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nr. Beilage zur Sächsischen Elbzeitung L »Mw M W«« Stadt und Laad 26. November. Sonnenaufgang 7.35 Sonnenuntergang 15.59 Mondaufgang 5.31 Monduntergang 14.27 1309: Der Nalurforsclpir Wilhelm Ferdinand Erichfon in Slralsund geb. (gest. 1848). — 1812: Rückzug des franzö- fijchen Heeres über die Beresina. — 1822: Der preußische Staatsmann Karl August Fürst von Hardenberg in Genua gcst. (geb. 1750). — 1857: Der Dichter Joseph Frhr. van Eichendorfs in Neiße gest (geb. 1788). — 1894: Der Maler Stanislaus Gras von Kalckreuth in München gcst. (geb. 1820). — 1928: Der deutsche Admiral Reinhold Scheer, der Sieger in der Skagerrakschlacht, in Marktredwitz gest. (geb. 18631. — 1930: Der Polarforscher Otto Soerdruv in Oslo gest. (geb. 1854). ' -K Kirchliche Nachrichten. Stadtkirchc zu St. Johamstö Bad Schandau. 1. Advent, 27. 11. 14!) Hl. Abdm.. bcsond. s. Großmütter. >610 Prdg., Ps. Meinel. 11 Kdgd., Ps. i. R. Weber. 5 Feier ein Advcutsbaum, Pf. Meinel, Kirchcuchor. Di. und Mi. Kon- firmaudcttstunden. Di. nochm. Juugscharcn, abds. Jungmdch.- Ner. Mi. abds. Jnngmänncrvcr. Donn. 8 Bibclstuudc, Ge- incindesaal. Parochie Porschdorf: So. !) Prdg., 1411 Kdgd. Mo. Groß mütter-Verein. Pnrochic Nciuhardtsdors: 1. Advent 1410 Predigtgd., 11 Kindcrgd., beides im geheizten Gemcindezimmcr. Di. Mbelft. Pfarre. Ali. Äübelst. Schöna, Köhlcrmiihlc. Errichtung eines Heimatmuseums. Einer von Bürgermeister Ritter ergangenen Einla dung folgend, fand sich am Freitaguachmittag im Sitzuugssaale des Rathauses eine Anzahl Bürger und Mrgcriuncn unserer Stadt ein, nm über die Schaffung eines Heimatmuseums zu beraten. Auch Pfarrer Büttner, Dresden, der sich, wie er innerlich, vor einiger Zeit in den Spalten unserer Zeitung für die Schaffung eines Hcimatmuscums warm eingesetzt hatte, war zugegen. Nach eingehender Aussprache wurde einmütig bcMosscn, der Errichtung eines Heimatmuseums näher zu treten. Es wurde ein Ausschuß bestimmt, dessen Vorsitz Ober- schulrat Dr. Zesch inne hat. Dieser Ausschuß soll nun an die Ocffcutlichkcst treten und die Bürgerschaft aussordcrn, einmal im eigenen Hanse nachzuschaucn, was wert wäre, in das Hei matmuseum zu kommen. Zunächst sollen alle ltzegenständc für das Museum gesammelt und registriert werden. Ms vorläu figer Sammclraum wird ein Zimmer iu der Volksschule zur Verfügung gestellt, lieber die weitere Unterbringung des Museums wird daun noch zu geeigneter Zeil beraten werden. An die Bürgcrsckmft sei deshalb schon Heute die Bitte gerichtet: Schaut Euch einmal in Eurem Hause um! Was ist wohl wert, der Nachwelt erhalten zu bleiben? Meldet das dem Ausschuß! (Anmerkung der Redaktion: In den nächsten Tagen werden wir einen Artikel von Obcrschulrat Dr Zesch vcröffentlicl)en, der sich mit dem Heimatmuseum befaßt und der wertvolle Anregungen für die Mitarbeit an den Bestre bungen geben wird.) * — Eine nnangcnchmc nnd recht schmerzhafte Uebcrraschnng erlebte am gestrigen Spätnachmittag ei» Handwcrksburschc, der in der städtischen Waldung oberhalb der Nudols-Scndig- ftraßc mit der rechten Hand in eine Fuchsfalle geraten war. Der Verletzte wurde von einem Mitglied des Samarstcrvcr- cins verbunden. — Erweiterung der Altersgrenze für Lehrlinge bei Eiscn- bahnschttlerkartcn. Die Reichsbahn wird vom 1. Dezember an die Altersgrenze für die Inanspruchnahme von Schülerkarten, die für Lehrlinge bisher auf 20 Jahre festgesetzt war, bis zum vollendeten 22. Lebensjahr ausdehncu, weil vielfach von Lehr lingen die Reifeprüfung einer höheren Schule verlangt wird und daher die Lehrzeit bis zum 20. Lebensjahr noch nicht be endet ist. Hintcrhcrmsdorf. Freiwilliger Arbeitsdienst Rach langen Bemühungen ist es dem hiesigen Bürgermeister Henke gelungen, auch i» unserem Orte ein Lager für frei willigen Arbeitsdienst zu errichten. Der Andrang der jungen Leute zu dieser Einrichtung ist sehr groß. Vorläufig sind für 15 Mann insgesamt 000 Arbeitstage bewilligt. Geplant sind Arbeiten am sog. oberen Teich und an der Wcifbcrgstraßc. Die geistige Schulung haben die drei Lehrer der Volksschule über nommen. Hoffentlich hält sich das Wetter noch lange günstig, daß alle geplanten Arbeite» vollendet werden können, die am 22. ds Alls, begonnen haben. Pnpstdvrf und Kleinhennersdorf. Am kommenden Sonn tag, dem 1. Advent, veranstaltet die Kirche einen Familicn- abcnd im Erbgcricht Papstdorf zum Beginn des neuen Kir chenjahres und zur Einstimmuttg auf die Advcnts-cit. Dem letzten Zweck dient besonders das Spiel „Christofserus" von Otto Bruder, das uns in spannender Weise die alte Christos- scruslcgende ins Heute übertrage», erlebe» läßt. Die zwölf Pcrscme» des Spiels werden von Mitgliedern des Jungmän ner- und Jungmädchenvcrcins gespielt. — Vor dem Spiel hält der Eopitzer Pfarrer Ebert einen Lichlbildervortcag „Evan gelisches Lebe» in Jugoslavieu". Schon gelegentlich des Gustav Adolf-Festes in Bad Schandau hatte uuscre Sächsische Elbzeitung die Vorzüglichkeit dieser Bilder gerühmt, ebenso wie die spannende und interessante Art Pfarrer Eberts, aus seiner dortigen «Wirksamkeit zu erzählen. Zwischen beiden Hauptdarbictungcn werden gemischte Quartette gesungen, geist liche Lieder, sowie Volkslieder. Der Eintritt ist frei, cs bc- giunt pünktlich 8 iUhr. Pirna. D a s Eh r c n m al des Ncnlgpmnasin m s mit Oberrcalsch ulc Pirna nannte i» seiner ursprüng lichen Form 140 ehemalige Lehrer und Schüler der Anstalt, die im Weltkriege auf dem Felde der Ehre gefallen sind. Nach der Weihe des Males stellte es sich heraus, daß cs unvollständig Ivar. Eifrigem Bemühe» gelang cs festzustellcn, das; weitere zwölf ehemalige Schüler den Tod fürs Vaterland erlitten Haben. Sic glcich den anderen zu ehren, galt der Schule als Ehrenpflicht. So wurde denn das Ehrenmal in künstlerisch wohlgeluugeucr Weise vervollständigt. Am vergangenen Sonn abend wurde es in der eindrucksvollen Totengedenkseier der Anstalt erneut geweiht. Studicnrat Dr. Brömel hielt die Ge denkrede, in der er aussührte, die schweren Opfer Deutschlands in den Jahren 1011 bis 1918 seien nicht vergeblich gewesen. Niedersedlitz. M it den H ä nden in die Sta m p f - Maschine geraten. Im Sachscnwerk geriet eine ledige Arbeiterin aus Heidenau mit de» Fiugern^ in die Stampf- maschine, wobei ihr von jeder Hand drei Finger zergnetscht »ad ei» Finger von der rechten Hand abgeguetscht wurde. Bautzen. Eni w e ii d i s cl; e r Hauskellcr wurde im Osten der Stadt entdeckt, als man den Grund zu einem Sied- mngshaus grub. Er besteht aus einer ein Meter tiefen crruve, die bis iu den Granit eingescnkt ist. Von dem ver- branmcn Haus fanden sich Scherben, Holzkohle Hüttenlehm rmo Knochen von Haustieren, deren Gelenk-Enden Hrmde- fraß zeigen. Der Fund ist für die Sicdlungsgeschicbte Bautzens sehr wichtig, schließt er doch eine bisher onerklärbare Lücke Mi Kranz der hiesigen Außendörfer. URtn^." Seltsamer Fund. Im Hohen- cannemrfand man an einem Teich vergraben eine m ° -S'e war im Mai ds. Js. aus dem hiesigen kaüenb !^ ""t 1200 NM Bargeld, Schmucklachen und Spar- U^uchern gestohlen worden. Die Kassette enthielt bei sämtliche Papiere, Schmucksachen und ausgehündigt"^ ^"lel; sw wurden dem Bestohlenen wieder w „ 9 l cr der spinalen Kindcrläh- ,0- Stlidtkrmikcnhaus starb an den Folgen der -^luderlahmung die 19 Jahre alte Tochter eines Einige Tage nach einer Man- die NN»"-?" 'lachten sich Lähmungserschcinungen bemerkbar, oie nun zum Tod führten. 14 Zentimeter Schnee ans dem Fichtelberg. Während es am Donnerstag in den Blcgenen Zeilen Sachsens mehrfach regnete, hat im »„/ü. ^ncu« Schneefall eingesetzt. Am Freitag morgen ^ch'Fberg > 4 Zentimeter Schnee gemessen. In Annaberg betrug die Schneedecke 4 Zentimeter. Sirenen stiften Ruhe im Stadtparlamcnt. b" der Stadtverordnetcnsitzung am Donnerstag ama „ Kommunisten, einen Antrag zur Aussprache und stellen, in dem sie sich gegen das Todesurteil Kommunisten Bartl, der bekanntlich an der Schießerei > beteiligt war, auSsprachcn. Der Vorsteher hatte den Witrag wegen Unzuständigkeit des Kollegiums abgelehnt. Die kommunistischen Versuche, den Antrag dennoch zu behandeln, yfft'gen Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten -d^tioimlsozialisten, die auch in Tätlichkeiten auszuartcn Stadtverordnetenvorsteher Schiersand ließ einige Mi- Sirene ertönen, wegen deren durchdringendem Geheul die Menschenstimmen machtlos waren und klein betgaben. Sanz gleich, woraus Sie Ihren Kaffee kochen — ob aus Vohnenkaffee, Kornkaffee oder Malzkaffes — immer wir- -as Getränk voller, herzhafter un- trotz-em billiger -urch einen Zusatz -er Kaffeewürze Wettervoraussage der Sächsischen Laudeswetterwarte für 26. November. Wetterverschlechterung. Meist bedeckt. Durchgang einer Regenfront. Daher »och zeitweise Rege» »»d Temperatur austieg. Wnidc aus westliche» Richtungen. Böig nnd zeit weise au, frischend. Den anderen erlaubt, uns verboten Dehrwissenschastliche Vorträge au der Leipziger Uni versität Leipzig, 25. November. Im Wintersemester 1932/33 findet an der Universität c, ^"e Reihe von wehrwisscnschaftlichen Vorträgen 1Vortragsreihe geht auf eine Anregung der Stu- schäft zuruck, an der Universität eine Professur c'H r w i s s e n s ch a f t e n z„ errichten. Dieser Gedanke hat sich aus mancherlei Gründen zur Zeil nicht verwirklichen lassen. Die Vortragsreihe wurde durch den Vwf D. Achelis im Namen des Akademischen Se nats eröffnet. Als Vortragender war Generalleutnant a. D. """ "ochen Hausen gewonnen worden, der über die „vormilitärische Ausbich der Jugend im Ausland" sprach. ^O)rte er aus, daß die ganze Welt um uns die vormilitärische Ertüchtigung der Jugend als notwendig er- 'Mw- Gehorchen und Befehlen sowie vaterländische Begeisterung seien die Leitgedanken, nach denen in allen Län- "le Militärische Jugendausbilduno betrieben nn-cde. Bn Rußland und Italien, die die Pflicht,., .^ige Ausbildung ^'.^.usicndam rigorosesten betreiben, komme hierzu noch die politische Erziehung im Sinne der herrschenden Partei.. Au- 0^ Rußland und Italien werde die Jugend pflichtmäßig w der Tschechoslowakei, Jugoslawien, Rumänien, -Lolland, den Niederlanden, Norwegen, Spanien, Bulgarien und Ungarn, denen die mili- tnrische Ausbildung durch die Friedensverträge verwehrt die Ausbildung in die Hände des Kultusministe- » P. In der Schweiz sei der Wehrwille ein Erzie- das den einzelnen aus seinem materiellen Den» Interesse herausreißt und zum Staats- bewußtsem hmfuhrt. In Frankreich sei die militärische Jugendausbildunq nur scheinbar freiwillig. Vorbedingung zur Erlangung öffent licher Aemter sei, daß der Anwärter Soldat gewesen sei und an der vormilitärischen Ausbildung teilgcnommen habe; das ei übrigens die Verwirklichung eines Gedankens des Sozia listen Jean Jaures. Es handele sich in Frankreich um ein ganz systematisches, in drei Gruppen gegliedertes Ausbil- dungspragramm, das viel weitergehe als das, was bei uns geplant sei. Unter diesen Umständen sei es erstaunlich, daß Herriot unser Programm kritisiert habe. In Englcmd be stehe ein gesetzlicher Zwang nicht. Der Staat schalte sich aber m oie bestellenden Organisationen ein. Im Kadettenkorps, das etwa 200 000 sunge Leute umfasse, erfolge die Ausbil dung zu Unterofsiziercn und Mannschaften, im Offizieraus- bildungskorps mit etwa 35 000 Mitgliedern zu Führern. Der Staat stelle die modernsten Kriegsgerätc dafür zur Verfü gung. Daneben seien in den Jngenducrbänden etwa 700 000 junge Leute zusammengefaßt. In den Vereinigten Staaten erstrecke sich die Jugendausbildung auf die Schulen nnd Uni versitäten, bei diesen als obligatorisches Lehrfach. Auch hier stelle der Staat reichlich Ausbildungsmitlel zur Verfügung. Für Deutschland verbiete der Artikel 177 des Versailler Vertrages jede staatliche und privatgenossenschaftliche Wehr betätigung. Die Jugendausbildung, wie sie in den Nachbar ländern betrieben werde, sei uns unmöglich gemacht. Aus der Vielheit der Bestrebungen, eine Einheit zu schaffen im Dienst der Nation, sei Aufgabe des Neichsknratoriums für Jugcndertüchtigung, in deni Leute der verschiedensten poli tischen Richtungen zu gemeinsamer Arbeit zusammengebracht seien. Grotzfeuer in Dresden. Dresden. In der Nacht zum Freitag brach in Dresden- Neustadt in »nnültelbarcr Nähe des Hochhauses a in Al- bcrtplatz ein großes Schadcufcucr aus, dein die Holznieder- lagc und das Auslieferungslager für Sperrholz und Furniere der Firma Holzplatten Import Gesellschaft Brown u. R o scnblnm, Berlin, fast vollständig zum Opfer siel. Der Brandschaden wird aus 60 000 Mark beziffert. Die Feuerwehr ging mit acht Schlauchleitungen dem Brande zu Leibe, mußte sich aber iu der Hauptsache aus den Schutz benachbarter Bau lichtesten beschränke». Die Löscharbcstc» wäre» durch Vie starke Rauchentwicklung sehr erschwert uud giugcu zunächst unter Fackel, dann unter Schcinwcrscrbelcnchtnng vor sich. Der Verkehr mußte längere Zeit umgclcitct werden, ZugMall in Leipzig 20 Leichtverletzte Leipzig, 25. November. Die RcfchsbahndirekHon Leip zig teilt mit: Am 24. November nachmittags 4,43 Uhr fuhr bei dec Einfahrt in den Leipziger Hauptbahnhof der aus Vertin kommende D-Zug 30 auf eine im Gleise flehend» elektrische Lokomotive aus. hierbei entgleiste die Zuglokomo tive und neigte sich zur Seite. 20 Personen wurden leichl verletzt. Darunter befinden sich 8 Personen aus Leipzig unil Umgebung und ebensoviel aus Berlin und seinen Vororten. Der Zugverkehr wurde nur in geringem Umfang verzögert. Die Schüldsrage ist noch ungeklärt. Aus dem Gcrichtssaal. Schwurgericht Dresden. Dresden. Das Dresdner Schwurgerickst verhandelte auf seiner 6. diesjährigen Tagung in der ersten Sitzung gegen Frau Emma verw. Simo n ans Dresden wegen gewerbsmäßiger Abtreibung. Das Schwurgericht verkündete nach geheimer Verhandlung folgendes Urteil: Die Angeklagte wird Ivcgen versuchter und vollendeter Abtreibung in je einem Fall zu einem Jahr sechs Monate Gefängnis verurteilt. Die Unter suchungshaft wird voll angcrcchnet. Raketen ohne polizeiliäp: Genehmigung. Dresden. Der Konsul Hcrmami Mühlberg mußte wegen Ucbcrtretung der 88 367 und 368 StGB, vor dem Amtsgericht erscheinen. Er hatte am 27. Juni im Garten seiner Villa tu der Schcvcnstraßc in Loschwitz eine Hagclraketc abgescncrt und am 11. August vier Raketen zur Begrüßung des Konzcrlschiffcs „Leipzig" abgebrannt. Non diesen Begrüßnngsraketen solle» Teile i» de» Nachbargartc» geflogen sei» n»d die Gefahr csticö Brandes hcra»sbescl>worcn haben. Der Angeklagte gab beides zn und führte ans. daß er die Hagclraketc, die 700 Vieler hoch gehe, abgefeucrt habe, um ein drohendes Hagelgewsttcr, das über Dresden stand, abznwcndcn, was ihm auch gelungen sei. Im zweiten Falle hätten er nnd andere Villenbcwohncr von Loschwitz solche Bcgrüßnngsrakctcn abgebrannt, und zwar st» Jirteressc einer Hebung des Fremdenverkehrs. Eine Brand gefahr habe nicht bestanden; auch sei nicht erwiesen, ob die Rakctcntcilc von seinen Bcgrüßnngsschüsscn hcrrührtcn. Da der Angeklagte weder polizeiliche Genehmigung besaß, das Hagelwetter zn vertreiben, noch die Schisse zn begrüße», erhielt cr 10 Mark Geldstrafe a»serlegt. Gefängnis wegen Beschimpfung der Kirche. Bautze». Die Große Strafkammer des La»dgcrichts Bautze» vcr»rteistc dc» 26jährige» Steinarbcilcr Friedrich Ezcr»ik aus Bischofswerda zu drei uud dcu Zimmcrmauu Marti» Richter aus Ebersbach zu süns Monate» Gefängnis wegen öffentlicher Bcschstnpsnna einer Einrichtung der christlichen Kirche. Beide Verurteilte sind Kommuuistcn. Richter haste am 4. September 1932 bei einem Sporttag des Arbcilcrsport- und Kulturvereins in Taubenheim durch seine zwölfjährige Schwester das „antifaschistische Kindergebet" nnd durch ein anderes Mädchen das „Proletarische Vaterunser" von der Bühne aus Vorträgen lassen und außerdem Handzettel mit dem „Proletarischen Vaterunser" verkauft. Aus kirchliche» Kreisen war Anzeige gegen ihn erstattet worden, auch gegen den Arbeiter Czcruik, ocr als Schriftleiter des „Roten Bcob- i achters" für Bischofswerda das „Proletarische Vaterunser" in Nr. 15 des Blattes veröffentlicht hatte. Das Gericht sah das Vaterunser in dieser Forni als Machwerk an, das durch Be schimpfung nnd Verspottung dem Kampfe gegen die christliche Kirche diene. Aus dem Vereinsleben. Der Turnverein Krippen D.T. feiert morgen Sonnabend im Saale des Erbgerichts sein 25. Stistmigssest, bestehend ans Konzert, turnerischen Vorführungen nnd Tanz. Von einer offiziellen Jubelfeier aus Anlaß seines 25jährigen Bestehens wurde wegen langer, schwerer Krankheit seines 1. Vorsitzen den, Turnbrndcr Bürger, in diesem Jahre abgesehen und soll dieselbe im nächsten Jahre nm 1. nnd 2. Juli mit Unterstützung des Gaues uud Bezirkes abgchaltcn werde». Dem Verein, der auf vielen Gebieten der Leibesübungen aus hoher Stufe steht, wünschen wir bei seiner morgigen Veranstaltung allseitig eine recht zahlreiche Unterstützung. Es wird besonders daraus hingcwicscn, daß der Reinertrag der Winternothilfe zngcführt werden soll. V e ra u st a l t u n q e n. Gastspiel Alfred Augustin. Krippe». Wer i» dieser schwere» Zeit ci»mal eine» Abend lang recht herzlich lache» will, der komme diese» Somstag, de» 27. d. M., ins Hotel „Erbgericht". Da gastiert n nr ci » m a l der bekannte und beliebte Alfred A n g n st! n, einer der besten sächsischen Komiker, gut bekannt von der Krippeuer Vogelwiese her. Am kommenden Sonntag bringt er aber ei» vollständig »encs Großstadtprogramm. Auch die andere» Künstler, z. B. der Meister auf der singende» Säge, Rastelli U, der vorzügliche Jongleur, versprechen einen genußreichen Abend. Näheres siehe im heutigen Anzeigenteil. M.