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rag nicht v!e nounenvlge Zweidrittelmehrheit vorhanden war. Angesichts dieser Tatsache gehen alle Erörterungen, die auch in der ausländischen Presse über die Rückkehr des früheren Kaisers an die angeblich beabsichtigte Streichung des Para graphen geknüpft worden sind, völlig fehl. Neuer Breisilberwachungskommiffar Dr. Heintze Nachfolger Goerdclers. Perlin, 18. Dezember. Der Reichspräsident hat den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Dr. Goerdeler, auf seinen vor längerer Zeit gestellten Antrag vom Amte des Reichskonnnissars für Preisüberwachung entbunden. Mit der Führung dieser Ge schäfte wird der Ministerialdirektor im Reichswirtschafts ministerium Dr. Heintze betraut. Hitler über die Politik -er NSDAP Tagung der mitteldeutschen Amlswaller und Gauleiker. Halle, 19. Dezember. vor etwa 2000 Amtswaltern und Orlsgruppenleilern ..ns Mitteldeutschland sprach Adolf Hitler über den künfiigcn weg der NSDAP. „Die NSDAP.-, so führte Hiller aus, „verlange die Macht und die politische Führung, und zwar ohne jede Klausel und Einschränkung. Die Klauseln seien ihm aber in der Hoffnung gestellt worden, man könne die NSDAP. zwei bis drei Jahre aus- nugcii und sie dann einfach abschülteln. Dem Wunsche einer groszen Anzahl von Volksgenossen, trotzdem in die Regie rung hineinzugehen und von innen heraus zu arbeiten, habe man nicht folgen können. Die Stärke der NSDAP, liege in der Klarheit des Wollens, in der Treue, in der Größe der Zahl, in der Idee. Auf dieser Ebene sei sie unbesiegbar, aber auf dem Parkett der Intrigen und der Klauseln, da werde sic mit ihren harten genagelten Stiefeln nicht so sicher stehe» wie die anderen in ihre» Lackschuhen. Die anderen aber würden auf ihrem Parkett beim Tanz turnier weit schneller müde werden als die Nationalsozia listen draußen in der frischen Luft des Volkes. Die Idee der Bewegung erschöpfe sich nicht in der Eroberung einiger Ministerposten, sie wolle viel mehr, nämlich den deutschen Menschen erobern und ihm seine deutsche Seele wieder- qebe». Dazu brauche sie aber die Macht, die ausschlaggebende Stellung. Litzmann antwortet den» Reichskanzler. General Litzmann erklärt in einer Erwiderung auf die Rundfunkrede des Reichskanzlers von Schleicher durch die Presscleitung der nationalsozialistischen Ncichstagsfraktion daß Generalfetdmarschall von Hindenburg ihm niemals i» der langen Zeit seiner 60jährigen Bekanntschaft mit Kame radschaft entgegengetrcten sei. Daher sei es abwegig, wenn General von Schleicher es „tief bedauerlich" finde, daß Ge neral Litzmann jetzt „gegen den alten Kameraden" Stel lung genommen habe. Trotzdem sei er, Litzmann, für Hin denburgs erste Wahl zum Reichspräsidenten eingetreten. Hindenburg sei aber für ihn die schmerzlichste Enttäuschung seines Lebens geworden. Hindenburg habe aber auch am 13. August und 25. November noch immer nicht erkannt auf welche Weise das Vaterland allein zu retten sei. Konkrenz der Kleinen Entente Bukarest, 19. Dezember. Außenminister Titulescu ist zur Teilnahme an der außer ordentlichen Konferenz der Kleinen Entente nach Belgrad gereist. Den Ergebnissen dieser Konferenz sieht man hier mit größtem Interesse entgegen. Das Programm der Konferenz sieht, wie in hiesigen Kreisen verlautet, u. a. vor eine Bespre chung der von Jugoslawien angeregten besonderen Frage der mitteleuropäischen Politik, ferner Beschlußfassung über eine gemeinsame Stellungnahme zu den Fragen der A b r ü- stuna und der Reparationen und zu der Frage der europäische» Wirtschaftspolitik. Amerika oerständigungrbereit Kompromiß mit Frankreich gesucht. Paris, 18. Dezember. havas berichtet aus Washington, daß das Staatsdeparte- ..cent in der Frage der Zahlung der französischen Schulden ein Kompromiß suche, um der französischen öffentlichen Mei nung Genugtuung zu geben. Blau denke an eine Lösung, daß Frankreich mit dem Vorbehalt zahle, daß dies die letzte Zahlung vor der allge meinen Revision der Schulden sei. Reber die Absichten des Präsidenten der vereinigten Staaten wisse man nur, daß er die Nationen, die ihre Schulden bezahlt haben, anders be handeln werde als die, die nicht gezahlt haben. Hoover habe seine Botschaft an den Kongreß deshalb verzögert, um einerseits Frankreich Zeit zu geben, dach noch zu zahlen. Die Forderung der französischen Kammer, die eine allgemeine Schuldenkonscrenz wünsche, finde im Kon greß keinen Widerhall. Der New Parker Korrespondent des „Petit Parisien" berichtet ebenfalls, daß die amerikanische Negierung bereit sein solle, alle ihr zu Gebote stehenden Mittel anzuwenden, um einem neuen französischen Kabinett die Wiederaufnahme von Verhandlungen zu erleichtern. Staatssekretär Stimson habe dem französischen Botschaftei Claudel diese Versicherung gegeben. Polen dleibt bei der Weigerung In der nunmehr in Warschau cingetroffenen ameri kanischen Antwort auf die letzte polnische Schuldennole wird das Ansuchen Polens um Stundung der im Dezember fäl ligen Schuldenzahlung abgelehnt. Zwischen Ministerpräsi dent, Außenminister und Finanzminister fand eine Sitzung statt, um die neue polnische Antwort auszuarbeiten. Es bleibt bei dem polnische» Beschluß, die fälligen drei Mil lionen Dollar gegenwärtig nicht zu zahlen. Wie verlautet, schlügt die neue polnische Note eine polnisch-amerikanische Aussprache über die zukünftige Schuldenregelung vor. Amerika für GinZeLverhan-Suagen Erneute Ablehnung einer Konferenz mit den Schuldner slaaken. London, 19. Dezember. Wie Reuter aus Washington meldet, hat die Regie cung der Vereinigten Staaten die Regierungen der Schuld- iicrslaaken verständigt, daß sic bereit ist, die Schuldcnver- Handlungen forkzusetzen, eine allgemeine Konferenz jedoch nicht wünscht. Die amerikanische Regierung könne auch eine Revision nicht versprechen. Wie man weiter hört, ist diese Nachricht de» Schuldner- staaten nicht formell übermittelt worden, sondern es handelt sich um Aeußerungen, die im Laufe zwangloser Unterredun gen mit Mitgliedern des Diplomatische» Korps gefalle» sind. Der repiiblikaiiische Abgeordnete Britten brachte de» Antrag ein, der Fina»,zausschuß des Repräsentantenhauses möge sich mit der Frage befassen, ob auf die im Besitz von Amerikanern befindlichen Wertpapiere solcher ausländischen Staaten, die mit ihren Kriegsschuldenzahlungen in Verzug geraten sind, Soiidersteuern erhoben werden könnte». Bedeutung der Wirischastskonserenz Generalversammlung der deutschen Bankiers. — Eine Rede Dr. Solmssens. Berlin, 19. Dezember. » Der Centralverband des deutschen Bank- und Bankie!- gewerbes hielt in Berlin seine diesjährige Generalversamm lung ab. Der Präsident des Verbandes, Dr. Georg Solmssen, gab eine» Rückblick über die Ereignisse des letzten Jahres und führte darin aus, die Banken und Ban kiers müßten in einer sich abschüssig bewegenden Wirtschaft zwangsläufig in eine Situation geraten, der sie nicht gewach sen sein könnte». Aus die Gesamtlagc der Wirtschaft ein gehend erklärte Redner weiter: Die leidende Menschheit blickt nunmehr in Gestalt von 25 000 000 Arbeitslosen voller Erwartung auf die Welt- wirtjchaslskonscrcnz und hofft, daß der Skeptizismus, der be fürchtet. daß auch diese Konferenz wiederum der Spielbast politischer Intrigen werden würde, sich als nicht gcrcchl- jerNgt erweise. Jedenfalls betrachten mir deutschen Banken und Bankiers cs als unsere Pflicht, voransschauend die Not wendigkeiten zu prüfen und zu verfolgen, denen aus dieser Wellwirlschaslskonserenz zum Leben verhalfen werden muß. Vie Grundlage muß die Forderung fein: „unbedingte in ternationale Achtung des Privateigentums". Redner bekannte sich anschließend zu einer Front gegen seitigen guten Willens „gegen die Verseuchung der Wirt schaft durch die Politik". Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die delüsckze Regierung das Bestreben unterstützen werde, dem Grundsatz jeder kapitalistischen Wirtschaft zu seinem Recht zu verhelfen, nämlich der Erzielung von Ueber- schüssen und damit die Ermöglichung von Kapitalbildung Henderson über FllnsmWeMonmen. Der Präsident der Abriistimgskonscrcnz, Henderson, traf an, Sonnabend, von Geirs kommend, in London ein. Er wird voraussichtlich Ende Januar znr Wiederaufnahme der Abriistmigsverhandlungen nach Ölens zurückkehrcu. Bei seiner Ankunft drückic er seine große Befriedigung über das Zn- standekommc» des Fnnsmächleabtommens und die Rückkehr Deutschlands zur tAbrüstnngskonscrenz ans. Die Rückkehr Dciitschlairds habe nicht nur die Spannung der lctzlen vier Monate gelöst, sondern werde auch den Abschluß »cs vorge sehenen Abrüstungsabkommcns beschleunigen. Es sei erfreu lich, daß das Fünsmächlcabkommen, sowohl die Frage der Gleichberechtigung, wie auch die der Sicherheit umfasse. Denn er sei davon überzeugt, daß eine glückliche Lösung der Pro blcmc der Riistuugshcrabschungcu „nr bei einer erfolgreichen Behandlnng der mit den Fragen der Gleichberechtigung und der Sicherheit verbmidcucn politischen Schwierigkeiten erreicht werden könne. Deutschspreche« verboten! Prag, 18. Dezember. Auf der Sofieninsel in Prag, offiziell „Slawische In sel" genannt, ist eine städtische Badeanstalt. Dort wurde folgende Tafel angebracht: An die P. T. Besucheri Erinnern Sie sich, daß Sie sich auf der Slawischen Insel befinden, auf tschechischem Boden und in einem tschechischen Unternehmen! Richte» Sic danach Ihr Benehmen ein! Der Rat der Hauptstadt Prag. Der Sinn dieses neuesten Beweises des engstirnigsten und dreisten Chauvinismus vom Geiste Baxas ist: Deutsch- sprechcn ist verboten! Wer deutsch spricht, fliegt! Tsche chische Zeitungen sind traurig, daß diese Verbotstafet erst gegen Ende der Badesaiso» angebracht worden ist und wünschen, daß solche Tafeln auch auf der Prager Straße aufgehängt werden. Einweihung des neuen Memelcr Hafenbeckens. In Anwesenheit zahlreicher Behördcnvertreter fand die feierliche Eröffnung des neuen Memeler Hafenbeckens statt. Gouverneur Gylys wies in seiner Eröffnungsrede auf die Wichtigkeit des Hafens für den litauischen Staat hin. Das Sichfestsetzen an der Ostsee sei die Erfüllung des Testa mentes Vygantas des Großen; das ganze litauische Volk sei bereit, für diese Idee weiterhin Opfer zu bringen. Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe. Einweihung de»- Stadt Littvria durch Mussolini. R v m. Am Sonntag fand die feierliche Einweihung der ncngegründeten Stadt Littvria in den früheren Potini- schcn Sümpfen durch Mussolini statt. Tamil ist der erste und schwierigste Teil deö ungeheuren Trockcnlcgnngöwerkes abgeschlossen, das dieses durch Jahrtausende gefürchtete gänz lich entvölkerte Ficbcrgebict in wenigen Jahren zn fruchtbarem und dichtbesiedeltem Ackerland gestalten wird. Rach einer Rundfahrt durch »ic vier neue» Gemeinden, in denen die bereits zahlreich errichteten Kolonistenhäuser vor läufig zusammcugefaßt sind, fuhr M ussoliui die Front »er Traktoren und Tampspflüge ab, die aus der Rundstrecke rings nm Vittoria in endloser Reihe ausgestellt waren. Dann fuhr er auf de» dicht besetzten Hauplplaß Vittorias und sprach von dem Balkon des tnrmgekrönlcn Rathauses aus zur Menge: Der heutige Tag sei einer der schönste» der faschistischen Aera. Er bedeute einen entscheidenden Abschnitt. 6000 Bauern seien aus neu gewonnenem Boden augesiedelt; aber nach faschistischer Art werde man erst die Siegesbotschaft veröffentlichen, wen» der ganze Plan vollendet sei und 10 vis 50 000 Landwirte ihr Brot in dem neuen Gelände vor den Toren Noms finde» würde». Mussolini kündigte für de» April die Ansiedlung weiterer 2000 Familie», für de» Herbst 1!M die Einweihung der ueneu Stadt Saüaudn und für das Jahr darauf die der Stadt Puntima au. Tas faschistische Icalieu arbeite; die aude reu sollten eS bei seiner friedlichen Arbeit ungestört lassen. l MMte WM» ms »Hel Well. Wieder ein MenlmlmungM 3 Tote, 19 Verlehlc Zürich, 19. Dezember. Infolge Nebels fuhr in Ocrlikon bei Zürich ein Lokal- zug aus eine flehende Lokomotive ans. Der Heizer des Per sonenzuges und zwei Reisende kamen ums Leben. Die drei Toten sind schweizerische Staatsangehörige. Schwerverletzt wurden vier Personen, leicht verletzt fünfzehn. Der verunglückte Zug fuhr mit großer Geschwindigkeit auf die alleinstehende Dampflokomotive auf, da offenbar die Einfahrt in den Bahnhof versehentlich freige- geben war. Der Zusammenprall wäk so heftig, daß die Kuppelung riß und die elektrische Lokomotive des ausfah- rendcii Zuges de» Hintere» Teil der Dampflokomotive ein drückte. Bei dem Pcrso«cnzug bohrte sich ein Wagen dritter Klasse in eine» Schutzwagcn hinein, in dem Dritter-KIasse- Wagc» befanden sich sämtliche verunglückten Personen. Kurz »ach dem Zusammenprall fuhr ei» Nnngicrzug gegen die beiden zur Seite gedrückte» Wagen richtete aber keine» gro ßen Schade» a». Der Führer der allemsleheudcm Dampfloko motive konnte im letzte» Augenblick abspringe», der Heizen wurde mit dem Fuß eingeklemmt, koimie sich nicht mehr be freien und verbrannte. Unter den Verunglückten bcsinde» sich keine Ausländer. KrMMer ermordet Köln, 19. Dezember. Aus der Landstraße Köln—Freche« wuroe der Kraftfahrer Derkum aus Köln erschossen ausge- snn u. Die Leiche, die drei Schüsse auswies, lag etwa sechzig Bieter von dem Kraftwagen entfernt. Verknm hatte in der Nacht mit einem etwa 35 bis 10 Jahre allen Fahrgast, der vom Hauplbahnhos gekommen war, ein Fahrt nach Blars- dorf angclrelen. Der Regierungspräsident setzte eine Beloh nung von 500 RW sür die Ermittlung des Täters aus. Grvßfcucr in Sürth bei Köln. Köln. Am Son»lagabe»d brach in den Fabrikanlagen der Rheinischen Wachsiudustric in 'Sürth bei Köln ein Feuer aus, das sich iu kurzer Zeit ans vier große Favrikschuppen aus- dchnlc und zu einem Großscucr auwuchs. Die Feuerwehr konnte gegen das Flammenmeer nichts ausrichtcn und mußte sich aus den Schutz der vom Feuer noch »»berühr, gebliebenen Fabrikgebäude beschränke». Dem Feuer siclcu viele Fertig ware» und zahlreiches Rohmaterial zum Opfer. Der Nachlab des Banldirellors Düsseldorf, 18. Dezember. Die beiden Koffer des ge flüchtete» DD-Battk-Direktors Schäffer, die in Mühlhau sen in Thüringen gefunden wurden, enthielten nach Mittei lungen der Iustizpresseslelle Düsseldorf eine äußerst um fangreiche Korrespondenz aus de» letzten vier Jahren und eine Menge anderer Schriftstücke, die Schäffer in aller Eile vor seiner Abreise zusammenpackte. Viele der Schreiben, die teilweise schon mehrere Jahre alt sind, waren noch uneröff net. Aus dem Material geht unter anderem hervor, daß Schäffer Schreiben der Bank an ihre Kunden an sich ge nommen hat, um zu verhindern, daß die Adressaten Kennt nis vom wirktiche» Staude ihrer Kanten erhielten. Außer dem hat Schäffer seit Jahren Schreiben von Bankkunden, die wegen Unstimmigkeiten in ihre» Vertrauensko»ten rekla mierte» oder Auskunft über sic verlangten, an sich genom men und der Bank vorenthalten. Hjähriaep verhaftet Unter Verdacht des valcrmordes. Tilsit, 19 Dezember. Im Zusammenhang mit dem Tod des 19jährigen Schmiedcmeisters Kurt Fischer aus Lindendorf im Kreite Niederung, der am Donnerstag mit einem Herzschuß aufge- iunden wurde, ist jetzt der 17jährige Sohn Fischers unter dem dringenden Verdacht, seinen Vater erschossen zu haben, festgenommen morden. Der Verhaftete Hal bereits gestanden, die Waffe, die beim Toten nicht gefunden wurde, an sich genommen und versteckt zu habe». Französische FilmeMdttion vernicht Paris, 18. Dezember. Seit dem 28. November wird die französische Jacht „Sita" vermißt, die 28 Mitglieder einer Filmgesellschaft nach Para (Südamerika) befördern sollte, wo beabsichtigt war, wissenschaftliche Filmaufnahmen zu machen. Das Schiff, das eine Wasserverdrängung von 580 Tonnen besitzt, hat am 26. November die Cap Ver- dische» Inseln verlassen. Das letzte Telegramm der mit fun kentelegraphischer Einrichtung versehenen Jacht datiert vom 28. November. Seitdem ist keine Nachricht mehr ange langt, obgleich zu der Fahrt von den Cap Verdischen In seln bis Para acht Tage gemigcn. Da das Schiff nur für eine zehntägige Fahrt Kohlen an Bord hatte, hegt man Befürchtungen um sein Schicksal, und zwar um so mehr, als vor acht Tagen auf den, atlantischen Ozean ein Sturm herrschte, der gerade in der Gegend wütete, die das Schiff durchfahren mußte Tankschiff in Brand Paris, 19. Dezember. Im Hasen von Lc Havre geriet ein französisches Tankboot, das 1800 Ballons Brennstoff geladen halte, aus noch unbekannter Ursache in Brand. Das Feuer griff schnell aus einen daneben liegenden Leichter über. Beide Schiffe gelten als verloren. Bei den Löscharbcilen erlitte» zwei Personen so schwere Brandwunden, daß sie im Krankenhaus starben. Drei weitere Personen werden ver mißt; sie sind anscheinend ertrunken. Wildwest in MberWesiell. Ei» Tvter, ein Schwerverletzter. Kaltowitz. I» der Nacht zum Sonntag versuchten Einbre cher, in ein Uhrcnwarcugeschäst in Sosnowice einzudrin- gcn. Der Inhaber einer benachbarten Wohnung wurde durch die ungewöhnlichen Geräusche, die die Einbrecher verursachten, aus dem Schlaf geweckt. Als er auf die Straße trat, schossen die Einbrecher aus ihn und verletzten ihn tödlich. Durch die Schüsse wurde eine Polizeistreife alarmiert, die die Verfolgung der flüchtigen Banditen anfnahm. Die Verbrecher nahmen auch die Polizei unter Feuer, wodurch einer der Beamten durch einen Bauchschuß schwer verletzt wurde. Sic konnten uner kannt entkommen. 2t Selbstmordversuche. Budapest. Am Sonntag sprang der Kutscher Stephan Kör- leh i» selbstmörderischer Absicht in 'die Donau. Er wurde gerettet. Dies war der 2t. Selbstmordversuch Körlehs. Körleh war bereits mehrfach in Irrenanstalten untergebracht.