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A. A Beilage Mr Sächsischen Elbzeitung y.»rm Mu« «lad« «uv Laud- 29. Oktober. Svnnciiaufgang 6.47 Sonnenuntergang 16.40 Mandaufgang 6.36 Mandnntcrgang 16.05 1268: Enthauptung Konradins von Scl)maben zu Neapel (geb. 1252). — 1762: Sieg der Preußen bei Freiberg über die Oestcrreicher und Neichstruppcn. — 1790: Der Pädagog Adolf Dicstcrberg in Siegen geb. (gest. 1866). — 1811: Prinz Adalbert von Preußen, der Begründer der deutschen Flotte, in Berlin geb. (gest. 1873). — 1918: Auflösung der österreich- unaarUcden Monarchie. Es geht dem Minter zu... Des Oktobers letzte Tage eile» dahin. Er hat versucht, oer Menschheit das Scheiden von Sonnnerpracht und Som- menvnnne leichter zu machen. In seiner ersten Hälfte sandte er uns wiederholt klarblauen Himmel und wärmende Sonne. Die Natur schien- sich noch gar nicht für den Winter vorbe reiten zu wollen, bis eines Nachts die Temperatur auf den Nullpunkt sank und in kurzer Zeit jene prangende Farben symphonie hervorzauberte, für die wir dem Maler Herbst dankbar sind. Auch das war nur ein kurzer Uebergang. Wuchtiger Herbststurm brauste durchs Land und wischte manchen bunten Farbenfleck aus der Landschaft heraus. Die Regenschauer und garstigen Stürme der letzten Tage haben nun völlig das Kunstwerk des Herbstes zerstört. Viele Bäume uno Sträucher stehen schon entblättert da, und auch bei den anderen ist das bunte Kleid des Herbstes schon recht dünn geworden. Was einst der Schmuck der Bäume war. soll im Winter dazu dienen, das Wurzelwerk unserer Pflan zen gegen die zerstörenden Wirkungen des Frostes zu schützen. Leider nimmt der Mensch oft diese wärmende Decke aus Ordnungssinn oder aus egoistischen Gründen fort. Er braucht sich dann nicht zu wundern, wenn nach strengen Wintern da und dort die Bäume anfangen zu kränkeln oder ganz eingehen. In der Tierwelt bereitet man sich gleich falls aus den Winter vor. Die Pelztiere bekommen ein ,.dickes Fell", die Frösche haben sich zum Winterschlaf be reits in den Schlamm der Teiche zurückgezogen, und in den Maucrwinkeln und in der Baumrinde haben sich die Raupen eingcsponnen, um des erweckenden Sonnenstrahles im Früh ling zu harren. Unter Moos und Laub haben sich Kreuz otter und Ringelnatter ihr Winterbctt gerichtet. Dachs und Hamster, Eichhörnchen und anderes vorsorgliche Getier haben im sicheren Versteck ihre Wintervorräte angesammelt. Und was tun wir Menschen? Wir hadern gar zu gern mit dem Wetter, wenn cs sich nicht so gestaltet, wie wir es gern hätten. Wir klagen über die schlechten Zeiten, sorgen uns um die Zukunft und wollen nicht erkennen, daß des Wetters Wechsel und der Jahreszeiten Folge Vorbe dingung für Saat und Ernte, für unser Leben sind. Nur sollten wir ebenso wie das Getier draußen in Wald und Feld rechtzeitig daran denken, daß wir für die langen Wo chen dir Winterszeit vorsorgen sollen. Wie der Landmann im Sommer und Herbst den Segen seiner Arbeit in Keller und Scheuer cnüammelt so sollte ein jeder dafür sorgen, daß für die Tage der Not noch immer ein letzter Vorrat vor handen ist. Wenn wir so den Winter erwarten, dann wird er uns auch trotz Kälte und Schnee nichts anhabe- "ännen. -» Arbeitsbeschaffung durch Elbregulierung. Der Reichsverkehrsmiuister hat dem Rcichswasserstrußcn- bcirat eine Abhandlung über das Arbcitsbcschafsungspro- gramm der Rcichswusscrstraßcuvcrwaltung mit einer Aus stellung der zur Durchführung gelangende» Bauinaßnahmcn zur Kcnutnisuahmc übersandt. Das Arbcitsbeschafsungspro- gramm sicht die Bereitstellung von Mitteln zur Durchführung von Banarbcilcn im Rahme» des Arbeitsbeschassungspro- gramms in Höhe von insgesamt 56,5 Millionen Mark vor. Da von enlsallcn ans die ostprcuhischen Wasserstraßen etwas über 1,6 Millionen, für die Oder 7,2 Millionen, sür die Wasser straßen zwischen Elbe und Oder 6,3 Millionen, sür das Elb- slromgebicl 7,85 Millionen. Hier sind folgende für Sach sen interessierende Posten augcsehl: Persüllnng von Sohlcn- vcrliesungen in der Elbe zwischen Pirna und Posta 116 000 Mark, Beseitigung von Ucbcrbreiten des Strombettes der Elbe oberhalb Drcsdcn-Blasewih 170 OUV Mark, Verbesse rung der Slromsührnng am rechten Elbenfer in Kötzschen- broda 37 00» Mark, Elbedurchstich am Kurzen Wols nördlich der sächsischen Staatsgrenze 800 000 Mark. — Winterrnhe der Kirnibschtalbahn. Die von einigen Blättern veröffentlichte Nachricht, daß der Betrieb der K-ir- nitzschtalbahn erst am Sonnabend den 6. November abends eingestellt werden solle, ist unzutreffend. Wie uns von zu ständiger Stelle mitgeleilt wird, crsolgt die Betriebsein ste l l n n g sür das Winterhalbjahr bereits am Reforma tionstage, also Montag den 31. Oktober abends. — Bauliche Veränderungen am Heizhaus des Bahnhofs Bad Schandau. Seit Ende Juli läßt das Betricbsbauumt Pirna der Reichsbahn am Heizhaus des Bahnhofs Bad Schandau bauliche Veränderungen vornehmen, die einen Kostenaufwand von 40 000 Mark verursachen. Durch einen An bau werde» neue Ucbernachtungsräume sür das Lokomotiv- persoual geschaffen. Außerdem werde» die Wcrkstättcnräume und die sanitäre» Anlagen (Badcraum, Abort nsw.) erneuert. Durch die Schaffung eines neuen Ncbcrnachtungsraumcs wird das Hänschen am Rictschgrund, das bisher diesem Zwecke diente, frei. Da dort ein neues Gleis gelegt werden muß, wird das Hänschen vorn abgetragen und an der Bcrgscite er- Kirchenkonzert in der Anstaltskirche Sonnenstein. Das Programm sür das diesjährige N c s o r in u t i o n s- Kirchenkonzert, das schon am kommenden Sonntag stattsindet, weist Kompositionen berühmter klassischer und mo derner Meister der Kirchcnmnsik auf. Neben dem Altmeister Joh. Seb. Bach finden wir Joseph Haydn, dessen 200. Ge burtstag die ganze musikalische Welt in diesem Jahre feiert. Der Münchner Orgclkomponist Joseph Rheinberger, 1001 ge storben, ist weithin bekannt nnd hat unzähligen Herzen schon Erbauung und Andacht bereitet, desgleichen Johannes W e y h- m a n n, der nur zu früh gestorbene Meister und Kantor aus D o h n a. llnd nun Paul H artig ans B a d S ch a n d a n, dessen großes Chorwerk „Das Heilige Vaterunser" das Hauptwerk des Konzertes bildet. Die Anrede, die sieben Billen der Schluß mit Lobpreisung, erläutert durch zahl reiche Bibelstcllcn, ziehen an uns vorüber und stimmen uns znm Gebet mit der ganzen Christenheit. Namhafte Solisten sind gewonnen, und die Orchesterbegleilung sichren Mitglieder der NeicheltKapelle aus. UWM N NÄ« MA«» MW «WMW Dresden, 28. Oktober. (Eigene Druhlmeldung). Heute mittag ereignete sich an der Ecke Prager Straße—Trvmpctcr- straße ein folgenschweres Vcrtchrönnglück. Ein Wngcnzng der Strnßcnbahneillinie 11 (Hcchtwngcu) fnhr in das ans der Trompclerstraßc in die Prager Straße ciubicgcnde Pfcrdcgc schirr einer Speditionsfirma. Eine Passantin, ein junges Mädchen, geriet zwischen die beiden Fahrzeuge und wurde so fort getötet. Der Geschirrsührcr wurde infolge des starken Anpralls durch die Scheibe des Führersitzes des vorderen Straßenbahnwagens geschlendert nnd trug schwere Verletzun gen davon. Außerdem wnrden mehrere Fahrgäste der Stra ßenbahn verlebt. Das Geschirr wurde etwa 40 Meter weit ge schleift, und der Wagen ging in Trümmer. Den Pferden gc. lang cs, sich lvsznrcißcn. Der Straßenbahnwagen wurde an den Seiten aufgcrisscn. Mehrere Scheiben des Wagens und das Schnnscnstcr dcS Erkgcschästcs, das sich an der UngliirlS- stätte befindet, gingen in Trümmer. weitert wieder aufgcbaut. Gleichzeitig wird der Dachstuhl des Gebäudes erneuen. Das Haus soll daun Wohnzwecken dienen. Die Banarbcilcn liegen in den Händen einer Copitzer Firma. — Sächsischer Lcbenshaltungstudex. Nach der Berech nung des Statistischen Landesamtes beträgt die sächsische Indexzahl der Lebenshaltungskosten auf erweiterter Grundlage (Ernährung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung, Bekleidung, Verkehr, Körper- pflege, Reinigung usw.) im Durchschnitt des Monats Oktober 117,8 (Vorkriegszeit — lOO). Sie ist demnach gegen die flir den Monat September berechnete Indexzahl von 118,4 um 0,5 v. H. gefallen. Im Oktober 1924 betrug die Indexzahl 136,3; 1925: 145,5; 1926: 143,5; 1927: 150,4; 1928: 154,6; 1929: 155,3; 193«: 144,0; 1931: 132,6. — Rückgang deg sächsischen Exports nach Amerika. Der Amerika Export Sachsens betrug im dritten Vierteljahr 1932 nur noch 17,4 Millionen Mark gegenüber 36,06 Millionen Mk. in der gleichen Vorjahrspcridde. Beispielsweise ist der Export künstlicher Blumen und Früchte von 1,44 Millionen Mark im dritten Vierteljahr 1931 ans 0,8 Millionen Mark sür Ken glei chen Zeitraum des laufenden Jahres zurückgegaugeii. RcinhardtSdorf. M ä n n c r a b c » d c. Au Stelle der bisherigen Erwcrbsloscnäbcndc werden in diesem Winter im Pfarrhaus allgemeine Männcrubcndc mit Besprechung wichtiger .Gegenwartssragen nnd Unterhaltung veranstaltet. Der erste findet nächsten Mittwoch statt. Erwerbslose sind besonders herzlich eingcladcn, «doch sind alle Männer will kommen. Ulbersdorf. 2 0 Zentner Sa a t k a r t o s f c l n ge stohlen. In der Nacht znm 16. Oktober sind hier vom Nit- lergutsseld, das sich in der Nähe des sogenannten Vriesträgcr- steigcs befindet, etwa 20 Zentner gclbflcischige Suat kur- löffeln aus Ken Beelen gestohlen worden. Wahr scheinlich sind die Kartoffel» mit einem Fuhrwerk in der selben Nacht noch oder erst am anderen Tage aus dem Ver steck hervorgeholt nnd dann als angebliche gestoppelte Kartof feln hcimgcschafst worden. Welche Person kann Angaben hierüber machen!' Verschwiegenheit Wird zugcsichcrt. Des gleichen ist vom Geschädigten eine entsprechende Belohnung in Aussicht gestellt. Angaben erbitten der Gcndarmerieposten Sebnitz und jede Kriminaldicnst verrichtende Stelle. Pirna. Unfall eines Segelbootes. Ein Seg- lerunfall ereignete sich Donnerstag vormittag 1-412 Uhr auf der Elbe iu der Nähe der Pirna—Copitzer Uebcrsährc. Ein un verhofft einsctzcndcr Windstoß setzte sich in die Segel und warf das Boot nm. Die rittlings auf dem gekenterten Boot sitzen den beiden Segler wurden in ein Boot des Wasserbanamles übernommen, das schnell an die Unsullstelle gefahren war. Crimmitschau. Gestohlene Getränkeziir Ge. burtstagsfeier. Eine Anzahl hiesige und auswär tige Personen, die sich in einer Wohnung der mittleren Stadt zu einer Geburtstagfeier cüigefimven hatten, werden nicht wenig erstaunt gewesen sein, als plötzlich Kriminalbeamte erschienen und eine Durchsuchung der Räumlichkeiten vor nahmen. Die Beamten hatten einen guten Fang gemacht. Es stellte sich heraus, daß der gespendete Wein und Likör gestohlen war. Außerdem wurden u. a. Marmorschreibzeuge, ein Lautsprecher, Schlasdeckcn, Herren- und Damcnuhren, Oberhemden und Krage» usw. gesunde». Das Diebesgut stammt aus hiesige» Einbrüchen und Diebereien. Als Täter konnten ein 23jähriger Maler, ei» 17jühriger Fabrikarbeiter und ein 21jähriger WirtschaftsgefM" und festge ¬ nommen werden. Borna (Bez. Leipzig). Ein diebischer „Uhrmacher". In der hiesigen Gegend Hal sich in der letzten Zeit ein „Uhr macher" herumgelrieben, der die Reparaturen in den Wohnungen ausfllhrte und dabei „lange Finger" machte. Lindere Uhren Hal er im eigenen Nutzen verkauft. In den Landgasthöfcn übernach tete er unter falschem Namen. Der Gauner, der steckbrieflich ge sucht wurde, konnte in Prießnitz festgenommcn werden. Leipzig. Auto überfallen. Auf der Fahrt von Schkeuditz nach Wehlitz überfielen zwei unbekannte Män ner die allein im Wagen fahrende Frau Dr. Blankenburg aus Merseburg. Einer der Männer torkelte anscheinend angetrunken auf der Straße vor dem Wagen hin und her. Als die Fahrerin den Wagen anhielt, sprang der Mann plötzlich auf den Wagen, zerschlug die Fensterscheiben und drang mit einem Helfer, der aus dem Straßengraben ebenfalls auf den Wagen gesprungen mar, auf Frau Dr. Blankenburg ein, würgten sie, zogen sie aus dem Wagen heraus und for derten Geld. Als die Ueberfallene um Hilfe rief, flüchteten die Räuber. Frau Dr. Blankenburg konnte noch bis nach Schkeuditz fahren, wo ihr Hilfe gebracht wurde. Leipzig. U e b c rf a l l in einem Waffe »ge- schäft. In einem Warengeschäft in der Wintcrstraße verlangten zwei junge Männer ein Taschenmesser. Plötz lich versetzte einer von ihnen dem Berkäufcr mit einem harten Gegenstand einen kräftigen Schlag auf den Kopf. Der Verkäufer, der sich trotzdem aufrechterhalten konnte, drohte darauf den Männern mit Erschießen, woraus sie fluchtartig, den Laden verließen. Die Täter, die etwa 20 Jahre alt sind, ließen im Laden eine leere lederne Aktentasche liegen. Zittau. 5 00 NM Belohnung. Zur Aufklärung des Einbruchs ins Stadtmuseum am 18. ds Mts. hat der Stadtrat eine Belohnung von insgesamt 500 NM ausgesetzt, und zwar 200 NM für die Ermittlung des Täters und 300 NM für die Herbeischaffung der gestohlenen Gegen stände. Hainsberg. E i s e n b a h n j u b i l ä u m. Am 30. Ok tober ist die Schmalspurbahn Hainsberg—Kipsdorf 50 Jahre in Betrieb. Die Bahn ist eine der interessantesten in Sach sen, denn die nur 26 Kilonieter lange Strecke führt über 37 Brücken und durch einen Tunnel. Infolge des starken Verkehrs für den Wintersport wird jetzt der Kopfbahnhvf Kipsdorf erheblich erweitert. Chemnitz. 6 0 Dutzend Strümpfe gestohlen. Nachts ist in ein zur ehemaligen Kaserne in Hilbersdorf ge höriges Grundstück eingebrochen morden. Die Täter haben dort aus einer Strumpfappretur 60 Dutzend verschieden farbiger Damenstrümpfe gestohlen. Für die Ermittlung der unbekannten Täter bezm. der Wiederbeschaffung des Diebes gutes ist eine hohe Belohnung ausgesetzt morden. Geyer. Im letzten Augenblick gerettet. Nachts brach in dem dem Schuhmachermeister Löffler gehö rigen Grundstück Feuer aus. Der Brand breitete sich so schnell aus, daß sich der 70jährige Schuhmacher nur notdürftig be kleidet im letzten Augenblick in Sicherheit bringen konnte. Die Feuerwehr muhte ihre Tätigkeit darauf beschränken, die in der Nähe stehende Scheune zu schützen. Die Brandursache ist unbekannt. Zwickau. Belohnung. Wie gemeldet, mar auf den Nevierförster Sommer in Sosa, als er an seinem Schreibtisch saß, ein Anschlag verübt morden. Das Geschoß blieb, ohne jemand zu verletzen, im Fensterrahmen stecken. Offenbar handelte es sich um einen Nach rkt Für die Ermittlung des Täters setzte der Oberstaatsanwalt beim Landgericht Zwickau eine Belohnung von 300 NM aus. Zwickau. Schießender Einbrecher. In Lan- genrcinsdorf stieg nachts ein Unbekannter auf einer Leiter durch ein offenes Fenster in ein Bauernhaus ein und wurde dabei vom Sohn des Besitzers überrascht, dem er eine Schuß waffe entgegenhielt. Der Einbrecl)er flüchtete und gab auf die ihn verfolgende Cutsbesitzersehefrau zwei Schüsse ab, ohne sie zu verletzen. Der Entkommene stahl eine große Geld kassette. Plauen. Todessprung. Der 17 Jahre alte Koci>- lehrling Karl Weiß, dessen Angehörige iu Elsterberg woh nen, sprang aus seiner Bodenkammer in der Reichsstraße etwa acht Meter tief auf die Straße. Dabei trug der junge Mann einen Gcnickbruch und schwere Nückenverletzungen davon und starb kurz nach der Verzweiflungstat, dereu Gründe unbekannt sind. Wettervoraussage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 29. Oktober. Zunächst veränderlich, später stark bewölkt. Meist lebhafte Winde, anfangs aus südlichen Richtungen. Dann nach Nordwest drehend. Zuerst wild, weiterhin Tempcraturrückgang. Zeitweise Niederschläge. Der Weg aus der Krise. Gedanken zum diesjährigen Weltspartag. Der diesjährige Weltspartag am 29. Oktober fällt in eine nicht minder schwere Zeit als schon der vorige. In einer Hinsicht aber haben sich die Dinge doch wesentlich geändert: die Zuversicht der Menschcu in die wirtschaftliche Entwicklung ist wieder gestiegen. Diese Zuversicht selbst ist von größter wirt schaftlicher Bedeutung, den» die Wirtschaft wird ja vo» Meu- schcii bestimmt, von Menschen mit Stimmungen und Ansichten. Die Hoffnung aus wirtschaftlichen Wiederaufstieg ist auch sach lich begründet: überall iii der Welt ist die Nachfrage nach Roh stoffen gestiegen, die Lager sind ziemlich geleert, erheblicher Bedarf ist vorhanden. Auch bei den Sparkassen hat sich die allgemeine Zuver sicht und Hoffnung auf Wirtschastsausstieg bereits deutlich aus gewirkt. Zum erstenmal seit mehr als einem Jahr haben sich nn Angust die Einzahlungen nnd Abhebungen bei den Spar kassen ausgeglichen, nnd diese erfreuliche Entwicklung Hal seit dem ungehalten. Hierin liegt ein Beweis, daß auch in solchen Sparerkreisen, die bisher ans Angst ihr Geld unnötig zurück- hieltcn, das Vertrauen Wiederkehr!. Die Erfahrung hat ge zeigt, daß die Besorgnisse unnötig waren, nnd daß die be währten Spurmclhoden dem Hamstern nnd der Selbstanlage von Geld vorznzichcn sind. Die Sparkassen mit ihren mehr als 19 Millionen Spurerkunden (fast jeder drille Dcnlschc ist bekanntlich Sparer bei einer öfscMlichcn Sparkasse) sind eine Angelegenheit des ganzen Volkes, nnd bei ihnen spiegelt sich daher am deutlichste» die Auffassung unseres Volkes wider. Man kann also mit Recht sagen, daß verminderte Abhebungen und erhöhte Einzahlungen bei den öffentlichen Sparkassen ein gutes wirtschaftliches Vorzeichen sind. Gerade wegen ihrer engen Verbindung mit den breiten Schichten imsercs Volkes haben die Sparkassen natürlich eine besonders hohe Verantwortung für die Sparer. Darum haben sie sich immer bei den Behörden nnd in der Ocsscntlichkeit gegen alle Währungs- und Wirtschustscxpcrimcntc eingesetzt. Die Verantwortung, die die Sparkassen als Summclstätten des heimischen Spargcldcs haben, gebietet ihnen auch, sich immer wieder für den Spargedankcn in der Oeffentlichkcit einzu setzen. Es ist der Zweck gerade auch des diesjährigen Welt spartags, einen jeden auf die hohe sittliche und wirtschaft liche Bedeutung des Sparens hinzuweiscn. Das Sparen im weitesten Sinne ist der natürliche Weg, der allein uns ans der wirtschaftlichen Krise hcranssühren kann. Die Krise über winden, das heißt Arbeit schaffen. Gewaltige finanzielle Mittel sind notwendig; jede Mark, jeder Pfennig kann zur Arbeitsbeschaffung beitrugen, wenn er dci den Spurinstituten cingczuhlt wird, so daß er von diesen als Kredit in die Wirt schaft geleitet werden kann. Arbeit und Spuren fördern sich gegenseitig, sie sind die Existenzgrundlagen eines jeden ein zelne», wie des ganzen Volkes. Wasserstand im Oktober. Anmerkung: 4, bedeutet über 0, — bedeutet unter 0. Moldau Iser Eger Elbe Bud Weis Mo- drau Jungj bunz-Lann lau j Nim- burg Mel nik Lcit- aicritz Aus sig Drcö-^"d . , Schau ! dau 27^ 28. -27 —24 ! -l-? -s-12 P15 ch60 ^-57 4-60 -s-75 —2 -j-34 -162!—143 -131^ —90