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Aus vem Gerlchissaal. Zuchthaus siir deu Kriegsverräter Zöger vom Reichsgericht überführt. Leipzig, 18. Dezember. Vom Vierten Strafsenat des Reichsgerichts wurde das urteil in dem von zahlreichen Kriegsteilnehmern mit gro ber Spannung verfolgten Prozeß gegen den Kraftfahrer August Jäger aus Erfurt verkündet. Dem Angeschuldiatcn war zur Last gelegt worden, in der Nacht zum 14. April 1915 in Langcmarck in der Absicht zu den Gegnern über gelaufen zu sein, den in diesem Frontabschnitt geplanten ersten deutschen Gasangriff zu verraten. Zöger wurde wegen Verbrechens gegen 8 58 Ziffer 8 des Rtilitörslrasgesehbuches (kriegsverrak) zu zehn Zähren Zuchthaus und zehn Zähren Ehrverlust unter Anrechnung von 1114 Atonalen Untersuchungshaft verurteilt. Der Staatsanwalt hatte vierzehn Zahre Zuchthaus gegen den Angeklagten beantragt. Bei der Urteilsbegründung betonte der Vorsitzende, der Artikel des französischen Generals Ferry habe natürlich mchi als prozessuales Beweismaterial im Sinne einer Zeugenaus sage verwendet werden können. Doch würden die darin ent haltenen Angaben im wesentlichen durch die Aussagen der im jcßigen Hauptvcrfahren vernommenen Zeugen bestätigt Die ehemaligen Kameraden des Angeklagten seien durchweg der Meinung, er habe sich in der Nacht vom 13. zum 14. 4. nicht in das Hintergelände begeben, sondern sei zum Feind übergelaufen, was er übrigens selbst viele Jahre später einem alten Bekannten aus Jena gegenüber zugegeben habe. Nur wolle er keinen Verrat des Gasangriffs begangen haben. Doch auch das erachte der Senat für widcrleat. Urteil im Göttinger Hochoerratsprozetz Das Reichsgericht verkündete das Urteil in dem Pro zeß gegen den Göttinger Studenten Deutelmoser und Ge nossen. Den drei Angeklagten war zur Last gelegt worden, daß ste in der Nacht zum 4. Dezember 1931 das Muni- tionsoepot in Göttingen gemeinsam ausrauben wollten. Deutelmoser, der den „Eidgenossen" in führender Stellung angehört, wurde wegen versuchten Verrats mili tärischer Geheimnisse zu einem Jahr drei Monaten Gefäng nis verurteilt, Karl Thies aus Hannovcrsch-Müuden, Mitglied der KPD., zu 214 Jahren Gefängnis, der 24jäh- Age Techniker Heinz Klapproth aus Göttingen, der der NSDAP, angehört, zu acht Monaten Gefängnis. Mutter und Sohn zum Tode oerurieilt Das Schwurgericht Torgau verurteilte nach eintägiger Verhandlung den 20 Jahre allen Landarbeiter Walter Ließ wegen valermordcs zum Tode und seine Wüller, Minna Ließ, wegen Auflistung zur Tat gleichfalls zum Tode. Der wegen Mitwisserschaft angeklagte 14jährige Willi Ließ wurde M einem Jahr Gefängnis bei fünfjähriger Bewährungsfrist uad Schutzaufsicht aus fünf Jahre verurteilt. Walter Ließ hatte in der Nacht zum 13. April nach wiederholter Aufforderung seiner Mutter den Vater im Best erwürgt und die Leiche, nachdem er sie angekleidot hatte, im Schuppen aufgchängt, um einen Selbstmord oorzutäuschen. Jugendlicher Mörder zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht Mosbach (Baden) verurteilte den Wjährigcn ledigen Anton Amend wegen Mordes zum Tode. Amend hatte im September d. I. seine 19jährige Geliebt Rosa Hauk, mit der er ein Verhältnis hatte, das nicht ohne Folgen geblieben war, von einem Kahn in die Tauber ge worfen und sie, indem er ihren Kopf unter Wasser hielt, er tränkt. Die heimlich aufgcnommcnc Hypotlpck. Dresden. Bor dem Dresdner Schöffengericht hatte sich am Sonnabend der bisherige erste Vorsitzende des Dresdner Vereins der „Kirche Jesu Christi zu den heiligen letzten Tagen", der 51jährigc Büroangcstellte Bruno R ichter, unter der Anklage der Unterschlagung zu ver antworten. Richler hatte in der Zeit vom Januar bis etwa zum Juni 1931 einmal eine Reihe Ler von ihm kassierten, dem Verein zustehenden Mieten im Gesamtbeträge von etwa 350 Mark nicht abgeführl, sondern für sich selbst verwendet. Wei ter Hal er etwa 600 Mark Vcrcinsgclder, die ihm zur Einzah lung an die Steuerbehörde übergeben worden waren, eben ¬ falls in seine eigene Tasche gesteckt. Den grössten Schlag lau dete er aber, indem er ohne Vorwissen des Kirclnmvorstandcs ans das in der Königsbrücker Strastc gelegene Grundstück des Bcreins eine Goldmarkhhpolhck über IO000 Mark einlragen liest, von der er allerdings nur 4100 Mark erhalten halte, während der Rest teils durch Provisionen verbraucht, teils hinterlegt worden war. Riclstcr versuchte geltend zu machen, dast er an den Verein für die von ihm geleistete Arbeit E»l- schädignngSsorderungcn gehabt habe, und behauptete Weiler, den ans der Hypothek erhaltenen Betrag an den jetzt in Ame rika weilenden Präsidenten der Kirche abgeführl ;n haben. Das Gericht sich ihn jedoch durch die Beweisaufnahme in vol lein Umfange als übcrsühri an und verurteilte ihn trotz seiner bisherigen .Unbescholtenheit angesichts des besonders gröb lichen Bcrtrancnsbrnchcs, den er sich gegenüber seiner Rcligi onsgcmcinschaft hatte zuschulden kommen lassen, zu vier Mo natcn GcsüngniS. Kraftfahrerin verurlcm Die Große Strafkammer des Bautzener Landgerichts verhandelte in Löbau gegen die Kanfmannsehefrau Gertrud Schur aus Bernstadt, die am 29. August aus dem von ihr gelenkten Kraftwagen durch Nichtcinhalten der rechten Stra ßenseite mit einer Beiwagenmaschine zusammengestoßen war. Bei dem schweren Anprall fanden zwei Personen den Tod. Das Gericht verurteilte die Angeklagte wegen Verstoßes ge gen das Kraslfahrgesetz und dis Krastfahrordnung zu drei Monaten Gefängnis und Tragung der Gerichtskosten. Dabei wurde zu ihren Gunsten berücksichtigt, daß sie nicht vorbe straft und eine sorgsältige Fahrerin sei: erschwerend wirke aber der traurige Ausgang des Unglücks. Der Angeklagten wurde eine Bewährungsfrist von drei Jahren zugebilligt. Die neue Jcschkcnbahu. . Reichenbach i. B. Wie seinerzeit gemeldet, hatte man sich nach langem Hin und Her entschlossen, auch den Jeschke» durch deu Bau ciuer Schwebebahn weiteren Kreisen der Bevölkerung zn erschlichen. Der Ban her Seilbahn ist im Laufe der Zeil schon erfreulich fortgeschritten und wird auch während der Wintcrmonate nicht unterbrochen werden. Dieser Tage hat man das Tragseil vom Bahnhof Johanncslal bis an die Tal station Obcrhainichcn befördert, und Zwar während der Nacht zeit, da sonst die Strastc siir den Verkehr hätte zu lange gc sperrt werden müssen. Am» Johnson Mollison in Loudon. London. Die englische Fliegerin A m v Johnson- MolIison legte am Sonntag die letzte Strecke ihres Rckord- slugcö Ka p sta d t —L o n d o n zurück. Von Le Bourget kommend, traf sic am Sonntagmittag aus Lein Flugplatz Grovdon ein, wo ihr von ciuer »ach Ta»sc»dcn zählende» Mcnschc»mc»gc ein begeisterter Empfang bereitet wurde. Der König und die Regierung liehen der Fliegerin dnrch Vertreter ihre GlücKvünschc übermitteln. Die -Fahrt der 'Fliegerin zu ihrem Hotel gestaltete sich zu einem Trinmphzng. Uebcrall in den Strastc» »»d vor dem Hotel wurde Amp Johnson von einer riesige» Mcitschenmeuge begrüßt. Den Rekordslug vom Kap, der 11 Tage betrug, ha, die Flic gerin mit 7 Tagen geschlagen. 2 Schwer-, 6 Leichtverletzte bei einem Zusammenstoß zwischen Lastzug und Straßenbahn, Glciwitz. Am Sonnlagnachmittag stieß ein nach Hinde» bürg fahrender Lastzug mit einem Strastcnbahnzug zusammen. Von den 18 Insassen des Lastkraftwagens wurden zwei sclstvcr und sechs leicht verletzt. Die beiden Schwerverletzten wurden bewußtlos in ein Krankenhaus geschafft. Die Höhe des Sach schadens ist beträchtlich. Autounfall Harry Piels. Nürnberg. Der Filmsck)anspiclcr Harry P i c-l wollte am Sonntag mit seinem Auto von Berlin nach Münclicn fahren. Kurz hinter Eibachbei Nürnberg kam in scharfem Tempo ein anderes Auto auf Piels Fahrzeug zu. Piel bremste aus Lei beskräften und riß, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, sei nen Wagen nach links herum. Der Wagen kam auf der glatten Straße ins -Schleudern und stieß gegen eine Blauer, die ein gedrückt wurde. Wie durch ein Wunder stürzte das Auto an dieser gcsährlichcr Stelle nicht in die Tiefe. Piel blieb unver letzt und fuhr mit einem anderen Wagen nach Nürnberg zurück. 142 000 Reichsmark unterschlagen. Düren. Am Sonnabend wurde der Leiter der hiesigen Krciskommnnalkassc verhaftet, da bei einer Revision der Kasse größere Fehlbeträge fcstgcsiellt worden waren.- Es soll sich um 142 000 Mark handel». Der Verhaftete hat die Unterschlagun gen cingcstandcn. Er hat, wie er erfährt, spekuliert und viel Geld dabei verloren. Ebenso habe er bei dem Versuche, dnrch Lottcriespiel die veruntreuten Gelder wieder hcrbeizuschaffen, große Berluste gehabt. >3 Ihr Lager bestand, seitdem die Zwillinge in der Wiege ragen und sie ihr kleines Bett für den Buben hatte her geben müssen, ans einem kleinen Strohsack und einem Bündel alter Decken, die auf der Diele am Fußende des Bettes ausgcbreitet waren, in dem Onkel und Tante schliefen. Da fror sie doch jetzt schon so arg und begriff es wohl, wie schlimm es war, ohne Heizung zu sein. Der Onkel mußte aber wohl glaube», daß sie auch darau mitschuldig sei, denn er wurde immer böser und schlng nach ihr, wenn Tante über die Kälte und über die Not klagte. Sic bekam auch keine Margarine mehr aus ihr Brot und auch keinen Zucker mehr in den Gersten kaffee. Nur wenn Onkel fortgcgangen war, da gab ihr Tante oft ein Stückchen Brot mit Margarine bestrichen, umschlang sie auch mal und weinte an ihrem Halse. Aber das wurde immer seltener und seltener, und Onkel wurde immer böser. Und heute war es nun ganz schlimm gekommen. Ach, cs war ganz schrecklich, als er nach Hause gekommen war. Er hatte so geschrien, daß alle Leute aus vem Fenster in den Hof hinausschauten. Sie tonnte das gut sehen, denn sie saß im Winkel am Fenster, wo Onkel immer schusterte, und wischte den Schimmel von den Ledcrstückchen ab, die er zum Flicken brauchte, und die hier unter dem Fenster, in dem muffigen nassen Winkel, mimer wieder grün beschlugen. Da waren ihre Augen zu deu lachenden Gesichtern an den Fenstern hinaufgeschweift und dann bis zu dem schmalen Streifen Himmel empor, der den Dachrand des Vorderhauses begrenzte, und in Todesängsten halte» ihre Lippen immer nur die Worte geflüstert: „Lieber Golt, hier bin ich — lieber Goll, hier bin ich — —" Sie dachlc, in solcher Not müsse der liebe Gott ooch eingreifen, und sie zitterte so sehr vor dem, waS jetzt kommen mußte. Und cs kam — nur viel schrecklicher noch, als jemals Mariechen cs sich vorstcllcn konnte. Die Kartoffeln waren gerade gar und Tante Halle sie auf den Tisch gestellt. Da fragte der Onkel, ob das alles wäre, was sie heute zu essen habe. Und als Tante loswcinle, da »ahm er heiße Kartoffeln aus der Schüssel und warf nach ihr. Und dann warf er auch dem Mariechen eine heiße Kartoffel in Vas Gesicht. Unv als sic losschrie, va kam er auf sie zugestürzt, ergriff einen Leisten und schlug sie damit auf ven Kopf und die Schultern. Sie war darauf ganz still geworden, aber der Onkel packle sie an den Schultern und schob sic bis zur Tür. Er riß ste auf und schleuderte Mariechen in ven Hof hinaus. Da war sie mit vem Gesicht auf den Asphalt aufgeschlagen unv Blut lief ihr aus der Nase, rieselte auch vom Kopf aus der Wunde herab — von dort, wo Onkel sie mit dem Leisten getroffen halte. Mariechen konnte sich aber doch allein aufrichten und stand dann auf ihren beiden Füßchen. Sie wischte mit der Schürze über ihr Gesichl und blickte wieder zu den Fen stern hinauf, von venen sich aber jetzt alle Köpfe so rasch zurückzogen. Man wollte sich voch da nicht hineinmischen. Eine Weile stand Mariechen so, bald zur Erde und bald zu den Fenstern hinaufblickcnd, und dann schaute sic wieder zum Himmel empor. Jetzt, meinte sic, müsse der liebe Gott doch irgend etwas tun — und sie wartete darauf und schaute, schaute immer empor. Aber er tat auch jetzt nichts. Da ging Mariechen in den Eingang des Vorderhauses hinein, weil sie doch das laute Geschrei, das hinter ihr ertönte, dort nicht mehr hören würde — und weil ihr auch der Kopf so weh tat. Dort setzte sie sich auf die Stufen nieder und fuhr noch einmal mit der Schürze über das Gesicht. Dann ließ sie den Kopf hcrabsinkcn und dachte »ach. Was jetzt tun? Dem lieben Gott konnte sie doch Furchtbares Kraftwagenunglttck bei Meißen. Zwei Beamte der Reichsbahn verbrannt. Ani Sonntag gegen l3 llhr ereignete sich »ns der Haupt straße zwischen Zehren und Meißen ein schwerer Kraft- wagcnunsall. Ein Personenauto der Reichsbahn, das mit drei Beamten besetzt war, geriet infolge der Glatte ins Schleu dern und stürzte eine etwa fünf Nieter hohe Böschung hinunter, wobei sich der Wagen überschlug und zwei Beamte, der Reichö- bahndircklor Karl Pokorny imd der Oberinspektor Lenke, mUcr den Wagen zu liegen kamen mW verbrannte n. Der dritte Insasse des Wagens, Rcjchsbnlmvbcrrat Dr. Stange, konnte gerettet werden. Das Unglück ereignete sich, als der Wagen, der von Ober inspektor Lenke geführt wurde und in Richtung Meißen fuhr, drei »ebcncinandcr fahrende Radfahrer vorschriftsmäßig links überholt hatte nnd im Begriff war, die rechte Straßenseite wicdcrzngewinneil. Da sich an der Stelle es handelt sich um das Gelände von Klostcrhäuscr / Keilbusch — eine dünne Eisdecke ans der Straße gebildet hatte, konnte anschei nend der Führer trotz richtig funktionierender Lenkung das Fahrzeug nicht mehr in Straßcnrichtnng hallen, sondern es glitt, nachdem cs ins Schlender» geraten war, seitwärts über den Straßenrand ab und siel die etwa fünf Meter hohe Böschung hinunter, wobei cs sich überschlug. Bon den drei Insassen kamen zwei, nämlich der Leiter der Betriebsabteilung der Rcichöbnhndircltivn Dresden, Direktor K. Pokorny, und der Oberinspektor Lenke, so unglücklich unter das Fahrzeug zu liege», daß sic sich nicht befreien konn ten. Rcichsbnhnobcrrat Dr. Stange kam mit einigen Prel lungen und Verletzungen davon. Es war geradezu wie ein Wunder, daß er dem Tode cnlging wenn der Wagen geriet so fort in Brand. Dadurch, daß die Säure ans der Batterie hcr- anslics, ist aller Wahrscheinlichkeit »ach Kurzschluß cMstnndcn, so daß das ebenfalls hernuslnnfcmde Benzin entzündet wurde imd der Wage» im Nu in Flammen stand. An eine Rettung der beiden Pcrnnglücktcn war in diesem Falle nicht mehr zu denken. Ein Dresdner Ingenieur, der zufällig mit seinem Wagen die Strecke entlang kam, brachte ans einem der Orte die bereits alarmierte Feuerwehr an die Unglücksstcllc, die sofort alle notwendigen Maßnahmen traf; aber cs war schon zp spät. Nach Zcngcnaiiösagcn soll die Straße in den Vormittags stunden gestreut worden sein; doch scheint crncnt cinscßcndcr Frost, nachdem vorübergehend allenfalls die Stelle ansgeweiclst war, die Glätte verursacht zu haben. Inwieweit die drei Rad- jahrcr. die nicht ermittelt werden konnten, an dein Unglück schuld sind, wird noch untersucht. Sict-er ist, daß sie unvor- schristsmäßig — nämlich zu dritt »cbcuciuandcr — gefahren sind und so der Wagen gezwungen war, wcit nach links beim Nebcrholcn abzubiege». In den Nachmittagsstundcn besichtigte auch der Präsident der Reichsbahndirektion Dresden, Dr. D o m s ch, die Unglücks- stellc. Die Leichen der Verunglückten wurden nach Dresden gebracht. Lustmord an einem dreijährigen Mädchen Borna b. Leipzig, 19. Dezember. In der Rähe von Görnihbei Borna wurde am Sonnlagmorgen die Leiche des drei Jahre allen Töchterchens eines Arbeiters aus Gör nitz von den eigenen Angehörigen aus der an dein Ork vorbei- slichenden Pleiße gezogen. Das Kind war am Sonnabend von daheim sortgelausen und einem Unbekannten in die Hände gefallen, der ein Sittlichkeitsvcrbrechen an ihm ver übte, das Kind dann erwürgte und die Leiche in die Pleiße warf. Es handelt sich um einen etwa 20jährigen Burschen, der sich bettelnd in der Umgebung von Görnitz umhertreibt; er konnte bisher nicht ergriffen werden. Erdbewegungen im Vogtland Plauen. Nach einer aus Poppengrün vorliegenden Mel dung verspürte man dort am Freitag ein sekundenlanges leichtes Erdbeben, das aber nicht den geringsten Schaden an richtete. Etwas kräftiger scheint die Erdbewegung in Asch (Böh men) gewesen zu sein. Nachdem vier Stunden vorher ein leichter Erdstoß bemerkbar war, verspürte man zur gleichen Zeit wie in Poppengrün ein stärkeres Beben, das von einen, unterirdischen Nollen begleitet war. Bilder verschoben sich, Geschirr und Gläser zitterten und die Bewohner begaben sich ins Freie. NII—MW», 11!-> — '110—- - - ---- eigentlich nicht mehr so recht vertrauen; er schien vocy rein bißchen 'Anteil an ihr zu nehmen. Wenn sie so zurück- dachte, wie sie Abend für Abend und Nacht für Nacht, und oft auch noch am Tage zu ihm gesprochen hatte, wie dring lich sie es ihm vorgestellt hatte, daß es doch so nicht mehr wciterginge — und er ließ es doch so weitergehen, dann, nein, dann konnte sie ihn eben nicht mehr begreifen! Wenn er sie so um etwas gebeten hätte, sic hätte ihm doch jeden Wunsch erfüllt! Er ließ aber einfach alles so weitergehcn, wo es doch für ihn eine Kleinigkeit gewesen wäre, sie zu sich hinaufzunchmen. Bei ibm war doch Platz genug... ... Blut rieselte auch vom Kops aus einer Wunde herab, von dort, wo Onkel sie mit dein Leiste» gctrofse» hatte. «Fortsetzung folgt.)