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Hoovers neue Botschaft! Als vor einigen Tagen gemeldet wurde, das; zwischen ; Hoover und Roosevelt eingehende Besprechungen über das l Schuldenprndlem stattgefunden hätten, mutmaßte inan all- § gemein in politischen Kreisen, das; Hoover seine Politik dis zum Schluß seiner Regierungszcit so einstellen werde, das; sie gewissermaßen in die Politik Roosevelts hinüderleitet Deshalb wurde auch die Botschaft, die Hoover an den ame rikanischen Kongreß richtete, so ausgesaßt, daß sie die Schul denpolitik der künftigen Regierung Roosevelt wiedcrgidt. Ilm so überraschter mar man, als wenige Stunden nach Er laß dieser Botschasl aus Kreisen, die dem neugemählten Prä- üdeMeu Roosevelt naheslehen, erklärt wurde, daß er nicht mit Hoover zusammenardeiten möchte, um nicht eine unzweckmäßige Teilung der Beranlwortung herdcizusühren. Auch Rvvlcvelts Adlehnung einer Erklärung zu der Bot schaft Hoovers hat allgemein üdcrrafcht. sinter diesem Gesichtspunkt gesehen, erklärt sich vielleicht manches, was in der Botschasl Hoovers an den Kongreß eine zweideutige Auslegung zuläßt. Zweifellos kommt ir der Botschaft Hoovers eine st a r k e Enttäuschung voi allem über die Zahlungsverweigerung Frank- reichs zum Ausdruck. Deshalb die betonte Feststellung, daß „in einigen Fällen ohne Zweifel die Nichtzahlung aus Zahlungsunfähigkeit zurückzusühren fei". Damit gibt er zu erkennen, daß andere Staaten in der Lage gewesen wären, zu zahlen. Er weist, ohne sie im einzelnen zu nennen, auf diese auch insofern hin, als er erklärt, daß durch „die euro päische» R ü st u n g e n die Bereinigten Staaten gezwun gen worden seien, zu ihrer Berteidigung höhere Ausgaben zu machen als vor dem Kriege". Eine Annullierung der Schulden weist Hoo ver mit Entschiedenheit zurück. Er macht sich damit die Auf- snssung des Kongresses zu eigen, der wiederholt unmißver ständlich zu erkennen gegeben hat, daß die generelle Strei- j chung aller Schulden im Interesse der amerikanischen Steuer- ' zahler nicht in Frage kommen kann. Hoover weicht einer gütlichen Vereinbarung nicht aus, lehnt aber jedes neue amerikanische Opfer ab. sofern sich daraus nicht „deutliche Borteile aus den Auslandsmärkten oder andere Vorteile" er geben. Damit versucht Hoover einen Weg vorzuschlagen, um i das Problem der Kriegsschulden in Zusammenhang zu brin gen mit gewissen handelspolitischen Erwägungen. Dabei be tont er aber erneut, daß Amerika sür eine gemeinsame i S ch u I d e n k o n f c r c n z nicht zu haben sei. Er beharrt ! aus seiner Forderung, daß Vereinbarungen über Schulden- ! Milderung oder Schuldenslreichung nur nach der jeweiligen Leistungsfähigkeit zustande kommen dürfen. Er will damit verhindern, daß einzelne Länder, die nach den bisherigen ' Erfahrungen bereits aus dem Schuldenproblem politischen i und wirtschaftlichen Nüßen zum Schaden der Gesamtheit gezogen haben, weiterhin ihre Lage auf dem Gebiet der in ternationalen Politik und Wirtschaft verbessern, während andere, die guten Willens sind, dabei immer mehr in finan zielle Schwierigkeiten geraten. Um jedem Versuch, auf Um- ! wegen eine gemeinsame Front der Schuldenstaaten gegen Amerika zu erreichen, zu begegnen, läßt Hoover erneut sei- - ncn Willen erkennen, daß die vorbereitete Weltwirtschafts- ! kunfercnz sich nicht mit dem Schuldenproblcm zu beschäftigen haben wird. Von besonderer Bedeutung ist der Vorschlag Hoovers, ; das S ch u l d e n p r o b l e m mit d e r A b r ü st u n g s - frage durch die Schaffung eines internationalen Organis mus enger zu verkoppeln. Dadurch wird die Absicht Hoovers immer deutlicher, die Hauptschuldnerstaaten zu zwingen, ihre Finanzlage in gemeinsamer Beratung osfenzulcgen. Hoover geht dabei offenbar von der Auffassung aus. daß cs ein Widersinn ist, wenn ein Land seine Schuldenzahlung ver weigert, auf der anderen Seite in zunehmendem Maße aber Niesenbeträge zum Ausbau und zur Unterhaltung seiner Rü stungen zur Verfügung stellt. Hoover legt Wert darauf, daß praktische Erörterungen überSchuldenpro- dlem und A b r ü st u n g so rechtzeitig einen Abschluß fin den, daß sie aus der Weltwirtschaftskonfercnz schon nutz bringend berücksichtigt werden können. In einer Erklärung des Senators Borah gibt dieser seine Zustimmung zu einer Weltkonferenz zur Be da n d l u n g d c r N ü st u n g c n , der Kriegsschulden- und Währungsfragen. Borah hat in der Beurteilung der inter nationalen Fragen im volitiichen Leben Amerikas immer Auf dein breiten Gang, ans der zurückliegenden Tiefe des Friedhofs her, kam ein Paar herangeschritten: ein Herr und eine Dame. „Ein Kind weint", sagte die Dame aufhorchcnd, mit einer Stimme, aus der noch viele ungcwcintc Tränen heraufschtuchztcn. „Unser Leiv ist nicht das einzige", sagte der Begleiter ernst uno traurig. „Es scheint noch ein ganz junges Kind zu sein — und ist doch schon so verzweifelt. Höre nur — es weint um seine Mutter — hörst du? — Jetzt wieder! .Mutti!' ruft es." „Vielleicht hat sich das Kind verirrt und ist nur zu fällig und wider den Willen ihrer Eltern hier zurück geblieben ..." „Sehen wir mal zu — vielleicht kann man dem armen Dingchen helfen." Die beiden schritten jetzt rascher nach der Richtung hin, wo die weinende Kindcrstimmc so herzzerbrechend jammerte. Hinter dem Gebüsch blieben sic stehen und lugten durch die Zweige nach Mariechen hin, selbst durch den großen Stein gedeckt. Das Weinen und Schluchzen verhallte jetzt und das kleine Mädchen, das da am Hügel mit gefalteten Händen kniete, sprach: „Lieber Gott, so lange habe ich dich gebeten, du sollst mich doch auch in den Himmel holen — aber du tust es und nist es nicht! Und sür dich ist das doch eine Kleinigkeit — eine führende Rolle gefpielt. Wenn er llch lene Gepchls- punktc der Hoovcrschcn Botschaft zueigen macht, die den Zu sammenhang zwischen Rüstungen und Kriegsschulden behan deln. dann wird man annchmcn können, daß sich auch dei neue Kongreß und damit der neue Präsiden« der Vereinig ten Staaten aus diese Problcmvcrbindung einstellen wird Trotzdem läßt die Botschaft Hoovers erkennen, daß er aus Besorgnis weltwirtschaftlicher Art auch jetzt nach der Zah lungsverweigerung verschiedener Staaten bereit ist. in der Schuldenfrage mit sich verhandeln zu lassen. Allerdings pocht er weiterhin auf Zahlung der Dezembcrraten. Das er klärt sich zweifellos aus der Tatsache des Ablaufs feiner Nc- gierungsvollmachten. Er will sich den Rücken gegenüber dem Kongreß frei und seinem Nachfolaer die Wege vfscn- haltcn. Deshalb hat Hoover die Ei'-'- -hier Schulden komnüssion vorbereitet, in der sowohl Republikaner als auch Demokraten vertreten sein werden. Er will es dieser parla mentarischen Kommission überlassen, unter Berücksichtigung der finanziellen Schwierigkeiten der Welt die Maßnahmen zu prüfen, die sowohl dem amerikanischen Interesse und Prestige wie auch den weltwirtschaftlichen Interessen Rech nung zu tragen vermögen. Pmil-Bmkmtr und Schuldenfrage Er will sich mit Amerika verständigen. Paris, 21. Dezember. Das Kabinett Pant-Voncour wird aus Grund seiner Beratungen in der Schntdensragc die Entscheidung der Kammer achten und sich aiis den Boden der vollendeten Tat sachen stellen. Es wird jedoch im Nahmen und im Geist des Kammcrbeschlusses Verhandlungen mit Washington auf- nchmcn, um eine Verständigung zn suchen. Bei der Debatte über die Schuldcnfrage ist übrigens offenbar ganz übersehen worden, daß schon in den Haushalt > für 1932 die -180 Millionen Franken sür Amerika eingestellt ! waren; de f«cto hätte es Herriot also gar nicht nötig gehabt, ! beim Parlament um die Ermächtigung zur Zahlung nach- zusuchcn. England will verhandeln. Der politische Korrespondent der Londoner „Morning Post" schreibt, die britische Negierung wünsche, die Ver handlungen mit Amerika so bald wie möglich zu beginnen, wolle aber die öffentliche Meinung Amerikas nicht durch allzu lebhaftes Drängen verstimmen. Indessen werde Präsident Hoover voraussichtlich davon in Kenntnis gesetzt werden, daß die britische Regierung bereit ist, eine Kommission, wahrscheinlich unter Führung des Schahkanzlers Chamberlain, nach Amerika zu entsenden, sobald man dort zu Verhandlungen bereit ist. Deutschlands wirtschaftliche Gesundung Eine englische Betrachtung. London, 21. Dezember. „Financial News" veröffentlichen eine Betrachtung über me wirtschaftliche Lage in Deutschland, die aus einen sehr optimistischen Grundton gestimmt ist. Das Blatt spricht von dem „großen Fortschritt und der zunehmenden Stabilität, die sich in den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands zu zeigen beginne", eine Entwicklung, die sich in den steigenden Kursen sür deutsche Werte widerspiegele. Für eine günstige Beurteilung der Lage in Deutschland seien auch hinreichend Gründe bekannt. Die für Deutschland so wichtige Abrllstungsfrage scheine neuerdings einen Schritt vorwärts getrieben worden zu sein. Das deutsche Volk besitze eine „leistungsfähige und maßvolle, leidlich unpolitische Ne gierung", wie es sie benötige, und es scheine mit ihr recht zu- friedcn zu sein. Durch den Zahlungsverzug, in den Frank reich gegenüber Amerika geraten sei, sei die Neparations- lrage wahrscheinlich noch weiter in den Hintergrund ge schoben worden. Deutschlands Handelsbilanz und damit auch seine De visenbilanz habe sich stark gebessert. Ein deutlicher Beweis dafür seien die neuerdings erfolgten beträchtlichen Ankäufe deutscher Obligationen in ausländischer Währung und die Rückzahlungen kurzfristiger Kredite gewesen. Aus dem Um fang, den diese Finanztransaktionen angenommen hätten, scheine hervorzugehcn, daß deutsches Fluchtkapital in stär kerem Blaße nach Deutschland zurückgekehri sei. Schreite die ser Rückstrom deutschen Kapitals weilcrhin fort, so werde, glanbt das Blatt voraussagen zu können, Deutschlands finan zielle Wiederherstellung nichi mehr lange aus sich warten lassen. Mandschureikonslilt vertagt Der Völkerbund findet keinen Ausweg. Genf, 21. Dezember. Der Rcunzchner-Ausschuß der Außerordentlichen Völker bundsversammlung hat Dienstag vormittag beschlossen, die Leratnngen über den chinesisch-japanischen Konflikt bis etwa Witte des nächsten Wonals, spätestens 1b. Januar, zu ver tagen. Die Dokumente über die Verhandlungen sollen vor läufig nicht veröffentlicht werden. Die Versuche, den Konflikt mit Hilse eines Völkerbunds- verfahrcns zu beenden, haben bisher zu keinem Ergebnis ge führt. Schwierigkeiten bestehen auch hinsichtlich des Lytton- Berichts, dessen restlose Anwendung besonders kleinere Mächte verlangen. Die Verhandlungen sind vorläufig fcst- gcsahreu, und der Eindruck verstärkt sich, daß der Völker bund vor einer für ihn nahezu unlösbaren Aufgabe steht. In seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender des 19cr Ausschusses veröffentlicht der bekannte Schweizer Jurist Max Huber eine Erklärung, in der er auf den Ernst der Situation im chinesisch-japanischen Konflikt hinweist. Die Fragen, die aufgeworfen seien, berührten, so sagt Huber, nicht nur die beiden Parteien, sondern sie rührten an die Grundsätze der internationalen Zusammenarbeit und das neue in der Entwicklung befindliche System der internatio nalen Beziehungen. Huber stellt sodann fest, daß gegen wärtig beträchtliche Meinungsverschiedenheiten bestehen. Es feien weitere Verhandlungen notwendig, um ein Scheitern der Bemühungen mit allen Folgen, die dieses Scheitern Her vorrufen würde, zu vermeiden. Dei-schikdenes Was ist ein Einkommen? Diese Frage ist leichter gestellt c^ls beantwortet. Um den Begriff recht deutlich zu machen, hat Senatspräsident Dr. Strutz vom Münchener Reichsfinanzhof im Handbuch des deutschen Steuerrechts ihn folgendermaßen auseinanderge- lctzt: „Das Einkommen läßt sich definieren als der Ucber- schuß, der dem einzelnen von dar Gesamtheit der (soweit sie nicht in Geld bestehen, in solches nach ihrem Werte in Rechnung zu stellen) ihm in einer zu bestimmenden Periode aus dauernden Quellen zur Gewinnung von Mitteln zur Bedürfnisbefriedigung zufließende Reinerträge und Nutzun gen nach Abzug des Gesamtbetrages (soweit sie nicht in Geld bestehen, ebenfalls in solches umzurechnen) innerhalb der selben Periode bei solchen Ertragsquellen durch Zurückbleiben ihrer Reinerträge hinter den Werbungskosten erlittenen Ver luste und der dritten aus Grund besonderer Nechtstitel zu gewährenden periodischen und daher aus den periodisch wie- derkehrendcn Einnahmen zu bestreitenden Sachgüterleistun gen verbleibt und daher von ihm ohne Verminderung des Geldwertes seines bei Beginn der Periode vorhanden ge wesenen Vermögens verbraucht werden kann; soweit er aber nicht verbraucht wird, mithin dieses Vermögen vermehrt." Wer es nun noch nicht weiß, was sein Einkommen ist, dem ist nicht zu helfen, schreibt hierzu „Der Landbürger", dem. wir Vorstehendes entnehmen. Kumpels lassen eine neue Zeche erstehen. Im ältesten Nuhrkohlengebiet ist durch die Stillegung der Zeche „Alte Haase" in Sprockhövel und der Herbeder Steinkohlenbergwerke in Herbedc die Kohlenförderung ganz zum Erliegen gekommen. Vor Jahresfrist begann mcin nun von neuem mit der Kohlenförderung im Wege der Selbst hilfe auf einem alten Schacht. Der Betrieb ist jetzt so weit ausgebaut, daß vorerst 60 erwerbslosen Bergarbeitern Ver» dienstmöolichkciten geboten werden. Im Anschluß an die soeben erfolgte Fertigstellung des Maichinenhauses wird letzt ein Bctriebsgebäude entstehen. Die anfänglich im Wege der Selbsthilfe unentgeltlich ausgeführten Arbeiten haben, sich also gelohnt. und jctzl will ich nicht mehr ohne eine Mutti sein! Es gibt doch so viele Muttis — und alle Kinder haben eine — und gerade mir hast du meine Mutti wcggcnommen! Der Onkel Kulicke will mich doch nicht mehr haben — und die Kinder auf der Straße sagen immer: das Mariechen Hai keinen Vater gehabt — aber die Mmter Hal doch gesagt, du bist mcin Vater! Alle Kinder aber bekommen doch etwas von ihrem Vater geschenkt, Bonbon oder einen Sechser — und die Hedwig hat erst gestern einen Groschen von ihrem Vater bekommen — und du gibst mir gar nichts! Jetzt habe ich niemanden mehr, der mich lieb hat — und ich glaube auch nicht mehr, daß du mein Vater bist und mich lieb hast, sonst würdest du mir doch den einen Wunsch erfüllen, daß ich eine Mutter habe!" Das Paar hinter dem Gebüsch hielt sich umschlungen. Die Dame weinte leise an der Schulter des Mannes, der beschwichtigende Bewegungen machte und sie mit er hobenem Finger aufforderte, weiter zu horchen. „Vielleicht ist das ein Schicksalswink!" hauchte er ihr ins Ohr. „Helfen wir! Ach, helfen wir!" flüsterte sie zurück. Und Mariechen sprach weiter. Jetzt aber gestikulierte sie auch noch mit den Händen, die Vorstellungen, die sie dem lieben Goll machte, dadurch noch bekräftigend. „Das sage ich dir aber, lieber Gott, jetzt gehe ich nicht mehr nach Hause! Jetzt mache mit mir, was du willst — aber nach Hause gehe ich nicht mehr! Was zu viel ist - ist zu viel! Sieh, hier oben" — sie deutete nach ihrem Kopf —, „da hat er mich mit dem Leisten hin geschlagen! Du hast es ja gesehen, wie das Blut lief und wie er mich dann hin- gcworfcn har — meine Schürze ist ganz blutig! Ein richtiger Vater kann das doch nicht mit ansehen. Und jetzt frage ich dich zum letzten Male, ob vn mir helfen willst; aber eine deutliche Antwort — denn was du in der Nacht immer so geflüstert hast, das konnte ich nicht verstehen. Ach, lieber Gott, sag' mir doch, bist du denn wirklich mein Vater?" „Ja!" ertönte es da laut mit tiefer Stimme hinter dem Stein hervor, der vor Muttis Grab stand. Mariechen blickte mit strahlenden Augen um sich, war aber gar nicht erschrocken, sondern fragte tapfer weiter und wurde gleich etwas dreister: „Lieber Gott, du weißt doch, daß heute Weihnachten ist — nnd ich wünsche mir eine Mutti!" Eine Weile dancrte cs, ehe die Antwort kam. Daun erklang cs wieder laut und ernst: „Dein Wunsch soll erfüllt werden!" „Lieber Gott, warum hast du meine Mutti fort geholt?" „Weil sie cs im Himmel besser hat — und weil sie für dich um Hilfe gebeten hat!" „Aber bis jetzt hast du mir nicht geholfen", sagte nun Mariechen vorwurfsvoll. „Jetzt soll es aber um so mehr geschehen!" „Aber bestimmt?" „Ganz bestimmt!" Mariechen atmete erleichtert auf. Dann sah sie eine Weile nachdenklich empor und fragte wieder: „Was soll ich jetzt tun, lieber Gott?" „Geh auf die Straße hinaus — dort wirst du ein Auto stehen sehen. Gehe dorthin und warte!" „Lieber Gott, bist du dort hinter dem Busch?" fragte Mariechen. Keine Antwort. „Er ist fort!" sagte Mariechen andächtig. Dann hob sie die gefalteten Hände empor. „Danke schön, lieber Gott! Und wenn du in den Himmel kommst, dann grüße meine Mutti!" Sie beugte sich herab, schmiegte ihr Gesicht mit den ge falteten Händen noch einmal auf den Hügel nieder und dann erhob sie sich. Ein zagendes Umherblicken, ein zagen des Zurückschauen — aber hinter den Busch zu treten wagte sie doch nicht. Aus der Ferne hörte sie noch des lieben Gottes Schritte herübertönen; er ging ganz leise... Voll Eiser eilte sie dem Ausgang zn und trat auf die Straße. 'Fortsetzung folgt.)