere Kräfte für die innere Gesundung unseres Volkes und für den Aufbau einer sauberen und geordneten Gemeinschaft der Nation eingesetzt. Deshalb gedenken wir in diesen Tagen mit besonderer Dankbarkeit auch jenes Tages vor eineinhalb Jahren, als unser Führer im Weltkrieg, Generalfeldmarschall von Hindenburg, einem Mann aus unseren Reihen, dem Führer der Nationalsozia listischen Bewegung, Adolf Hitler, die Negierung des Reiches übertrug. Ihm wollen und werden wir in treuer und kame radschaftlicher Hingabe helfen, sein großes Werk der Er neuerung der deutschen Nation zu vollenden. Wir deutschen Frontsoldaten kennen den Krieg und wissen, welche Leiden nnd Zerstörungen höchster Werte er mit sich bringt. Wir wünschen daher mit derselben Unbe dingtheit wie unser Führer Adolf Hitler den Frieden. Wir deutschen Frontsoldaten sind überzeugt, daß die Männer, denen wir viereinhalb Jahre lang in den Schützen gräben und Trichterfeldern des Weltkrieges gegenüberge standen haben, und die mir als tapfere Gegner achten lernten, aus dem Erlebnis der Front heraus ebenso denken wie wir. Wir deutsche» Frontsoldaten richten daher au alle Frontsoldaten des Weltkrieges nm 20. Jahrestag seines Ausbruchs den ernste» Appell, gleich nns dafür zu wirke», daß Misere» Völkern der Frieden in Ehren und die Mög lichkeit friedlich-schaffender Aufbauarbeit gesichert werde. Wir deutschen Frontsoldaten glauben, daß die Ver ständigung unter den Völkern ohne Hinterlist und in voll ständiger Offenheit gerade von denjenigen am besten geför dert werden kann, die ihre Liebe zum eigenen Volk im Feuerorkan des Weltkrieges mit ihrem Blut erwiesen haben und die auch heute bereit sind, bei jeder neuen Gefahr und Bedrohung bedingungslos mit ihrem Leben für ihre Nation einzutreten. Wir deutschen Frvutsoldateu, in unlöslicher Treu, unserem Vaterland nnd in soldatischer Gefolgschaft unsrem Führer und Kriegskameraden Adolf Hitler verbunden, bieten an» 20. Jahrestag unseres Aufbruches iu den Welt krieg den Männern aller Völler, die im anderen Waffcn- rock das gleiche Schicksal und das gleiche Erleben des Krieges mit nns gemeinsam gehabt haben, die Kamcra- denhand: im Gedenken an die acht Millionen Soldaten, die auf den Schlachtfeldern des grössten Krieges der Ge schichte den leisten Schlaf schlafen, lasst nns Zusammen arbeiten, um unseren Völkern den Frieden zu erhalte»». Wir deutschen Frontsoldaten stehen und sterben für unser Vaterland, wo immer das Schicksal uns hinstellt. Wir haben nach ehrenvollein Kampf das Schwert mit dem Pflug und dein Schraubstock vertauscht. Wir wollen in aufbauender Friedensarbeit auch künftig der deutschen Nation und damit zugleich alle»» Völkern der Erde dienen. Möge der Allmächtige dazu seinen Segen gebenl Nur ein Ziel: Deutschland! Der kyfshäuserbund zum 2. August. Der Deutsche Neichskriegerbund „Kyffhäuser" veröffent licht zum 2. August folgenden Aufruf: Zum zwanzigsten Male jährt sich der Tag, an dem das graue Volksheer auszog in einen uns aufgezwungenen Krieg, die bedrohte deutsche Heimat zu schützen. - Ungeheure Opfer an Leben und Blut wurden gebracht. Zähe haben wir gerungen gegen eine Welt von Feinden bis zum bitteren Ende. Darum erfüllen wir alten Soldaten eine besondere Pflicht, an diesen» Tage, heldischer Erinnerung uns zum Worte zu melden. Wir haben den Geist von 1914—18 aus den Trichter feldern und Schützengräben des Weltkrieges durch vierzehn schwere Jahre der äußeren Schwäche und inneren Volks zerrissenheit hindurch als unverlierbares heiliges Erbe der Front treu bewahrt und gepflegt. Unser ehemaliger unbekannter Frontsoldat, der heutige Führer des deutsche» Volkes. Adolf Hitler, hat unserem Soldatentum wieder Heimatrecht in deutschen Landen ge geben. Wir danken ihm hierfür und für das in uns ge setzte Vertrauen ganz besonders in dieser Stunde, da wir ehrfurchtsvoll unserer toten Kameraden gedenken, die ge fallen sind, damit wir leben. Wir Kaineraden des Kyffhäuserbundes, des größten Soldatenbundes der Welt, sind mit Recht stolz auf das hohe Gut unserer Tradition, deren letzte Wurzeln in die Zeit Friedrichs des Großen und der Freiheitskriege Zurückrei chen. Diese alte Soldatentradition mit neuem und leben digem Geiste zu erfüllen, ist eine hohe und ehrenvolle Aus gabe. In dieser von uns leidenschaftlich vertretenen Gei steshaltung des ewigen deutschen Soldatentums fühlen wir uns aber auch besonders eng verbunden init unserer deut schen Wehrmacht. Soldatische Pflichttreue, Opferbereitschaft und Tatgesin nung werden uns auch weiterhin stark machen, mitzuschaf- sen am großen Aufbauwerk und zum Schutze unseres Va terlandes. Das Entscheidende für Deutschlands Zukunft liegt im Wehrwillcn und in der Wehrkraft unseres Volkes. Wir alten Frontsoldaten kennen den Krieg und wollen daher den Frieden. Wir wollen aber den Frieden, wie ihn der Führer Adolf Hitler zu wiederholten Malen freimütig und ehrlich aller Welt angebotcn Hal: den Frieden der Ehre und der Freiheit, der Sicherheit und Gleichberechtigung. In diesem Sinne wiederholen wir das heule vor zwan zig Jahren abgelegte zeugnisstarke Bekenntnis unserer Treue für Volk und Vaterland. Wir haben alle bis zum letzten Atemzug nur einen Gedanken. Wir kennen alle nur ein Ziel: es heißt Deutschland! Reinhard, Oberst a. D., Bundesführer des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser". Langemarü-Gedenlseler abgesagt Der Korpsführer des „Grünen Korps" (ehemaliges 26. Res. Korps), Amtsgerichtsrat Dr. Braß, teilt mit: Die ernste Erkrankung des Herrn Reichspräsidenten, unseres Führers im Felde und obersten Kriegsherrn, zwingt uns, die 20- jährige Gedenkfeier der Schlacht von Langemarck am 4. und 5. August ii» Koblenz in letzter Stunde absagen zu müssen. Mussolini ist oerörsert Schroffe Absage in der Frage des Nordostpakt-Blanes. Mailand, 2. August. Mussolini beschäftigt sich In einem Artikel im Mailän der „Popolo d'Jtalia^ mit dein Nordostpakt-Plan. Der Duce erklärt, die Schwierigkeiten eines Nordostpaktes bestünden trotz der freundlichen Aufnahme, die der Plan in England gefunden habe, darin, zu vermeiden, daß das Balkan-Lo carno eine Filiale des West-Locarno werde, denn in diesem Falle würden England und Italien einen Zustand soge nannter Sicherheit garantieren, der gegen sie selbst gerichtet ei, einen Zustand der Beunruhigung und der Abwehr gegen )>e Revision. Kurz: Italien stünde als Garant eines anti talienischen Brandherdes da. Ouo vadis. Frankreich? chließt der Artikel. Die Welt marschiert. In der Geschichte sind die in Ver sailles gemischten Karlen nicht die letzte Episode. Man soll sich nicht cinbilden, daß ein in Krieg und Revolution sieg reiches Volk die Hände reicht zur Schaffung einer politi schen Lage, die sich mit der Maginolttnie deckt, in deren Zentrum das Feuerchen der Garantie brennt und auf die günstigsten trüben Stunden wartet. * Der Artikel erklärt sich aus der Unzufriedenheit des Regierungschefs mit der französischen Haltung in den letz ten Tagen. Man ist unzufrieden darüber, daß sich in Pa ris die Kleine Entente laut gegen den italienischen Trup penaufmarsch äußern darf und daß Frankreich den Südsla wen erlaubt hat, die bekannte Erklärung des südslawischen Gesandten in Berlin zu geben. Ferner hat man das Ge fühl, selbst vorgeschickt worden zu sein und sich exponiert zu haben, während Frankreich in aller Ruhe hinter der Maginotlinie sitzt und zugleich verlangt, daß man seine Ostpläne unterstützt. PMWe Rundschau. Deutsch-polnisches Roggenavkommen verlängert. Im Reichsministerium für Ernährung und Landwirt schaft wurde die Verlängerung des Abkommens über die gemeinsame Regelung der deutsch-polnischen Roggen- und Roggcnmehlaussuhr unterzeichnet. Das Abkommen wurde gleichzeitig auf Grund der guten Erfahrungen mit der bis herigen Regelung für Roggen und Noggenmehl auf Weizen und Weizenmehl ausgedehnt. Die Verlängerung gilt für ein Jahr. Englisch-italienische Flottcnbesprechungen beendet. Die englisch-italienischen Besprechungen über die Flot- tensrage sind nach einem umfassenden Austausch der ge genseitigen Meinungen in London abgeschlossen worden. Der italienische Vertreter Biscia wurde über die Ergebnisse der früheren Londoner Besprechungen unterrichtet. Er wird demnächst nach Nom zurückkehren. Meuterei auf einem griechischen Dampfer. Im Hasen von Livorno kam es an Bord des griechischen Dampfers „Eftykya Bergothi" zu schweren Ausschreitungen. Der Ka pitän wurde von der Besatzung schwer mißhandelt. Die Ursache soll in Lohnftrcitigkeiten zu suchen sein. Die ita lienischen Hafenbehöroen entsandten einen Offizier mit Po lizisten und Marinesoldaten an Bord, die auf Anweisung des ebenfalls erschienenen griechischen Konsuls 13 Mann der Besatzung wegen Meuterei verhafteten. Schwerer Gewittersturm in Spanien. In dem Städt chen Mota del Marques in der Provinz Valladolid tobte ein schwerer Gewittersturm, durch den das das Städtchen durchfließende Flüßchen über die Ufer trat. Neun Häuser stürzten infolge der Ueberschwemmung ein. Die bereits cingebrachte Ernte wurde völlig vernichtet. Zahlreiches Kleinvieh ertrank. Der Schaden ist außerordentlich hoch. Zwei auf ein Hausdach geflüchtete Bauern konnten im letz ten Augenblick durch Polizisten unter Lebensgefahr gerettet werden. Da die Wafsermassen auch die Landstraßen auf wühlten. ist jeder Verkehr unterbrochen. Tödlicher Absturz im höilenlal. Auf einer Tour vom Hupfleitenjoch ins Höllental stürzte zwischen den sogenann ten Knappenhüusern bei der Höllental-Angerhütte die 59- jährige Drogistenwitwe Elisabeth Zanbitzer aus Leipzig tödlich ab. Die Touristin bewunderte die schöne Aussicht und fuchtelte dabei mit ihrem Stock in der Luft herum. Dabei scheint sie das Gleichgewicht verloren zu haben. Sie ist etwa 40 bis 50 Meter ties abgestürzt, wo sie in einem kleinen Bach tot liegen blieb. Die Leiche konnte geborgen werden. Der Weltkrieg in Kamerun Das französische Kolonialblatt „L'Afrique Francaise" veröffentlicht einen Auszug aus einem demnächst erscheinen den Buch „Die Eroberung Kameruns voin 1. August 1914 bis zum 20. Februar 1916", für das General Aymerich als Verfasser zeichnet. Aymerich war bei Ausbruch des Krieges Befehlshaber der AEF. betraut mit der Führung der fran zösischen und belgischen Truppen, deren Aufgabe es war. die deutsche Kolonie vom Süden. Osten, Norden und Nord osten anzugreifen. Der Verfasser sagt in seinem Buche, eine Zusammen arbeit zwischen den französischen und belgischen Truppen sei infolge schlechter Verbindungen erst im Juni 1915 mög lich gewesen. Die Deutschen dagegen hätten dank ihrer zentralen Lage, guter Verkehrs- und TelegrapheMVerhält- nisse, sowie des Vorhandenseins von Kraftwagen und Motor rädern mit Leichtigkeit gegen die getrennt marschierenden alliierten Truppen operieren können. Auf leiten der Alliier ten sei aber die Ausführung des gemeinsamen Operations planes gescheitert an der Unmöglichkeit der Befehlsübermitt lung. Diese Nachteile hätten sich als großes Glück für die deutschen Truppen erwiesen. Die deutsche Schutztruppe habe bei Kriegsbeginn 4200 wohlausgebildete Europäer umfaßt. Im Augenblick des Uebertritts auf spanisches Gebiet bei Muni sei die deutsche Truppe mit Einschluß der Eingeborenen 6000 Mann stark gewesen. Dieser deutschen Truppe hätten auf der Seite der Alliierten 8000 Engländer, 10 000 Fran zosen, 600 Belgier und rund 40 000 Träger, außerdem die englischen und französischen Marinetruppen entgegengestan den. Die Eroberung Kameruns sei trotz aller Schwierigkei ten schnell durchgeführt worden.